Medienschau: SZ – Kirill Serebrennikow in Hamburg
Schweigen in der Zwangslage
Schweigen in der Zwangslage
19. Januar 2022. Till Briegleb von der Süddeutschen Zeitung hat den russischen Regisseur Kirill Serebrennikow auf den Gängen des Thalia-Theaters gefragt, weshalb er für seine Produktion "Der Schwarze Mönch" überraschend nach Hamburg ausreisen durfte. In Zeiten der Spannungen zwischen Russland und dem Westen "ein Akt kulturellen Tauwetters"?
Aber Serebrennikow halte sich bedeckt und zeige sichtlich kein "Interesse zu eskalieren", so Briegleb. "Es wäre absurd, Serebrennikows Schweigen als Kuschen vor der Staatsgewalt zu interpretieren", schreibt Briegleb. "In der Zwangslage, in der er sich befindet, ist persönliches Abwägen der Vor- und Nachteile einer Konfrontation gesunde Selbsterhaltungsmoral." Und im Reden über den mit Wahrheit und Lüge ringenden Protagonisten der Tschechow-Novelle "Der Schwarze Mönch" steckt für den Theaterkritiker ohnehin genug "Selbstbeschreibung Serebrennikows" und eine "verschlüsselte Antwort" auf die politische Frage.
(Süddeutsche Zeitung / chr)
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