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Stuttgart: neue Leitung Theater Rampe
24. Juni 2022. Ilona Schaal und Bastian Sistig werden ab Herbst 2023 das Theater Rampe in Stuttgart leiten. Das Leitungsduo wurde gestern Vormittag der Öffentlichkeit vorgestellt, teilt das Theater via Presseaussendung mit.
Der Trägerverein des Theaters hatte am Vorabend einstimmig die Theaterproduzentin und Kuratorin Ilona Schaal und den Regisseur, Autor, Performer und Kurator Bastian Sistig gewählt. Der Beirat folgte damit der Empfehlung der Findungskommission, die Teil eines größeren Öffnungs- und Qualifizierungsprozesses am Haus war.
Theater und Stadtgesellschaft
Schaal und Sistig wollen, laut Pressemitteilung, mit dem Theater Rampe ab 2023/24 einen verbindenden Ort einer diversen Stadtgesellschaft schaffen, ein Theater der Begegnung, das verstärkt an anderen Orten stattfinde.
"Wir wollen die Rampe zu einer Schnittstelle machen, die Begegnungen ermöglicht. Uns interessiert Theater als Ort für Aushandlungsprozesse, als Labor, Werkstatt und als Zuhause für lokale und internationale Künstler:innen", sagt Sistig. Schaal betont, wie wichtig es sei, die am Theater Rampe begonnenen Prozesse zu den Themen Machtstrukturen, Rassismus und Klassismus fortzuführen. "Denn Theater machen und noch mehr ein Theater leiten sind für uns eng verbunden mit Verteilungsfragen um Macht, Geld und Mikrofone." Thematisch wichtig seien dem neuen Leitungsduo "Vier Ks": Klimakrise, Klassenfrage, koloniales Erbe und die Kriege unserer Zeit.
Zusätzliche Leitungsstelle
Laut Pressemitteilung habe die Findungskommission insbesondere der Umgang mit dem öffentlichen Raum und das Öffnen hin zu einer diversen Stadtgesellschaft in Schaals und Sistigs Bewerbung überzeugt. Als Vertreterin der Findungskommission sagt die Stuttgarter Künstlerin Ülkü Süngün, dass im neuen Vertrag eine Präambel aufgenommen wurde, um den angestoßenen Öffnungsprozess weiterzuführen. Dies solle mit einer festen Stelle auf der Leitungsebene sichergestellt werden. Demnach planen Schaal und Sistig eine Leitungsstelle für Stadtarbeit: "Neben Programm- und Probenarbeit ist Netzwerkarbeit ein wichtiger Teil, aus dem wir ein eigenes Aufgabenfeld machen wollen. Diese Stelle möchten wir mit einer Person aus Stuttgart besetzen, die nicht zwingend einen Hochschul- Abschluss oder Theater-Background hat", sagt Sistig.
Bereits die Ausschreibung für eine neue Leitung ab dem Beginn der Spielzeit 2023 war Teil eines zweijährigen interkulturellen Qualifizierungsprozesses am Theater Rampe. Aktuell leitet Franziska Stlle das Stuttgarter Produktionshaus.
(Theater Rampe / ska)
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Und trotzdem ... "Theater als Ort für Aushandlungsprozesse, als Labor, Werkstatt und als Zuhause für lokale und internationale Künstler:innen" ... das klingt ja eher spaßbefreit.
Könnten bitte Parlamente wieder die Orte für Aushandlungsprozesse, Labore die Orte für Wissenschaftler:innen, Werkstätten die Orte für Handwerker:innen, Wohnungen das Zuhause für Künstler:innen und Theater die Orte für Theaterkunst werden? Fänd ich super.