Medienschau: Der Standard – Zur Causa Florian Teichtmeister

"Es galt für uns die Unschuldsvermutung"

"Es galt für uns die Unschuldsvermutung"

15. Januar 2023. In drei kurz nacheinander erschienen Texten widmet sich der österreichische Standard dem Fall des ehemaligen Burg-Schauspielers Florian Teichtmeister. Diesen entließ das Wiener Burgtheater fristlos, nachdem Anklage wegen des Besitzes von Kinderpornographie gegen ihn erhoben wurde.

Auf diversen Datenträgern des Schauspielers wurden 58.000 Mediendateien mit mutmaßlich kinderpornografischem Material gefunden. Mittlerweile hat Teichtmeister sich in der Sache schuldig bekannt. In einem Interview befragt Stephan Hilpold Burgtheaterchef Martin Kušej zu dem Fall. Dieser antwortete schriftlich. Dem Burgtheater seien die Vorwürfe gegen Florian Teichtmeister seit September 2021 bekannt gewesen, schreibt der Standard. In Film und Fernsehen und auch am Burgtheater sei Teichtmeister trotz der laufenden Ermittlungen, von denen in der Branche laut Standard viele wussten, "omnipräsent" geblieben. Warum man am Burgtheater nicht frühzeitiger reagierte, ist eine der zentralen Fragen in dem Interview. "Als Dienstgeber konnte das Burgtheater nur von erwiesenen Fakten oder erhärteten Gerüchten ausgehen und nicht von unbegründbaren Gerüchten. Wir hatten keine Indizien auf das in Krone und STANDARD geschilderte Verhalten, nichts Derartiges ist für uns feststellbar gewesen, nichts dergleichen wurde je an uns herangetragen", sagt der Burgtheaterintendant zur Causa. Hier das ganze Interview.

Ronald Pohl skizziert vor dem Hintergrund der Geschehnisse den beruflichen Aufstieg Teichtmeisters, der in den letzten Jahren auch als Film- und Fernsehschauspieler große Bekanntheit erlangt hat. "Jeder Schritt dieses Schauspielers hallte wider wie auf doppeltem Boden", schreibt der Autor über Teichtmeister.

Ein Überblicks-Bericht fasst Kommentare von anderen österreichischen Medien und aus der Politik zum Fall zusammen. Gerüchte dazu habe es seit Herbst 2021 gegeben – das greifen nun mehrere Redaktionen auf. Eine Untersuchung der Vorwürfe gegen Teichtmeister sei in keinem Arbeitszusammenhang geschehen, in dem der Schauspieler stand, berichtet der Standard und verweist auf einen seiner und weitere Medienberichte aus dem letzten Jahr. Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer kündigte in diesem Zusammenhang eine detaillierte Prüfung an.

Des Weiteren nutzte die FPÖ den Fall bereits, um die "linke Kulturschickeria" zu kritisieren. Auch über die verbliebenen Oscar-Chancen von Marie Kreutzers Sisi-Drama "Corsage", bei dem Teichtmeister mitwirkte, wird nun spekuliert.

(Der Standard / sdre) 

 

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