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Einladungen zum Berliner Theatertreffen 2023

Die Jury des Theatertreffens 2023 © Stefan Wieland

26. Januar 2023. Auf einer Pressekonferenz im Haus der Berliner Festspiele hat die Jury des Berliner Theatertreffens ihre diesjährige Auswahl bekanntgegeben. Folgende zehn Inszenierungen werden als "bemerkenswerte" Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum zur 60. Ausgabe des Festivals im Mai nach Berlin eingeladen:

Die Eingeborenen von Maria Blut
von Maria Lazar
Regie: Lucia Bihler
Burgtheater Wien
Nachtkritik vom 21. Januar 2023

Ein Sommernachtstraum
von William Shakespeare
Regie: Antú Romero Nunes
Theater Basel
Nachtkritik vom 18.12.2022

Der Bus nach Dachau
Ein 21st Century Erinnerungsstück
Konzept und Regie: Vincent Rietveld, Ward Weemhoff (De Warme Winkel)
Schauspielhaus Bochum
Nachtkritik vom 6. November 2022

Nora
Ein Thriller von Sivan Ben Yishai, Henrik Ibsen, Gerhild Steinbuch, Ivna Žic
Regie: Felicitas Brucker
Münchner Kammerspiele
Nachtkritik vom 8. Oktober 2022

Ophelia's Got Talent
Konzept & Regie: Florentina Holzinger
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin
Nachtkritik vom 16. September 2022

Zwiegespräch
von Peter Handke
Regie: Rieke Süßkow
Burgtheater Wien
Nachtkritik vom 9. Dezember 2022

Der Einzige und sein Eigentum
Ein Stück Musiktheater von Sebastian Hartmann und PC Nackt nach Max Stirner
Regie: Sebastian Hartmann
Deutsches Theater Berlin
Nachtkritik vom 5. September 2022

Kinder der Sonne
von Maxim Gorki
Regie: Mateja Koležnik
Schauspielhaus Bochum
Nachtkritik vom 8. Oktober 2022

Das Vermächtnis (The Inheritance)
von Matthew Lopez
Regie: Philipp Stölzl
Residenztheater München
Nachtkritik vom 31. Januar 2022

Hamlet
von William Shakespeare
Regie: Philipp Preuss
Anhaltisches Theater Dessau
Nachtkritik vom 26. März 2022

Den Berliner Festspiele zufolge wurden 461 Inszenierungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet. Insgesamt wurden 33 Inszenierungen vorgeschlagen und diskutiert.

Die Auswahl wurde von der neuen Theatertreffenleitung – Olena Apchel, Marta Hewelt und Joanna Nuckowska (ohne Carolin Hochleichter) – gemeinsam mit der Jury im Haus der Berliner Festspiele verkündet und parallel per Livestream übertragen. Verkündet wurden auch die zehn "Treffen", Formate und künstlerische Plattformen, die sich in einer erweiterten Ausrichtung um europäische Perspektiven bemühen und Austausch provozieren wollen, wie es Festspiele-Intendant Matthias Pees formulierte.

Der Kritiker:innen-Jury gehörten dieses Jahr an: Eva Behrendt (Redakteurin von Theater heute), Janis El-Bira (Redakteur von nachtkritik.de), Valeria Heintges (nachtkritik.de, Theater heute, NZZ am Sonntag und die Titel der CH Media-Gruppe), Sabine Leucht (Süddeutsche Zeitung, Theater der Zeit, nachtkritik.de), Petra Paterno (Redakteurin der Wiener Zeitung), Katrin Ullmann (taz, Tagesspiegel, nachtkritik.de) und Sascha Westphal (KulturWest, Theater der Zeit, nachtkritik.de).

Mit der diesjährigen Festivalausgabe beenden Sabine Leucht und Petra Paterno ihre Jurytätigkeit. Für sie werden Theresa Luise Gindlstrasser und Martin Thomas Pesl berufen.

Für die diesjährige Auswahl galt zum vierten Mal die 2019 verabschiedete Quotenregelung, die der Auswahljury die Verpflichtung auferlegt, dass mindestens 50 Prozent der eingeladenen Produktionen von Frauen inszeniert sein müssen. In der Auswahl 2023 stammen fünf der zehn eingeladenen Inszenierungen von Regisseurinnen, vier von Regisseuren und eine von einem Kollektiv. Die Regelung wurde für ein weiteres Jahr verlängert.

(Berliner Festspiele / geka)

 

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Kommentare  
Berliner Theatertreffen: Dorian?
Das eine Ausnahmeinszenierung wie Robert Wilsons „Dorian“
vom Düsseldorfer Schauspielhaus nicht einmal in Betracht gezogen wurde, lässt einen fassungslos und kopfschüttelnd zurück! Die Theaterblase verschliesst sich immer mehr!
Berliner Theatertreffen: Übersichtlich
Zweimal Burgtheater, zweimal Schauspielhaus Bochum, zweimal Berlin, zweimal München.
Dann Basel. Und, nicht zu vergessen, noch was aus der Provinz: Dessau.
Hmhm. Recht übersichtlich.

Ist der Rest der vielen Produktionen im theater-dichtbesiedelten deutschsprachigen Raum so 'unansehnlich'? Läuft das Bemerkenswerte wirklich nur in so wenigen, sehr renommierten Häusern bzw. Städten?
Was ist eigentlich bemerkenswert?
Berliner Theatertreffen: Nachfrage
Ich wundere mich etwas das die Inszenierung von Lucia Biehler erst vorgestern Premiere hatte und heute eingeladen wurde! Stand diese Einladung schon vorher fest? Es müssen doch die Inszenierungen der „Long List“ nochmals angeschaut werden oder nicht?
Das riecht etwas nach Muff und Klüngel. Ich bitte um Klarstellung!

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Lieber Herr Leiste,
ein Hinweis: Die Produktion hatte nicht vorgestern, sondern am 20. Januar Premiere.
Herzliche Grüße aus der Redaktion!
miwo
Berliner Theatertreffen: Anders gefragt
Anders gefragt:
Warum bündelt sich das Bemerkenswerte an so wenigen Orten? (Wovon drei Bundes- bzw. Landes-Hauptstädte sind.)
Ist das tatsächlich so? Wenn ja: Was daran ist sinnvoll, wofür ist es produktiv?

Schön aber, dass zumindest zwei jüngere Handschriften und ein Kollektiv berücksichtigt wurden.
Berliner Theatertreffen: Gerechter
Oh wie schön, ein paar neue Namen! Besonders für Dessau freue ich mich, das lag ja praktisch noch nie auf der Karte der Festspiele (soweit ich weiß).
Glückwunsch an alle!
Nach wie vor bin ich ein bisschen irritiert über den 50/50 w/m Auswahlmodus. Parität ist mir selber ein wichtiges Anliegen. Aber bei so einem Zeigen und Vergleich der "bemerkenswertesten" Produktionen kommt mir das immer wieder irgendwie strange vor. Vermutlich muss ich das aber einfach anders für mich definierten: Nicht die "bemerkenswertesten Inszenierungen", sondern genauer die "bemerkenswertesten plus Quote istgleich Inszenierungen" oder so, dann müsste die Rechnung aufgehen. Klingt dann zwar nicht schöner, aber gerrechter...
Berliner Theatertreffen: Unverständlich
Berliner Theatertreffen ./. Nachtkritik Theatertreffen: kein einziger Überlapp - wie soll man das interpretieren ? vielleicht dass sich die Kritik (Kritiker:innen-Jury) vom Publikum völlig abgekoppelt hat.
Für mich als Münchner völlig unverständliche Auswahl: Das Vermächtnis: ja: Nora: nein, völlig unverständlich (um Frau Mundel und ihr weitgehend nur halbvolles Haus zu stützen, dass nur dann aus den Nähten platzt, wenn demnächst Gerhard Polt spielen wird ?).
Berliner Theatertreffen: Wer schlägt vor?
Mich würde einmal interessieren wer die Inszenierungen fürs Anschauen vorschlägt? Kommt die Empfehlung von den Theatern selbst?


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Lieber Polonius,
die Juror:innen entscheiden selbst, was sie anschauen möchten.
Herzliche Grüße aus der Redaktion!
miwo
Berliner Theatertreffen: Differenz
Zu #6: Die "Sieger" des nachtkritik-Theatertreffens wurden zuvor von Redakteur*innen und Mitarbeiter*innen von nachtkritik.de vorgeschlagen. Von ihnen sind fünf (von insgesamt sieben) Juror*innen des Berliner Theatertreffens. Das macht die diesmal eklatante Differenz zwischen den beiden Listen umso rätselhafter. Haben sich die fünf von ihren eigenen Favoriten distanziert? Konnten sie sich nicht durchsetzen? Gehörten sie zu jenen, deren Vorschläge für nachtkritik.de nicht mehrheitsfähig waren? (Nominiert wurden ja einige Aufführungen, die auf der Berliner Liste gelandet sind.) So oder so: die deutlich größere Vielfalt und geringere Vorhersehbarkeit bei nachtkriti.de spricht dafür, dieses Korrektiv beizubehalten.
Berliner Theatertreffen: Unverständlich
Die Begründungen werden so lahm, lustlos und ohne Begeisterung von der Jury vorgetragen, da darf man sich schon fragen, ob man die Inszenierungen wirklich sehen will. Die Auswahl ist zweifelhaft. Dass manche Häuser mehrfach eingeladen werden, sollte ein NoGo sein innerhalb der Jury.
Berliner Theatertreffen: Hinrichs/Pollesch
Ich bin ein großer Hinrichs/Pollesch-Fan und nun zum dritten Mal, nach "Keiner findet sich schön", dem unglaublichen "Glauben an die Möglichkeit einer völliger Erneuerung der Welt", jetzt auch bei "Geht es dir gut?"- keine Einladung zum Theatertreffen. Ganz blank steh' ich ratlos da und frage mich: wie kann das sein? Es ist für mich persönlich nicht nachzuvollziehen, diese bedeutenden Theaterabende nicht auszuzeichnen.
Berliner Theatertreffen: Prozedere
Mich wundern die "auf den letzten Metern"-Entscheidungen. Ich hatte mir die finale Entscheidungsfindung als mehrwöchiges Procedere vorgestellt, bei dem intensiv um die engere Auswahl gerungen bzw. beschlossen wird, wer jetzt wo unbedingt noch was gucken muss etc. Geht das in einer knappen Woche? Aber dennoch: trotz mehrfach ausgewählter Häuser eine wohltuend überraschende Auswahl. Herzlichen Glückwunsch an alle Produktionen!
Berliner Theatertreffen: Das Vermächtnis
Nachdem ich alle bisherigen deutschsprachigen Produktionen von "Das Vermächtnis" gesehen habe, kann ich allen (auch der Jury) aus tiefstem Herzen die Inszenierung in Münster empfehlen.
Für mich eine absolute Punktlandung in der Umsetzung dieser starken Textvorlage – einer der besten Theaterabende, die ich je gesehen habe!
Die Reise lohnt sich – was ich dort erlebt habe, war ein Geschenk.
Das ging mir leider in München überhaupt nicht so. Auch die Arbeit in Hannover hat mich da wirklich mehr überzeugt. Bei allem Respekt an die Leistung des Ensembles am Residenztheater, kann ich die Einladung nicht nachvollziehen.
Berliner Theatertreffen: Langweilig
Schade, dass die Jury wohl wieder mal die übliche. Häuser besucht hat. Zweimal Burg, zweimal Bochum: wie langweilig. Als ob es woanders kein gutes Theater gäbe.

Man sieht es vor allem daran, dass sich die Jury offensichtlich gern das Vermächtnis angesehen hat, aber die großartige Inszenierung in Münster ausgelassen hat. Warum?

Ich finde es enttäuschend dass sich auch nach Leitungswechsel an der Unlust zu reisen nichts geändert hat.
Berliner Theatertreffen: Weimar
Und wie immer in den letzten nunmehr 10 Jahren hat es Weimar nicht geschafft. Ich bedauere sehr, dass dieses großartige Theater so in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.
Berliner Theatertreffen: Autorinnen fehlen
Regieparität finde ich zwar gut - aber sehr bedauerlich, dass es gerade mal ein Text von einer Frau geschafft hat (wenn man vom Schreib-Kollektiv um Nora und Performance von Holzinger absieht, die aber ja nicht wirklich als Autorin einzustufen ist). Ansonsten nur männliche Texte...
Berliner Theatertreffen: Diskriminierung
Wie wird von der Jury eigentlich das Geschlecht der Inszenierenden festgestellt? Hoffentlich nicht anhand der Vornamen, das wäre nämlich überhaupt nicht zeitgemäß. Oder müssen die Theater bzw. die Inszenierenden der Jury einschlägige Informationen liefern? Und wie können Menschen, die sich zwei Geschlechtern oder gar keinem Geschlecht angehörig fühlen, hier eingeordnet bzw. berücksichtigt werden? Nach aktueller Regelung können diese ja überhaupt nicht eingeladen werden, weil sie nicht in das Schema passen. Und das wäre eine neue und noch viel schlimmere Diskriminierung als die frühere Quotenlosigkeit.
Berliner Thratertreffen: Hurraaa!
preuss! hamlet! hurraaaa!!! sowas von verdient!
hartmann! der einzige und sein eigentum! auch hurraaa!!! endlich mal wieder ein echter hartmann beim TT!
Berliner Theatertreffen: Das Unmögliche
Es geht doch um bemerkenswerte Inszenierungen, wie sie diese 4 Juror*innen gesehen haben. IUnd gerade das macht mich neugierig, da ich i.d.R. ja in Berlin ins Theater gehe und all die anderen Positionen nicht kenne. Nun mag hier jeder schreien, das fehlt oder das, mag auf die Quoten schauen und sich ärgern. Darum geht es doch gar nicht. Hier haben 4 Menschen das Ummögliche gemacht und über 600 Inszenierungen gesehen und bemerkenswerte Positionen herausgeschält. Das ist eine tolle Leistung, für die ich mich bedanken möchte. Und jedes Jahr ist es wieder so, auch ich hätte noch den einen oder anderen Wunsch gehabt.
Das alles ist beim Treffen dann vergessen! Ich freue mich schon sehr.
Berliner Theatertreffen: Mehr Theater
Das neben „Dorian“ aus Düsseldorf auch das Theater Oberhausen mit „Welt überfüllt“ oder „Woyzeck“ nicht mal in die engere Auswahl kommen, verstehe ich nicht. Gerade die Büchner- Inszenierung wagt eine komplett neue Sichtweise auf den Stoff. NRW hat mehr Theater als das Schauspielhaus Bochum.
Berliner Theatertreffen: FLINTAS
Visconti! Bitte bald den Namen ändern! (...). FLINTAS 50 % und männlich gelesene 50 %.

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Dieser Kommentar wurde in gekürzter Form veröffentlicht, da Teile von ihm unserem Kommentarkodex nicht entsprachen. Dieser ist hier nachzulesen: https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=41

Viele Grüße aus der Redaktion
Berliner Theatertreffen: 70
Oder besser 70 zu 30!
Berliner Theatertreffen: Eierlegende Wollmilchsau
In 10 Inszenierungen bei Beachtung der Geschlechterparität, eine Kollektivproduktion, bemerkenswert soll es auch noch sein, vielleicht auch ein Panorama der deutschsprachigen Theaterlandschaft,die geeignete Mischung von Metropolen und Provinz, Klassiker und moderne Stücke, Austria,Schweiz,Deutschland inklusive Hauptstadtbonus. Was noch? Ach vielleicht auch die Qualität der Schauspielenden, des Bühnenbildes, der Inszenierung? Und alle Kritikerinnen und Kritiker müssten alle Inszenierungen gesehen haben.
Vielleicht sollte einer KI bei all den möglichen Kriterien die Auswahl zu überlassen werden. Vielleicht aus 10 dann 20 Nominierungen benennen? Dann wäre es auch gleich ein großes Festivalevent.
Es bleibt subjektiv. Mir persönlich hat Nachtkritikauswahl mehr zugesagt. Ich gebe Anna Recht, weil mir die Weimarer Inszenierung „Der Meister und Margarita“ fehlt, die ein zusätzlicher weiblicher Beitrag in Regie und Bühnenbild gewesen wäre und für mich mehr als bemerkenswert ist. Mich stört die Berlinlastigkeit (Berlin ist für mich momentan keine Reise wert), mich freut Basel und Bochum, mich wundert Wien und vielleicht wäre ein Vergleich der Version aus München und Hannover von „Das Vermächtnis „ plus „Engel in Amerika“ das in dieser Saison in München von Basel übernommen wurde, ein spannender thematischer Block gewesen. Aber das ist auch sehr subjektiv
Berliner Theatertreffen: Listen und Sichtungen veröffentlichen
Ich schlage vor, dass die Berliner Festspiele als öffentlich-finanzierte Anstalt (der Dank von Matthias Pees an die Kulturstiftung des Bundes et al. war in den ersten acht Minuten der Pressekonferenz nicht zu überhören) die Liste der 461 gesehenen Inszenierungen veröffentlicht. (Gern auch für die Vergangenheit.) Das würde der Shortlist und dem Ergebnis eine erhellende Grundierung geben. Plus: Die Verteilung der Anzahl von Jury-Mitgliedern je Inszenierung (also wieviele wurden von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 von ihnen gesichtet). Letzteres wäre auch eine spannende Info zur Shortlist dazu. -- Kann man das nach IFG einholen? Herr Laudenbach, übernehmen Sie.
Berliner Theatertreffen: Jedes Jahr eine andere Quote
@15: Wenn Sie gerade dabei sind, die Gewerke auf Parität zu untersuchen würde mich noch die Quote Nicht-Christlicher, Nicht-Diplomierter und Nicht-Westdeutscher interessieren. -- Im Ernst: Vielleicht wäre es klug statt einer eindimensionalen (=Geschlecht), statischen (=über Jahre) Quotierung jedes Jahr eine neue Quote auszurufen, oder alle drei Jahre. Das brächte Schwung Richtung anderer Depriviligierter abseits der einen, sattsam bekannten. Jury sind 5 Frauen von 7. Leitung sind 4 Frauen von 4. Hat's geholfen? In Berlin waren bis vor kurzem die Mehrheit der Opernintendanten schwul. Und das ist auch gut so. Aber hilft eine statische eindimensionale Quote dem grundsätzlichen Anliegen, Privilegien zu hinterfragen und den Blick zu öffnen?

Heute wurde in der Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag im Bundestag an eine (erinnerungshistorisch und -medial) "ungewohnte" Opfergruppe der Faschisten herausgehoben. Der Präsident des Zentralrats hat das befürwortet! Eine souverände Geste. Im nächsten Jahr oder im übernächsten werden dann vielleicht die politisch Verfolgten oder Sinti+Roma im Fokus stehen. Diese Weitung des Blicks ist wohltuend und schadet niemandem. Er hilft, die Solidarität jenseits der eigenen Problemperspektive herzustellen.

Deswegen: Nicht alles auf eine Karte setzen. In diesem Fall beim Theatertreffen: Das Geschlecht. Leitungsteam und Intendanz: Ändert die Regel.
Berliner Theatertreffen: Konservative Konserven
Endlich wieder langweiliges Theater.
Konventionelles, konservatives Sprech- und Schauspieltheater "a la ganze Welt" oder "a la Theatertreffen".
So wie das gutbetuchte Bürger des Landes mögen.
Gratuliere.
10 Jahre zurück in den Themen und Inszenierungsweisen (zumindest in den 6 von 10 Stücken).
Hauptsache schreiben jetzt die NZZ, Die Presse und die Süddeutsche wieder staubige, altherkömmliche und altüberkomme, aber feuchtfröhliche Theaterkritiken al la NZZ, Die Presse und Süddeutsche
Berliner Theatertreffen: Algorithmus
Ich bin sehr stark für die Einführung eines Algorithmus beim Theatertreffen. Das beseitigt den menschlichen Faktor und die Sehnsucht nach Kurator:innen und ihrer Schöpfung aus Nichts.
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