Jury für Mülheimer Dramatikerpreis berufen
Fünf für das beste Stück
20. April 2009. Einen guten Monat nach Bekanntgabe der nominierten Stücke, steht nun auch fest, wer über den diesjährigen Mülheimer Dramatikerpreis, dotiert mit 15.000 Euro, entscheiden wird. Ein Platz in der fünfköpfigem Jury, die nach dem letzten Festival-Gastspiel in einer öffentlichen Debatte über die Preisvergabe diskutiert, ist dabei stets für den Sprecher des Auswahlgremiums reserviert, in diesem Jahr Franz Wille, Redakteur von Theater heute.
Die anderen Jury-Mitglieder sind die Regisseurin Felicitas Brucker, die im letzten Jahr ihre Inszenierung von Ewald Palmetshofers "hamlet ist tot. keine schwerkraft" in Mülheim gezeigt hat, der Intendant des Theater Oberhausen Peter Carp, die Leiziger Dramaturgin Heike Müller-Merten und der Theaterkritiker Dirk Pilz von nachtkritik.de.
(ape)
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Da schaut man auf die geladene Auswahl für den diesjährigen Mühlheimer Dramatikerpreis und ist sprachlos. Die Frage ist nicht nur, warum die Inszenierung "Privatleben" (Dieter Boyer) eingeladen wurden ist, sondern warum das Stück von Frau Syha solch Aufmerksamkeit verdient hätte – geht es doch um Neue Dramatik!
Wenn Frau Syha unsere Junge Deutsche Dramatik als das Sahnetüppfelchen an Talent, Kreativität und Aktualität vertritt, dann sollten wir doch eher auf unsere europäischen Nachbarn schauen, da werden die Inhalte nicht so diffizil und subtil versteckt, dass diese dann einfach nicht mehr auffindbar sind.
Vor noch nicht allzu langer Zeit hat man Talente entdeckt und gefördert. Heute werden Bekannte, Freunde und andere Schreibwütige eingekauft, erst dann entdeckt man plötzlich das Talent und will es auch noch schnell vermarkten - ein großer Artikel in einer resümierten Fachzeitschrift, noch ein oder zwei Stipendien und fertig ist das neue Supertalent.
Vielleicht liegt dieser Einladung auch nur die Legitimation für eine weitere Förderung dieser aufstrebenden Dramatikerin zu Grunde.
Zum Glück besteht augenscheinlich eine Inflation an Dramatikerpreisen und Autorenwerkstätten in fast jeder größeren Stadt Deutschlands, so dass der Mühlheimer Dramatikerpreis nicht mehr ganz so im Mittelpunkt des Geschehens steht und sich das diesjährige Auswahlgremium bei der Erfüllung seiner Kleinstadttheater-Quote mit seinem Fehltritt nicht ganz so schämen muss.
PS: Zur Inszenierung hat Dirk Pilz in Nachtkritik bereits alles gesagt!