Licht aus! Spot an! Stockmann!

Berlin, 13. Mai 2009. Wie die Pressestelle der Berliner Festspiele meldet, wurden die beiden Preise des Stückemarkts des Theatertreffens Berlin an Oliver Kluck und Nis-Momme Stockmann verliehen.

Die Preis-Jury 2009 - Andrea Koschwitz (Chefdramaturgin am Maxim Gorki Theater Berlin), Milena Mushak (Leiterin des Festivals "Politik im Freien Theater" der Bundeszentrale für politische Bildung), Kekke Schmidt (Dramaturgin am Schauspiel Stuttgart) und beratend Yvonne Büdenhölzer (Leiterin des Stückemarkts) - wählte Oliver Kluck mit seinem Stück Das Prinzip Meese für den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für neue Dramatik aus.

Oliver Kluck wurde 1980 in Bergen auf Rügen geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Wasserbauer und begann ein Studium der Nautik. Seit 2006 beschäftigt er sich mit dem literarischen Schreiben und hat seitdem u.a. Dramaturgie bei Jens Groß und Roland Schimmelpfennig studiert, Prosa bei Jens Sparschuh und Essayistik bei You Il Kang. 2007 entstanden sein erstes Theaterstück "Mut macht Mut" und die Erzählsammlung "Ein Himmel voller Bratschen". Im Sommer 2008 wurde sein Drehbuch "Ukrainische Verhältnisse" in Kiew verfilmt. Im gleichen Jahr begann er die Arbeit an einem Essay über die Generation Meese, aus dem er sein Theaterstück entwickelte. Oliver Kluck lebt in Berlin. Das Preisträgerstück wird in der kommenden Spielzeit am Maxim Gorki Theater Berlin uraufgeführt.

Der mit 7.000 Euro dotierte Werkauftrag des tt Stückemarkts, der an einen der 10 Autoren verliehen wird, geht in diesem Jahr an Nis-Momme Stockmann für Der Mann, der die Welt aß. Das neue Stück des in diesem Jahr schon mehrfach ausgezeichneten Autoren wird am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt werden. Sowohl der Förderpreis für neue Dramatik des tt Stückemarkts, der zum sechsten Male vergeben wurde, wie der Werkauftrag des tt Stückemarkts, zum dritten Mal vergeben, werden von der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftet.

Nis-Momme Stockmann wurde 1981 in Wyk auf Föhr geboren. Er studierte Sprache und Kultur Tibets in Hamburg und Medienwissenschaft in Odense (Dänemark), bevor er 2008 ein Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste Berlin begann. Beim internationalen Filmfestival in Odense gewann er 2005 den ersten Preis für seinen Kurzfilm "Ignorans". 2006 und 2007 war er Mitorganisator der Flensburger Kurzfilmtage. Nis-Momme Stockmann, der in Berlin lebt, schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik und Prosa. Peinlich genug für Berlin, dass "Der Mann der die Welt aß" gerade kürzlich beim diesjährigen Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet wurde.

Auch Deutschlandradio Kultur , einer der Medienpartner des Theatertreffens, brachte sich ins Spiel und wählte ein Stück der Stückemarkt-Autoren aus, um es unter dem Titel "Theatertext als Hörspiel" zu adaptieren. Der Text Variazioni sul modello di Kraepelin - Variationen über das Kraepelin-Modell von Davide Carnevali wird (in der Übersetzung von Sabine Heymann) von Deutschlandradio Kultur als Hörspiel produziert und 2010 gesendet.

Davide Carnevali, 1981 in Mailand geboren, arbeitete als Assistent der Dramaturgin und Schauspielerin Laura Curino am Mailänder Piccolo Teatro und am Teatro Stabile in Turin. Ab 2005 studierte er Dramaturgie an der Sala Beckett in Barcelona, zurzeit absolviert er an der dortigen Universitat Autònoma ein Postgraduierten-Studium. Carnevali ist als Übersetzer und Kritiker beim italienischen Theatermagazin Hystrio sowie als Herausgeber beim Verlag Ubulibri tätig. Mit seinem Stück "Saccarina" war er Finalist des Premio Riccione per il Teatro.

(Presse Berliner Festpiele/ jnm)

 

Weitere Informationen:
www.theatertreffen-berlin.de
http://szenen.nachtkritik.de

 

 

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Kommentare  
Nis-Momme Stockmann: Mutti, der Mann mit dem Stück ist da
Der Nachfolger von Philipp Löhle ist also gefunden. Stockmann schreibt jetzt in der nächsten Spielzeit sicher auch 5 amüsant sozialkritische Stücke zu den Themen Alkoholismus, Nazis, Arbeitslosigkeit und Depression und rüttelt uns mal ordentlich durch. Deutschland sucht den Hanswurst. Mutti, der Mann mit dem Stück ist da. Nö, lieber nich.
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