Endkampf der Gefühle im Nebel

von Simone Kaempf

Berlin, 14. Januar 2009. Das Parkett glänzt spiegelglatt, das Wohnzimmerfenster ist deckenhoch verglast, ein schicker, aber kein behaglicher Raum. Durch die Ritzen zieht es ungemütlich: Bodennebel kriecht durch die Spalten nach vorne bis vor die Füße der ersten Zuschauerreihe. Genauso lautlos steht die Ella der Angela Winkler plötzlich im Wohnzimmer. Mädchenhaft wirkt sie, den Mantel hält sie schützend vorm Körper. Ein leiser Eindringling, deren untergründige Wut sich allerdings unnachgiebig offenbaren wird, sich ihrer Sache und Mittel absolut sicher.

Ella will Genugtuung und Gunhilds Sohn ganz für sich, als Trost für die unglückliche Liebe zu John Gabriel Borkman, die ihr vor vielen Jahren das Herz brach, während ihre Zwillingsschwester Gunhild endlich die Demütigung überwinden will, die sie quält, seit Borkman die Gelder seiner Kunden veruntreut hat.

Verschacherung oder Notwendigkeit

Kirsten Dene legt als Gunhild eine beeindruckend matronenhafte Verdrängungskraft an den Tag. Sie wird in diesen Szenen das 70er-Jahre-Design-Sofa kaum verlassen, aber im weiten Radius ihre Spitzfindigkeiten verschießen. Was gedämpft nebelwabernd beginnt, ist schon nach wenigen Sätzen eine Schlacht um den Sohn jenes Mannes, um den beide schon einmal gestritten haben. Ein Endkampf der Gefühle, der in frostiger Umgebung sofort auf Hochtouren dreht, als würde man sich in- und auswendig kennen und sich nicht erst jetzt zum ersten Mal seit acht Jahren wiedersehen. Und es ist ein Verteilungskampf, der hier stattfindet. Ein Sohn und zwei Mütter, da ist eine zuviel.

Viele Jahre davor waren es ein Mann und zwei Geliebte. John Gabriel Borkman entschied sich gegen Ella, weil ihm deren Schwester Gunhild für die Karriere hilfreicher erschien. Was Ella an diesem Abend, dreizehn oder noch mehr Jahre nach der Liebesgeschichte, als "Verschacherung" bezeichnet, war für Borkman, den rechnenden Bankdirektor eine "Notwendigkeit". Henriks Ibsens "John Gabriel Borkman" berichtet nicht nur vom höchstpersönlichen Unglück, das hier jedem einzelnen passiert ist, es geht auch um die Werte dieser Familie, die kurz vor dem Ableben ist.

Lebensfeindliche Unterkühlung

Thomas Ostermeier verlegt Ibsens Totentanz um Geld und Gefühle in die Sachlichkeit moderner Upper-class-Bungalows. Wie schon in Ostermeiers "Hedda Gabler" oder "Die Katze auf dem heißen Blechdach" schaut man in das Innere eines verglasten Wohnzimmers, das gleich zwei Welten auferstehen lässt: die vernebelte, mystische, merkwürdig dunkle Natur und die genormte, abgeklärte Wohnwelt, die Jan Pappelbaum dieses Mal unterkühlter und lebensfeindlicher denn je gestaltet hat. So hoch, weiß und karg könnte es sich um das Foyer einer Firmenzentrale handeln. Viel zu groß, um darin zu wohnen.

Josef Bierbichler spielt den ehemaligen Bankdirektor John Gabriel Borkmann, der seinen selbst gewählten Rückzug wieder aufgibt. Einer, der behauptet, in der jahrelangen Einsamkeit seinen Anlagebetrug als sein eigener Verteidiger, Ankläger und Richter durchgekaut zu haben. Den alerten Geschäftsmann verkörpert Bierbichler allerdings eher als jemand, der den Trieb im Körper sitzen hat, der schnaubt, flucht und mit dem Zeigefinger in die Schreibtischplatte bohrt, um Argumente zu unterstreichen, die für seine Rückkehr auf den Bankposten sprechen sollen. An die glaubte auch sein Freund Fordal, allerdings nur, solange Borkman auch an Fordals Talent als verkappter Poet festhielt.

Nachrichten aus dem Wirtschaftsleben

Auf den Vorteil bedachte Beziehungen will Thomas Ostermeier zeigen. Ibsens Stück ist dafür durchlässig genug, bestens geeignet, um immer wieder aktuelle Mitteilungen fürs Publikum herauszutreiben. Doch Ostermeier versiegelt die Oberfläche mit Nachrichten aus dem Wirtschaftsleben, die signalhaft herausstechen. Vor den Zug hätte er sich werfen können, nuschelt Bierbichler, hat er aber nicht. Anspielungen an den Fall Merckle und ans täglich Brot der Anlagespekulationen finden sich hier einige, ergeben aber keinen Mehrwert und wollen nicht zünden. Im Gegenteil wirken sie eher wie eine Last, die der Abend mitschleppen muss.

Das Drama des Nesthockers ist auch noch eingebaut. Erhard (Sebastian Schwarz), der Sohn, auf dem hier alle Hoffnungen lasten, ist zu pummelig, zu laut, zu kurzsichtig, zu wenig eloquent. Wie ihn die beiden Frauen umzingeln, ist klar, dass sie ihn mit ihrer konkurrrierenden wie korrumpierenden Liebe selbst dazu geformt haben. Aber jetzt bricht er aus dem mütterlichen Gefängnis mit einem Urschrei aus: "Ich bin jung, ich will nicht arbeiten, ich will leben". Das Auftreten des Sohns als Riesenbaby ist die reine Karikatur und im Grunde eine Unstimmigkeit unter vielen.

Das Dreigestirn Winkler, Dene und Bierbichler leuchtet weniger hell als erhofft. Jeder der drei arbeitet hier auf seiner eigenen Schiene: Winkler im fein balancierten Realismus, Dene spielt mit boulevardesker, draller Schlagfertigkeit und Bierbichler grantelt, wie man es von ihm kennt und mag, was hier aber wie ein ständiges Unterspielen der Situation wirkt. Bierbichler schlittert ein paar mal auf dem spiegelglatten Parkett. Jeder Schritt, jeder Satz ist einer auf Glatteis, denkt man sich.

Aber dann zieht Bierbichler die Schuhe aus mit einer Geste, die sagt, das geht so nicht und enttarnt das Schlittern als Tücke der Bühne, nicht der Inszenierung. Dann tigert er, "der kranke Wolf", auf Strümpfen herum. In der nächsten Vorstellung wird der Boden also vielleicht weniger perfekt gebohnert, und John Gabriel Borkman kann seine Schuhe anbehalten. Für den Einblick in die Wohn- und Gefühlswelt bleibt das natürlich gleichgültig, es ist ein ambitionierter Abend, aber einer, der seine Konflikte ans Material hängt, das von den Konflikten mehr verschluckt als freilegt.

 

John Gabriel Borkman
von Henrik Ibsen
Deutsch von Marius von Mayenburg nach der Übersetzung von Sigurd Ibsen Regie: Thomas Ostermeier, Bühne: Jan Pappelbaum, Kostüme: Nina Wetzel, Musik: Nils Ostendorf.
Mit: Kirsten Dene, Angela Winkler, Cathlen Gawlich, Elzemarieke de Vos, Josef Bierbichler, Sebastian Schwarz, Felix Römer.

www.schaubuehne.de


Mehr zu Thomas Ostermeier? Die Spielzeit 2008/2009 eröffnete er in der Schaubühne mit Shakespeares Hamlet, eine Inszenierung, die im Sommer beim koprodizierenden Athens Epidaurus Festival Premiere hatte und dann weiter zum Festival nach Avignon zog, wo Ostermeier die für ihn beeindruckendsten Momente des vergangenen Theaterjahrs erlebte.

 

Kritikenrundschau

Der Bühnennebel sei zwar "super", allerdings "auch so ungefähr das Beste an der ganzen Inszenierung", schreibt Katrin Bettina Müller in der taz (16.1.2009) über Thomas Ostermeiers "John Gabriel Borkman" an der Schaubühne – "so ziemlich das schrecklichste Urteil, das man fällen kann". Für sie gibt es da bloß "Figuren, so eindimensional, wie ein Blatt Papier. Zudem lasse Mayenburgs Textbearbeitung den Figuren "nicht den kleinsten Zipfel" von Unausgesprochenem. Angela Winkler, bei der man nicht wisse, "ob ihre übergroße Demut und Bescheidenheit, das fast sich selbst Aus-der-Welt-Nehmen, nur zur Rolle gehört oder eben Winkler selbst ist", rühre schon an. Auch Bierbichler neige "zum Understatement". Und trotzdem komme "keine Spannung auf", fehle "eine Idee davon, was diese Figuren uns eigentlich erzählen wollen". Da gebe es "keinen Denkraum, in dem sie sich entfalten; nichts, in dem die Inszenierung über ihre Beschränkung hinausging. Geld zerstört Gefühle, lehrt schon die erste Szene, und dabei bleibt's." Ostermeier habe versucht, "die Figuren ernstzunehmen und nicht an die Karikatur zu verraten, aber man sieht dennoch nur Karikaturen, die mit der eigenen Lächerlichkeit nicht umzugehen wissen."

Mit dieser Inszenierung stehe die Schaubühne "eindeutig als Wirtschaftskrisengewinnler da", beginnt Ulrich Seidler seine deutlich positivere Kritik in der Berliner Zeitung (16.1.2009). Plötzlich sei man "so dicht am Zeitgeschehen wie Anne Will" und könne "obendrein mit seinen prophetischen Gaben prahlen", obwohl eigentlich wohl lediglich "Ostermeiers bürgerliche Klassiker-Tradition fortgesetzt werden" sollte. Mit diesem "John Gabriel Borkmann" scheine der Schaubühnen-Leiter "zu einer gewissen Souveränität gefunden zu haben, zu einer wohlverdient anmutenden Gediegenheit", wie sie Pappelbaums "Edel-Möbel-Bühnenbilder" schon immer behaupteten. Bei diesem "sehenswerten, lebendigen Theaterabend" handhabe der Regisseur die Aktualisierungen "weitgehend subtil und selbstverständlich", so dass das Stück seine Kraft entwickeln dürfe, "ohne für irgendwelche frisch aufgebügelten Thesen in die Pflicht genommen zu werden". Überdies sei Bierbichler, bei dem "die wildesten, hochtrabendsten Spekulationen" zur "machbaren Selbstverständlichkeit" würden und der "um den Unterschied zwischen Schein und Sein, zwischen Borkmann und Bierbichler kein Aufhebens" mache, ein wahrer "Glücksgriff".

Matthias Heine weiß in der Welt (16.1.2009) zu berichten, dass Bierbichler die Anspielung auf Adolf Merckle erst am Premierenabend spontan eingebaut hat. Ansonsten gab's für ihn keine "Zaunpfahlwinke auf die gegenwärtige Bankenkrise". Bierbichler könne Borkman "ganz entspannt und leise auf die ihm eigene Art und Weise unterspielen" und gleichzeitig "brüllend komisch" sein. Der "künstliche Nebel" verweist für Heine nicht darauf, "wie wenig diese Figuren auf dem festen Grund der Tatsachen stehen", sondern verstärke auch noch "das Schauergotische im Stück", aus dem bei Ostermeier ohne viel Regie-Zutun eine "Gruselkomödie" werde. Da genüge bei Dene eine "lackschwarze Perücke" à la Addams-Family "und dass Winkler wieder einmal so berückend-entrückt spielt, als wäre ein schönes Gespenst von der Stummfilmleinwand gestiegen". Heine hebt positiv hervor, dass Ostermeier sich hier einmal mehr "auf das kluge Handwerk beschränkt, dass sein eigentliches Metier ist und nicht so tut, als wäre er ein Theatererneuerer". Dennoch: "So gut wie sich das angesichts der drei reifen Stars Winkler, Dene, Bierbichler absolut zum Niederknien bereite Alt-Schaubühnenpublikum den Abend gewünscht hätte, ist er dann aber nun wieder auch nicht".

Mehr "neurotische Querschlägereien", wie sie die Darsteller beim Schlussapplaus durchscheinen lassen, hätten Ostermeiers Borkman-Inszenierung gut getan, findet Eva Behrendt in der Frankfurter Rundschau (16.1.2009). Dass der Titelheld, "dieser trocken vernuschelte, mehr als nur einen Tick lustlose Borkman", bei Bierbichler sympathisch erscheine, liege auch daran, dass Dene und Winkler "ein wahres Horrorgespann reiferer Mütterlichkeit" entworfen hätten, die Sohn Erhard (bei Schwarz "ein verunsicherter Kindskopf mit Frustspeck") zum persönlichen Eigentum erklären. Es entbehre "nicht der Ironie, dass in Ostermeiers Porträt des Wohlstandsbürgers nach dem Börsencrash die kapitalistische Wirtschaftsordnung allenfalls eine dubiose Nebenrolle spielt". In seiner "soliden Ibsendeutung" seien es "vielmehr die vampirhaften Weiber, die grandios denkenden Männern die Hölle heiß machen".

Nicht ohne Weiteres kann Peter von Becker im Tagesspiegel (16.1.2009) den Schritt von "Borkman gestern" zu "Ackermann von heute" nachvollziehen: "Man muss da im Kopf immer viel mehr hinzufügen, als auf der Bühne wirklich passiert." Ostermeier/Mayenburg hätten Ibsen "derartig entschlackt (...), dass sich Ibsens Schicksalsdramatik in eine streckenweise fast soap-reife Auftritts-Abtritts-Mechanik" verwandele – "sehr leicht- und nebelfüßig, aber (...) weitgehend grundlos. Abgrundlos." Wo in Ibsens bürgerlichen Trauerspielen noch "ein letzter Hauch von Mythos und Tragödie" wehe, sei hier "nurmehr der Nebel und manchmal der Furz der Farce" plus die Poesie einer Pilcher-Geschichte, "veredelt mit teilweise sehr guten Schauspielern und in einer cleveren Kino–Dramaturgie". Über "die großen Drei" heißt es: "bravourös bissige, Thomas-Bernhard-erprobte Melankomik" (Dene); "ein wenig ungelenker und zugleich widersprüchlicher" (Winkler); "ein untoter Vitalist, eine lebensmüde Kämpfernatur" (Bierbichler), mit der er "der Klippklapp-Mechanik (...) seine eigentümliche Langsamkeit, seine raubtierhaft lauernde Lakonik" und seinn "schalkbösen sturen Sarkasmus" entgegen setze.

Ostermeiers Behauptung, "Borkman" nicht der Bankenkrise, sondern des Künstlerdramas wegen gewählt zu haben, hält Barbara Villiger Heilig von der Neuen Zürcher Zeitung (16.1.2009) zwar für "originell", aber uneingelöst in einer Inszenierung, die sich "seltsam richtungslos" entfalte – "aber das auf luxuriösem Niveau. Der Luxus, ein Glücksfall, sind die drei Stars." Das "hochkomplexe Gefüge der psychischen Kräfte, Abhängigkeitsverhältnisse, geistigen Machtphantasien und in Hass umgeschmolzenen Liebesenergien" ziehe Ostermeier als Parodie auf. Denes Gunhild wittere "zigarettenrauchend auf dem Sofa in sich hinein, ein Haufen Frustration, dem man die aktive Rächerin nicht zutraut", während Winkler "in einem Fluidum aus entrücktem Wahn" schwimme. Die Machtanstrengungen der Figuren, setzten "reichlich Komik frei, zumal in Ostermeiers Überzeichnung". Nur einer scheine "gänzlich unangetastet von jeglichem Zugriff der Regie. Josef Bierbichler, unadaptierbar", spreche "mit grösster Selbstverständlichkeit den Text, der klingt, als hätte er ihn gerade selbst erdacht. Ein einzigartiges Phänomen, für das man Ostermeiers telegene Vorabendserie-Gefälligkeiten drumherum gern in Kauf nimmt – und vergisst."

Kommentare  
Ostermeiers Borkman: furchtbar langweilig
Die Premiere gestern in der Schaubühne war das schlechteste, was ich dort und speziell von Ostermeier gesehen habe.Die Schauspieler spielten nicht zusammen,Kirsten Dene und Angela Winkler waren für sich hervorragend, der Rest eine Katastrophe, leider auch Hr. Bierbichler.Trotz 1:50 Stunden zudem furchtbar langweilig.
Ostermeiers Borkman: Übersetzung von Mayenburg?
Man kann über die Aufführung denken, was man will, ein Detail finde ich fragwürdig. "Übersetzung von Marius Mayenburg", steht da. Er kann kein Norwegisch, also: "Nach einer Übersetzung von Sigurd Ibsen." Diese Übersetzung ist alt, tantiemenfrei, Mayenburgs Leistung beschränkt sich auf ein paar Modernisierungen, vor allem Kürzungen. Steckt sich der Hausdramaturg die vollen Übersetzungstantiemen in die Tasche? Und das bei einem Haus, das ständig nach höheren Subventionen schreit? Oder ist es kleinkariert, das zu fragen?
Ostermeiers Borkman: Schaubühne, bitte antworten
Nein, das zu fragen ist berechtigt. Eine klare und nicht ausweichende Antwort auf diese Frage seitens der Schaubühne ist sicherlich wünschenswert. Herr Schitthelm, Herr Dr. Friedrich Barner? Leistet Ihr Haus dieser verbreiteten Unsitte Vorschub?
Ostermeiers Borkman: kleinkarierte Nachfrage
ja, is kleinkariert
Ostermeiers Borkman: Tantiemen-Peanuts für Mayenburg?
Wie kleinkariert die Frage ist, zeigt eine ungefähre Rechnung. Stück und eigentliche Übersetzung sind tantiemefrei, das heißt, Mayenburg bekommt die Tantiemen zu 100 Prozent, je nach Auslastung der Vorstellung sagen wir 500 - 100 €. Wenn die Aufführung halbwegs wie die anderen Ibsen-Inszenierungen läuft, spielen sie 70 Vorstellungen, vielleicht mehr. Aber die Inszenierung dauert 100 Minuten, irrsinnige Textmengen, die musste der Mayenburg alle von Hand aktualisieren, neben seinem Festjob als Hausdramaturg - das dürfte ihm mindestens zwei Wochen lang die Mittagspause versaut haben. Und alles für ein Handgeld zwischen 35.000 - 70.000 €. Angesichts der Tatsache, dass die Aufführung mutig Position gegen Kapitalismus und soziale Ungerechtigkeit bezieht, verbietet sich solche Peanut-Fragerei von selbst.
Ostermeiers Borkman: Tantiemenfrage interessiert mich auch
vielleicht könnte hier der verlag von mayenburgs hier noch konkreter antworten. interessiert mich nämlich auch. dann setz ich mich vielleicht nächstens auch hin und bearbeite und kürze alles von weißichwem und nenn es neue übersetzung.
Ostermeiers Borkman: kein harmloser Etikettenschwindel
"Übersetzung von..." ist mehr als harmloser Etikettenschwindel. Übersetzung heißt "von einer Sprache in eine andere", wer die Originalsprache nicht versteht, kann aus ihr nicht übersetzen. Er kann nur eine andere Übersetzung bearbeiten und kürzen, das ist für Dramaturgen täglich Brot, dafür kriegen sie ihr Gehalt, selten, wenn der Intendant es gut meint, gibt's vielleicht eine Pauschale obendrauf. "Übersetzt von..." begründet aber Urheberrechtsansprüche, da fließen Tantiemen, für jede Vorstellung, jedes Gastspiel, jede Fernsehausstrahlung neu. Das muss am Ende nicht sechsstellig werden, aber kann. Moralisch ist das natürlich fragwürdig, weil es um Subventionen geht. Aber es ist auch strafrechtlich relevant, weil es bedeutet, dass die Schaubühne einem Mitglied ihrer Leitung Tantiemen überweist für eine Leistung, die von diesem objektiv nicht erbracht wurde, wegen fehlender Qualifikation (Norwegischkenntnisse) auch gar nicht erbracht werden konnte. Investigative Kulturjournalisten, wo seid ihr?
Ostermeiers Borkman: Schaubühne, bitte antworten
"Deutsch von Marius von Mayenburg nach der Übersetzung von Sigurd Ibsen"...okay, da steht auch "nach der Übersetzung" und nicht - übersetzung von...-, aber es heißt dort auch "Deutsch von..." ...ich würde mich wirklich sehr über eine antwort seitens der schaubühne, des verlages oder von herrn mayenburg persönlich freuen. das kommt mir alles ziemlich spanisch vor...
Ostermeiers Borkman: popelige Nörgelei
Ich fasse es nicht, was ist das für ein Forum? was tummelt sich hier…Leute die ins Theater gehen und zu Theater schreiben, scheinen zu einer ekligen Kleingeistspezies zu gehören, statt bewegten Erfahrungen, blühenden Assoziationen, hoch und in Winkel getriebenen Gedanken und Spekulationen, satt Neugier und Interesse, ewig diese popeligen Nörgelei, die an dieser Stelle nun so was von absurd ist. Ich wünsche mir ein großes Theatersterben, Theater scheint selbst dafür verantwortlich zu sein, dass aus ihm nichts anderes erwachsen kann als die flachstes Gesinnung… Nachtkritik , da kriegt ich Depressionen von - man will diese Leute nie kennen lernen, die so Zeug schreiben, man will sich auch nicht mehr mit dem befassen, womit sie sich befassen, weil sie es auf eine Weise tun, dass ich nur kotzen möchte _ verlasst die Theater, Theater fördert mieses Denken!
Ostermeiers Borkman: nichts gesehen
Mieses Denken hin oder her. Mieses Theater bleibt mieses Theater. Von "bewegten Erfahrungen, blühenden Assoziationen, hoch und in Winkel getriebenen Gedanken und Spekulationen" habe ich in dieser Aufführung nichts gesehen.
Ostermeiers Borkman: denunzierte Theaterkonsumenten
Die im Beitrag Nummer 9 geäußerte Sehnsucht nach dem "großen Theatersterben" wird sich um so eher erfüllen, als das Steuer zahlende Theaterkonsumenten als "eklige Kleingeistspezies" denunziert und zum verlassen eben jener Theater aufgefordert werden, um deren Glaubwürdigkeit sie sich vor dem Hintergrund schamloser Selbstbedienungsmentalität der subventionierten Theaterproduzierenden sorgen?? Das klingt mir sehr nach dem Kuckuck, der sich über Nestbeschmutzer ereifert...
Ostermeiers Borkman: Mayenburgs Geldsack interessiert nicht
Wohl jedes Stadttheater "schreit" nach Subventionen - sonst kann eine auf höherem Niveau arbeitende Bühne gar nicht in Betrieb gehalten werden. Meistens echauffiert sich ein Konsument über die Subventionen, wenn ihm ein Stück nicht gefallen hat. So zum Beispiel auch Herr Seidler von der Berliner Zeitung, der im Falle eines seiner Ansicht nach schwachen Stückes an die Steuern erinnert... "Borkman" hat seine ästhetischen Geschmacksrezeptoren angesprochen, und so blieb in seiner aktuellen Kritik die Erwähnung der Subventionen ausgespart. Hohe Steuergelder werden aber auch in anderen Lebensbereichen verpulvert, z.B. bei Kampfhubschraubern oder öffentlichen repäsentativen Betonpalästen, die fast niemand haben möchte. Warum also wird immer bei den Theatern anfangen? Das öffentlich-rechtliche Fernsehen etwa wird durch Zwangssteuern (GEZ) finanziert, die jeder arbeitende Bundesbürger zu entrichten hat, auch wenn er sich nie eine Sendung wie die "Tagesschau" ansieht. Die besagte Nachrichtensendung kann in etwa den geistigen Standard der "Bild"-Zeitung halten und ihre Sprecher erhalten vergleichsweise fürstliche Gehälter, aber niemand beschwert sich.
An der Schaubühne wird niemand reich. Und ob Mayenburg auf einem Geldsack sitzt oder nicht, interessiert mich nicht. Wenn nur seine Dramentexte gelegentlich etwas besser ausgearbeitet wären...
Ostermeiers Borkman: es geht um Haltung, Glaubwürdigkeit
Verfolgen Sie die Qualitätsdebatte ums deutsche Fernsehen? Oder ums Stadtschloss? Oder um Werbeverträge von Moderatoren? Die Diskussion wird in allen Bereichen geführt - je knapper öffentliche Gelder, desto härter. Letztlich ist das Demokratie. Und wenn Sie schlecht ausgearbeitete Dramentexte kritisieren: Vielleicht sind die auch deshalb so schwach, weil die Schaubühne - und nicht nur die - jedes viertelfertige Zeug ihrer Hausautoren aufführt? Und wenn an dem Verdacht, der oben angesprochen wurde (kann ich nicht beurteilen) etwas dran ist: Kann man das mit Verweis auf Kampfhubschrauber abtun? Ebenso können Sie sagen, da hat sich einer das Jahresgehalt von zwei Sozialarbeitern in die Tasche gesteckt. Es geht eben nicht um die Summe, sondern um Haltung. Und Glaubwürdigkeit.
Ostermeiers Borkman: Etikettenschwindel
Nörgelei oder nicht, kleinkariert oder nicht, "Geldsack" oder nicht, hier handelt es sich schlicht um einen Etikettenschwindel. Wenn Marius von Mayenburg wirklich kein norwegisch kann (was noch überprüft werden müsste!), dann hat er das Stück auch nicht übersetzt, sondern allenfalls die vorhandene Übersetzung bearbeitet. Aber selbst das kann er nicht tun, wenn er kein norwegisch kann: Wer garantiert ihm denn, dass Sigurd Ibsens Version nicht jede Menge Übersetzungsfehler enthielt (was gerade bei Theaterübersetzungen sehr häufig vorkommt)? Die führen dann in Mayenburgs "Neuübersetzung" ein lustiges Weiterleben. Also: Eine "Übersetzung" des Ibsen-Stücks kann natürlich nur liefern, wer beide Sprachen aktiv (Deutsch) bzw. zumindest passiv (Norwegisch) beherrscht . - Eigentlich behauptet ja auch niemand, dass M.v.M. eine Neu-Übersetzung vorgelegt hat. Es heißt bloß: "Deutsch von Marius von Mayenburg nach der Übersetzung von Sigurd Ibsen". Das ist eigentlich noch schlimmer, denn es würde bedeuten, dass Sigurd Ibsens Übersetzung gar nicht auf deutsch, sondern in einer anderen Sprache erschienen ist, und erst durch M.v.M. verdeutscht wurde. Oder zumindest, dass Sigurd Ibsens Deutsch so schlecht war, dass man es erst mal in richtiges Deutsch umformen musste. Oder war es etwa doch nur eine Textüberarbeitung, Normalgeschäft jedes Dramaturgen, wie "Jurist" (s. oben) zu Recht anmerkt?
In jedem Fall: So wie's dasteht, ist es Etikettenschwindel, und gar kein harmloser! "Borkman" hätte sicherlich eine echte Neu-Übersetzung, direkt vom Norwegischen ins Deutsche, verdient gehabt.
Ostermeiers Borkman: Was will Luzie?
warum will die olle luzie denn, daß die schaubühne zu ihr spricht?
Ostermeiers Borkman: auch Heiner Müller hat nach-übersetzt
Bloß eine kleine Anmerkung: dieser so genannte "Etikettenschwindel" ist ja eine vollkommen gängige Praxis. Heiner Müller z.B., ja, der große Heiner Müller (um nur mal einen zu nennen), hat beispielsweise neben Shakespeare auch Aischylos, Molière und verschiedene Russen 'übersetzt', obwohl er weder Altgriechisch noch Französisch konnte.
Nach-Übersetzen heißt doch keineswegs, dass da keine eigene künstlerische Leistung erbracht wurde. Es ist eben mehr eine Nachdichtung als eine penibel wortgetreue Übersetzung.
Ostermeiers Borkman: von Mayenburgs innovatives Potential
Da jemand auf meinen Kommentar reagiert hat, möchte ich kurz antworten. Hier ist eine Plattform für Theaterkritik. Meine Hinweise auf Gelder für die Rüstungsindustrie oder Repräsentivbauten waren nur simple Beispiele. Ich hätte auch die hohen Kosten für das Polizeiaufgebot bei unteren Ligen im Fußball anführen können. Im Grunde tut das nichts zur Sache. Mich wundert nur, dass den Theatern immer die Subventionsgelder vorgehalten werden, sobald ein Stück als schlecht empfunden wird. Würde die Schaubühne keine öffentlichen Gelder erhalten, gäbe es dort wohl nur billige Schenkelklopfer-Komödien, die ein unprätentiöses, leicht zu amüsierendes Publikum anlocken. Kurz: die Qualität würde den Bach runtergehen.
Nun noch etwas zur Tätigkeit von Mayenburg. Bei - der - gelungenen Inszenierung - von "Hamlet" hat er auch eine ältere Übersetzung bearbeitet, wahrscheinlich die von August von Schlegel. Die findet sich z.B. bei einer Hörspiel-Version mit Kinski. MvM's innovatives Potential führte zu zwar einigen kleinen Ausrutschern, war aber sonst ganz ordentlich. Das Gleiche - Kürzungen und Veränderungen - hat er auch mit Sigurd Ibsens Übersetzung getan. Nur sollte die Art seiner Tätigkeit in Zukunft etwas besser formuliert werden.
Ostermeiers Borkman: Schaubühne könnte Klarheit schaffen
In dieser Diskussion geht es doch gar nicht um Kunst und Qualität, sondern banal um Geld, und zwar viel. Einfach weil inzwischen fast jedes Stück von Mitgliedern der Schaubühnenleitung geschrieben, übersetzt, neu gefasst wird, da geht es nicht um Kleckerbeträge. Die Schaubühne kann, jedenfalls in diesem Ibsen-Fall, mit einer einfachen Erklärung Klarheit schaffen - wenn sie denn will.
Ostermeiers Brokman: Luzie will Antwort
was man mich, die olle luzie, in kommentar 15 fragt, hat kommentar 18 schon beantwortet. ich denke ganz ähnlich. es geht hier nicht um " blühende Assoziationen, hoch und in Winkel getriebenen Gedanken" und sonstewas, rein gar nicht um kunst oder qualität eines mayenburg. es geht um klarheit, um aufdeckung eines eventuellen schwindels. eine antwort der schaubühne, des autors oder des verlages würde diese diskussion auf ganz einfachem wege beenden. warum antwortet niemand?
Ostermeiers Borkman: Arroganz ist Teil der Verblödung
Ich denke nicht das der Amüsierwille etwas Schlechteres sein kann, als das was sich hier zuträgt, im Gegenteil, ein Teil der Verblödung besteht gerade in der Arroganz anzunehmen, diese Art von Debatte habe ein höheres Niveau als das, was sich die, noch zur Hochkultur zu Erziehenden, im Unterhaltungstheater reinziehen. Da liegt eine große Verwechslung, ja Blendung vor. Welche Art von Höhersinnigkeit, oder meinetwegen Tiefsinnigkeit, oder auch beides, soll denn das sein, die von solcher Art Debatte ausgeht? Welche Art von Inspiration scheint denn hier zu wirken. Die Bessermenschen vom GutundhochNiveauTheater befassen sich einfach nicht mit dem was sich auf der Bühne zuträgt, geil!
Ostermeiers Borkman: Einsamkeit? Wahn?
der will auch, daß die schaubühne mit ihm spricht. was ist nur los mit den leuten hier? einsamkeit? wahn? 2.0 ist ihr/ihm langsam auch zu unpersönlich?
Ostermeiers Borkman: im Sumpf ökonomistischen Machtdenkens
Diese Debatte ist tatsächlich bezeichnend. Denn sie spiegelt möglicherweise genau die Situation wieder, welche über Ostermeiers Inszenierung eröffnet wird. Die großen gesellschaftlichen Entwürfe sind aufgebraucht. Es herrscht die totale Stagnation auf (noch) hohem Niveau. Hier bewegt sich nichts mehr, alles scheint wie tot im Sumpf des ökonomistischen Machtdenkens (Borkmann). Auch die jüngere Generation (Erhard) findet keinen Ausweg. Verstrickt in die Aufträge und emotionalen Abhängigkeitsbeziehungen der älteren Generation verharrt der Sohn lieber in einer Art orientierungsloser Nicht-Positionierung. Das heisst, er will nicht arbeiten, sondern "leben!". Hier zeigt sich der kindliche Trotz einer totalen Verweigerungshaltung im Sinne einer sich selbst verausgabenden konsumistischen Verschwendung, welche die protestantische Ethik als Geist des Kapitalismus ad absurdum führen soll.
Bei allem berechtigten Protest des Sohnes gegen die von Seiten des Vaters vorgelebte und geforderte leistungsorientierte Entfremdung auf Kosten persönlicher und sozialer Beziehungen ähnelt diese Haltung gleichwohl mehr einer Art nachholender kindlicher Regression als einer denknotwendigen Erneuerung des politischen Handelns im Kontext eines untergehenden gesellschaftliches Systems.
Eine vergleichbare Farce bildet sich meines Erachtens in den Kommentaren auf dieser Seite ab. Anstelle einer solidarischen Vernetzung der Einzelnen im öffentlichen Raum zu einem produktiven Ganzen neidet man dem Nebenmenschen die symbolischen 10,- € mehr im Portemonnaie und kommuniziert im anonymisierten Web 2.0. Eine Gemeinschaft im Sinne eines sich allererst über die intersubjektive Konfrontation herstellenden und damit immer nur provisorischen Miteinanders muss vor diesem Hintergrund wohl leider Utopie bleiben. Move it!
Ostermeiers Borkman: Botschaft Bierbichler
Das finde ich eine Interessante Sache. Die Großen Entwürfe scheinen weder so recht gefragt, noch vorhanden, außer als Erinnerungsflash, Heiner Müller… vielleicht geht noch was, in Kombination mit… Traditionspflege. Ja. Ist auch ne Weile her, seit Theater als politische Erziehungsanstalt einen gewissen Reiz hatte, in dem dort was zu Sprache und Darstellung kam, was andernorts weniger öffentlich und weniger anschaulich über die Bühne gehen konnte - öffentliche Verzauberung durch Theater ist, gerade wenn die Botschaften künstlerisch verschlüsselt sind, aber immer noch super reizvoll, denn es wird einem was aufgegeben, wie bei einem Weisen oder auch einer Hexe, bei deren Medizin sich keiner sicher sein kann, ob sie nicht vielleicht auch gefährlich sein kann. Es heißt ja nun, dass sich die Wirkung solcher Medizin dem Placebo-Effekt verdankt, also einer durch äußere Autorität gestützte Selbstsuggestion - Um die im Theater wirken zu lassen braucht es eine künstlerische Autorität, bei der die Bereitschaft zur Erfahrung erzeugt wird. Ibsen besitzt noch gewaltige Trägerpotenziale, aber die Schauspieler, allen voran natürlich Bierbichler, sind leibhaftige Trägerautorität, da wo er ist, ist auch Botschaft. Natürlich muss ich sie mir selbst erschaffen, er gibt sie mir nicht, aber wenn ich will und mich anstrenge ist sie da.
Ostermeiers Borkman: Luzie will Antwort!
also ich beteilige mich dann auch wirklich gern an den weiteren gedanken und diskussionen, aber ich laß mich ungern ablenken. die frage die anfangs gefragt worden ist, ist noch nicht beantwortet. da nützt es jetzt auch nichts, über eventuelle bierbichelnden botschaften nachzudenken. bevor ich keine antwort erhalte, geh ich hier nicht weg!
Ostermeiers Borkman: der Rest ist Schnauze
Prognose, Luzie - du kriegst keine Antwort. Das sind große Künstler, total kritisch gegen den Kapitalismus, superwichtige gesellschaftliche Funktion - der Rest ist Schnauze halten.
Ostermeiers Borkman: gibt es ein Recht auf Antwort?
wer hat dir denn erzählt, du hättest ein recht auf antworten? GEO? Die Sendung mit der Maus? Und dann glaubst du, es gibt dich wirklich? Na viel spaß beim Insistieren!
Ostermeiers Borkman: ein Seufzer
schade. ist wohl alles nur theater.
Ostermeieres Borkman: politische Qualitäten
Ich schließe mich prognostisch so an: die Schaubühnenleitung wird bewährte politische Qualitäten an den Tag legen. Also versuchen, die (für sie) leidige Angelegenheit auszusitzen. Und auf's Vergessen des (Theater)wahlvolks hoffen... Ich für mich finde es zum speien.
Ostermeiers Borkman: kleiner Rat
was wollt ihr wissen? was wählen? greift lieber zur HB
Ostermeiers Borkman: Mayenburgs miserable Bearbeitungen
autoren verdienen gewöhnlich nicht viel. wenn doch, sollte man es ihnen gönnen. sie beuten niemanden aus, sondern verdienen ihr einkommen mit ihrer arbeit. auch als bearbeiter oder übersetzer. und es gibt großartige übersetzungen von großartigen autoren, die der originalsprache einer vorlage nicht mächtig sind. schließlich gibt es wörterbücher und mitarbeiter für rohübersetzungen. dass mayenburg als - nicht nur an der schaubühne - viel gespielter autor gut verdient, ist nicht das problem. das problem sind seine miserablen stücke und bearbeitungen.
Ostermeiers Borkman: Was für'n Problem, alex?
inwiefern Problem? was soll da das Problem sein? erklär mal, spucks aus…
Ostermeiers Borkman: zu oft an der Schaubühne?
In dieser Diskussion habe ich den Eindruck, dass Freunde des Finanzamts und aufgebrachte Kulturschaffende mit Sozialneid rege beteiligt sind. Vielleicht sieht bald eine Sondereinheit des Finanzamts bei der Schaubühne vorbei.
Alex hat Recht - in der Regel verdient ein Autor nicht viel.
Luzie wird wohl Pech haben. Es sei denn, Ostermeier delegiert eine Putzfrau zur Beantwortung ihrer Fragen. Oder, weil es ein Theater ist: ein Chor der Putzfrauen. Luzie sollte sich ein anderes Tätigkeitsfeld aussuchen, z.B. die Erziehung des Schreibers von Kommentar 20 zur Hochkultur. Für ihn wäre das Goutieren des Stücks "Wie es euch gefällt" an der Kudamm-Bühne zu empfehlen. Hochgradig komödiantisch und wahrscheinlich ohne Hochkultur.
Mayenburgs Arbeiten unterliegen starken Qualitätsschwankungen. In "Der Stein", ein Stück über mehrere Generationen, war er wohl ein bisschen überfordert. Die Bearbeitung von "Hamlet" war o.k., leider hat er eine Sequenz etwas verhunzt und dadurch meine Ergriffenheit, mein Entzücken etwas beeinträchtigt. Nun, vielleicht war ich in den letzten Jahren zu oft in der Schaubühne.
Ostermeiers Borkman: zu viel für Luzie?
mutest du ihr nicht zu viel zu? sie hat schon mit einer riesen Enttäuschung zu tun und ich, naja, kannst dir ja denken…
Ostermeiers Borkman: Sandkasten-Spiele
Borkman? Was für ein abgenudelter Mist! Was für Museumstheater?
Gott, Meyenburg und Ostermeier haben ihren Sandkasten gefunden.
Lasst sie spielen, Burgen bauen mit Eimerchen und Schäufelchen.
Ostermeiers Borkmann: Vereinslokal RevolteGroup49?
RevolteGroup49 - also, das klingt endlich mal Hammer! Habt ihr ein Vereinslokal wo man euch mal treffen kann, ihr müsst es ja unheimlich drauf haben…ihr haut die Dinger raus, und ihr raucht auch, gell…
Ostermeiers Borkman: Ich Borkman - ein Lagebericht aus NYC
Ich Borkman sitze in meinem Apartment in Manahattan mit Fußfesseln, mein Chauffeur bringt mir schwarzer Afghan, sobald ich meine Eggs Benedict verzehrt habe. Zu den Eiern trinke ich immer ein Glas Champagner und zuvor gibt es eine Schildkrötensuppe, die mit Portwein abgeschmeckt wird.

Übrigens Obama raucht bei einigen Gelegenheiten Gras.
Gut, das Apartment ist auf meinen Sohn Joe geschrieben. Niemand kann mir das Apartment wegnehmen. Es liegt am Central Park.
Eigentlich mache ich mir nichts aus Geld, aber es brachte mir einen Kick, wenn die Überweisungen der Investoren kamen. Keine kleine Summen. Es gab welche, die investierten Milliarden in meinen Fond, den es nicht gab, ich weiß nicht wie ich es wieder gutmachen kann? Ich wollte das Ganze nicht. Aber als ich angefangen hatte, konnte ich nicht aufhören.
Auf meinen täglichen Bloody Mary könnte ich nicht verzichten. Ich war für einen Tag im Knast. Furchtbar, diese Niggerwelt.
Diese kleingeistigen beamtenhaften Bullen, die mich verhörten. Sie verstehen das Finanzsystem nicht. Sie wissen nicht, dass alles auf Sand gebaut ist, alles virtuell die Milliarden, die herumflirren wie Gift, die gar nicht existieren.
Ich hatte 23 Prozent Rendite geboten, du musst nur die Gier der Menschen nützen.
Ich hab ja das große Flachscreen TV. Jetzt rauche ich mehr Hasch, das mir besser bekommt als Gras.
Ich glaube nicht an Gott. Natürlich schreibe jetzt ein Buch, ein philosophisches Buch.
Ich möchte Menschen helfen, verdammt. Ich fühle mich nicht als Verbrecher. Nein.
Es gibt immer wieder ein Türchen auf.
Ostermeiers Borkman: Jawoll, ab in den Sandkasten!
Gott, Meyenburg und Ostermeier zu dritt in einem Sandkasten... was für eine amüsante Vorstellung...
Lasst sie spielen!
Ostermeiers Borkman: Geldfrage zweitrangig
ich fand angela winkler toll und kirsten dene, und ich glaube nicht, dass die regie viel wollte - das stück erzählt ja genug. für mich war das ein schöner abend, und ob da jemand geld für übersetzung bekommt oder nicht, ist doch völlig zweitrangig.
Ostermeiers Borkman: Museum, is' doch so gemeint, gell?
und phantasievoll seid ihr auch noch :krass kritisch, witzig und voller guter Ideen - schon allein das mit dem Sandkasten… ein Bild für die Götter, das muss einem erst mal einfallen… boh-ey - (das heißt doch, dass die noch Kinder sind) da werden die sich vielleicht ärgern, denn die wollen doch bestimmt auch in Men-hätten (auch lustig oder?) rumhängen - ach, übrigens, seid ihr echt so weit weg? Is nur Tarnung? oder? Schon auch Museum, cool, klar, gut gesagt, Museum, halt total alt, nicht gut, heißt das doch? nicht richtig aktuell, oder, so ist das doch gemeint, kein Obama dabei und so?
Ostermeiers Borkman: Fünfzehnjährige Albaner
Liebe Redaktion,
können Sie bitte diesen ewigen @ blockieren.
Man fühlt sich ja wie in einem Forum mit fünfzehnjährigen Albanern über die Kosovo-Frage.
Vielen Dank.
Ostermeiers Borkman: Von was reden wir hier?
Autisten müssen auch zu Wort kommen, stotternd, kein Problem, man muss auch Dummheit als Aussage wahrnehmen, das ist Demokratie. Ohnehin nichts war schlimmer als die Ästhetik der Aufklärung.
Lasst uns dumm bleiben, kickerkie.
Lasst uns den Kanon wiederholen, in dieser Endlosschleife der Wiederholung im wuchernden Organ des Daseins, mit seinen Gasen, Metastasen, Strömungen, Trieben.
Passt euch an, oder erhebt euch.
Unterwerfung oder Rebellion, beklatscht die Stars des deutschen Poptheater, wo Regisseure wie Ostermeier wie Popstars gefeiert werden. Das Medium Theater braucht eben ein paar große verkaufbare Namen. Es ist eigentlich egal, wie man Borkman aufbereitet. Um was geht es denn an der Schaubühne, an den deutschen Theater an sich? Um was geht es in der Kritik? Von was reden wir hier?
Wir stecken alle im Ungefähren, das sich in das Endlose multipluziert. Macht Theater und Theaterkritik noch Sinn?
Ostermeiers Borkman: sicher Dreck an der Weste
ach nein, jetzt wirklich nicht so etwas hier. die anfängliche frage läßt sich meinetwegen als kleinkariert juristisch abstempeln, hab ich nix gegen, aber es war immerhin eine konkrete frage.
nun jetzt hier die schwammige frage nach dem sinn von det janze hier. da hilft dann auch kein putzfraunchor bei sowas. bei meiner fragerei wurd ja auch noch nicht die frage weggewischt. da klebt sicher dreck an weste dran.
Ostermeiers Borkman: Fragt ihr das echt?
hey! Re-Wollte, jetzt nicht schlapp machen! Luzi hält durch,ihr bitte auch. Sie will irgend was wissen, äh? WAS WOLLTE LUZI WISSEN?(die gute alte Bettwurst) war glaub ich nicht echt wichtig (die denkt doch an Geld, aber so sind sie, immer Geld im Kopp), aber ihr, ihr seid doch dagegen! Das kann euch doch nicht auf ein Mal alles egal sein? Worum es hier geht und im Theater? Ob das Sinn hat? Fragt ihr das echt? Ist das auf einmal echt die Frage? Ihr wart doch das mit dem Sandkasten und so, ihr seid doch dagegen ! Oder nicht? Ihr seid doch die Demokratie und so dumm und so autistisch und so gegen Aufklärung und dann auch noch Sinn? Das darf nicht wahr sein! Bitte kommt zurück und gebt mir eure Adresse. Wir können doch die Luzi einladen und dann schauen wir uns mal ihr Problem zusammen an.das liegt bestimmt nicht da wo sie denkt - aber das sagen wir ihr nicht gleich
Ostermeiers Borkman: Fragen
Ist man aufgeklärter, wenn man ins Theater geht? Ist die Welt gerechter? Was will die Kritik ausrichten, was die Theater? Was ist Demokratie? Was sollen Ibsenstücke 2009 im Jahr der Wirtschaft- und Bankenkrise? Wie soll das Theater der Zukunft sein? Die Demokratie? Ist das Theater demokratisch, wenn nur bestimmte Gruppierungen und Leute Subventionen bekommen? Wieso gehst du ins Theater? Beeinflusst dich Theater? Macht es dich zum besseren Demokraten? Was hat dir das Ibsenstück an der Schaubühne gesagt? War es nur eine Ansammlung von alternden Theaterstars? Was will Ostermeier? Warum nicht Fragen stellen? Warum nur dieses Poptheater konsumieren? Warum macht ihr nicht mit und steigt auf die Bühne? Was ist los mit euch? Alles beginnt mit einer Frage, oder? Wenn du leben willst, dann stell endlich mal Fragen. Gebt doch zu, dass es Unterhaltung ist und um Demokratie vorzutäuschen, gibt es im Foyer halt ne Diskussion und es gibt Foren. Wau. Ihr Jasager!
Ostermeiers Borkman: Günstlingspolitik
Deine Hartnäckigkeit in Ehren - aber gäbe es einfach ein Missverständnis aufzuklären, die Schaubühne hätte es längst getan (die lesen auch "nachtkritik"). Eine Clique an der Spitze verteilt permanent Aufträge an sich selbst, eines der besten Theater der Republik wurde heruntergewirtschaftet mit einer Günstlingspolitik, die sich so exzessiv kein zweites Theater leistet. Die Vertragsdetails sind vielleicht dreckig - sie können letztlich nicht mehr sein als weitere dunkle Flecken im trüben Bild.
Ostermeiers Borkman: Geschreibe vom Dasein-Wischiwaschi
Achso, erst mal Lächerliches von sich geben und dann auf die Subventionen kommen, geht anderswo betteln, kommt mal aus eurer Versagerecke. Revolte, dort wo's keinen interessiert oder was? Glückwunsch für die Aufmerksamkeit, allein das hat dieses Geschreibe vom Dasein-Wischiwaschi wenigstens gebracht, an alle Sorry, die sich hier austauschen wollten, aber so ein Geschwalle konnte ich nicht mehr kommentarlos lesen.
Ostermeiers Borkman: ... müsst mir doch sagen wo's lang geht
moment. Revolte ist doch, wenn ich sage, so nich! ich will den andern kram! Also wie die Luzi-Leute, die finden schlecht das andere Geld verdienen mit ihrer Arbeit und sagen, des is gar keine echte Arbeit was die gemacht haben, die geben sich das Geld für umsonst. Die sollen das Geld besser nich kriegen und lieber doof da steht, und dann HA HA; HA HA;HAHA… usw. is ne coole total aufrichtige Sache, voll gerecht, halt die Gute Seite. Kapier zwar immer nich wen die nun echt fragen, aber is ja auch egal, weil die ja von selbst gerecht sind. Aber re-wollte heisst doch auf den Tisch knallen was Sache is, oder? Ihr müsst mir doch sagen wos lang geht, nich wo kein weiter kommen is - wenn das da der Sand ist mit den Ollen Kamellen, dann will ich doch wissen wo der knallharte Asphalt liegt auf dem die Luzi abgeht, wo die NichtKamellen den Realstuff raushauen.
Ostermeiers Borkman: Auch im Theater muss man eingreifen
Es geht nicht um Gründung von Vereinslokalen. Sondern um eine Analyse der Verhältnisse in der BRD.
Was den Theaterbreich angeht, steht fest, dass bestimmte Leute Subventionen bekommen, andere nicht. Wenn man die Subventionen in Deutschland hochrechnet, ist der Anteil oder die Summe was an junge zeitgenössische Dramatiker geht schwindend gering.
Ostermeier und Co haben ihre Spielwiese (Sandkasten.) bekommen, da Ostermeier im
gewissen Sinn zum Medienliebling deutscher Kritiker wurde.
Man gab sich den Habitutis der Innovation, oder des Neuen, lobte einen Dramatikerpreis aus.
Aber an sich ging es nur um die eigene Kunst, oder Selbsttherapie.
Mayenburg z.B. wird häufig auch gespielt, weil er im Theatersystem gut vernetzt ist, man kann sagen, er sitzt an der Quelle, wo es warm rauskommt.
Wenn Theatermitarbeiter vom eigenen Theaterchef Aufträge bekommen, ist das immer etwas anrüchig, aber im Prinzip ist es nichts Neues.
Ein Künstler zu sein nur wegen seiner Kunst ist zu wenig. Diese Frage müssen Ostermeier und Co innerhalb ihres Theaters und mit dem Ensemble diskutieren und mit dem Publikum.
Es geht in Zukunft um neue Organisationsformen zu Erneuerung der Demokratie, dies betrifft auch Theater oder den Kunstbetrieb an sich, man kann oder muss eben Internet und E-mail nützen, um Gegenbewegungen aufzubauen, die meist aber automatisch entstehen, weil es Ausuferungen und Ungerechtigkeit in der Demokratie und Kapitalismus gibt.
Auch das Forum der Nachtkritik wird in ein paar Jahren ein anderes Gesicht haben.
Was heute als Demokratie verstanden wird, hat morgen eine andere Form angenommen.
Um was geht es im Kleinen oder für das Theaterpublikum? Man sollte nicht nur konsumieren, sondern aktiv in das Theatergeschehen eingreifen.
Dazu gibt es Möglichkeiten. Über diese Möglichkeiten muss man reden, dann muss jeder Einzelne entscheiden, was er tut oder wie weit er gehen will.

Ostermeiers Borkman: diskutiert konkret!
Es mag an der Schaubühne manches zu kritisieren geben, aber der Unsinn hier in diesem Blog ist ja nun wirklich nicht mehr zu ertragen.
1.Die Schaubühne bezahlt sicher nicht wie andere Theater. Wer Geld verdienen will, geht woanders hin, am besten zum Film.
2. Die Schaubühne hat nicht nur einen der besten Dramatiker Deutschlands zentral gefördert, Mayenburg, sondern ist immer am Puls der neuen Dramatik und würde sicher viel mehr in der Richtung machen, wenn das Publikum dafür da wäre.
3. Bei aller Kritik muß man zugestehen, daß Ostermeier es schafft die Klassikern zeitgenössisch zu machen.
Es wäre schön, wenn so ein Angebot wie dies von Nachtkritik dazu genutzt würde, KONKRET über die Themen zu diskutieren. John Gabriel Borkmann. Wer der Diskutanten hat die Aufführung überhaupt gesehen?
Ostermeiers Borkman: Entstehung des Klimas ist verständlich
In der Schaubühne gibt es kaum neue deutsche Dramatik, die haben bislang ungefähr 20 Stücke ihrer Hausautoren gespielt, der Rest war ausgesperrt. Vor allem aber: Man kann es besser machen. Am Thalia arbeitet John von Düffel als Dramaturg, aber seine Theaterstücke werden nur an andereren Theatern uraufgeführt. Mannheim u.a. hat Hausautoren, die aber regelmäßig wechseln. An beiden Theatern boomt neue deutsche Dramatik - dass es dafür kein Publikum gibt, ist doch Ausrede. Ein Verhaltenskodex wäre schon gut - sonst entsteht ein Klima von Filz und Verdächtigungen, die im Einzelfall übertrieben sein mögen - dass sie entstehen, ist aber verständlich.
Ostermeiers Borkman: Hinweis
(Hinweis: Wir haben die Schaubühne auf die Diskussion hingewiesen und folgende Antwort von Pressesprecher Christof Belka erhalten, die wir nach Absprache hier veröffentlichen. Die Redaktion)

Liebe Redaktion, danke für Ihre Anfrage bezüglich der Diskussion im nachtkritik-Forum unter der "Borkmann"-Kritik von Simone Kaempf. Jetzt sehe ich auch, was Sie meinten, als Sie sagten, da würden Beiträge "sehr unterschiedlichen Niveaus" hinterlassen. Die Diskussionsbeiträge zeigen m.E., dass das Forum sicher nicht der richtige Ort ist, solche Fragen zu stellen und zu beantworten. Uns erreichen oft Anfragen von Zuschauerinnen und Zuschauern technischen, ästhetischen und allen möglichen sonstigen Themen - die alle gerne beantwortet werden. Jede/r wirklich interessierte Zuschauer/in kann sich wie immer gerne an uns (am besten PR, Öffentlichkeitsarbeit oder offene Dramaturgie, siehe Website) wenden und erhält eine Antwort.
Ostermeiers Borkman: Theater offener machen
Es nützt nichts, jetzt die Verdienste von Ostermeier und Mayenburg aufzuzählen.
Die Schaubühnekünstler will niemand erziehen, die Leute dort sind natürlich große Talente, aber es gibt eben viele Talente, die nichts von der Subvention abbekommen.
Hier wehren sich ja Battle Autoren. Man sieht also, dass Subkultur entsteht, weil es Auswuchtungen gibt, Verfehlungen etc.
Und zu diesen Fragen gehört dann die Frage, warum Mayenburg für eine Übersetzung, die keine Übersetzung ist, Geld bekommt.
Die Künstler der Schaubühne müssen sich eben selbstkritisch befragen, wo sie stehen und ob sich Ihre Visionen erfüllten und wie der weitere Weg ausschauen soll.
Daselbe gilt allerdings auch für andere: Castorf, Peymann usw.
Es besteht die Möglichkeit, die Theater anders zu organisieren, offener zu machen, transparenter.
Im Kern müsste an der Schaubühne mehr passieren: Dramaworkshops, offene Dramaturgie, Sprechstunden für Autoren etc. Aber Ostermeier und Co
nutzen die Möglichkeiten, die sie an der Schaubühne vorfinden, für eigene Zwecke, um ihre künstlerischen Interessen durchzusetzen. Dieser Dramatikwettbewerb der Schaubühne? Das ist zu wenig und hat Alibifunktion: Seht her, wir tun etwas, wir sind liberal etc. Aufegeschlossen etc.
Bei all den jetzt aufgeworfenen Fragen geht es immer wieder um menschlichen Egoismus.
Ostemeiers Borkman: Wer steckt hinter RG 49?
Kann es sein, daß hinter RevolteGroup49 Ulrich Wahl steht? Beide pflegen ähnliche Irrtümer, nur dass Revolte noch anstrengender ist. So ein Forum kann eben auch vereinnahmt werden, so wie Wahl die Battle-Autoren vereinnahmt und die Gedankenlosigkeit dazu. Dahinter steht ein eigentlich dramatischer Charakter, der an der eigenen Mittelmäßigkeit verzweifelt. Wäre interessant darüber etwas zu lesen.
Ostermeiers Borkman: weite Jeans, enge Jeans - is doch egal
Also re-wollte-grup, heißt immer deutlicher bloß: wir wollen da rein in die Schaubühne und auch mal was mit eigenen Stücken verdienen (is ja gut, aber… zeig mal so ein Bringerstück!), dann wäre das Theater automatisch besser?! Hä, glaub ich erst mal nich! Was denn das für ne Revolte (denke, klar, Revolten werden gemacht von Leuten die auch mal an den Trog wollen) aber das Begründen müsste viel geiler sein, so nach dem Motto, toll,jetzt kann ich sagen: hätte ich ma drauf kommen sollen. Nich einfach nur so phantasievoll tun… klingt einfach zu - sagen wirs zahm: kindlich, is lieb gemeint, aber, an angeblich bösen Etablierten meckernagen ist so was von hoffnungslos. Und was auch stimmt, richtig gut wäre, wenn sich um den Text mal direkt gekümmert würde. Also Borkman, was sagen die da, von was reden die, und was ist der springende Punkt dabei…Zeitgemäss… auch so ein Stichwort! Was soll das eigentlich sein: Zeitgemäss?(klingt schon irgendwie angestrengt) Ist das der modische Teil, wie vermittelt sich denn das Zeitgemässe überhaupt, wie haben wir es denn in dieser Saison, ja, in Mikrofone brüllen und vor Videoprojektionen hampeln is nich so angesagt, gut Mucke bleibt natürlich, auch Wasser nehmen wir immer wieder gerne, Schlamm und so, ist ein bisschen im Trend, aber auch Minimalismus!? Und warum sollen immer Stücke, die eigentlich gar nicht zeitgemäss sind - schon von Haus aus nicht - immer so bunt angemalt werden, als wären sie nicht das was sie sind…So, und in der Tat, wer hat die Aufführung überhaupt gesehen? Und was unterscheidet eigentlich die alten von den neuen Stücken? Is was, was in nem schicken Bühnenbild spielt neuer? Wieso? Weite Jeans, enge Jeans is doch egal. Natürlich ist das Theater völlig überpädagogisiert, auch der Hinweis, sollten mehr Gegenwartsautoren antifilzig gespielt werden, so was von unangenehm, als ob das ein Kriterium wäre. Gibt es Texte Schauspielerinnen Schauspieler Szenen Bilder an die ich glaube oder nicht, is mir doch egal ob ich dabei auch ne Gegenwartsquote erfülle.
Ostermeiers Borkman: Klugscheißer, recherchiert selbst!
hey, anstatt hier weiter herum zu verdächtigen und klugscheißertum auf reiner spekulation zu begründen.. es soll sich doch mal einer von den angeblich sooo interessierten an die schaubühne wenden, den sachverhalt recherchieren, (wie sie ja selber hier angeboten hat) und dann die ergebnisse hier mal mitteilen. dieses ewige genörgele und unterstellen ist völlig unaufgeklärtes und unaufklärungswilliges underdogtum. das nervt doch in seiner totalen unfähigkeit, durch wissen und information weiter zu kommen. diese ganze debatte hier tritt auf der stelle, gerade wenn dann pseudorevoluzzer hier ne dicke virtuelle lippe riskieren. alles blödsinn. stammtisch. hilft keinem weiter.
Ostermeiers Borkman: wird's noch sinnvoller hier?
Genau Luzi kann man echt vergessen, die denkt doch sie spielt Watergate (alias Tutsi-Luzi) und rewolltegrup, hockt selbst im Sandkasten und nuckelt an den Förmchen, denke aber mal viel sinnvoller wirds hier ohnehin nicht, oder gibts Hinweise? Frage mich, wo das Erinnerungsbild überhaupt herkommt, das über Theater reden mehr bringen kann, als einen erweiterten Stammtisch, wie gesagt, Hinweise werden gerne entgegengenommen.
Ostermeiers Borkman: Wahls vage Pläne
Ulrich Wahl bestreitet seinen Lebensunterhalt durch Unternehmungen. Er ist auf niemanden angewiesen, was den Kulturbetrieb angeht.
Er versucht junge Autoren zu unterstützen, ohne, dass dadurch für ihn ein Vorteil entsteht.
Im Gegenteil Ulrich Wahl ist mit vielen deutschen Theaterkünstler in Kontakt wegen des Aufbau eines privat finanzierten Theaters, das vor allem für Urauführungen zeitgenössischer Dramatiker vorgesehen ist.
Als Namen ist geplant Sarah Kane Theater, das muss aber noch mit der Familie von Sarah Kane abgesprochen werden. In Zukunft soll auch ein Sarah Kane Theater Festival aufgebaut werden und ein Sarah Kane Drama Preis. Beides soll jungen Autoren zugute kommen.
Vorbild für das Sarah Kane Theater ist das Theater Lindenhof in Melchingen.
Das von Ulrich Wahl geförderte Theater ist nicht ein Ulrich Wahl Privat Theater, sondern es wird ein künstlerischer Leiter bestimmt. Namen hier zu nennen, wäre verfrüht.
Ulrich Wahl unterstützt im kleinen Rahmen Battle Autoren, aber zieht daraus keinen nutzen für seine geschäftlichen oder künstlerischen Ambitionen.
Ostermeiers Borkman: Neid, ein deutsches Kompliment
es wird gesagt, neid ist des deutschen höchstes kompliment.
anderseits bekommen fragen ihre berechtigung beim treffen vom wunden punkt.
Ostermeiers Borkman: keinen hirnabstinenten Schrott posten
Bei all der selbstlosen Aufbauarbeit scheint Herr Wahl ja immer noch genug Zeit zu haben, in diesem Forum gehirnabstinenten Schrott zu posten.
Also Wahl: mehr Jugendtheater, weniger Spam!
Anmerkung
Wahl ist der Kapo im Nachtkritik Camp.
Ostermeiers Borkman: Leute wie Lösch verzweifeln
Oh, du obszöne Welt.
Die USA ist auf dem Weg zur dritten Welt Nation. Der deutsche Staat samt Banken sind faktisch vor der Insolvenz. Der Kapitalismus mit seinem Warenfluß produziert Armut.Überall Kriege: Gaza, Irak, Afghanistan.Und dann heisst es an den deutschen Theatern, im Kulturbetrieb und diesem Forum weiter so. Bohrt weiter nach ÖL!
Klar, Leute wie Lösch verzweifeln.
Ostermeiers Borkman: Schlusswort
Sollen das also die abschließenden Worte gewesen sein, ja, und womöglich ist es auch gut so, der Sand in der Kiste ist kalt und feucht, die Förmchen blass und zerschrammt. Über die Aufführung weiss keiner etwas zu sagen, oder nur sehr sehr wenig. Warten wir auf den Frühling. Ich sah aufgerüttelte Zuschauer, die beglückt und bewegt davon eilten, oh, das Leben, des guten alten Borkmann, verwirkt, vertan, erbärmliche Schande des Scheiterns, nur die Bühne gewährt letzte Triumphe. Armer, armer Lösch, bist keine Bühnenfigur…
Ostermeiers Borkmann: afrikanische Hitzewelle
Angela Winkler ist wie früher hervorragend, zart, ätherisch und doch etwas herb, mutig auch noch in den von ihr dargestellten, die Figur charakterisierenden Schwachstellen.
Womöglich scheint der bayrische Mundart-Recke Bierbichler auf der Bühne zu frieren, denn Ostermeiers Team dreht die Heizungsanlagen im Winter dermaßen auf, dass afrikanische Verhältnisse im Parkett herrschen und es einem fast der Atem verschlägt, zumal wenn bizarre Parfümdüfte von den Nebenplätzen in die Nase dringen.
Immerhin, durch Ostermeiers, zusammen mit seiner Techniktruppe betriebenen Offensive bei der winterlichen Hitzewelle können sich Studenten für relativ wenig Geld aufwärmen. Eventuell auch innerlich.
Ostermeiers Borkman: Und am Ende brennt das Kino
@ Flohbär: Na, hoffentlich endet das dann nicht wie bei den "Inglourious Basterds". Sie wissen ja, da brannte am Ende das ganze Kino. Und Mélanie Laurent als Shosanna Dreyfus im verführerisch roten Kleid lachte und lachte und lachte.
Ausserdem fand ich den "Hamlet" besser, das war irgendwie auch mehr "mein Publikum" und nicht die Charlottenburger und Wilmersdorfer Gerontokratie.
Ostermeiers Borkman: Hitze verwirrt die Sinne
Nachtrag.
Ostermeiers Kampfheizen, das durch den Heavy-Metal-artigen Trockennebel auf der Bühne verstärkt wird, hat sicherlich auch entspannende Züge für ins Pensionärsalter geratene Alt-Intellektuelle, die auf das Pappelbaum-Ambiente nicht mehr verzichten können. Dieses Mobiliar, mit dem ich geschäftlich zu tun hatte und das auf die achtziger Jahre zurückgreift, scheint auch jüngere Leute zu entzücken, ganz zu schweigen von Hauptdarsteller Bierbichler, der gewohnt rustikal und solide seinen Part herunterspielt, phasenweise mit eingebautem Zartgefühl, sogar grandios im Dialog mit dem erfolglosen Dichter.
Aber ich komme noch einmal zurück auf die Wärmehölle, da ich von 4 Grad minus in gefühlte 25 Grad plus geworfen wurde und mein Atmungssystem kleine Probleme hatte. Mit der Linie Wowereit-Schröder-Putin kann man vielleicht einen Spezial-Gasvertrag abschließen, der es ermöglicht, die Servicekräfte an der Bar etwas besser zu bezahlen. Kaum sehe ich am Tresen eine Frau von erlesener Knusprigkeit, ist sie auch schon wieder verschwunden. Im Café muss ich mich jedes Mal optisch neu einstellen. Ostermeier erzeugt einen Stress ganz ohnegleichen.
Ostermeiers Borkman: Finanzmanager blenden aus
@ Flohbär: Aha, Sie haben also mal bei Möbel Hübner gearbeitet. Oder brauchten Sie das Mobiliar (...)?
Ganz wichtig noch, Sie haben Joschka Fischer vergessen, der hat ja inzwischen auch eine Extremkehrtwende gemacht, ähnlich wie die Alt68er-Schaubühne-Consulting-Group. Die kümmert sich - entgegen des utopischen Mibestimmungsmodells Ihrer frühen Jahre - mittlerweile einen Dreck um beispielsweise die Einführung eines Mindestlohn für Ihre Café- und Foyerangestellten. Nee, die müssen frieren.
Das Geschäft funktioniert ja bekanntlich à la Borkmann, da wird über Leichen hinweg spekuliert, sogar über den eigenen Sohn. Oder: Homo sacer im Lagerkontext der Finanzbranche. Am Ende fällt auch Borkmann durch die Übermensch-Wolken auf den Bodennebel der Tatsachen zurück. Der ist am Ende. Der kann nicht mehr weiterspekulieren. Denn um das zu können, müssen Finanzmanager die Realität ausblenden. Und das liegt nicht an der Persönlichkeit dieser Menschen, sondern vor allem an den Strukturen: "die Finanzwelt kann ihre überirdischen Gewinne nur erzielen, weil sie in hohem Maß Ignoranz einsetzt. Gezieltes Nichtwissen ist hier herausragender strategischer Vorteil - die Befreiung von der Verantwortung für die Konsequenzen, die ihre Geschäfte auslösen. Indem sie die Lebenswirklichkeit der Außenwelt ausblendet, gewinnt sie die Autonomie der Gestaltungsfreiheit." (Andreas Zielcke in der SZ)
Aber warum sind Sie eigentlich so lange oder schon wieder wach? Weil Sie in sexistischer Manier von "knusprigen Frauen" nur träumen können, da diese Ihnen unerreichbar fern bleiben? Armer schwarzer Kater.
Ostermeiers Borkman: Nostalgieeffekte + Nervenkostüme
Also nein, Möbel Hubner, was für eine Unterstellung, wie grausam.
Es ist nur so, dass dieses Schaubühnen-Mobiliar aus den 80-er Jahren - speziell diese abgegriffenen Sofas - serienweise in unserm Lager herumstand. Ich hatte genug nervige Kunden am Hals - Ostermeier hingegen will hauptsächlich Nostalgie-Effekte entwickeln, für hoffnungslose Romantiker, die einer träumerisch verklärten Vergangenheit hinterherhängen.
Kicher Nico, wie sieht es denn mit Frauen aus, die an Männer nicht herankommen, weil ihr Nervenkostüm versagt?
Ostermeiers Borkman: Gemeinsam durchspielen
@ Flohbär: Also, wissen Sie, ich werd sonst nicht gewalttätig, aber es gibt Situationen, da reisst mir der Faden. Mm. Vielleicht lags auch an der Blausäure. Würden Sie vielleicht ein wenig mit mir üben? Das durchspielen, wie in Brechts Lehrstücken? Vielleicht geben Sie sich mir, wenn Sie das nächste Mal an der Schaubühne sind, einfach als Flohbär zu erkennen. Und dann spielen wir das mal durch. D'accord?
Ostermeiers Borkman: bloß vulgär und dumm?
@Flohbär. "Erlesene Knusprigkeit." "Im Café muss ich mich jedes Mal optisch neu einstellen." Wovon redet der Mann ? Von der Einrichtung ? Oder vielleicht von Hähnchenkeulen ? Doch nicht von Frauen ? - Oder etwa doch ? Braucht man für eine solche Sichtweise auf das jeweils andere Geschlecht überhaupt ein Nervenkostüm ? Oder reicht es da nicht einfach vulgär und dumm zu sein ? Findet ein solcher Trottel eigentlich den Weg alleine ins Theater ? Oder hat sich da ein Bär einfach nur verlaufen ? Bitte stellen Sie sich mir nicht vor. Bei solchen Zuschauern will man gar nicht so genau wissen wer neben einem sitzt.

"Angela Winkler ist wie früher hervorragend, zart, ätherisch und doch etwas herb, mutig auch noch..."

Mal anders formuliert: Die Zartbitterschockolade ist wie damals außergewöhnlich zart, ätherisch und doch etwas herb, mutig feinherb vielleicht sogar.

An Ihnen ist ein Werbetexter verloren gegangen. Aber das Theater sollten Sie vielleicht doch aufgeben.
Ostermeiers Borkman: eine Kunst ohne Zukunft
@ 123: Das wäre eine weitere Version, möglicherweise ist Flohbär nicht ernst zu nehmen, da es ihm - man beachte die Schreibweise - eben gerade nicht um Flaubert geht. Zitat: "Die Techniker werden euch sagen, das sei falsch. Aber man darf nicht vergessen, dass das 19. Jahrhundert, das eine Menge an Technik erfand, auch die Dummheit erfunden hat. Und dass Madame Bovary, ehe aus ihr ein Pornovideo wurde, mit dem Telegraphen groß geworden ist. - Eine Kunst ohne Zukunft, hatten sogleich die beiden Brüder [Lumière] freundlich gewarnt." JLG, Histoire(s) du cinéma
Ostermeiers Borkman: nicht so hochgestochen schreiben
123, Sie Kasper, Ihnen werde ich mich nie vorstellen.
Ich habe, nur um ein Beispiel zu nennen, das Gesamtwerk von Nietzsche und Schopenhauer gelesen.
Es ist nur so, dass ich in einem Theater-Internetforum nicht so hochgestochen schreiben möchte.
Zartbitterschockolade, das ist ja ein Oxymoron. 123, zum Glück vermeiden Sie in Ihrem Sprachgebrauch Epanalepsen.
Haben Sie das Stück wenigstens gesehen?
Ostermeiers Borkman: Mutmaßungen über Flohbär
endlich hat es ihm mal jemand gesagt. flohbär ist wirklich unerträglich, und er merkt es nicht einmal. er sollte sich unbedingt die othello-nachtkritik durchlesen, er ist solch ein sexist, daß ich für uns alle hoffe, er hat auch kein problem mit rassismus.
Ostermeiers Borkman: das spröde katholische Nonnenwesen
Mama mia, jetzt kommen Sie wegen der harmlos hingeworfenen Formulierung "erlesene Knusprigkeit" schon mit dem Vorwurf des Sexismus. Sie scheinen wohl besonders prüde zu sein. Knusprig ist eine Metapher, auch eine Anspielung auf Albert Camus, der das Wort mal verwendete. Bei der Belesenheit mangelt es wohl ein bisschen.
Ich würde mich freuen, wenn mich eine Frau als knusprig bezeichnet, denn das bedeutet einfach nur erotische Anziehung, dass man jemand als sinnlich delikat empfindet.
Angesichts dieser Einträge habe ich den Eindruck, dass es eine Form des linken Feminismus gibt, der an das spröde katholische Nonnenwesen erinnert.
Angela Winkler hat in ihrer Jugenstil-Klimt-Bluse auch noch eine große Ausstrahlung, aber natürlich lasse ich sie in Frieden.
Meine nicht seltene körperliche Anwesenheit in der Schaubühne bedeutet, dass mich dieses Theater noch interessiert.
Ostermeiers Borkman: erhebliche Nachstellungen
@ Ich glaube Ihnen nicht. Bei Ihrer Vorgehensweise entwickele ich keinen Funken Vertrauen und bleibe weiterhin der Meinung, Sie wären anderorts besser aufgehoben, wo Sie sich schneller und direkter erleichtern könnten. Denn Sie stellen hier den weiblichen Kommentatorinnen, speziell einer schon erheblich nach. Und, ja ich habe das Stück gelesen und nicht nur das. Aber was geht Sie das an. Nehmen Sie hier den Usern die Matura ab ?
Ostermeiers Borkman: niemandem nachstellen
Ich stelle hier niemandem nach. Ob Sie mir vertrauen oder nicht, ist mir gleichgültig.
Ostermeiers Borkman: das männliche Begehren
Hier zeigt es sich. Wer auch immer Flohbär und 123 sind, sie wirken zerstritten wie Vater und Sohn. Das folgt Zizeks These, nach welcher das männliche Begehren im Grunde nur darum kreise, die Anerkennung des Vaters zu erlangen. In jeder Generation. Und immer wieder neu. Also, umarmt euch endlich! "Da euch das Ewig-Weibliche nie hinanziehn wird, so zieht ihr es zu euch herab." (Friedrich Nietzsche) - It's a man's world.
Ostermeiers Borkman: Nietzsches Irrtum
@Nico. Aber Nico, ich fleh Sie an, ich habe an einem erwachsenem Sohn genug, halsen mir nicht noch einen Bären auf. Auch stehen Männer nicht ewig unten und können deshalb das Weibliche nur zu sich herunterziehen. Nietzsche irrte dort und nicht nur dort.
Ostermeiers Borkmann: NietzscheGoetheHölderlin
@ 123: Nietzsche wollte sicher nicht darauf hinaus, dass Männer ewig unten stehen. Im Gegenteil. Doch geht es hier gerade nicht um das Materielle, wonach - wenn es allein darum ginge - Männer bis heute ewig oben stehen und sich Frauen zu sich nach oben "kaufen". Nein. Das Zitat bezieht sich auf das Ende von Goethes "Faust II":
"Alles Vergängliche / Ist nur ein Gleichnis; / Das Unzulängliche / Hier wird's Ereignis; / Das Unbeschreibliche / Hier ist es getan; / Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan."
Das heisst für mich, Mann kann sich noch so sehr rational strebend bemühn, am Ende muss er sich doch vor sich selbst und dem Leben auf Kosten Anderer verantworten. Wie auch Borkmann. Am Ende steht das Nichts oder die Gnade.
Möglicherweise hat auch Nietzsche darauf abgezielt. Die allumfassende Gnade ist weiblich, auch wenn oder gerade weil Gott tot ist. Das Ewige ist bereits im Irdischen eingeschlossen - als SCHÖNHEIT: "Wir hätten auch keine Ahndung von jenem unendlichen Frieden, von jenem Sein, im einzigen Sinne des Wortes, wir strebten gar nicht, die Natur mit uns zu vereinigen, wir dächten und wir handelten nicht, es wäre überhaupt gar nichts (für uns), wir wären selbst nichts (für uns), wenn nicht dennoch jene unendliche Vereinigung, jenes Sein im einzigen Sinne des Wortes vorhanden wäre. es ist vorhanden - als SCHÖNHEIT." (Friedrich Hölderlin, "Hyperion")
Ostermeiers Borkman: Verblendungs- zusammenhang
Zusatz zu 78.: Und diese SCHÖNHEIT sperren Hollywood und Co. in eine Vorrichtung, auf dass sie wiederum zur verkäuflichen Ware werde und die menschlichen Subjekte verblende.
Ostermeiers Borkman: Pappelbaum-Sitzgruppen
123, ich habe tatsächlich einmal ein Praktikum als Werbetexter absolviert. Das wissenschaftliche Arbeiten liegt mir allerdings mehr. Nur ist dieses Forum keine Universität.
Sie sind wohl ein Ewiggestriger und haben immer noch eine ähnliche wie die schwarze Couch-Garnitur von "Trust" in Ihrem Wohnzimmer stehen. Bei dem Sitzgruppen-Ensemble von "Borkmann" wird es ein klein wenig moderner. Sie können sich ja etwas Pappelbaum-Ästhetik in Ihr Wohnzimmer hereinholen. Dazu noch die Achternbusch-Filme mit Bierbichler auf dem Bildschirm.
@Nico: Frauenherrschaft hat durchaus etwas Reizvolles, sofern sie sich auf das Bett reduziert. Ansonsten bin ich für Gleichberechtigung, gegenseitige Wertschätzung. Sie beschäftigen sich mit meinen alten Lektüre-Erfahrungen. Ich hatte mal ein großes Gespräch mit Markus Lüpertz über Hölderlin - schade, wenn Sie ihn nicht mögen.
Ostermeiers Borkman: Kümmern Sie sich um Ihre Ersatzsöhne
@ Flohbär: Nein. Frauen-HERR-schaft war hier nicht das Thema. Auch nicht in Form des SM-Fetischismus. Praktizieren Sie, was Sie wollen, aber hören Sie auf, mich damit zu belästigen. Kümmern Sie sich lieber um die Requisite und Ihre Ersatzsöhne.
Ostermeiers Borkman: könnte eine Frau sein
@78. Meine Empfindungen, meine Sinnlichkeit und mein Denken begründen sich nicht im Geschlecht, sondern im Mensch sein. Das irrationale Bemühen darum, dem Folgen der eigenen Intuition kann ich viel mehr abgewinnen, als einer ausschließlichen Ratio. Ich sehe den chancenlosen Mann nicht. Ihm kann genauso ein erfülltes Leben gelingen, wie jedem anderem Geschöpf. - Können Sie mir, ohnen Ihnen zu Nahe treten zu wollen, Ihren Gedankengang nochmals in eigenen Worten schildern. Was Borkmann widerfährt, kann doch heute auch jeder Frau widerfahren. Oder etwa nicht ?
Ostermeiers Borkman: wen interessiert mein Sitzmöbel?
Ich habe überhaupt keine Sitzgruppe. Ich ziehe Stühle vor. Besinnen Sie sich doch einmal. Ich mag ja alles Streitbare, aber Sie projezieren bei mir wild drauf los. Und wen interessiert schon meine Einrichtung ?
Ostermeiers Borkman: quer zu den Geschlechtergrenzen
@ 123: Ich stimme Ihnen zu. Was Borkmann geschieht, kann heute auch jeder Frau widerfahren. Nachdem ich meinen Kommentar noch einmal durchgelesen hatte, dachte ich in dieselbe Richtung: Irgendwie paradox, dass ich hier jetzt so ein Genderbending einführe, wo ich doch eigentlich quer zu den Geschlechtergrenzen denke. Also, lieber Nietzsche überholen und diesen weiblich-männlich-, Natur-Kultur- bzw. Körper-Geist-Dualismus im Rückspiegel betrachten.
Ostermeiers Borkman: ein schlimmes Erlebnis
Da bin ich aber froh. Ich dachte schon ich müsste mich hier auf eine harte Auseinandersetzung einstellen. Eines meiner schlimmstes Erlebnisse war sicherlich, als eine Bekannte von mir eine Stunde lang behauptete: Frauen seien eh die besseren Menschen. Sie ließ sich beruhigen.
Ostermeiers Borkman: Gender-Bending, aber wo?
@ 123: Genderbending wiedereinführen, quatsch. Ich meinte natürlich, die Sex-Gender-Stereotype wiedereinführen, welche durch das Gender-Bending irritiert oder auch spielerisch herausgefordert werden sollen. Allerdings hab ich bei Borkmann kein Gender Bending gesehen. Schon eher bei "Die Ehe der Maria Braun", oder?
OStermeiers Borkman: Castorf war grandios
@Nico. Sagen Sie mir doch erstmal: Soll ich diese Vorstellung besuchen ? Mein letzter Borkmann war der von Castorf. Schon grandios. Ich habe immer Angst gute Eindrücke und Erinnerungen mit Mediokrem zu zu kippen. Ein Freund und ich haben am Sontag beschlossen wegen Frau Dene dort hinzugehen.
Ostermeiers Borkman: in der Kritik steht's drin
Lieber 1,2,3 lassen Sie es lieber sein. Es lohnt nicht. Ich weiss gar nicht, warum diese Diskussion hier wieder aufflammt, zu einer langatmigen Inszenierung mit statischen Personen und uninspirierten Darstellern. Die Kritik oben trifft es ziemlich gut. Verbringen Sie die Zeit sinnvoller und schauen sich mal ein paar junge Talente an und nicht imer nur die alten. Vorschlag ins BAT gehen, ab Donnerstag läuft dort ein Fritz-Kater-Stück.
Ostermeiers Borkman: bis Donnerstag
@Nicht Nico. So muss man das wohl sehen, nach dem was ich so höre. Komme am Donnerstag nach meiner Probe.
Ostermeiers Borkman: gegen Hahnenkämpfe
@ 123: Zweifel. Und daher noch einmal zurück. Sie sehen also den chancenlosen Mann nicht. Aber ging es denn eigentlich um den chancenlosen Mann? Oder nicht vielmehr um die Frau/en, welche von diesem hinabgezogen werden?
Davon abgesehen, "Borkmann" ist für mich eine eher schwächere Inszenierung von Ostermeier.
Ich empfinde es nun allerdings eher als bezeichnend, dass Sie jetzt offenbar wieder den Hahnenkampf betonen wollen (Castorf besser als Ostermeier usw.). Das ist wohl Ihr blinder Fleck, denn sagten Sie nicht gerade noch, dass auch einem Mann ein erfülltes Leben gelingen kann? Oder besteht diese Erfüllung aus dem reinen Karrierebedürfnis und der Geltungssucht? Borkmann, as YOU like it. Widersprüche.
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