Doch kein Zusammenschluss in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin, 1. Juli 2007. Noch Anfang diesen Jahres hatte der Landesrechnungshof von Mecklenburg-Vorpommern in einem Gutachten gefordert, das Rostocker Volkstheater und das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin müssten fusionieren. Die Reaktionen der Häuser waren entsprechend: Ablehnung und Empörung. Jetzt ist das Thema nach Gesprächen auf Kultursenatorenebene vom Tisch, wie die Schweriner Volkszeitung in der Ausgabe vom Samstag (30.6.) berichtet.

Die Beraterfirma Veberas hatte als Potenzial für die gemeinsame Theater-GmbH vier Millionen Euro Einsparung für den Landeshaushalt errechnet; nun ist nur noch von 1,8 Millionen Euro die Rede, die das Volkstheater Rostock bis 2009 eingespart haben muss. Bei einem gemeinsamen Betrieb der Theater sollten allein in Rostock 110 Stellen gestrichen werden. Allerdings hätte dies – wegen der Fahrtkosten und der fehlenden technischen Kompatibilität der Bühnen – höhere Ausgaben zur Folge gehabt.

In Rostock, wo die städtischen Zuwendungen gesenkt werden sollen, wird nun über eine veränderte Rechtsform (Regiebetrieb, Theater-Genossenschaft, städtischer Eigenbetrieb oder Umwandlung in eine Anstalt öffentlichen Rechts) nachgedacht; außerdem wird eine enge Kooperation mit Schwerin im Orchesterbereich angestrebt.

Dessen ungeachtet hat Johanna Schall zum Ende dieser Spielzeit ihren Posten als Schauspieldirektorin geräumt. Ursprünglich war Alejandro Quintana als Nachfolger vorgesehen; er hatte auch bereits einen Vertrag bis 2009 unterschrieben. Quintana wird ab der Spielzeit 2008/2009 nun aber in Heilbronn Schauspieldirektor, in Rostock übernimmt der Dramaturg Jörg Hückler für die Saison 2007/2008 die Schauspieldirektion.

(dip)

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