Iwan Wyrypajew und sein Übersetzer Stefan Schmidtke erhalten Dramatikerpreis
Den Weg ebnen
15. April 2009. Der russische Dramatiker Iwan Wyrypajew und sein Übersetzer, der Regisseur und Theatermacher Stefan Schmidtke erhalten einer Mitteilung der Stifter zufolge den Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatiker Preis, der in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben wird.
Die Jury sah ihre Entscheidung durch die vier eigenwilligen Bühnenstücke Wyrypajews, die bislang im deutschsprachigen Raum inszeniert wurden – drei davon in der Übersetzung von Stefan Schmidtke – ausreichend begründet. Das bekannteste Stück "Juli" wurde 2008 gemeinsam in Konstanz und Leipzig in Deutschland erstaufgeführt. Die österreichische Erstaufführung inszenierte Florian Flicker.
Wyrypajew wurde 1974 im sibirischen Irkutsk geboren und gilt als einer der wichtigsten Dramatiker seiner Generation, arbeitet aber auch als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. 1998 begann er eine Regieausbildung an der Moskauer Theaterhochschule Schukin. Seit 2001 arbeitet er mit seiner eigenen Theatertruppe in Moskau am "Zentrum Neues Drama: Theater.doc".
Der 1969 geborene Theatermacher und Übersetzer Stefan Schmidtke leitete bis zu seinem Wechsel in die Leitung der Kulturprogramm-Gestaltung der Kulturhauptstadt Tallin in Estland das Festival Theaterformen. Von 1992-96 studierte Schmidtke Regie an der Russischen Theaterakademie in Moskau.
Die Auszeichnung, die von der ehemaligen Kölner Theaterverlegerin Ute Nyssen im Gedächtnis an ihren Mann und verlegerischen Partner Jürgen Bansemer gestiftet wurde, ist ist mit € 15.000 dotiert. Sie wird jährlich vergeben und möchte dazu beitragen, bereits gespielten deutschsprachigen sowie ins Deutsche übersetzten Bühnenautoren anderer Länder den Weg zu weiterer Professionalisierung zu ebnen. Eine Bewerbung um den Preis kann ausschließlich über den jeweiligen Theaterverlag erfolgen. Preisträgerin im Vorjahr war Juli Zeh mit ihrem Bühnenstück Corpus delicti. Die Preisverleihung findet am 27. Mai 2009 im Schauspiel Köln statt.
(sle)
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