Friede den Clubs, Krieg den Straßen!

von Simone Kaempf

Berlin, 18. April 2009. Schwarzweiße Videobilder zeigen Stadtviertel von oben wie einen Teppich aus Häusern und Straßen. Gebäude werden herangezoomt, dann treten Männer mit Sonnenbrillen auf eine Straße. Dunkel wummernde Beats laden zusätzlich Spannung auf, und eine Stimme leitet in die Geschichte ein, die an diesem Abend die wichtigste ist: dass die Capulets die Clubs, die Montagues aber die Straßen der Stadt beherrschen. Und dass Streit um die Aufteilung entbrannt ist, der in dieser Nacht ausgetragen werden soll.

Es ist ein Filmtrailer, mit dem Nuran David Calis' "Romeo und Julia" beginnt und der einstimmt auf Gangsterverfolgung in Straßenfluchten, auf kriminelle Machenschaften in Hinterzimmern. Einen Club sieht man dann auch im Video. Das "V.e.r.o.n.a", so die Leuchtschrift, ist der Ort, wo der nächtliche Kampf schließlich ausgetragen wird als Hip-hop-Battle zwischen den verfeindeten Gangs.

Herz auf der Zunge, Goldkettchen am Hals

Der Trailer ist gut gemacht und gewinnt einen für die Idee, dass zwei Straßengangs beim Rap gegenseitig ihre Kräfte messen. Mit einem smarten Romeo natürlich, der zwischen die Fronten gerät. So einem wie Max Simonischek, der alsbald auftaucht, im Kapuzenpulli und weißer Sporthose eher Typ einsamer Boxer als Goldketten tragender Rapper. Seine Gefühle sind in Aufruhr, verliebt ist er. Sein Herz trägt er auf der Zunge: "Wenn ich dichte, berichte ich Geschichten, die niemand kennt."

Es wird um einiges deftiger gereimt und gerappt, wenn die Capulets in Anzügen und Sonnenbrillen und die straßentauglicheren Montagues aufeinandertreffen. Der Ton wird nachgerade pathetisch, wenn Julias Freundin Mia (Picco von Groote) von ihren Todes-Alpträumen erzählt. Julia (Anika Baumann) klingt dagegen unglaubwürdig verstellt, schwärmt sie von Romeo doch, er sei "tief wie das Meer", und mehr kalauernd ist sie in ihrem Geständnis: "Ich fühle mich getrieben, den ärgsten Feind zu lieben."

Calis hat in seiner Textfassung von "Romeo und Julia" viele Szenen und Figuren gestrichen. Die Balkonszene gibt es noch: Romeo klettert über das Geländer, das zum Inneren des Verona-Clubs gehört, der aus einem weißen Gestänge besteht. Dreht sich die Bühne, sieht man auf der anderen Seite die Eingangstür, deren Einlass von Lorenzo hart kontrolliert wird.

Macht der Straße und Kraft der Gefühle

Außen und Innen zu zeigen, ist so etwas wie der inhaltliche Zugriff von Nuran David Calis. Die Straßengang-Szenen und die beginnende Herzschmerz-Story zwischen Romeo und Julia wechseln sich ab. Die Kraft der Gefühle, die sich über alle Regeln hinwegsetzen kann, wird von Baumann und Simonischek beschworen, und doch wird die Kluft immer größer, je weiter die Romanze erzählt wird. Rap und Schauspiel finden in dieser Inszenierung einfach nicht zusammen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Calis vor zwei Jahren in "Frühlings Erwachen" am Schauspiel Hannover die Lücke zwischen der tabubeladenen Sexualmoral bei Wedekind und der überfordernden sexuellen Überproduktion der Gegenwart geschlossen hat, findet in "Romeo und Julia" kein Pendant und vor allem keinen eigenen Ton. Wo ein wenig Bühnenpsychologie nötig wäre, rutscht man immer wieder in den Unernst.

Wenig hilfreich ist auch, dass Gunnar Teuber die Figur des zynischen Club-Besitzers Lorenzo als Lachnummer anlegt. Ständig verstreut er, Zigarre rauchend, weißes Pulver aus großen Plastikbeuteln (Heroin! Koks!), schlägt dabei aber meist einen merkwürdig pädagogisch lehrerhaften Ton an. Etwa, wenn er gleich zu Beginn mit den Worten auftaucht: "Was gibt es denn hier?" Julia wird am Ende an seinen Drogen sterben. Doch wie Lorenzo ihr den Beutel mit der tödlichen Dosis reicht, während er sagt: "Nimm dieses Pulver", sorgt nicht zum ersten Mal an diesem Abend für unfreiwillige Komik.

Tricky Selbstbehauptung

Auch der Höhepunkt des Rap-Battle, dem gegenseitigen verbalen Niedermachen, bis ein Sieger in der Sprechgesangkunst erkoren ist, gerät mehr zur Karikatur, in der die Montagues über ihren Muskel-Shirts riesige Rasselketten tragen und das Bild vom sexuell und physisch unverletzlichen Gangsta-Rapper wie ein pubertäres Schulhofspiel nachahmen, hochgepeitscht von der Lust, mal obszön und ordinär zu sein. Die drei Berliner Rapper, die als musikalische Gäste auftreten, stechen mit ihrer ungekünstelten Bühnenpräsenz deutlich heraus.

Die sechs Schülerinnen und Schüler der Neuköllner Rütli-Schule, die als Gangmitglieder mitspielen, bemerkt man wiederum kaum. Die Schule war 2006 bundesweit bekannt geworden, als Lehrer in einem Brandbrief die Auflösung der Schule verlangt hatten, weil sie sich der Gewalt der Schüler nicht mehr gewachsen fühlten. Dies hatte zu einer innenpolitischen Debatte über Gewalt an Schulen und der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund geführt. Diese Themen spielen in Calis' Inszenierung aber überraschenderweise keine Rolle.

Eine starke Szene haben die drei Schülerinnen, wenn sie den Türsteher Lorenzo austricksen und sich hinter seinem Rücken auf Zehenspitzen in den Club schleichen. Von solch tricky Selbstbehauptung hätte man gerne mehr gesehen, aber so beschäftigt ist der Abend damit, Film, Rap, Schauspiel großformatig zusammenzubringen, dass die kleinen Botschaften darin untergehen – und die großen leider auch.


Romeo und Julia
von Nuran David Calis nach William Shakespeare
Regie: Nuran David Calis, Bühne: Irina Schicketanz, Kostüme: Amelie von Bülow, Musik: Vivan und Ketan Bhatti, Video: Karnik Gregorian. Special Acts: Prinz Pi, Harris, Joe Rilla und Alpa Gun.
Mit: Gunnar Teuber, Max Simonischek, Mike Adler, Leon Ullrich, Robert Niemann, Bastian Bömches von Boor, Anika Baumann, Picco Von Groote, Luis Lüps, Johann Jürgens, Tilman Rose, Jan Walter. Gangmitglieder: Sanita Hasímović, Sarah Schulz, Daniela Novotny, Hussam Hamdam, Helal Mustafa, Mohamad Akin.

www.gorki.de


Mehr lesen? Im Februar 2009 brachte Nuran Davis Calis in Essen Ferdinand Bruckners Krankheit der Jugend auf die Höhe der Zeit. Mit Profis und Jugendlichen erarbeitet er im November 2008 im Hamburger Thalia Theater ein Stück über Vaterlosigkeit, Einer von uns.

 

Kritikenrundschau

"Warum fallen einem bei soviel Action auf der Bühne trotzdem hin und wieder die Augen zu?", fragt Andreas Schäfer im Tagesspiegel (20.4.2009). Der Reim-Battle bilde zweifellos den Höhepunkt. "In einer virtuosen Choreographie schlüpft das junge Ensemble in jede nur erdenkliche Macho-Pose und stellt sie gleichzeitig ironisch aus." Vor dem Hintergrund des Vulgären und der fäkalfixierten Reime soll die Liebe zwischen Romeo und Julia umso reiner strahlen. "Da liegt aber das kleine Problem des über weite Strecken herzerfrischenden Abends." Geht es um Liebe, also um Romeo und Julia, "tritt die Inszenierung auf der Stelle, weil es den Hauptdarstellern nicht gelingt, berührende Stille herzustellen." Sie wippen gewissermaßen innerlich weiter, auch wenn gerade kein Bass zu hören ist. "Wie bist du denn drauf?", pflaumt Anika Baumann als Julia ihren Romeo bei der ersten Begegnung an und "kann auch später das Empört-Übersprudelnde nicht ablegen." Max Simonischek als Romeo pendele "zwischen Verzagtheit und kraftvoller Gefühlsoffenbarung, bei der er Julia unter halsbrecherischen Verrenkungen küssend über die Drehbühne trägt – trotzdem bleibt der Emotionssturm fern und musicalhaft".

Ein faszinierendes Kunststück gelinge Calis, "das so spektakulär wie präzis Nerven der Zeit trifft", schreibt Reinhard Wengierek in der Welt (20.4.2009). Nicht nur das blutjunge Publikum johle, sondern auch betagtere Herrschaften sind angetan und vergessen das voreilige Stirnrunzeln über derart viel Kühnheit im Umgang mit klassischen Texten. Die Inszenierung sei "vehement aufstörend, irritierend, auf den entsetzlichen Punkt gebracht. Und obendrein äußerst kunstvoll; trotz aller Übermalungen mit Material von der Straße, aus den beängstigend wuchernden Randgruppenmilieus." Im Gorki lodere die Kreuzberger Revolte, "die macho-gepanzerte Gier nach Allmacht – dahinter aber gähnen der Abgrund und die irre Frage: Wozu der Irrsinn? Und ja, diese Jungs in ihren Gangs gehen uns total auf die Nerven mit ihrem Krach und Wahn; und sind doch trostlose, arme, liebestolle Würstchen, die man gern haben muss: Wie bei Shakespeare so bei diesem Calis."

Die Schülerinnen und Schüler der Rütli-Schule bräuchte Calis nicht, so Dirk Pilz in der Berliner Zeitung (20.4.2009), "um die Inszenierung zum Gegenwartskommentar hochzuladen, er braucht den Rap und seine Rapper für eine Geschichte, die hier vom Kampf der Kulturen erzählt". Im Zentrum stehe mit der Lovestory "nicht nur die Kluft zwischen Reich und Arm, sondern auch zwischen bürgerlichem Bildungstheater und ruppigem HipHop, zwischen aufpolierter Hochkultur und rauer Street-Art." Der Reiz dieser zweieinhalbstündigen Inszenierung liege darin, dass sie ein Plädoyer gegen solche Dualismen sei. "Romeo erblickt seine Julia beim Technikaufbau für den Battle – und bezirzt sie mit Worten Shakespeares. Wenn sie sich später herzen, pendeln sie immer zwischen den Welten, von den 400 Jahre alten Versen zum Gegenwartsslang, vom Rap-Reim zu den Metaphern der Tragödie." In den schlechten Momenten sieht man allerdings kaum mehr als diese Zitathaftigkeit. Gunnar Teuber als Lorenzo und Picco von Groote als Mia seien "weniger Insassen eines Bühnenlebens" als "Gefangene einer Regieidee, einer Regie, die fest daran glaubt, dass alle Wahrheit auf der Straße zu finden ist. Für die Wahrheit der Kunst gilt dies allerdings gerade nicht."

Eva Behrendt beginnt ihre Besprechung in der Frankfurter Rundschau (21.4.2009) mit einer kleinen Warnung vor dem so viel gespielten und geliebten Stück: "Einerseits taugt kein Theaterstück besser zur popkulturellen Aneignung … gleichzeitig aber erweist sich die blutige Schmonzette … immer wieder als überraschend zähes Stück Kanon, in dem sich Gewalt- und Liebesstrang gegenseitig die Luft abschnüren." Nuran David Calis, der "über interessant unbürgerliche Erfahrungen als Türsteher und Boxer verfügt", hat "erstmal die Eltern, Hauptbremsen im Spannungsverlauf, und alle sonstigen Erwachsenen gestrichen". Dass Calis sechs SchülerInnen der Rütli-Schule als Gangster aufbietet, wertet Behrendt "weniger als Authentizitätsausweis denn als sozialpädagogische Wohlfühlmaßnahme des Theaters" und die störe mehr als sie einbrächte. Denn die Inszenierung sei "am stärksten", wo "sie sich als überzeichnetes Gangster-Märchen" ausweise oder wenn Max Simonischek und Anika Baumann im Mittelpunkt stünden. Für diese beiden seien "Shakespeare und HipHop sind gleichermaßen Fremdsprachen, die es dem Paar überhaupt erst ermöglichen, seine Gefühle auszudrücken". Wenn am Ende Romeo "verzweifelt" versuche, "die drogentote Julia wieder auf die Beine zu stellen", erwische einen Calis’ Story "volle Kanne". Was "kann einem mit 'Romeo und Julia' Besseres passieren?"

Jörg Sundermeier schreibt in der tageszeitung (21.4.2009) die "sehr authentischen Schauspieler, darunter Schüler und HipHop Musiker", hätten "sichtbar großen Spaß". Regisseur Calis habe dem Stück "neue Elemente eingefügt, lässt die Schauspieler Rhymes Vortragen, und 'Votze' und 'gefickt' hört man oft. Hiphop halt". Max Simonischek, der "in anderen Inszenierungen sein Jungmännertum nicht verbergen" könne, sei "als Romeo damit genau richtig. Auch Mika Adler als Mercutio und Picco von Groote als Mia überzeugen", Anika Baumann sei "für eine Hiphop-Queen zu sehr eine seufzende Schönheit", Gunnar Teuber dagegen als Lorenzo "wunderbar". Das liege auch an seiner Rolle – "er ist der Conferencier, nicht nur die vermittelnde Figur, er sagt auch die echten Hiphop-Acts an". Diese "immer wieder hineingeholte Authentizität" aber blamiere nicht nur die Schauspieler, "die schlechter rappen und tanzen als die Acts und die Rütli-Schüler", sie stelle auch die Parabel des Stücks als solche infrage. Was Liebesworte sein sollten, klinge "hohl neben der vielen Streetcredibility". Außerdem seien die Kämpfe, die sich Streetgangs heute liefern, nicht mehr jene der Capulets und Montagues des 16. Jahrhunderts. "Modernes Bürgertum und Proletariat haben andere Liebesgeschichten." Der "vielgelobte Nuran David Calis" erblicke im "Hiphop-Drama noch einmal die großen Familiendramen". Damit sei er leider "auf die Poserposen hereingefallen".

 

Kommentare  
Romeo & Julia in Berlin: Standing Ovations & Bravo-Rufe
Schade, eine doch recht einseitige Kritik dieses bejubelten Abends. Zwischen einer MTV-Welt aus Videoclips und Rap-Battles, die nicht anbiedernd, nicht ironisch, sondern ernst genommen auf die Theaterbühne gebracht wird, entwickelt sich eine rührende, funktionierende Liebesgeschichte.
Im ersten Teil des Abends geht’s laut und derb zu Sache, Profi-Rapper sprechen ihre Lieder und die Gangs zelebrieren ihre Wortgefechte, die ihren Höhepunkt finden, wenn Mercutio die Montagues wie Höllenhunde vor sich spannt. Das Theaterpublikum, das, wie sich Mercutio beschwert, „immer noch im Quadrat dasitzt, anstatt endlich mal einen Kreis zu bilden“, bewertet die Performances der einzelnen Gangs mit Applaus, ganz wie bei dem realen Vorbild der Rapper-Kämpfe.
Doch zwischen diesen lustigen, lauten und auch mal kalauernden Szenen, die gerade von den jungen Zuschauern gefeiert werden, gewinnen die klassischen Romeo und Julia-Szenen immer mehr Platz. Den beiden Schauspielern gelingt es, diese schon so oft erzählte Geschichte frisch und echt zu erzählen.
Beim Schlussapplaus gibt es Standing Ovations und Bravo-Rufe. Dieses Stück wird sicherlich einige Abo-Kunden verschrecken, aber auch einige junge Menschen fürs Theater begeistern, die sich sonst nur mit Fernsehen und Playstation berieseln. Als das Klatschen nicht abreißt, das Ensemble sich zum dutzendsten Mal verbeugt, gibt der Tonmann noch mal ein Mikro auf die Bühne. Joe Rilla, der Gangster-Rapper, ergreift das Wort: „Gebt mir ein Julia, Gebt mir ein Romeo, gebt mir ein Maxim, gebt mir ein Gorki.“
Romeo & Julia in Berlin: HipHop behaupten
Leider geht da wenig zusammen. Schauspieler die auf Karikaturniveau Hip Hop behaupten, Rütli-Schüler die verloren auf der Bühne als Staffage dienen und denen nicht mal Naturalismus an die Hand gegeben wird. Wo es wuchtig sein soll, schubsen sich ständig größere Menschengruppen über die Bühne und schreien herum. In der zweiten Hälfte vernuschelt dann Simonischek schnell noch ohne Haltung eine Shakespeare Inszenierung und das wars. Gut gemeint, aber ziemlich daneben. Man hätte in der zentralen Rap-Battle toll mit den Rollenklischees spielen können, gerade weil die Schauspieler eben nicht rappen können. Stattdessen geht es eine geschlagene Viertelstunde darum, wer den Längeren hat und wer wessen Mutter fickt, während die Mädels hübsch rumstehen. Alles was an Frühlings Erwachen! funktionierte, wird hier zum Abziehbild. Schade, wirklich.
Romeo & Julia in Berlin: Meilenstein
Ich habe die Premiere gesehen uns muss wirklich sagen, dass mit dieser Inszenierung ein neuer Meilenstein für das Maxim Gorki Theater geschaffen wurde. Ich arbeite auch sehr viel mit Schülern zusammen und finde, dass es unbedingt mehr von solchen Projekten geben sollte. Natürlich sieht man den Unterschied eines Schülers und professionellen Schauspielers auf der Bühne; aber darum geht es ja auch gar nicht. Ich finde es beachtlich, was die Rütli Schüler in diesem Stück für eine Leistung gebracht haben und spreche ihnen dafür ein großes Lob aus.
Noch nie habe ich so viele unterschiedliche Menschen im Publikum gesehen. Theater sollte ein Ort für ALLE sein.
Es ist doch wunderbar, wenn junge Menschen mit den Worten:´Im Unterricht hat mir das Stück nicht gefallen, aber hier fand ich es cool!´ aus dem Theater gehen. Bitte mehr davon!
Romeo & Julia in Berlin: altbackene Kritikerwelt
Schade wie verschlossen und altbacken sich die Kritikerwelt mal wieder zeigt. Vielleicht ist diese sehr verschlossene und vorgefertigte Sicht der Dinge überholt und es solllte mal Platz für Jüngere gemacht werden. Ich fand den Abend ganz wunderbar und hoffe, dass er viele junge Menschen fürs Theater begeistern wird. Diese Fachmeinungen klaffen mit der "normalen" Zuschauermeinung weit auseinander. Man kann nur hoffen, dass wenige Menschen sich davon beeinflussen lassen und trotzdem hingehen, ansonsten ist das Theater bald tot.
Romeo & Julia in Berlin: alter Sack in Adidas-Hosen
@Janka Berber Nicht alles in adidas-hosen ist gleich jung. theater ist da wie ein alter sack in adidas-hosen. verstehst du?
Romeo und Julia in Berlin: langatmig langweilig
Die Kritik beschreibt doch total richtig, was da auf der Bühne passiert. Am Anfang funktioniert die Verflechtung vom Shakespearschen Stoff mit der Jugendwelt total. Da fließen Rap und Vers in einander über, aber dann bröckelt das ganze auseinander. Es wird zu einer langatmigen Romeo-und-Julia-Adaption, die eigentlich klassisch langweilig ist. Das Pärchen macht seine Sache solide, aber die Rütli-Schüler stehen gelangweilt daneben, machen nichts. - Bezeichend, wenn die Spieler das Publikum auf zum Aufstehen anregen und die setzen sich vor Langeweile nach zwei Minuten wieder hin ... Nee, nee, ambitioniertes Jugendtheater gibt es in Berlin an anderen Häusern.
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