Erst im Kittchen, dann am Kreuz

von Daniela Barth

Hamburg, 18. April 2009. Der Zuschauersaal des Hamburger Schauspielhauses liegt in diffuses kalt-bläuliches Licht getaucht, das dem hereinströmenden Publikum seltsam starre, ja fast maskenhafte Gesichtszüge verleiht. Ein beeindruckender, weil derart vereinnahmender Lichteffekt (Licht: Kevin Sock), der sich in vergleichbaren Variationen – noch verstärkt durch die durchweg in Schwarzweiß kostümierten Protagonisten (Kostüme: Viva Schudt) – durch die gesamte Inszenierung von "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" zieht.

Hier sehen wir uns schon von Anfang an mit dem Plus dieser theatralen Adaption des sozialkritischen Romans von Hans Fallada in der Fassung des Regisseurs Daniel Wahl konfrontiert: Sie zeichnet sich durch eine erstaunlich konsequente Stilisierung von Ort und Typen aus. Entsprechend wirkungsvoll nimmt sich auch Viva Schudts erstes Bühnebild aus: Ein fast bis hoch zum Schnürboden reichendes Wabenkonstrukt aus hunderten Monitoren; Sinnbild für winzige neben- und übereinander gereihte Knastzellen, in denen Verbrecher ihre Strafe absitzen müssen. Stets beobachtet und bewacht vom Argus-Auge des Gesetzes, das hier über drei Stunden lang durch einen überdimensionierten Türspion das Auditorium fixiert. Das ist plakativ und verfehlt seine Wirkung nicht.

Resozialisierungs-Odyssee

Der 1934 erschienene Roman Falladas beschreibt die misslingende Resozialisierungs-Odyssee des Ex-Sträflings Willi Kufalt. Er begründet neben seinen Welterfolgen "Kleiner Mann – was nun?" oder "Der Trinker" den Ruhm des Schriftstellers, der selbst einige Jahre im Kittchen zubringen musste, als wirklichkeitsnaher Chronist seiner Zeit.

Dieser "neuen Sachlichkeit" fühlt sich Daniel Wahl offensichtlich verpflichtet. Der Schweizer, der am Hamburger Schauspielhaus auch als Schauspieler agiert, beschäftigt sich als Regisseur nämlich nicht zum ersten Mal mit dem Thema Strafvollzug. In Basel inszenierte er 2005 "Schällemätteli", ein Theaterprojekt, das in den Räumen der Basler Strafvollzugsanstalt Schällemätteli gezeigt wurde.

Aus dieser Milieukenntnis schöpft Wahl nun in vollen Zügen und knüpft damit teilweise an Falladas Absicht an: zu zeigen, "wie der heutige Strafvollzug und die heutige Gesellschaft den einmal Gestrauchelten zu immer neuen Verbrechen zwingt". Wobei er das Geschehen nicht ins Heute hinüberhievt, sondern wie die Vorlage in den Zwanziger Jahren der Weimarer Republik ansiedelt. Der aktuelle Fingerzeig ergibt sich ohnehin fast wie von selbst: Weltwirtschaftkrise, hohe Arbeitslosigkeit...

Inhuman, demoralisierend, zerstörerisch

Wahl lässt all seine Detailwissen über den Strafvollzug in die exzessive Darstellung des Gefängnisses einfließen, dessen inhumane, demoralisierende und damit zerstörerische Strukturen er aufzeigt. Seine Kenntnis birgt jedoch auch die Gefahr der Beschränkung, wie die drei Stunden und 15 Minuten der Inszenierung verdeutlichen. Wird dadurch doch ein guter Teil des Roman-Inhaltes getilgt: Der beschreibt einen Teufelskreis, dem Willi Kufalt (Renato Schuch als gar nicht einfältiger, sondern anfangs tatkräftiger Ex-Sträfling, der mehr und mehr hamletsche Züge annimmt) nicht entkommt. Nach seiner Entlassung kommt er in einem kirchlichen Fürsorgeheim für ehemalige Gefängnisinsassen unter, wo er Unterstützung für seine Rückkehr in die Gesellschaft zu finden hofft. Kufalt erfährt jedoch erneut nur Demütigung und willkürliche Unterdrückung. Man gewährt ihm keinen freien Ausgang, seine Arbeit wird schlecht bezahlt.

Die Typisierung der Kirchenmänner (Pastor: Tim Grobe, Seidenzopf: Jürgen Uter) grenzt stark an die Karikatur. Neben der Konzentration aufs Gefängnismilieu arbeitet Daniel Wahl sich hier fast schon beliebig an der Doppelmoral der Kirche ab. Da ist einerseits der kontinuierlich eingesetzte Knabenchor als Symbol der Unschuld. Andererseits platziert Wahl die Figur des durchgeknallten Ex-Gefangenen, der sich umbringt (Martin Wißner), als Christus am Kreuz.

Strafgefangen auf Lebenszeit

Kufalt ergreift immerhin die Chance, sich mit einigen Kumpanen mit einem Schreibbüro selbstständig zu machen, doch das Unternehmen scheitert. Nach einer kurzen bürgerlichen Karriere mitsamt Verlobung – dieser Part wird im zweiten Teil des Stückes leider nur traumsequenzhaft angerissen –, fällt er aufgrund von Misstrauen und Verdächtigungen seiner Mitbürger wieder ins Bodenlose: als "Handtaschenmarder" von Hamburg.

So verleiht er am Ende seiner Feststellung "Ich war ein Strafgefangener, ich bin ein Strafgefangener, ich werde immer ein Strafgefangener sein" selbst Gültigkeit. Nicht nur die Schuld der von Vorurteilen beherrschten Gesellschaft bringt ihn zurück ins Gefängnis. Schließlich wird Kufalt, der sich selbst als Pechvogel sieht, auch zum Rächer an dieser Gesellschaft.

Ob die Rückkehr ins Gefängnis, die letztlich nichts anderes als die Flucht vor der Verantwortung für das eigene Handeln ist, für Willi Kufalt tatsächlich eine Befreiung sein kann, wie es die Inszenierung nahelegt, ist zu bezweifeln. Wahls Deutungsrichtung, die die gesellschaftlichen Umstände als das zeigt, was ihn dorthin treibt, ist tendenziell sicher richtig. Aber dass er Kufalt anfangs als starken Charakter etabliert und dann doch in diesen Abgrund völliger Selbstaufgabe schlittern lässt, erscheint nicht schlüssig. Denn dass die erlittenen Kränkungen einen derartigen psychischen Druck aufzubauen imstande sind, zeigt die Inszenierung dann eben doch nicht.

 

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
nach dem Roman von Hans Fallada
Regie: Daniel Wahl, Bühne und Kostüm: Viva Schuldt. Mit: Marco Albrecht, Achim Buch, Tim Grobe, Janning Kahnert, Hedi Kriegeskotte, Hanns Jörg Krumpholz, Renato Schuch, Jürgen Uter, Martin Wißner, Sören Wunderlich und der Neue Knabenchor Hamburg.

www.schauspielhaus.de

 

Mehr zu Daniel Wahl? Im April 2008 adaptierte er als Regisseur Gilbert Adairs Roman Die Träumer für das Hamburger Schauspielhaus, wo er selbst als Schauspieler in zahlreichen Inszenierungen auf der Bühne steht, unter anderem in Stefan Ottenis Decamerone von Dezember 2007.

 

Kritikenrundschau

Nicht überzeugt zeigt sich Matthias Matussek auf Spiegel online (19.4.2009) von Daniel Wahls Fallada-Adaption "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst". Denn aus Sicht des Kritikers ist es nicht gelungen, das Sozialdrama vor seinem Entschwinden ins Historische zu bewahren und im Jetzt zu vergegenwärtigen. Die zu diesem Zweck bemühten Mittel, wie der direkte Kontakt der Darsteller mit dem Publikum, verpuffen nach Matusseks Meinung. Auch hat sie Volker Lösch, wie er findet, in seinem Marat-Spektakel wesentlich wirkungsvoller eingesetzt, der echte Hartz IV-Empfänger auf offener Bühne ihr Schicksal erzählen ließ, während hier, darauf lassen Matusseks Ausführungen schließen, wohl leider nur echte Schauspieler aufgetreten sind. So war der Authentischste an diesem Abend für ihn "wohl der junge Simon Rennfranz, der vor dem Schauspielhaus die Obdachlosenzeitung 'Hinz und Kunz' verkaufte, und nicht vergaß, auf das Interview zu verweisen, das man mit ihm geführt hatte".

Wenn der Knabenchor "Verschon uns, Gott!" singt und Kufalt "wie ein reuiger Sünder" im Lichtkegel steht, sei "aus dem zuvor gezeigten Sozialkitsch (...) vollends Moralkitsch geworden" – genau das, was Fallada in seinem Roman vermieden habe. So sehr ödet Monika Nellissen von der Welt (20.4.2009) Wahls "sorgsam bemühte Fleißarbeit" an, dass sie ausruft: "Verschon uns, Gott! mit solchen Inszenierungen!" Dabei sei "eigentlich nichts durch und durch falsch", aber eben "auch nichts wirklich richtig", weil nicht begreiflich werde, warum der Regisseur den Stoff überhaupt auf die Bühne bringe. Nichts rechtfertige eine "derart biedere (...) Inszenierung, die zwischen brüllendem Aktionismus, rumpelnden, Großstadthektik suggerierenden Stummfilmrhythmen und Schreibmaschinengeklapper, schauspielerisch ärgerlichen, weil auf platte Komik zielenden Lachnummern und besinnlichen Ruhepunkten vollkommen absehbar flottiert". Die "hier gewonnene Erkenntnis, dass in uns allen Kufalts stecken", helfe auch nicht weiter, und obwohl die "nimmermüden Schauspieler" die Zuschauer oft direkt ansprechen, fühle man sich "nicht angesprochen, wir haben kein Mitleid mit Willi Kufalt". Da verströme Viva Schuldts Monitor-Bühnenbild "mehr Gefährlichkeit und Bedrohung" als die gesamte Inszenierung.

Schwarz-weiß sei die Welt, in die Wahl seine Helden schickt, beschreibt Armgard Seegers im Hamburger Abendblatt (20.4.2009) – "Gut und böse, oben und unten, so ganz ohne Zwischentöne wird hier auf der Bühne das Leben nacherzählt. Politisch korrekt. Da sind die Bösen nicht wirklich böse, man lässt sie nur nicht gut sein. Und die Guten, das sind gemeine Pfarrer (...) oder Chefs, die ihre Angestellten betrügen und ausbeuten. Das alles ist ganz leicht zu durchschauen. Viel leichter als im wahren Leben". Beständig werde in der Inszenierung "geklettert, gerannt, geschrien, als würde die Regie pausenlos 'Action!' rufen", das Männerensemble mache seine Sache gut, "und doch lässt es einen völlig kalt". Auch ärgert sich die Kritikerin, "dass es hier offenbar keine Schauspieler mehr gibt, die ohne Microport spielen können". Handwerklich sei der Abend "ordentlich, ohne große Ausrutscher nach oben und nach unten. So etwas hat man an jedem mittleren Stadttheater im Programm. Polternde Langeweile, die die Zuschauer an keiner Stelle packt".

Der Satz "Ich will, aber umso mehr ich will, umso schlimmer wird es" beschreibe nicht nur das vergebliche Reintegrations-Bemühen der Hauptfigur, sondern auch treffend das Scheitern der Regie. Vieles sei an diesem Abend "für sich genommen zwar vergnüglich, aber nur Dekoration", meint Susann Oberacker in der Hamburger Morgenpost (20.4.2009). "Daniel Wahl wollte den Strafvollzug von heute zeigen, heißt es im Programmheft. Sehr interessant. Zu sehen war das nicht."

Till Briegleb hält in der Süddeutschen Zeitung (22.4.2009) wieder einmal eine seiner bekannten Philippiken. Diesmal geht es um die "mangelnde künstlerische Anziehungskraft" des Schauspielhauses in Hamburg: ein "Theater, das kleckert, selbst wenn es klotzt, das nicht aufhören will, obwohl nicht zu erkennen ist, wozu es eigentlich da ist". Daniel Wahls habe den Fallada-Roman "narkotisiert". Es lohne nicht besonders, "auf diese Regie detailliert einzugehen", die "langatmigst und komplett inspirationsfrei über drei Stunden total banale Erzählfragmente umständlich aneinanderreihte". Allerdings lohne sich zu fragen, warum diese Inszenierung, die noch weit unter dem biederen Mittelmaß gelegen habe, das man sonst am Schauspielhaus unter Friedrich Schirmer gewohnt sei, "so überhaupt stattfinden konnte". Da sei zunächst die "Haltung der Leitung, sich mangels künstlerischer Anziehungskraft … als gesellschaftskritisches Theater zu profilieren". Wogegen nicht zu sagen wäre, würde man nicht mit einem "landesbekannten Theaterdemagogen wie Volker Lösch einen Skandal nur um des Skandals willen" produzieren, "eine lose Anekdoten-Sammlung zum Arbeitslosen-Dasein" wie Oliver Bukowskis 'Kritische Masse' aufführen und "schließlich" Daniel Wahl, der als Regisseur bisher "einige Filme im Jungen Schauspiel onkelhaft bis berufsjugendlich auf der Bühne nacherzählt hat", im Großen Haus "komplett scheitern" sehen, "ohne einzugreifen". Das sei nicht "politische Haltung, sondern unpoetische Wassersucht". Zudem sei das Gros von Schirmers Ensemble "auch im vierten Jahr" eine "Ansammlung von Durchschnittsschauspielern, die entweder nicht besser können oder nicht besser dürfen". So agierten im Blechnapf, "mit Ausnahme von Renato Schuch", neun weitere Schauspieler, "die auch an einer Provinzbühne keinen Appetit auf mehr machen würden". Welche Legitimität habe eine künstlerische Leitung, "die nicht einmal Schauspieler auswählen kann".

 

Kommentare  
Blechnapf in Hamburg: Wie es war
Lange mich nicht mehr so gelangweilt
Blechnapf in Hamburg: Wie es wirklich war
Gute Schauspieler, formal interessanter Abend und ein berührendes Schlussbild. Lang, aber nicht langweilig!
Blechnapf in Hamburg: unterdurchschnittlich, uninspiriert
Bitte was war denn an diesem Abend "formal interessant"...? Die Banalität und Unentschlossenheit bezüglich der theatralen Form ist doch kaum zu übertreffen. Das war so unterdurchschnittlich und uninspiriert, dass man sich noch nicht mal richtig drüber aufregen mag.
Blechnapf in Hamburg: Dann geht doch ins Kino
Ach ... ach ... Ihr regt euch doch auf. Keiner verkraftet wohl mehr einen Theaterabend, der nicht mehr TV-Spielfilmlänge hat und sich Zeit lässt, quält und dadurch Stärke beweist ... Dann geht doch ins Kino!
Blechnapf in Hamburg: Wieso Kino?
Was hat das denn mit Kino zu tun?

Kann hier mal jemand ein halbwegs sachliches Argument anführen, was die Qualität an dieser Inszenierung ist...?
Blechnapf in HH: Kindertheater
NEIN !
Gibt es nicht ! Es gibt tatsächlich nicht ein Argument das diesen lächerlichen Theaterabend für ein erwachsenes ,denkendes Publikum rechtfertigen könnte! Aber es gibt Fragen - Fragen an eine scheinbar vollkommen orientierungslose Theaterleitung - Welcher Plan steckt dahinter das Kinder und Jugend-Theater sukzessive aus dem Malersaal auf die große Bühne zu hieven ? Wieso sitze ich Mitte April im Schauspielhaus Hamburg und habe das Gefühl einer mittelschlechten Weihnachtsmärcheninszenierung der frühen 80er beizuwohnen ??? Wie kann man dieses wunderbare und wichtige Theater künstlerisch nur so verkommen lassen?
Was ist nur los bei euch ???
Blechnapf in HH: Hausrezept am BE
was ist denn daran so merkwürdig? am be ist vorsintflutliches vitrinentheater doch seit jeher hausrezept.
Blechnapf in HH: gepackt
Ich war im theater und fand es super. Die erzählung hat einen gepackt und der chor war auch super
Blechnapf in HH: Habe Bravorufe erlebt
Ich war auch im Theater und habe Bravorufe und großen Beifall am Ende der Premiere erlebt. Damit wurde die großartige Umsetzung des Romans auf der Bühne honoriert. Jede Minute der Inszenierung war packend.
Blechnapf in HH: immer noch sprachlos
Ach Leute - is' ja entzückend, dass ihr den Blechnapf-Schwachsinn beherzt verteidigt... was auch immer euch da gepackt,unterhalten oder wach gehalten hat... es fand leider nicht auf einem niveau statt das für eine ernsthafte diskussion über sinn und unsinn von theater überhaupt relevant wäre... bin 4 tage nach premiere immer noch sprachlos über diesen ganzen komplett hirnlosen Quatsch...
Blechnapf in HH: Wie ist das möglich?
Ich war in der Premiere und bin sprachlos über diesen Abend...kann mich nur dem oben Geschriebenen anschließen. Wie kann eine Intendanz eines so großen Hauses so etwas zulassen? Warum wird nicht rechtzeitig eingegriffen. Dafür gibt es eine Intendanz. Eine Intendanz sollte ihre Regisseure einschätzen können und das Haus vor Katastrophen bewahren. Im jungen Schauspiel hat Wahl Sehenswertes zustande gebracht. Dort hätte er doch weiter eingesetzt werden können.
Dieser Abend war von hinten bis vorne unentschlossen. Es wurden Inszenierungsmittel nur um der MIttel willen eingesetzt und als Zuschauer bleibt einem nur eine Frage: WARUM das Ganze?
Blechnapf in HH: einer liest die Zeitung
Habe Mitte der Woche in der Süddeutschen eine sehr interessante und meiner Meinung nach auch sehr zutreffende Kritik ,den Blechnapf betreffend gelesen - dort ging es weniger um die letztlich indiskutable Inszenierung, als um den künstlerischen Gesamtzustand des Schauspielhaus Hamburgs ,für den diese Inszenierung leider symptomatisch ist...
Einerseits habe ich wirklich Mitleid mit den Schauspielern die sich dafür hergeben müssen - andererseits fragt man sich schon auch ob die Schauspieler vielleicht tatsächlich gar nicht in der Lage sind Wahrheit,Relevanz und Zauber zu entwickeln...?!?!
Es kann doch nicht NUR die Schuld einer Intendanz und schwacher Regisseure sein - und wenn ja - wer stoppt diese ???

Die Kritik der Süddeutschen, von der hier die Rede geht, finden Sie zusammengefasst unter der nachtkritik zu "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst"
Gruß
Die Redaktion
Blechnapf in HH: Schauspielhaus-Krise - Analytischer Versuch
Hauptgründe sind meiner Meinung nach
1. Inspirationslosigkeit
2. Angst

1. INSPIRATIONSLOSIGKEIT
Am Schauspielhaus inszeniert nicht EIN Regisseur/in, der dort regelmäßig interessante Arbeiten hervorbringt. Karin Henkel könnte man da vielleicht als einzige nennen, aber auch deren Arbeiten hauen ja nun nicht vom Hocker. Lösch ist für das Schauspielhaus gut, weil er laut, prollig und mutig ist. Davon kann das Haus Ego lernen, d.h. das Ego stärken. Was Lösch aber leider nicht so besonders ist, ist klug. Das wäre die zweite fehlende künstlerische Komponente. Als Zuschauer wird man im Schauspielhaus nicht eine Sekunde intellektuell gefordert. Keine formale Experimentierfreudigkeit, keine aufregenden, neuen Stücke... immer die gleichen Töne. Das Ganze könnte liegen an

2. ANGST
Am Schauspielhaus passiert nichts Neues, Aufregendes. Alles wirkt wie ein Abklatsch von Theater, das man woanders besser sieht. Als würde man nicht auf sich gucken, sondern auf die anderen - wie die es machen. Ergebnis: Der biederste Spielplan im deutschsprachigen Raum im Bezug auf die Größenordnung dieses Hauses (wenn man vom BE absieht). In diesem Haus scheint es gar keine eigenen Maßstäbe für Theater zu geben. Inhaltliche Maßgaben, für die dieses Theater steht. Keine aufregenden Theaterformen und starke Regien. Diese Inspirationslosigkeit lässt sich eigentlich nur so erklären: Entweder die haben da nicht genug Grips, was ich nicht unterstellen will, oder es ist Angst und ein dementsprechend mangelndes Selbstbewusstsein.

Wie Abhilfe schaffen: Das Schauspielhaus braucht Steher. Lösch ist bei aller berechtigten Kontroverse um seine Inszenierung eine Wohltat für das Schauspielhaus. Man benötigt 1-2 Regisseure, die jede Spielzeit für die starken Ergebnisse sorgen. Am besten ein Gesicht, einen Hausregisseur, der das schafft. Man könnte hier mal diskutieren, wer das sein könnte.
Darüber hinaus sollte man gleiches mal für die Besetzung der Dramaturgie bedenken, die fast komplett aus Greenhorns besteht. Auch hier gilt: Es braucht jemand, der ruhig und erfahren klare Positionen vertritt.

Aber leider verlässt das Haus nicht seinen Schlingerkurs. Aufregende, interessante Inszenierungen bilden die Ausnahme. Die Regel sind Abende wie der hiesige Daniel Wahls.
Blechnapf in HH: Schlingerkurs?
Was ist mit Schlingerkurs gemeint?
Blechnapf in HH: etwas stimmt nicht
Wie witzig Herr F. Schirmer !!!

Man fühlt sich mitunter unwohl in der Haut, wenn man soetwas wie "Erleichterung" beim Lesen der Süddeutschen Kritik bzw des Süddeutschen Kommentars empfindet - (und auch beim Lesen der Beiträge hier !) Unwohl; weil man es sich wirklich nicht wünscht, dass so schonungslos über ein Theater, über Regiesseure und über ein Ensemble geurteilt wird - weil man ja eigentlich, wie im Hamburger Fall, niemandem persönlich verurteilen will und es soviel einfacher wäre, wir hätten alle die gleiche Meinung, die gleichen Ängste und die gleichen Sehnsüchte und Visionen... Aber, und Gott sei Dank, ist das nicht so ,sondern es ist so wie es
ist - und immer war und bleiben wird! Und so lange ich - für meinen Teil - Meinungen, Ängste, Sehnsüchte und Visionen auf Bühnen sehe, bin ich ja zufrieden -soweit...! Im Schauspielhaus Hamburg sehe ich das nicht - wirklich nicht - mit sehr sehr sehr wenigen Ausnahmen (die Verantwortlichen dafür sind bereits mehrfach genannt !) - Daher meine Erleichterung! Dass es mir offensichtlich nicht alleine so geht - dass ich und meine Wahrnehmung nicht verrückt geworden sind - und dass etwas masssiv und grundlegend in diesem Theater nicht stimmt - und dass ich hoffe, dass eine öffentliche Disskussion darüber allen denen die etwas
daran ändern könnten dies beginnen auch zu tun !!!
Blechnapf in HH: 10 Stunden Wundhockerei
Der Abend wäre wahrscheinlich erträglich, wenn nicht nahezu alles so redundant daher käme. Als kapiere der Zuschauer nicht schon beim ersten Mal, wie bigott ein Pfarrer und korrupt ein Gefängniswärter sein kann, wirds einem hier Stund um Stund ohne tatsächliche Steigerung ins Hirn gebrüllt, wie bös die Welt mit dem ernsthaften Bemühen um Resozialisierung umgeht. Super-Botschaft für gefühlte 10 Stunden Wundhockerei im Parkett, während das Mitleid mit den Schauspielern und den um ihren Schlaf gebrachten Kindern da oben wächst. Damit es im Finale endlich geschlagene 20 Minuten hammerhartes Hardcore- Hörspiel rund um den einzig ausgeleuchteten Helden wird: Außer ein paar Knall-Bumm-Krachern aus der Maschinerie referiert und agiert einzig der Held wie ein durchgeknallter Schauspiel-Schüler. Dabei war auch das schon bei einem Kollegen besser da, Stunden zuvor. Wo das Stück endlich zur Sache hätte kommen können: Der, mit dem man sich auf Ben-Hur-Länge gequält hat, Schillers "Räuber aus verlorener Ehre", wird "rückfällig" --! Denkste: "Wagenrennen"! Rein nichts mehr ist inzeniert, denn es kommt ja noch die wirkliche schöne Dusche aus dem Schnürboden für Willy Kufalt, die man ihm nach all der Anstrengung wirklich gönnt. Doch auch die dauert und dauert, dass einen Zweifel zum Wasserverbrauch in der Welt und im Hamburger Schauspielhaus überkommen.

Drum, verehrter Herr Vorblogger "F.Schirmer", samt Ihren Dramaturgen am mal Ersten Haus im Land, fragen Sie bitte weniger penibel semantisch beleidigt nach "Schlingerkurs" als , was Sie selbst während und nach den Hauptproben so gedacht und geredet haben.

Im Theater Altona hatten Kollegen gerade mit einem Bruchteil Ihrer Kosten und Aufwand eindrucksvoll vorgemacht, wie man heute an Fallada glänzend daneben liegen kann! Es ist halt nicht mehr 1929 sondern 2009, wie es heute in jedem Wirtschaftsteil zu lesen ist.

Warum hat keiner aus der Leitung des Hauses sich zu sagen getraut: - Schmeißen wir 80 Minuten raus, dann sind wir bei vielen brillianten Einzel-Momenten immer noch "unterhaltsam" und die Leute trinken danach ihr Bier bei "Nagels" - ohne privat schlechtes Gewissen über einen vertanen Abend auf teuren Plätzen? Und reden sogar noch ein paar Worte über "Krise" und "Verbrechens affine Milieus"? - Nein! Nein! Nein!, haben sich welche aus Ihrer Schar durchgesetzt: Fallada "verkommt hier nicht zur Revue !! Nicht bei uns!" Und, wahrscheinlich: "Dafür haben wir nicht wochenlang gearbeitet!" - Für sämtlich verdienstvolle Miniaturen in Karikaturen, drei Stunden lang. Glauben Sie im Ernst, Ihr Publikum ist nach Ihren drei Stunden betroffener oder gereinigter als nach zwei?

Was gestrichen ist, fällt nicht durch, eins der ältesten Schauspieler-Credos. "Kill your babies". (Judy Winter).

Sie sind ein permissiver Chef, haben Ihre Bedenken zurück gestellt, zugunsten von was und wem? Freiheit der Kunst? Pflege Ihres spielenden und inszenierenden Personals? Und verantworten Ihrem Publikum einen moralsauren, belehrend bleischweren endlosen Theaterabend. "Kunst kommt von Können, wenns von Wollen käme, hieße es Wunst". Hans-Jörg Felmy,- in diesem Fall. Auch so simpel banal, wie ers dafür auch nicht an Ihren Beratern vorbei geschafft hätte. Mann, Schirmer: Gründgens, Zadek, Marthaler,nur drei aus unterschiedlichsten Reihen und Sie glauben, immer noch besser als Stromberg zu sein? Weil tiefer gings nimmer --?! Fragen nach "Schlingerkurs"? Ein bissel weniger eitel, auch Sie, dafür gründlicher nachgedacht in all Ihren Gewerken. Und ein wagemutiger Regisseur/In, der/die auch zuhört, hätte mitsamt Ihrem gerügtem Ensemble bessere Chancen vor Ihrer immer noch landesweiten Kritik. Und Ihr Hamburger Publikum sind ja auch nicht nur die strickenden Gründungs-Mitglieder der Grünen.

So much money for so poor evidence, drama and show.- Poor. Yes, You can better, You Aktentaschen borer.
Blechnapf in HH: kleiner Tipp
DRA - MA - TUR - GIE.
Blechnapf in HH: Daumen drücken fürs Schauspielhaus
Also,ich glaube mit "Schlingerkurs" ist gemeint, dass man irgendwie gar nicht kapiert, wohin das ganze Schauspielhaus-Schiff so steuert - im Thalia ist das, zum Beispiel, ganz anders - da hat man wirklich Lieblingsschauspieler und Lieblingsregiesseue - und man freut sich dann immer wahnsinnig ins Theater zu gehen, um zu sehen was sie diesmal machen und wie sie mit dem jeweiligen Autor und der Thematik umgehen. Irgendwie fühlt man sich dadurch total verbunden mit dem Theater und allem was sie dort machen, (aber auch da habe ich übrigens schon weniger gute Abende gesehen...) und ich bin jetzt schon traurig, dass sich dort mit Ende der Spielzeit alles ändert und fast alle weggehen...!
Aber im Schauspielhaus ist das überhaupt nicht so, und obwohl ich auch dort immer wieder hingehe (also, ich versuchs wirklich immer wieder...) interessiert es mich meistens nicht besonders - ich dachte bisher immer, dass das an den Schauspielern liegt, aber vielleicht ist es ja echt so, dass die ganze Theaterleitung sozusagen ein richtiges Ziel verfolgen müßte (eben einen spannenden "Kurs" einschlagen) und auch mehr Zusatzprogramme in der Kantine oder so machen müßte , ...ach, ich weiß es ja auch nicht ... das meint der Schreiber vor mir wahrscheinlich mit dem Hinweis Dramaturgie...!!! Die sind doch für alles Kluge zuständig am Theater !!! Drück denen jedenfalls trotzdem die Daumen, dass sie das irgendwann alles hinkriegen - weil manches ist auch echt ok gewesen!
Blechnapf in HH: noch ein Tipp
Ja natürlich - DRAMATURGIE !
was soll uns dieser Schlachtruf denn sagen ? Verhuschte kraftlose positionslose Dramaturgie ist möglicherweise Schuld an dem Desaster !

LEI - DEN - SCHAFT & MUT !
Blechnapf in Wien: Betroffenheitslangweiler
Nein. Liebe, da gilt nach dauerndem Mißgeschick kaum Hoffen und Bangen auf Besserung beinhart der kategorische Imperativ, Kant, auch für Weltstadt-Intendanten:

"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu". - Nicht dem Publikum, nicht den eigenen, ihm anbefohlenen Schauspielern, nicht den künstlerischen Mitarbeitern des Hauses, nicht der Technik oder im Foyer den Kartenabreißern. (Auch so eine Knall-Idee, die wie Fahrrad-Polizisten zu verkleiden.)

Nach "Schlingerkurs" hat er, "F.Schirmer", keck rück gefragt. Nicht "Schlingern" oder "Kurs": Wirkliche Theaterleute entdecken das Elend spätestens auf der letzten Hauptprobe. - Dann schützen sie ihr Personal. Dann die Kundschaft.

Ich selbst habe es auch erst (später!) in der SZ-Rezension gelesen, wie nach Kultur-Senatorin der Intendant so freihändig bis 2015 weiter tun darf.

"Spiesser verschrecken", wäre ja ehrenwert.

Denen eine Idee dazu geben, möchte schon sein.

(Und bitte nicht so nebenbei Ihre wunderbare Hedi Kriegeskotte in so vielerlei Tinnef verheizen.)

Kramen Sie, F. Schirmer, in Ihrer berühmten Aktentasche endlich mal nach Ihrem Job, - der denen längst weg bröselt, die Ihre Betroffenheits-Langweiler sowieso nicht mehr bezahlen können. (Schönes Thema für Ihre nexte oder wie immer hauseigene "Runde".)
Blechnapf in HH: Probleme der Kritik
Mir scheint, die Diskussion rund um das Hamburger Schauspielhaus sagt nicht nur einiges aus über die Probleme jenes Theaters, sondern auch über die Probleme der Kritik. Zwar kommt die Inszenierung nirgends sehr gut weg, aber die Kritk in der SZ unterscheidet sich doch stark von den anderen, weitaus seriöser wirkenden Kritiken. Da spielt wohl der unterschiedliche Kritikerstatus eine Rolle. Da sind zum einen jene (...), die als fest angestellte Redakteure gescheitert sind und sich nun mühsam als Freiberufler über Wasser halten müssen. Entsprechend versehen sie ihre Tätigkeit nicht in der Manier seriöser Kritiker die ernsthafte Analyse betreiben, sondern gerieren sich als Boulevardjournalisten die auf den Putz hauen um Aufmerksamkeit zu erheischen, weil davon ihre eigene berufliche Existenz abhängt. Auf der anderen Seite stehen jene, die (noch) festangestellt sind und die es sich leisten können, sich von den boulevardesken Radaubrüdern (...) durch differenziertere Kritik abzusetzen. Die Frage ist, wie lange dies noch so bleibt. Es ist wohl davon auszugehen, dass künftig noch mehr Theaterkritiker ihr Geld als Freie verdienen müssen und (...) der Gefahr der aufmerksamkeitsheischenden Windmacherei erliegen.
Blechnapf in HH: beklagenswerter Zustand des Hauses
Verehrter "Nicht F. Schirmer", Sie machen es sich ziemlich leicht, gerieren sich als sachlicher Betrachter und machen dabei genau das, was Sie den "Boulevardjournalisten" vorwerfen: Sie diffamieren sie als gescheiterte Existenzen, Radaubrüdern, aufmerksamkeitsheischende Windmacher u.s.w.. Eine Kritik darf auch schonungslos sein, wenn sie denn im Ganzen Recht hat, andererseits habe ich noch nie von Vorwürfen an einen Kritiker gehört, der eine Inszenierung hochgejubelt hatte, die grottenschlecht war. Das zum Allgemeinen, nun zum Schauspielhaus: Ein großer Teil des Publikums denkt und spricht, wie die von Ihnen besprochenen Kritiker; aus Ihrer Sicht sind die also auch "Radaubrüder u.s.w." Meine Frau und ich gehören auch dazu und sind jetzt natürlich schwer beleidigt. Wir gehören fast seit Menschengedenken zu den regelmäßigen Besuchern des Schauspielhauses (natürlich auch der anderen Theater) und haben viele Intendanten erlebt. Wir haben uns sehr oft auch geärgert, aber man konnte sicher sein, dass die nächste Inszenierung uns dann wieder ganz wunderbares Theater bieten würde. Diese Hoffnung und Erwartung gibt es jetzt nicht mehr. Viele Bekannte meiden das Haus schon vollständig und bezeichnen uns schon als Masochisten, weil wir es doch immer wieder versuchen; aus dem
"Freundeskreis d. S." sind wir allerdings schon ausgetreten. Schuld daran sind nicht die "Radaubrüder" sondern der Zustand des Schauspielhauses.
Blechnapf in HH: Schauspielhaus schläfrig u. leblos
Schließe mich dem Ehepaar Kraftus an - habe auch das Gefühl daß das Gesamtambiente im Schauspielhaus nahezu schläfrig und leblos ist - einschließlich des Publikums. Auch ich bin langjähriger Schauspielhausgänger und empfinde es insgesamt als wesentlich uninspirierter als in der Ära Stromberg oder Baumbauer. Würde mir sehr wünschen, dort wieder Denkanstöße, Hochkarätiges und Innovatives zu sehen!
PS: Habe gerade extra die Kritik (SZ) nachgelesen, auf die sich hier alle beziehen - Ich finde auch, dass darin zwar drastisch, aber leider zutreffend über die Situation des Schauspielhauses geschrieben wurde. Bin ich jetzt ein Radaubruder im Geiste....???
Blechnapf in HH: Schirmer = Klinsmann
Die Bayern haben gehandelt. Die Kulturbehörde sollte nachziehen. Schirmer ist wie Klinsmann. Theater der Welt in Stuttgart war glänzend. Aber Hamburg ist eine andere Nummer. Schirmer ist als Intendant einfach eine Nummer zu klein. Daniel Wahl ist ein mittelprächtiger Schauspieler mit schlechter Sprachbehandlung, das ist nicht schlimm, er haut sich ja körperlich voll rein, aber als Regisseur ist er einfach zu unbegabt. Schirmer sollte gehen. Das wäre der richtige Spielzug.
Blechnapf in HH: Klinsmann ist Schirmer voraus
Einspruch! Jürgen Klinsmann ist mit einer mittelmäßigen Mannschaft immerhin Vizeweltmeister geworden. Davon ist F.S. Lichtjahre entfernt.
Blechnapf in HH: WM-Dritter
Korrektur: Deutschland ist WM-Dritter geworden. Heribert Sie sind und bleiben sich auf ihrem Niveau treu.
Blechnapf in HH: Erbsenzähler und Sportrunden
Was wollen SIE denn hier, Hartmann?
(...) Ich denke das Hamburger Theaterpublikum wird meine Sottise schon verstanden haben. Da braucht es keinen Erbsenzähler, der drittklassige "Sportrunden" veranstaltet. "Es ist besser, Erbsen im eigenen Vorgarten zu ziehen als einen Kürbis in einem fremden Feld." (Beate Klarsfeld)
Blechnapf in HH: "nicht F. Schirmer", cool down
Hoppla - Lieber Herr "nicht F. Schirmer", bei soviel Empörung über die Situation des Theaterkritikers im allgemeinen ,und vor allem im Besonderen,möchte man Sie ja am liebsten in den Arm nehmen und Ihnen die Daumen drücken ,das Sie ihren Job in noch Recht lange behalten dürfen, um weiterhin irgendwelche "LariFari-Kritiken" ,die keinem wehtun aber auch keine Position beziehen, schreiben zu können. Möglicherweise schreiben aber auch, hin und wieder Kritiker,(siehe die von Ihnen verdammte SZ Rezension) denen tatsächlich etwas am Theater gelegen ist,und vielleicht ist das was Ihnen radauig und lärmig erscheint, sehr viel couragierter und ehrlicher als dieses allgemeine-is-doch-alles-dufte-im-Hause-Schirmer-BlaBla . Momentan ist das Schauspielhaus doch bundesweit sowas von abgeschrieben das so ein Artikelchen nicht mal für'n Skandal reichen würde. Also: cool down !
Blechnapf in HH: mal auf die Fans hören
Fussball? Theater? Wie wär's denn damit: 60000 Besucher wissen genau wie Theater gespielt werden muß, nur einer nicht: Der Intendant. Wenn der doch nur mal auf die Fans hören würde, oder auf den Breitner von der SZ!
Blechnapf in HH: bei all dieser Mittelmäßigkeit
Mein Gott, es geht doch nicht darum, auf jemanden zu hören, sondern nur darum für ein bisschen Furore zu sorgen. Und das passiert ja gar nicht. Bei all dieser Mittelmäßigkeit läuft es einem ja immer wieder von Neuem kalt den Rücken runter, wenn man von Kürzungen im Kulturbereich, den enormen technischen Mängeln im Schauspielhaus-Saal und der ziemlich verdrehten Besitzsituation der Immobile Schauspielhaus lesen muss.
Es wäre doch mal ein Ziel etwas weniger entbehrliches Theater zu machen. Nur schwindet die Hoffnung darauf nach der inzwischen vierten Spielzeit, in der man immer wieder auf die nächste vertröstet wird. Ich will doch nur ein Theater sehen, dass sich künstlerisch klar, entschieden und klug positioniert hat, so dass man sich wenigstens streiten kann. Momentan bewegt sich das Theater am Schauspielhaus meiner Meinung nach fast im kritikfreien Raum.
Blechnapf in HH: vor Mittelmäßigkeit überläuft's einen kalt
Mein Gott, es geht doch nicht darum, auf jemanden zu hören, sondern nur darum für ein bisschen Furore zu sorgen. Und das passiert ja gar nicht. Bei all dieser Mittelmäßigkeit läuft es einem ja immer wieder von Neuem kalt den Rücken runter, wenn man von Kürzungen im Kulturbereich, den enormen technischen Mängeln im Schauspielhaus-Saal und der ziemlich verdrehten Besitzsituation der Immobile Schauspielhaus lesen muss.
Es wäre doch mal ein Ziel, etwas weniger entbehrliches Theater zu machen. Nur schwindet die Hoffnung darauf nach der inzwischen vierten Spielzeit, in der man immer wieder auf die nächste vertröstet wird. Ich will doch nur ein Theater sehen, dass sich künstlerisch klar, entschieden und klug positioniert hat, so dass man sich wenigstens streiten kann. Momentan bewegt sich das Theater am Schauspielhaus meiner Meinung nach fast im kritikfreien Raum.
Blechnapf in HH: für kluges, entschiedenes Theater
Danke Strohmbärg ! Danke !
Ja, kluges entschiedenes Theater wäre mal wieder schön in der Kirchenallee !!!
Blechnapf in HH: Fragen an Herrn Schirmer
Ein paar Fragen !
An Herrn Schirmer - falls auch Sie hier rumschmökern sollten... Ansonsten an jene, die ihm künstlerisch nahestehen:
Sind Sie mit dem derzeitigen künstlerischen Status Quo des Hauses tatsächlich zufrieden ?
Sitzen Sie in ihren Premieren und denken sich: "Verdammt nochmal, da hast Du wirklich eine großartige begnadete Truppe zusammengesucht, die genau das Theater macht das ich mir immer gewünscht habe?"
Denken Sie, all die Unkenrufe, all die kritischen Anmerkungen stammen nur von mißgünstigen, schlechtgelaunten, bösartigen, neidischen & krankhaft destruktiven Menschen?
Lieben Sie das Theater?
Blechnapf in HH: keine zufrieden stellenden Antworten
Herr Fragwirt, es wird auch direkt gefragt, von (angestellten und kompetenten, Herr NichtSchirmer!) Kritikern und von engagierten Menschen aus dem Publikum. Dann kommen Antworten mit Hinweisen darauf, wie schwer es auch andere, neue Intendanten am DS gehabt hätten, wie schwierig es mit den Finanzen wäre, wie marode die Technik sei usw und überhaupt. Dabei wären wir doch glücklich, wenn nur ein paar alte Bettlaken im Hintergrund hängen würden und dafür die Inszenierung, die Dramaturgie(!) und die Truppe eine furiose Vorstellung böten. Alle Antworten werden mit großer Larmoyanz vorgetragen, dass man fast Mitleid bekommen könnte, aber Mitleid in künstlerischen Dingen ist tödlich. Das große Problem hat leider und ohne Not, unsere Senatorin für Sport und andere unwichtige Dinge geschaffen, indem sie den Vertrag mit Herrn S. fast unendlich verlängerte, sonst wäre ein Ende der Durststrecke immerhin schon sichtbar geworden.
Blechnapf in Hamburg: überaus spannend & perfekt
ich war ebenfalls im theater und habe noch nie so eine überaus perfekt spannende theaterinszenierung gesehn.
Man hat richtig mitgefühlt. Ebenfalls vom Regisseur getroffen eingesetzt: der knabenchor der staatlichen jugendmusikschule. der chor hat sehr gut geschauspielt.
Insgesamt war der abend einer meiner besten theaterabende überhaupt.
Blechnapf in Hamburg: wohin gehen Sie sonst?
Wie schön für dich !
Das kommt davon wenn man sonst immer nur ins Ohnsorg-Theater geht !
Schirmer in Hamburg: Schlingerkurs
früher war alles anders...früher war herr schirmer innovativ, aufregend, anregend, seine truppe anarchistisch, er hat junge und unbekannte regie-talente aus den theaterlöchern gezogen, kurzum: der könig von baden-württemberg. die schauspieler waren immer mittelmäßig, dafür hatte er keinen blick, er liebte und pflegte aber die "familie" und ließ den regisseuren oft auch freie hand, ihre leute an bord zu ziehen..er LIEBTE sein theater, er war beeindruckend und engagiert, neu, toll, mutig..er war sein bester dramatug, manchmal fast bist zum despotismus..aber immer ehrlich, für die dramaturgen oft nicht einfach, cholerische anfälle inbegriffen, aber mit versöhnung..also:dramaturgen waren nicht wirklich wichtig, außer einem, den er jetzt in die provinz ziehen lassen hat..dann kam (ungefähr zwei jahre vor hamburg) der für alle seltsame wechsel: er umgab sich mit plötzlich grauen regiemäuschen, vertrieb alle selbstständig denkende köpfe um sich, verkrachte sich mit den innovativsten regietalenten oder ließ sie einfach unbeachtet weiterziehen, ließ die wirklich spannenden schauspieler in stuttgart zurück, nahm die schleimer und duckmäuser unter seine fuchtel und nach hamburg...niemand konnte sich das erklären, es gab ein trauriges geraune in stuttgart..jeder halbwegs wache kopf konnte sich denken, was in hamburg passeiren würde..und so ist es auch geschehen..eine komische angepasste graue suppe..der spielplan, mit menschen, die nur aus nettem lächeln aber ohne eigene meinung bestehen, ein unsicherer blick, kein klarer kopf...eben schlingerkurs..dann noch private sehr traurige geschehnisse der hellsten und wachesten seele um schirmers umfeld (hier wird jetzt keine schmutzige wäsche gewaschen, insider wissen, was gemeint ist)..- ja, das ist alles sehr traurig..warum dieser radikale graue duckmäuserwandel in bezug auf spielplan und mitarbeiter passierte, diese umkehrung von mut in mutlosigkeit: keine ahnung..müdigkeit? private probleme? lebenskrise? -- aber eines ist sicher: herr schirmer hat sehr extreme seiten in sich: er kann von einem jahr zum anderen ein anderer werden (...) und so auch "sein" theater: d.h. die menschen , die er fördert...er hebt sie hoch und treibt sie vom hof..und so wollen wir hoffen, für ihn und uns und hamburg und alle, die ihn trotzdem oder gerade deswegen schätzen, ja, irgendwie haß-lieben: daß er den wandel auch diesmal schaffen wird: und alle diese grauen eminenzen im hintergrund, die sich dramaturgen und mitarbeiter schimpfen und sich eine machtposition erschleimt haben, auf seine kosten in seiner momentanen un-klarheit (wer weiß warum), daß er sie plötzlich erkennen kann und genauso vom hof jagt, wie viele viele andere vor ihm, die ihm vielleicht unbequemer, dafür aber künstlerisch unterstützender in hamburg gewesen wären..
ich möchte noch betonen: ich bin nur beobachtend, am rande, keineswegs betroffen.
Schirmer in Hamburg: kein Schlingerkurs!
aber wieso denn Schirmers Schlingerkurs? Er war doch, zum Beispiel, gerade zum Theatertreffen eingeladen. Er hat doch einige wirklich gute Inszenierungen im Programm, den Blechnapf zum Beispiel, oder das Käthchen. Am Thalia ist doch auch nicht alles toll, da gibt es doch auch viel Konfektionsware. Ich kann keinen Schlingerkurs erkennen, ich kann auch nirgends sehen, dass Schirmer sich "wandelt". War in Stuttgart alles toll? Die Stuttgarter sind nicht so ruppig und ungeduldig wie die Hamburger, das ist der Unterschied.
Schirmer in Hamburg: Stuttgart war bunter
natürlich war nicht ALLES toll, in stuttgart, das ist ja nie der fall..aber das programm war viel bunter und mutiger und extremer..ja, vielleicht hat er angst vor dem vergleich...der wandel zum grauen langeweiler-theater und kunsthandwerk begann ja ca zwei jahre vor dem wechsel nach hh, es war jetzt nicht der plötzlich bruch und lag vielleicht auch nicht nur am wechsel nach hh, das hatte nichts mit dem publikum zu tun..denn die hh haben schon früher bewiesen, daß sie durchaus warmherzig und ihre theater liebend-unterstützend sein können, genauso wie die stuttgarter...nein, es muß an einer verschiebung der machtpostitionen im hintergrund schirmers gelegen haben...im letzten jshr hat er sich - zugegebenermaßen - wieder etwas berappelt..aber nur sehr sehr wenig..langsam..doch wie gesagt, hoffen wir, daß er ganz zu seiner alten frische und anarchie und mensclichen neugierde, sowie der freiheit im denken und handeln wieder findet..
Schirmer in Hamburg: ekelhafter Kommentar
alter ego bw schlingert schon, wenn man ihm nur ne kleine entgegnung widmet. also wenn mal jemand mit ihm redet. sonst kocht er nur in der eigenen paranoia. ich glaube kommentar 37 ist nun wirklich das ekelhafteste was ich hier jemals gelesen habe. das ist echt krank.
Schirmer in Hamburg: da stimmt was nicht
ich glaube kommentar 37 trifft es sehr genau - kommentator 40 weiß das und nennt es in alter manier krank. da stimmt was nicht mit ihm.
Schirmer in Hamburg: Respekt für den Intendanten
Kommentar 37 ist für mich wie eine lange überfällige Erklärung für den vollkommen desolaten Zustand des Schauspielhauses. Stuttgart Interna hin oder her - ob das in der Form wirklich sein muß, weiß ich nicht - aber mir scheint nichts an diesem Kommentar krank oder paranoid zu sein - im Gegenteil finde ich, dass in jedem Satz vor allem Respekt für den Menschen, Künstler und Intendanten Schirmer mitschwingt,und der aufrichtige Wunsch, dass Herr Schirmer mit Mut und Selbstvertrauen wieder zu sich findet und somit das Schauspielhaus auf einen spannenden anspruchsvollen Kurs bringt.Denn das wird höchste Zeit - ich hätte mir nie vorstellen können, dass dieses Theater je so farb-und lieblos vor sich hindümpelt wie es das leider seit 3 Jahren tut.
Blechnapf in Hamburg: klasse Arbeit
ich stimme Kommentar 35 völlig zu. Die Premiere war wirklich ein atemberaubend grandioser Abend. Tolle Schauspieler, gutes Bühnenbild, Lichteffekte ebenfalls gut eingesetzt. Regisseur Daniel Wahl und sein Team hat wirklich eine klasse Arbeit geleistet.
Blechnapf in HH: aus der Innenperspektive
ich habe mitgespielt bin in dem chor und fand das stück und die proben super
Blechnapf in Hamburg: Vorfreude
heute werde ich hingehen und bin gespannt.
Der Trailer ist ja wohl ma sehr geil!!!
Blechnapf in HH: wie's der Trailer verspricht
war drin und es war genau wie der trailer genial.
kann man nur weiterempfehlen...
Blechnapf in HH: nicht mein Ding
wie kann man Theater bloß geil finden? der Trailer, der Trailer, ne, wirklich nicht, wirklich nicht mein Ding, alles so gezogenes Zeug, lappig und irgendwo auch gruselig.
Blechnapf in HH: bloß nicht hingehen
...sind wohl die vorposter. Selten so einen schrott gesehen. Bloß nicht hingehen!
Blechnapf in HH: jetzt fängts an
also jetzt fängts an, mich zu interesieren. wie teuer ist denn eine Karte?
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