Peymann: ungewiss, wann und ob Christian Klar ein Praktikum am BE antritt
Einer von fünfzehn Praktikanten
Berlin, 10. Dezember 2008. Claus Peymann hat leise Zweifel angemeldet, ob Christian Klar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 3. Januar 2009 wirklich ein Praktikum am Berliner Ensemble machen wird. In einem lesenswerten Interview in der Stuttgarter Zeitung mutmasste Claus Peymann: "Es könnte auch sein, dass in der Bewährungsauflage, die Klar bekommen wird, Berlin als Aufenthaltsort ausgeschlossen wird. Dann könnte er ja nicht einmal anreisen. Nach den vielen willkürlich erscheinenden Auflagen im Fall Klar, zu denen die baden-württembergische Justiz gegriffen hat, halte ich das nicht für ausgeschlossen."
Allerdings sei das nur Spekulation, sagt Peymann, der im Interview auch betont, dass er Klar keinen Praktikumsplatz angeboten habe, sondern umgekehrt, "er hat gefragt, ob er bei uns am Berliner Ensemble ein Praktikum machen kann, wenn er Freigang hat. Das haben wir im Haus sehr sorgsam mit dem Betriebsrat diskutiert, der sich auch mehrfach mit Klar im Bruchsaler Gefängnis getroffen hat. Und der Betriebsrat meint: Lasst es uns probieren!"
Peymann sagt, dass er selbst mit der Angelegenheit seit vier Jahren, seit Klars erster Anfrage, eigentlich nichts mehr zu tun und sie auch fast vergessen hatte: "Wir haben schließlich immer 15 Praktikanten im Haus beschäftigt! Dass er nach seiner Haft bei uns ein Praktikum absolviert, halte ich auch nicht weiter der Rede wert. Aber die Berichterstattung darüber ist doch hybrid: Das sei eine Verhöhnung der Opfer, lese ich in der bürgerlichen Presse. Aber ich habe weder mit Klar noch mit den Opfern etwas zu tun, schon gar nicht will ich sie verhöhnen."
(sik)
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