Öffentliches Ja zum zeitgenössischen Tanz

Berlin, 7. Oktober 2009. Die Berliner Tanzkompanie Sasha Waltz & Guests wird ab 2010 mit 975.000 Euro im eigenen Haushaltstitel gefördert. Die Abgeordneten aus Koalition und Opposition entschieden in der gestrigen Sitzung des Berliner Kulturausschusses einstimmig, 300.000 Euro mehr als bisher vorgesehen in die Sicherheit der Kompanie zu investieren.

Weitere 875.000 Euro werden im kommenden Doppelhaushalt wie bisher durch eine Regelförderung des Hauptstadtkulturfonds bereitgestellt. Die öffentliche Förderung durch das Land Berlin bleibt damit zwar unter der benötigten Erhöhung um 415.000 Euro, legt aber eine kulturpolitische Priorität auf die schrittweise Aufstellung der Kompanie als einzige, institutionell geförderte Einrichtung des Landes für den zeitgenössischen Tanz. Ab dem Doppelhaushalt 2012/13 gilt es laut Koalitionserklärung, Lösungen für die Übernahme der Regelförderung des Hauptstadtkulturfonds und einen solideren Haushaltstitel in Höhe von 2 Millionen Euro zu finden.

Aktuell sucht Sasha Waltz & Guests nach einer Übergangslösung für die noch fehlenden 115.000 Euro ab 2010, um die notwendige 50/50-Balance zwischen öffentlicher Förderung und Eigenerlös zu erreichen – ein für institutionell geförderte Kultureinrichtungen neues Finanzierungsmodell. Die Kompanie zeigt die Hälfte ihrer Vorstellungen in Berlin, die andere Hälfte im Rest Deutschlands und weltweit. Durchschnittlich erhält eine vom Land Berlin institutionell geförderte Kultureinrichtung öffentliche Förderung in Höhe von 85 Prozent.

www.sashawaltz.de

 

(Theaterkanal/peko)

 

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Kommentare  
Sasha Waltz & Guests gesichert: Und die anderen?
Ist ja schön für Sasha Waltz, dass ihre Kompanie bald die "einzige, institutionell geförderte Einrichtung des Landes für den zeitgenössischen Tanz" sein soll. Was geschieht denn im Gegenzug mit den anderen freien Gruppen, z.B. Constanza Macras, Toula Limnaios, Rubato und etliche andere? Die werden dann doch wohl erst recht durch die Röhre gucken. Ob es sich da wirklich um ein "Öffentliches Ja zum zeitgenössischen Tanz" handelt, muss man deshalb bezweifeln. Es ist doch eher ein Ja zur Weitertreibung der Monopolstellung von Waltz und Sandig, oder?
Sasha Waltz & Guests gesichert: Doppelfinanzierung!
gute gesprochen, herr kollege, besonders beschämend für die deutsche kulturpolitik finde ich ja, dass in besagter 50/50 balance 'gastspiele außerhalb berlins' unter anderem von spielzeiteuropa im berlin fernen festspielhaus in west-berlin präsentiert werden.

in anderen ländern würden kulturschaffende bei einem solch durchschaubaren versuch einer juristisch nicht korrekten doppelfinanzierung durch den bund amok laufen, aber uns geht´s ja noch immer gut. Ich wünsche den Waltzern viel Glück mit dem vielen Geld, so lange die anderen zu doof sind sich das unter den Nagel zu reißen.
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