Lilith Stangenberg!

23. Januar 2009. Eigentlich wollte ich es lassen. Es wirkt immer ein bisschen seltsam und, naja, missverständlich, schwärmt man als Mann von einer Schauspielerin. Machen wir uns nichts vor. Aber bitte!, es wird doch wohl noch möglich sein, seiner Verblüffung und Bewunderung Ausdruck zu geben.

Also, es geht um Lilith Stangenberg. Lilith Stangenberg ist eine der drei Lulus in David Martons Lulu-Inszenierung in Hannover. Die Inszenierung ist ziemlich großartig, musikalisch wie dramaturgisch wie inszenatorisch gesehen. Vielleicht ist nicht in jeder Szene alles so, wie es sein könnte, womöglich lässt sich Marton auch von seiner Inszenierungskunst allzu leicht berauschen. Sei's drum.

Jedenfalls, Lilith Stangenberg ist 21 Jahre alt. Sie hat keine Ausbildung und steht auf der Bühne, als gäbe es für sie keine andere Heimat als eben die auf der Bühne. Wie sie spricht und geht und gestikuliert! Es ist, als erspiele sie eine Mischung aus der sehr jungen Angela Winkler und Kathrin Angerer, deren Gretchen-Rolle in Sebastian Baumgartens Hannoveraner Faust-Inszenierung sie übrigens übernommen hat. Seltsame Mischung: gleichzeitig schwebend und erdverbunden. Irgendwie entrückt und derb, transparent und hemdsärmelig zugleich. Sehr seltsam, und sehr unergründlich. Allein wegen ihr lohnte es sich, den Abend noch einmal zu sehen, einfach, um wenigstens ein bisschen herauszubekommen, was sie da eigentlich veranstaltet.

(dip)

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