Da war'n es nur noch zwei

31. Juli 2010. Das Badische Staatstheater Karlsruhe sieht sich einer Meldung von Focus-Online zufolge durch den städtischen Sparkurs als Drei-Sparten-Haus bedroht. Die Meldung zitiert aus einem Interview, das der Karlsruher Generalintendant Achim Thorwald den "Badischen Neuesten Nachrichten" gegeben hat: wenn die Pläne verwirklicht würden, müsse das Theater möglicherweise die Sparten Ballett oder Schauspiel aufgeben. Aus Sicht des baden-württembergischen Kunstministeriums sei das letzte Wort jedoch noch nicht gesprochen, wie Focus Online schreibt. Das Badische Staatstheater wird je zur Hälfte von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Würtemberg betrieben.

Der Karlsruher Gemeinderat hatte Focus Online zufolge beschlossen, in den kommenden drei Jahren die Zuschüsse um rund fünf Prozent zu kürzen. Daher rechnet das Theater mit Ausfällen von sechs Millionen Euro. Der designierte Karlsruher Intendant Peter Spuhler, der das Haus in der Spielzeit 2011/12 übernehmen wird, will nun um den Erhalt aller Sparten kämpfen.

(Focus Online / sle)

 

Kommentare  
Spartensparen in Karlsruhe: das Schicksal der Rentner
Warum steht 'Sparten' im Plural, wenn doch nur eine Sparte aufgegeben werden soll?
Um das Schauspiel wäre es sehr schade, gab es doch in letzter Zeit interessante Inszenierungen (Don Carlos, Faust). Dort habe ich auch zum ersten Mal "Warten auf Godot" gesehen (1983).
Immerhin hat das Schauspielhaus eine hervorragende Innenarchitektur und die Zuschauer sitzen selbst in den hinteren Rängen so gut wie in keinem Berliner Theater.
Außerdem sollte man sich Gedanken machen über das Schicksal von Rentnern, denen durch den Wegfall des Schauspielhauses eine wichtige Begegnungsstätte entrissen würde. Regelmäßig werden zu Veranstaltungen ganze Busladungen mit Senioren hingekarrt.
Spartensparen in Karlsruhe: teure Heldentenöre
Bei einem Dreisparten-Haus sollte im Normalfall das Schauspiel nicht die betroffende Sparte sein: sie kostet viel weniger als das Musiktheater mit seinen Orchestern und Heldentenören. Hier wird der Nach- zum Vorteil.
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