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Vertragsverlängerung für Stephan Märki in Weimar noch offen

Stillschweigen vereinbart

8. Januar 2009. Der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters Weimar hat gestern Abend keine Entscheidung über eine Verlängerung des Vertrages von Intendant Stephan Märki getroffen. Das meldet das Online-Portal Monsters & Critics mit Rekurs auf dpa. Im Herbst vergangenen Jahres hatte eben dieser Aufsichtsrat, der nun der Meldung zufolge wieder mit Märkis Anwalt Kontakt aufnehmen will, mit seiner Sperrminorität eine Verlängerung von Märkis Vertrag über das Jahr 2010 hinaus verhindert – und zwar nachdem sich der thüringische Ministerpräsident Althaus bereits für eine Verlängerung der Intendanz Märki ausgesprochen hatte.

Märki hatte erfolgreich die Fusion des DNT mit der Oper in Erfurt verhindert und das Theater trotz dramatischer Etatkürzung als Dreispartenhaus bewahrt. Durch seine Förderung junger Talente wie Tilmann Köhler wurde das DNT auch überregional wieder wahrgenommen. Trotzdem sah sich Stephan Märki mit Vorwürfen konfrontiert, kein Konzept für die Zukunft des Theaters vorgelegt zu haben.

So löste die Entscheidung des Aufsichtsrats im Herbst einen Proteststurm aus, der zu einer Rücknahme der Entscheidung und neuen Vertragsverhandlungen führte. Über die Gründe, dass es auf der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats nun doch nicht zu einer Entscheidung kam, haben beide Parteien, wie es heißt, Stillschweigen vereinbart. Der Meldung zufolge will der Aufsichtsrat aber noch im Januar erneut zusammenkommen um abschließend über die Vertragsverlängerung zu beraten.

Inzwischen hat der einflußreiche Interessenverband Kulturinitiative Thüringen (KI) einer Meldung des Theaterkanals zufolge die aufgeschobene Entscheidung scharf kritisiert. Die Verzögerungstaktik, die von "Teilen der Stadtpolitik" gewählt worden sei, um Märki loszuwerden, sei "feige und unehrlich", zitiert Theaterkanal den KI-Vorsitzende André Störr.

(sle)

 

 

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