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Preis der Theaterverlage an ETA Hoffmann Theater Bamberg

1. März 2023. Das ETA Hoffmann Theater Bamberg erhält den diesjährigen Preis der Theaterverlage. Das teilte die den Preis verleihende Stiftung des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage gestern in einer Presseaussendung mit. 

Die Jury würdige mit ihrer Entscheidung "das kontinuierliche, konsequente Bekenntnis des Theaters zur zeitgenössischen Dramatik". In der "klugen Spielplangestaltung" spiegele sich "die Überzeugung, dass neue Stücke für die Beschäftigung mit den drängenden Themen der Gegenwart unverzichtbar sind", so die Begründung.

Und weiter: "Dabei liefert man in Bamberg keine schnellen Erklärungen und einfachen Gewissheiten, sondern lädt das Publikum zur gemeinsamen Annäherung an die Leitfrage ein, die über jeder Spielzeit steht. Was bedeutet Heimat? Was macht Europa aus? Was heißt 'der Westen'? 'Wo stehen wir' nach Corona? Und in dieser Spielzeit: 'Wie angreifbar, wie verletzlich sind wir?'. In die Suche nach Antworten haben die Intendantin Sibylle Broll-Pape und ihr Team von Beginn an zeitgenössische Autor:innen wie selbstverständlich einbezogen: durch regelmäßige Stückaufträge, Uraufführungen und Nachinszenierungen. Dabei sind sie von der Überzeugung geleitet, dass eine kontinuierliche Zusammenarbeit sowohl für die Autor:innen als auch für das Theater und sein Publikum ein Gewinn ist."

Die Stiftung des Verbands Deutscher Bühnen- und Medienverlage  vergibt den undotierten Preis der Deutschen Theaterverlage seit 2006 im Wechsel an ein Opern- oder Schauspielhaus. Der Jury gehören in diesem Jahr die Komponistin Iris ter Schiphorst, der Komponist Ketan Bhatti, der Theaterautor Ulrich Hub, sowie Ruth Feindel (Suhrkamp Theater), Daniela Brendel (Ricordi Berlin) und Annette Reschke (Verlag der Autoren) an.

Die Preisverleihung soll im Juni diesen Jahres in Bamberg stattfinden.

(jeb)

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Kommentare  
Preis der Theaterverlage: Spielplan
Dieser Preis lenkt den Blick auf einen Aspekt, der im Alltag der Einzelkritiken meist zu kurz kommt: die Spielplangestaltung. Es gibt tatsächlich nicht allzu viele, aber immerhin Theater, die, oft im Windschatten der überregionalen Berichterstattung, ihr Programm einem Konzept - und das kann sehr unterschiedlich, auf der Grundlage sehr unterschiedlicher Kriterien, aber jeweils auf seine Art plausibel und lehrreich sein - statt gerade gängigen Moden und oberflächlichen Reizen unterordnen. Ein Sieg des Denkens in Zusammenhängen anstelle des Hangelns von Sensation zu Sensation. Der Vorgang erinnert an die Talfahrt des Rundfunks, gegen die einst Hanjo Kesting, und nicht nur er, leider erfolglos, aufbegehrt haben. Eine gute Entscheidung und ein Beispiel dafür, was Preise im besten Fall, auch ohne Dotierung, leisten können.
Preis der Theaterverlage: Verdient
Herzlichen Glückwunsch! Ein sehr verdienter Preis, der einmal mehr deutlich macht, wie wichtig Texte von Dramatiker*innen für das Theater sind und dass die Auseinandersetzung mit neuer Literatur gewinnbringend ist und Spaß macht. Die Konsequenz, mit der das ETA Hoffmann Theater unter Sibylle Broll-Pape diese Linie verfolgt, nötigt Respekt ab und verdient Bewunderung. Schön, dass dies gesehen wurde.
Preis der Theaterverlage: Missstände
Gestern der Preis, heute schwere Vorwürfe. (Ex-)-Mitarbeiter*innen, die insbesondere die Intendantin schwer belasten, schreibt der Fränkische Tag. Warum wird über die scheinbar gravierenden, internen Missstände nicht berichtet?

Quelle: https://www.fraenkischertag.de/lokales/bamberg/kultur-freizeit/bamberg-scharfe-kritik-an-theater-intendantin-broll-pape-art-236324
Preis der Theaterverlage: Gegendarstellung
Wir, das Ensemble des ETA Hoffmann Theaters, haben das dringende Bedürfnis, bestimmte Aspekte aus dem Artikel „Soll Broll-Pape bleiben?“ („Fränkischer Tag“, 9.3.2023) richtigzustellen.

Der Brief des Kollegen an Stadt und Presse ist kein offener Brief. Der Kollege hat ohne unser aller Wissen haltlose Vorwürfe und despektierlichste Anschuldigungen verbreitet, um damit den Ruf des Theaters zu beschädigen, uns zu desavouieren und darüber hinaus die Institution ETA Hoffmann Theater Bamberg als solche in Frage zu stellen. Wir haben den angeblich erzwungenen Antwortbrief aus freien Stücken verfasst, weil wir diese Ungerechtigkeiten nicht auf sich beruhen lassen wollen. Dass der Fränkische Tag überdies aus „anonymen Mails“ zitiert, halten wir aus journalistischer Sicht für überaus fragwürdig.

Wir hatten gehofft, unsere Kunst für sich sprechen lassen zu können. Aufgrund der gegenstandslosen Unterstellungen seitens des Mitarbeiters halten wir nun diesen Schritt für nötig, um Ihnen, liebes Publikum und liebe Mitbürger*innen Bambergs zu zeigen, wie gerne wir an diesem geschichtsträchtigen, großartigen Schauspielhaus in dieser wunderbaren Stadt arbeiten.

Kommen Sie uns gerne besuchen. In den nächsten Tagen stehen unter anderem zwei Premieren an. Wir freuen uns sehr auf Sie!

Antonia Bockelmann, Armin Breidenbach, Dominik Huß, Saskia Zink, Michael Hanisch, Petra Schiller, Sonja Honold, Therese Frosch, Leon Tölle, Ewa Rataj, Barbara Wurster, Stephan Ullrich, Marek Egert, Marlon Otte, Stefan Herrmann, Alina Rank, Daniel Seniuk, Jutta Vogel, Eric Wehlan, Robin Laumeyer, Jeanne Le Moign, Philine Bührer, Marvin Wittiber, Robert Milan Knorr, Annalena Schießl, Wiebke Jakubicka-Yervis, Florian Walter
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