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Johanna Kaptein erhält Leonhard-Frank-Preis 2009

BRD in Bildern

8. Juni 2009. Wie das Mainfranken Theater Würzburg mitteilt, geht der zum dritten Mal verliehene Leonhard-Frank-Preis 2009, dotiert mit 4000 Euro, in diesem Jahr an Johanna Kaptein für ihr Stück BRD-Fragmente. Der Text für 3-5 Schauspieler wirft mithilfe von Bildbeschreibungen Schlaglichter auf die einzelnen Perioden der jüngsten deutschen Geschichte.

Der Preis wird an AutorInnen vergeben, die nicht älter als 35 Jahre sind und sich, so heißt es in der Pressemitteilung, "in ihren noch nicht uraufgeführten Stücken mit einem politisch oder sozial relevanten Thema auseinandersetzen. Das Thema der diesjährigen Ausschreibung lautete 'Deutschland – gestern, heute, morgen'." Die Preisverleihung fand am 7. Juni 2009 im Rahmen der Autorentheatertage am Mainfranken Theater statt.

Die 1974 in Hamburg geborene Johanna Kaptein studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin und gewann 2005 mit ihrem Stück "Die Geschichte von St. Magda" den Stückepreis der Schaubühne Berlin. 2006 war sie im Rahmen der International Residency am Royal Court Theatre in London zu Gast und außerdem zu den Werkstatttagen am Burgtheater Wien eingeladen. 2007 erhielt sie das Thomas-Bernhard-Stipendium des Landestheaters Linz und war in der Spielzeit 2007/08 Hausautorin am Badischen Staatstheater in Karlsruhe.

(Mainfranken Theater Würzburg/ape)

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Kommentare  
An Johanna Kaptein
Herzlichen Glückwunsch!
Johanna Kaptein: Goldmarie
allerdings, einen herzlichen Glückwunsch an Johanna Kaptein! Und an die Goldmarie: Ja, die Hauptsache ist doch, dass die goldene Jungfrau am Ende wieder in ihrer Mutter Haus ist. Ende gut alles gut. Amen.
Johanna Kaptein: in der Schaubühnen-Saga gestrandet?
Ist Johanna Kaptein mit diesem "BRD-Material" in der Schaubühnen-Saga nicht gnadenlos gestrandet?
Das Würzburger Theater, das sich schon bei der Umsetzung des letztjährigen Gewinnertextes gnadenlos blamiert hat, die Proben wurden einfach eingestellt, toppt sich mit dieser Auswahl selbst.
Johanna Kaptein: richtig, gut
Glückwunsch! Richtige Wahl, gute Wahl - siehste!
Vergabe des Leonhard-Frank-Preises ist eine Farce
Ich möchte Frau Kaptein gern auch was Nettes sagen, aber ehrlich wollen wir bleiben: Was von allen Zeitungen einhellig als Schaubühnenkatastrophe beschrieben wurde, in der Provinz findet es seine Zweitverwertung und solche Autorencoacher wie Bukowski, immer (und zurecht) besorgt um den Zustand seiner psychisch labilen Schafe auf der Preisweide, klatscht auch noch Beifall. Dieser Preis ist eine Farce und die Verleihung an Frau Kaptein der Höhepunkt. Man muß mal die Würzburger Schauspieler hören. Deren einzige Sorge ist doch wohl, in der "Uraufführung" besetzt zu werden.
Kritik an Kaptein-Kritiker
Na, lieber Würzburger, welcher wilde Teufel hat Sie denn geritten, dass Sie so kräftig um sich und unter die Gürtellinie schlagen müssen?
Johanna Kaptein: Nicht der Autorin anzulasten!
Ja genau, Johanna Kapteins Kurzdrama "Fräuleinwunder" hat im Rahmen der Deutschlandsaga an der Schaubühne tatsächlich kein Bügeleisen gewonnen. Das ist aber nicht allein der Autorin anzulasten. Vielleicht liegt es auch an der Art des "Stückauftrags". Was hat Johanna Kaptein eigentlich persönlich an der Adenauerrepublik interessiert? Hat sie etwas daran interessiert, was über die Kittelschürzen- und Nierentisch-Klischees hinausgeht und möglicherweise bis in die heutige Zeit hineinreicht? Wenn die Konstruktion von Geschichtsschreibung mit der fernsehtauglichen Häppchenaufbereitung von Guido Knopp verwechselt wird, dann heiß ich Hans Christian Andersen. Meine Märchen enden nie gut. Und Aufträge (ob nur für Stücke oder Revolutionen) hab ich immer schon gehasst. Übende Selbstwahl ist besser.
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