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Schauspieler Uwe Bohm verstorben

9. April 2022. Der Schauspieler Uwe Bohm ist tot. Das melden diverse Medien, darunter Zeit Online. Bohm verstarb den Meldungen zufolge unerwartet im Alter von 60 Jahren.

1962 in Hamburg geboren, begann Uwe Bohm seine Karriere als Teenager in Filmen seines Adoptivvaters Hark Bohm. In den 1980er Jahren gehörte er dem Ensemble Peter Zadeks im Hamburger Schauspielhaus an. Dort spielte er unter anderem die Titelrolle in Zadeks Musical "Andi" (1987) oder Jack, the Ripper in Zadeks legendärer "Lulu"-Inszenierung mit Susanne Lothar (1988). 2004 war Uwe Bohm am Berliner Ensemble Peter Zadeks "Peer Gynt". In Claus Peymanns Uraufführung von Peter Handkes "Spiel vom Fragen oder die Reise zum sonoren Land" spielte Bohm die Rolle des Parzival.

Darüber hinaus war Uwe Bohm ein vielbeschäftigter Fernseh- und Filmschauspieler. Meist war er auf die Rolle des abgründigen Bösewichts spezialisiert. In Fatih Akins preisgekrönter Wolfgang-Herrndorf-Verfilmung "Tschick" gab er 2016 den Vater des jungen Heldem Maik Klingenberg. Uwe Bohm lebte zuletzt in Berlin.

(sle)

 

Medienschau

"Bohm war ein Kraftschauspieler aus sich selbst heraus. Ein Rohdiamant. Er hatte etwas Ungeschliffenes, Unverbildetes, ungebändigt Energetisches. Mit seinen schwarzen Knopfaugen stierte er in Weiten und Abgründe, vor denen andere erschrecken. Er hatte diesen irren Blick, der ihn vor allem im Fernsehen zum Bösewicht prädestinierte, meist einem sehr charmanten, dem nicht nur Frauen verfallen." So charakterisiert Christine Dössel in der Süddeutschen Zeitung (11.4.2022) den Schauspieler Uwe Bohm.

"Einen anderen Weg zu finden als den, der auf der Hand liegt, war sein Credo als Schauspieler, dem er auch in Nebenrollen beunruhigende Wirkung verlieh", schreibt Sandra Kegel von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (11.4.2022) über Uwe Bohm.

In ihrem Nachruf für den NDR (10.4.2022) zitiert Katja Weise den Schauspieler Uwe Bohm in seinen eigenen Worten: "Ich versuche immer, das so zu machen, dass es nah an der Wahrheit dran ist. Mir hat mal ein Kollege gesagt, 'immer 150 Prozent, nicht über die Grenze, aber immer bis zur Grenze'. Das darf man in dem Beruf und das ist mir sehr wichtig, alles zu geben, was ich hier zur Verfügung habe."

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