Die neue Neuberin

Leipzig, 3. März 2010. Die Tänzerin und Choreographin Sasha Waltz wird am Sonntag mit dem Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung wird bei einer Matinee im Leipziger Centraltheater übergeben, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Laudator ist der ehemalige Botschafter des Königreiches Schweden, Carl Tham.

Die diesjährige Preisträgerin gehöre zu den herausragenden Vertretern des zeitgenössischen Tanzes, hieß es zur Begründung. Mit ihren Choreographien in freien Produktionen, an der Berliner Schaubühne oder in Kooperationen mit europäischen Theater- und Opernhäusern, habe sie Maßstäbe gesetzt. Ihre Company Sasha Waltz & Guests stehe zugleich für ein künstlerisches Kraftfeld, in dem junge Tänzer und Choreographen die Chance zur ästhetischen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung erhalten.

Mit dem seit 1998 alle zwei Jahre vergebenen Preis ehrt die Stadt hervorragende weibliche Theaterschaffende aus dem deutschsprachigen Raum. Der Preis erinnert an die deutsche Schauspielerin und Theaterprinzipalin Friederike Caroline Neuber (1697-1760), die am 9. März Geburtstag gefeiert hätte. Die "Neuberin", wie sie auch genannt wurde, setzte sich in der Aufklärung für ein sittliches und literaturbasiertes Theater ein, erhielt 1727 das sächsische Privileg, ein festes Theater zu führen und inszenierte 1737 in Leipzig die allegorische Vertreibung des Hanswurst von der Bühne.

(peko/ddp via theater.de)

 

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