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Christian Klar sagt Praktikum am BE ab

Der Traum von Vergeben und Verzeihen

 

Berlin, 9. Januar 2009. Wie das Berliner Ensemble mitteilt, wird der kürzlich aus der Haft entlassene Ex-RAF-Terrorist Christian Klar die ihm von Intendant Claus Peymann eingeräumte Möglichkeit, als unbezahlter Praktikant an seinem Haus zu arbeiten, nicht wahrnehmen. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen befürchte Klar, dass "durch die sensationslüsterne Berichterstattung in einem Teil der Medien und die anhaltende Belagerung des BE durch Paparazzi das Theater, dessen Direktor Claus Peymann und er selbst Schaden nehmen könnten. Das angestrebte Leben in Normalität nach 26jähriger Haft scheint unter diesen Umständen nicht möglich."

Bereits im Dezember des abgelaufenen Jahres hatte Peymann Zweifel angemeldet, ob Klar ein Praktikum am BE werde antreten können, wobei er damals die zu erwartenden Bewährungsauflagen für Klar als möglichen Hinderungsgrund ins Spiel gebracht hatte.

Die Pressemitteilung des BE endet mit dem Satz: "Die in Lessings Theaterstück 'Nathan der Weise' postulierte Idee von Vergebung und Verzeihen bleibt offenbar ein Traum." Über die Vorbedingungen eines solchen Verzeihens, wie sie etwa von der Journalistin Carolin Emcke in ihrem Buch "Stumme Gewalt" formuliert wurden, sagt die Erklärung nichts.

(wb)


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