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Wien: Gewinnerinnen Hans-Gratzer-Preise stehen fest
25. März 2022. Der Stückentwurf "Aus dem Eis" von Selma Matter wurde mit dem Hans-Gratzer-Preis 2022 ausgezeichnet, das gibt das Schauspielhaus Wien in einer Pressemitteilung bekannt. Das gekürte Stück wird in der Spielzeit 2022/23 am Schauspielhaus Wien zur Uraufführung gelangen. Der 2021 gegründete Publikumspreis geht an Marie-Theres Auer.
Selma Matter (*1998) studiert Szenisches Schreiben an der Universität der Künste und lebt in Berlin. In ihrem Stückentwurf "Aus dem Eis" begegnen sich ein 13.000 Jahre alter Wolfshund, der aus abtauendem Eis auftaucht, und ein 13-jähriger Mensch. Der Text nimmt zerfallenden Ökosysteme und menschliche Beziehungen in den Blick. "Die Autorin beschreibt visuell eindrücklich drei zerstörte Umgebungen in Brandenburg, Sibirien und der Schweiz. Dabei vernetzt sie auf formal herausfordernde, filmische Weise Parallelgeschehen an diesen Orten – und unternimmt gleichzeitig den Versuch, in mehr als der Zeitspanne eines menschlichen Lebens zu denken", heißt es in der Begründung der Jury. Diese bestand aus Edith Draxl (Leiterin DRAMA FORUM von uniT Graz), Lucie Ortmann (Leitende Dramaturgin Schauspielhaus Wien) und Tomas Schweigen (Künstlerischer Leiter Schauspielhaus Wien). Mit beratender Stimme: Ivna Žic (Autorin, Mentorin des Hans-Gratzer-Stipendiums 2022).
Gestiftet vom österreichischen VG-Wort-Pendant Literar-Mechana, ist das Autor:innenstipendium nach dem österreichischen Schauspieler und Regisseur Hans Gratzer (1941-2005) benannt. 1978 gründete er das Wiener Schauspielhaus als Ur- und Erstaufführungsbühne und leitete es von 1978 bis 1986 sowie von 1991 bis 2001.
Nach einer Vorauswahl werden jährlich fünf Autor:innen für das Stipendium ausgewählt. Dieses umfasst einen mehrphasigen Schreibworkshop, unter Begleitung durch eine:n Mentor:in.
Zu den Mentor:innen gehörten bisher Falk Richter (2016), Kathrin Röggla (2017), Wolfram Lotz (2018), Nis-Momme Stockmann (2019), Anne Lepper (2020), Necati Öziri (2021) und Ivna Žic (2022).
Preisträgerinnen der letzten Jahre waren Mazlum Nergiz (2021), Anna Neata (2020), Wilke Weermann (2019), Sean Keller (2018), Enis Maci (2017) und Miroslava Svolikova (2016).
Seit 2021 wird in Kooperation mit dem Radiosender Ö1 beim Hans-Gratzer-Stipendium auch ein Publikumspreis vergeben. Die Hörer:innen kürten aus fünf Hörstücken die Arbeit "Granatsplitter" von Marie-Theres Auer (*1997). Das Hörstück setzt sich mit Erinnerung und Gemeinschaft auseinander am Gegenstand einer ehemaligen Dorfkonditorei. Der Text wird in der kommenden Spielzeit am Schauspielhaus in Form einer szenischen Lesung präsentiert.
(Schauspielhaus Wien / joma)
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