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Bochum: Johan Simons verlängert am Schauspielhaus

Johan Simons (2017) CC BY-SA 4.0

7. Mai 2022. Der Vertrag von Johan Simons, Intendant des Bochumer Schauspielhauses, ist bis zum Ende der Spielzeit 2025/26 verlängert worden. Dies teilt die Stadt Bochum auf ihrer Website mit.

Über die Vertragsverlängerung entschied am Donnerstag, 5. Mai 2022, der Rat der Stadt Bochum. Der gebürtige Niederländer Simons hatte die Intendanz des Hauses zur Spielzeit 2018/19 übernommen. Unter Simons' Leitung war das Haus 2019 von Kritiker:innen zum besten Theater in NRW gekürt worden. Das Schauspielhaus Bochum ist mit Christopher Rüpings Inszenierung Das neue Leben. Where do wie go from here in diesem Jahr erneut zum Berliner Theatertreffen eingeladen, im Jahr 2021 galt die Einladung Simons' Inszenierung von Shakespeares "Hamlet". In den 20 Jahren zuvor war Bochum bei dem Berliner Festival nicht vertreten.

In den letzten Jahren gab es Debatten, aufgegriffen in den regionalen Medien (beispielsweise in der WAZ) über die künstlerische Ausrichtung des Hauses, das laut Medienberichten mit schwindenden Besucher:innenzahlen zu kämpfen habe und sich – so die Kritik – unter Simons Leitung zu stark am überregionalen Feuilleton, statt an seinem städtischen Publikum orientiere. Auch wurde in dem Zusammenhang der (anonym geäußerte) Vorwurf aufgefgriffen, Simons sei zu selten am Hause anwesend. 

Mit der Vertragsverlängerung solle der künstlerische Weg fortgesetzt werden, den Simons seit dem Beginn seiner Intendanz 2018 am Bochumer Theater eingeschlagen und der sich trotz der schwierigen und widrigen Bedingungen durch den Wasserschaden zum Jahreswechsel 2019/20 und die Corona-Pandemie ab März 2020 sehr bewährt habe, begründete der Rat der Stadt seine Entscheidung.

(Stadt Bochum / sdre)

 

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Kommentare  
Vertragsverlängerung Simons: Gute Entscheidung
Eine gute Entscheidung. Freue mich auf die nächsten Spielzeiten und wünsche Ihnen, Johan Simons, sowie allen am Haus Arbeitenden Gesundheit und Kreativität.
Vertragsverlängerung Simons: komischer Geschmack
Irgendwie hat diese Verlängerung einen komischen Geschmack. Intendant*innen, die oft nicht da sind und vor Ort Stellvertreter*innen das Tagesgeschäft überlassen konterkarieren das Modell Stadttheater: aus der Stadt heraus, die dann auch der eigene Lebensmittelpunkt sein sollte, für die Stadt Theater zu machen. Nur dadurch ist der enorme Aufwand zu rechtfertigen, sonst könnte Herr Simons ja auch irgendwo seine Inszenierungen produzieren und dann auf die Reise durch die Theater schicken. Ein(e) Intendant*in sollte eine Residenzpflicht im Vertrag stehen haben und eine Untersagung weiterer Leitungsfunktionen...
Vertragsverlängerung Simons: Abo gekündigt
Wir haben nach Bekanntgabe der Vertragverlängerung von Johan Simons nach 25 Jahren unser Abo gekündigt.
Verbunden sind wir mit dem Schauspielhaus seit 50 Jahren, wir haben noch Hans Schalla kennengelernt.
Wir haben lange mit der Kündigung gezögert, jedoch stellten wir immer wieder fest, das ist nicht mehr "unser" Theater.
Den Rest zu unserer Meinungsbildung trug das Stück "Hermannsschlacht" bei. Der Vergleich mit der vor 40 Jahren gezeigten Aufführung von Claus Peymann ist absurd, nein, eine Beleidigung gegenüber Claus Peymann.
Für uns hat sich Ära Simons erledigt.
Glücklicherweise gibt es im Umfeld reichlich Alternativen.
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