Applaus

28. November 2009. Der Deutsche Bühnenverein meldet die Preisträger der Faust-Theaterpreise, die am Abend im Staatstheater Mainz verliehen wurden.

Der undotierte "Faust" wird in jeder Spielzeit in acht Kategorien verliehen. Die Auszeichnung soll die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der deutschen Theater würdigen. Darüber hinaus gibt es einen Preis für ein Lebenswerk und dieses Jahr auch einen Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins.

Posthum wurde Pina Bausch für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. In der Kategorie "Regie Schauspiel" ging ein "Faust" an Karin Beier für ihre Inszenierung von Das goldene Vlies am Schauspiel Köln. Meike Droste bekam den Preis in der Kategorie "Darstellerische Leistung Schauspiel" für ihre Mascha in Jürgen Goschs Die Möwe am Deutschen Theater Berlin. Den "Faust" für "Regie Musiktheater" erhielt Barrie Kosky für "Aus einem Totenhaus" an der Staatsoper Hannover und in der Kategorie "Sängerdarstellerleistung Musiktheater" Michael Volle für die Titelpartie in "Wozzeck" an der Bayerischen Staatsoper München.

Im Bereich "Choreografie" wurde Martin Schläpfer für "Sinfonien" am Ballett Mainz ausgezeichnet, in der Kategorie "Darstellerische Leistung Tanz" Christopher Roman von der Forsythe Company für "I Don't Believe in Outer Space", und Brigitte Dethier und Ives Thuvis vom Jungen Ensemble Stuttgart gewannen mit der Inszeneirung "Noch 5 Minuten" in der Kategorie "Regie Kinder- und Jugendtheater". Andreas Kriegenburg und Andrea Schraad bekamen einen "Faust" für die Ausstattung von Der Prozess an den Münchner Kammerspielen.

Der "Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins" wurde dem ehemaligen Geschäftsführenden Intendanten des Staatstheaters Stuttgart Hans Tränkle für "die beispielhafte Vermittlung zwischen Kunst und Ökonomie" vergeben.

(Deutscher Bühnenverein/jnm)

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Kommentare  
Faust-Preise: Missachtung KJT
Es fällt unangenehm auf, dass bei allen PreisträgerInnen nicht nur der Name, sondern auch das ausgepreiste Werk genannt wird - nur bei Brigitte Dethier und Ives Thuwis nicht. Lieber Bühnenverein, der Du doch ansonsten gerne das Kinder- und Jugendtheater so promotest - aus der Angst heraus, dass den in Dir organisierten Stadttheatern die Zuschauer in naher und ferner Zukunft ausgehen: Honi soit qui mal y pense? Irgendwie ja wohl nicht...


(Liebe/r Verärgerte/r,
entschuldigen Sie das Versäumnis. Dies war unser Fehler, nicht der des Bühnenvereins. Wir haben die Meldung um die betreffende Produktion "Noch 5 Minuten" des JES ergänzt.
Mit freundlichen Grüßen,
Anne Peter / Redaktion)
Faust-Preise: piefig
Schock, so eine Sendung... aber klar, diese Preisverleihung ist wie das Theater selbst: Piefig, mittelmäßig, oberflächlich, selbstbezogen, langweilig. Alle Achtung für diese Alianz absterbender (Kunst)Formen.
Faust-Preise: Anekdote von der Preisverleihung
Andreas Kriegenburg nimmt stellvertretend für Michael Volle einen Preis entgegen und kommt auf die Bühne. Peter Konwitschny, der Laudator, fragt im Applaus Kriegenburg: "Und wer sind Sie?" - "Andreas Kriegenburg."

Tellerränder aller Welt, vereinigt euch...
Faust-Preise: nicht so ein Getöse
Im Vergleich zu anderen Preisverleihungen dieser Art fand ich den Faust eigentlich angenehm zurückgenommen, ruhig und auf das Thema konzentriert. Vielleicht empfinde ich diese Herangehensweise, die sie "piefig" nennen, im Vergleich zum leeren Getöse, den man bei Preisverleihungen oft sieht, so wohltuend!
Faust-Preise: schlechte Parodie des leeren Getöses
Wo sahen Sie den Unterschied? Dass Theatermenschen keine Unterhaltungskünstler, sondern eher Beamte sind... und auch so wirken? Oder fanden Sie die durch den Abend führenden Schauspieler (Marken? Gesichter?) mit ihren eingeübten Posen und konstruierten, verhaspelten Textbeiträgen wirklich wohltuend? Sah eher nach einer schlechte Parodie des von Ihnen angesprochenen leeren Getöses aus. Was mir - bei aller Aufgeschlossenheit - aber wieder einmal klar wurde: Richtige (Theater)Kunst ist ganz sicher zu sperrig, um in ein solches, lebloses Format zu passen.
Faust-Preise: Nachsicht für Konwitschny
@doller moment: haben sie nachsicht mit herrn konwitschny! es ist doch auch wirklich sehr schwer, als chefregisseur der leipziger oper den ganzen tag dort in seinem büro zu hocken, mit blick auf den auch durch das neue unigebäude nicht gerade ansehnlicher werdenden augustusplatz, dort im sozibetonbunker. da hat man auch auf den gelegentlichen abstechern nach graz oder wien nicht unbedingt noch die zeit, sich auf dem laufenden zu halten, gerade dann nicht, wenn es a) ums selbe metier geht und b) um so vernachlässisgenswerte stationen herrn kriegenburgs wie z. b. die bayerische staatsoper.
weltsicht war den leipzigern ja noch nie besonders vertraut. dort dachte ja auch irgendein (...), mit hartmann würde man am schauspielcentraltheaterhaus mal endlich und ordentlich auf die theaterkacke hauen können.
Faust-Preise: Die Kölner plagiieren
Lange habe ich still gehalten, aber jetzt muss es raus: Die Masken, die Karin Beier und Jens Kilian verwenden sind Kopien meiner Masken für den Ödipus von 1984, der unter der Regie von Jürgen Gosch ab 1984 am Schauspiel Köln überaus erfolgreich lief. Schlimm genug, daß das niemand sieht, schlimmer noch, wenn das solche Mittelmaßkünstler als Hommage begründen wollen. Simples Plagiat. Herr Kilian, Frau Beier, spenden Sie einen Teil Ihrer Gage für einen guten Zweck und versinken Sie vor Scham im Boden!
Faust-Preise: Herr Manthey, kümmern Sie sich nicht
..Herr Manthey, Sie sind ein großer Künstler, Sie haben meine Sicht auf das Theater verändert, seien Sie dessen versichert; kümmern Sie sich nicht um Plagiatoren, die einfach zu viel Angst haben wirklich Eigenes zu entwickeln und damit bisher sehr gut gefahren sind...
Faust-Preise: kein Manthey-Plagiat
Herrn Axel Manthey in Ehren , er war wirklich einer der großen Künstler des deutschen Theaters und ist viel zu früh gestorben, aber die Masken in der Inszenierung von Karin Beier sind vielleicht angelehnt an die Original-Masken der Gosch Inszenierung, haben aber doch eine eigene Ästhetik und werden auch dramaturgisch anders eingesetzt.
Hier vom Plagiat zu sprechen entbehrt jeder Grundlage.
Faust-Preise: noch mehr Plagiate
Lieber Herr Manthey,

wie schön von Ihnen zu hören! Ich hoffe, es geht Ihnen gut, da wo sie jetzt sind.
Nur eine Frage: Warum regen Sie sich so über diese eine Inszenierung von Frau Beier auf, wo Alexander Lintl schon zu Ihren Lebzeiten und auch noch jetzt Ihre Bühnenbilder kopiert, dass es nur so kracht.

Ihr Werk steht für sich, also keine Sorge!

Liebe Grüße
Faust Theaterpreis: nochmaliger Aufruf für eigenen Preis
Sehr geehrte Kommentatoren, Poster, Blogger, Theater-Kenner, -Beobachter, -Macher, -Kritiker, -Liebhaber, -Hasser, anders als der Deutsche Bühnenverein, die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, sind wir hier, wenn wir etwas kommentieren oder über etwas schreiben, nur uns selbst gegenüber verantwortlich. Keine Verbände oder Organisationen können uns daran hindern, unsere eigenen Interessen zu vertreten, zu schwadronieren, ins rechte oder unrechte Licht zu rücken usw. Sollten wir das nicht als Chance begreifen, und unseren eigenen Preis "stiften". Nirgendwo anders auf, vor, unter oder neben den "Brettern, die ..." könnte sich ein so herrlich politisch-unkorrektes, subjektives, eigensinniges Gremium finden, um einen wirklich gültigen Theater-Preis auszuloben. Das Verfahren wäre einfach: Jede/r die/ der hier schreibt, schlägt in einer ihr oder ihm genehmen Kategorie eine/n Kandidatin/ en als Beste/r der Besten vor und am Ende des Jahres wird ausgezählt. Mehr Stolz, mehr Selbstverständnis über das, was wir hier und anderswo tun, gibt es nicht. Wir müßten uns nicht mehr beschweren oder tief betrübt sein, wenn wir oder unsere Lieben keine Nominierung, keinen Preis erhalten. Wenn die ModeratorInnen und RedakteurInnen dieser wunderbaren Internet-Platform mitmachen würden, dann wäre der Rest ein "Kinder"-Spiel. Also seien Sie mutig, spielen, äh, machen sie mit!
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