Von Romanen und Robotern

von Stefan Bläske

1. September 2010. Die neue Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins ist erschienen. Sie verzeichnet Fieberkurven der Aktivitäten an Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihre Zahlen bieten sich gemeinhin an, um Krankheitsbilder zu erstellen, sollen folgend aber als Beruhigungsmittel dienen gegen jene hypochondrisch-alarmistischen Diagnosen und immergleichen Rezepte, die Chefarzt Doktor Gerhard Stadelmaier aus Frankfurt so gerne ausstellt.

Epische Seuche?

In der FAZ vom 1. Juli 2010 hat er die Symptome der kommenden, nun also beginnenden Spielzeit unters Stethoskop genommen, und seine Spielplan-Diagnose offenbarte naturgemäß einen bösartigen Befund: Das Theater sei "episch verseucht". Romane auf der Bühne also eine Seuche, eine hochansteckende und wohl zu Siechtum führende Infektionskrankheit! Befall und Verfall sind weit fortgeschritten: An den Münchner Kammerspielen seien achtzig Prozent, im Berliner Gorki Theater gar an die neunzig Prozent des Spielplans episch verseucht. An anderen Theatern wie in Frankfurt seien es zwar nur ungefähr zwanzig Prozent, allein, das sei schon schlimm genug.

Tatsächlich gehören die beiden genannten Theater in der kommenden Spielzeit zu den Spitzenreitern bezüglich Roman- und Filmadaptionen. Durchschnittlich bewegen sich die Bühnen im deutschsprachigen Raum aber wohl eher im Bereich der Frankfurter Prozentzahlen. Die Statistik des deutschen Bühnenvereins zeigt (rückblickend für die Spielzeit 2008/09), dass bis dato weiterhin am häufigsten die Klassiker von Shakespeare und Molière, Goethe und Schiller, Ibsen und Brecht gespielt werden. Der – mit Abstand – am häufigsten in Szene gesetzte Roman, Thomas Manns "Die Buddenbrooks", schafft es auf den 18. Platz der Bestplayerliste. Immerhin. Gemessen an Stadelmaiers Überdramatisierung der Episierung allerdings nimmt sich das doch recht bescheiden aus.

Kein Grund für Gewimmer

In der Bundesliga ist der 18. Platz der letzte. Romanadaptionen, die im freien, Laien- und Off-Theater seit Jahrzehnten gängig sind, sind endlich in die erste Liga aufgestiegen. Schießen dort wunderschöne Tore. Manch Eigentor auch, ja, aber sie bringen Schwung ins Spiel. Und wohl schon darum muss ein dramatischer Besitzstandsnörgler die "Neuankömmlinge" Sarrazin-artig verunglimpfen, anstatt sich ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen.

Jetzt, Hilfe, sind sie gar im Bundesliga-Herzen angekommen: Bayern, München! Die Kammerspiele zeigen nur noch 20 Prozent Dramen! Der Rest der neuen Spielzeit wird mit Adaptionen und "theatralen Projekten" bestritten. Ist das ein Grund für Tragödienton-Gewimmer? Wohl kaum. Die Kammerspiele haben viele Jahrzehnte fast ausschließlich Dramen gezeigt. Abwechslung und neue Impulse können bereichernd wirken, ebenso wie eine Vielfalt verschiedener Vorlagen, Stoffe und Ästhetiken. Wer Dramen sehen will, wird nebenan im Residenz- und Volkstheater (80 Prozent dramatische Vorlagen) gut bedient. Warum also diese Plädoyers fürs Immergleiche? Diese Abwehrreflexe gegenüber dem Anderen?

Kassetten-Roboter-Methode

Voll Skepsis betrachtet Gerhard Stadelmaier alles, was "Mode" ist und wird. Über Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen in Bochum weiß er lediglich zu sagen, dass sie "auf der modischen Afrika-Klaviatur" spielen. Dabei könnte Gintersdorfers/Klaßens Erfolgs-Inszenierung Othello, c'est qui doch auch dem großen weißen Mann zu denken geben. Eines der Inszenierungsthemen ist die Verwunderung des Ivoren Franck Edmond Yao über die europäische Theatertradition. Darüber, dass derselbe Shakespeare-Text seit über vierhundert Jahren von immerneuen Schauspielern gesprochen wird. Eine "Kassetten-Roboter-Methode".

Am liebsten spielen unsere Kassetten-Roboter weiterhin Goethes "Faust". 49 Inszenierungen verzeichnet der Deutsche Bühnenverein in der Spielzeit 2008/09, also 200 Jahre nach "Fausts" Erscheinen. Statt sich aber zu fragen, warum man denn zum x-ten Mal Goethes Grete abspielen muss, warum wir es uns überhaupt zur Gewohnheit gemacht haben, Stücktexte wieder und wieder aufzuführen, die in einem ganz anderen Theatersystem (häufig in einem, das nur zeitgenössische Stücke vorsah, kaum je Wiederaufnahmen), mokiert sich Stadelmaier über Romanadaptionen, etwa die von Goethes Wilhelm Meister am Schauspiel Frankfurt. (2007/08 gab's dort auch die Wahlverwandschaften von Martin Nimz, 2004/05 den "Werther" von Florian Fiedler inszeniert, beide Arbeiten haben das Verhältnis von Dramatischem und Epischem, von Spiel und Erzählung zum Thema gemacht).

Hang zum Bewährten und Bestsellerischen

Argumentiert man hinsichtlich Form und Ästhetik, fördert die Mühe, einen Roman auf die Bühne zu bringen, eine intensive und häufig kreative Auseinandersetzung mit den Mitteln des Theaters. Argumentiert man bezüglich Inhalt und Thema gibt es keinen Grund, warum sich Regisseure und Theaterbesucher nicht genauso für Werther oder Anna Karenina interessieren sollten wie für Götz von Berlichingen oder Roberto Zucco.

Stadelmaier wirft Romanadaptionen vor, dass die Stoffe entweder "im Bewährten liegen, das man ausbeutet, oder im Bestsellerischen, an das man sich hängt". Aber das tut man beim "Werther" nicht anders als beim "Faust". An Werthers Popularität hat sich das Theater übrigens schon sehr früh gehängt: eine französische Dramatisierung erschien bereits ein Jahr, eine deutsche Übersetzung dieser Dramatisierung zwei Jahre nach dem Erscheinen von Goethes Briefroman (1774).

Stigmatisierung eines Genres

Die "Seuche der Romanadaption" ist also zum einen keine neue Erscheinung. Zum anderen hält sie sich trotz punktueller Akkumulationen und einiger den Diskurs dominierenden Trendsetter doch noch in Grenzen: statistisch gesehen jedenfalls nudelt die überwältigende Mehrzahl der Theater weiterhin mit Kassetten-Roboter-Schauspielkunst die in den bürgerlichen Kanon eingegangene Dramatik der vergangenen zweieinhalbtausend Jahre runter.

Genau wie jede Klassikerinszenierung kann eine Romanadaption und ein "theatrales Projekt" wunderbar werden oder peinlich. Es braucht den genauen Blick auf die jeweilige Arbeit. Die Stigmatisierung eines ganzen Genres aber ist ärgerlich, sie wird weder den Künstlern noch den Arbeiten gerecht. Da hilft es auch nicht, wenn Stadelmaier bei den angeblich "demütigen Regisseuren" Zuflucht sucht, bei Andrea Breth und Peter Stein, die es seiner Meinung nach auf wundersame Weise vermögen, "den Romanen ihr Drama zu entlocken". Das ist schon viel, fürwahr. Letztlich aber geht es auf der Bühne doch darum, den Dramen, Romanen, Filmen und Leben – Theater zu entlocken.

Die Spannung und die Vorfreude auf die beginnende Spielzeit sind groß.

 

Hier lesen Sie mehr über Gerhard Stadelmaiers Auftritt in Neuhardenberg, wo er über das von ihm ungeliebte "Regisseurstheater" sprach. Außerdem entwirft er im Vorwort seines neuen Buches eine Kritikertypologie.

 

Neben Stadelmaier hatte im Juli auch Peter Kümmel in der Zeit auf Repräsentationsnotstände auf unseren Bühnen hingewiesen und Zweifel am erzählenden Theater geäußert.

 

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Kommentare  
Romane auf der Bühne: Theater braucht eigene Geschichten
Natürlich darf das Theater Romane, Filme, Telefonbücher adaptieren. Und dass da immer wieder mal schöne Sachen entstehen - keiner bestreitet das. Aber wenn das Theater keine eigenen Inhalte, Geschichten, Figuren mehr produziert, die nennenswerte Öffentlichkeit erreichen, hat es ein Problem. Und diese Adaptionsflut ist Symtpom dieses Problems. "Spannung und Vorfreude auf die beginnende Spielzeit sind groß", schreibt Bläske. Mal ganz ehrlich - bei wem?
Romane auf der Bühne: Danke fürs Luft-Rauslassen
ich freu mich. von einer wirklich guten inszenierung zehrt man doch lange. und diese diskussion hier: es war doch immer so, dass nicht nur der text ausmacht, was eine gute inszenierung ist oder nicht. lest goethe!, der hat das auch schon gewusst. wieso aufregen, wenn ein kritiker in frankfurt seinen geschmack zum maßstab macht? mich interessieren leute, die denken können und hinschauen wollen. deshalb danke herr bläske: das lässt aus der sache mit den romanen die luft raus.
Romane auf der Bühne: Adaptionen sparen Zeit
Man wird den Verdacht nicht loß, die Theater adaptieren vor allem, um den PR Mehrwert einzustreichen. Auch ist ein sogenanntes nacherzählendes Literaturtheater a la Perceval extrem konservativ. Brauchte der Film jahrzehntelang um sich von der gängigen Literarisierung zu lösen, macht das Theater nun 2 Schritte rückwärts und spult brav Fabel und Inhaltsabgabe nach, als hätte es nie einen Brecht, Müller, Castorf gegeben. Keine Situation, keine Dialektik, kein Spiel. Oder, wie einem Publikumsdialog abgelauscht: "Die Buddenbrocks kommen. Musst du dir angucken. Der Roman hat hunderte Seiten, sparst du dir ordentlich Zeit".
Romane auf der Bühne: Verteuflung ist miesepetrig
Wir haben beide Dramen und Romane geschrieben und freuen uns daher sehr, dass nun auch unsere Nicht-Dramen auf die Bühne kommen. Der Weg vom HÖR- zum SEH-Buch ist nur konsequent. Das zu verteufeln ist miesepetrig. Viel Spaß mit unserem Roman-Bearbeitungen wünscht Ihnen
M.F. + F.D.
Romane auf der Bühne: das Verseuchungsgen
Vielleicht findet ja Gerhard Stadelmaier, wie Thilo Sarrazin, irgendwann auch ein Gen, was für die epische Verseuchung im Theater verantwortlich ist. Wenn es der Kopf nicht mehr bringt, sind es die Gene. Ich Gähne.
Romane auf der Bühne: Shakespeare konnte das ganz gut
Ja, die Zuschauer rennen da rein, wenn Thomas Mann oder Max Frisch drauf steht, so ist das nun mal und das ist ja auch nicht schlecht. Die Frage lautet, gibt es fähige Dramaturgen/Dramatiker, die diese Prosastoffe zu dramatisieren. (Ich glaube nicht, daß Frisch und Dürrenmatt so bühnengeil waren, daß sie jeden Stoff da oben haben wollten, sonst hätten sie selbst ein Theaterstück daraus gemacht.) Auch Shakespeare hat adaptiert, aber er konnte das ganz gut. Wenn ich so hochrangige Produktionen sehe wie Anna Karenina im Gorrki, dann finde ich die schwache Dramaturgie unerträglich. In der gestrafften Produktionszeit gelingt es nur wenigen Regisseuren, ein Drama aus einem Prosa- oder Filmstoff zu machen. Manchmal werden Autoren mit einer Dramatisierung beauftragt und da kommt dann meistens auch mehr raus.
Romane auf der Bühne: es gibt genug kaum beachtete Dramen
Jetzt fuehle ich mich ertappt. Ja, ich gehoere seit langem zu jenen, die im Theater lieber Dramen sehen (und die koennen daherkommen wie bei Sophokles, bei Shakespeare, bei Beckett oder bei Roeggla), die Filme lieber im Kino sehen und Romane lieber lesen. Dazu brauchte ich keinen Stadelmaier. Nun aber wird mir der buergerliche Kanon vorgehalten, und da fuehle ich mich elend. War mir doch bisher entgangen, dass ausgerechnet der Roman, die buergerliche Gattung schlechthin, dem proletarischen Kanon Gestalt verleiht. Ueberhaupt: wo waere das nicht-buergerliche Theater? Ausgerechnet bei Dostojevskij oder Tolstoj? Oder denkt Stefan Blaeske an "Zement" (eine Romanadaption!)? Ich will ja nicht abstreiten, dass Gattungstransformationen auch klappen koennen - etwa wenn Mnouchkine Klaus Mann bearbeitet. Aber ich denke, im buergerlichen Kanon (und bei den Gegenwartsdramatikern) lassen sich noch genug kaum beachtete Dramen finden, die eine Inszenierung lohnten. Und wer des Lesens kundig ist, muss auf Romane nicht verzichten - welchem Kanon sie auch angehoeren. Wie ja meine Zuschrift nicht schon deshalb falsch ist, weil der Computer, auf dem ich sie schreibe, keine Umlaute hat.
Romane auf der Bühne: Buddenbrooks und Ihre Tastatur
Sehr geehrter Herr Th. R.,

"Und wer des Lesens kundig ist, muss auf Romane nicht verzichten - welchem Kanon sie auch angehoeren."

Das ist natürlich richtig. Aber andererseits... Ich habe seinerzeit die elfteilige Fernsehfassung der "Buddenbrooks" von Franz Peter Wirth gesehen und habe dadurch so richtig Lust auf den Roman selber bekommen, den ich zuvor als "dicker, alter Schinken" abgetan hatte. Die Lektüre hat sich gelohnt, ich bin der Fernsehfassung immer noch dankbar.

"Wie ja meine Zuschrift nicht schon deshalb falsch ist, weil der Computer, auf dem ich sie schreibe, keine Umlaute hat."

Aber natürlich hat Ihr Computer auch Umlaute. Ich habe jahrelang auf einem italienischen Laptop mit italienischer Tastatur geschrieben, ich hatte dabei aber das Betriebssystem so konfiguriert, daß der Computer reagierte, als hätte er die deutsche Tastatur. Auf Start klicken, "Systemsteuerung" anwählen und dann "Tastaturen und Eingabemethoden ändern".

Viele Grüße
Wolfram Heinrich
Romane auf der Bühne: Theater als Werbeplattform für Bücher?
Das Fernsehen und auch das Theater als Werbeplattform fuer die Lektuere von Buechern? Weil die Schule versagt? Und haette das Theater als eigenstaendige Kunstform keine Legitimation? Das ist, als spielte man im Fussballstadion Tennis, um das Publikum auf den Geschmack zu bringen. Zudem: bei den "Buddenbrooks" mag das funktionieren. Kein Theater, fuerchte ich, wird Sie zu James Joyce oder Arno Schmidt animieren. Im uebrigen wussten Mehrfachbegabungen wie Tschechow, Schnitzler oder Thomas Bernhard sehr genau, wann Sie eine dramatische und wann sie eine epische Gattung waehlten. Sie hatten ihre Gruende. Dies tippe ich in Odessa, wo Isaak Babel seine "Reiterarmee" schrieb (unbedingt lesen!) sowie "Sonnenuntergang" und "Marija" (unbedingt auffuehren!) - weiterhin ohne Umlaute.
Romane auf der Bühne: Schokolade und Gulasch ja, Schokoladengulasch nein
Und noch ein Nachtrag, weil mich Blaeskes Populismus aergert: Das Interesse an "Inhalt und Thema" der Anna Karenina laesst sich von "Form und Aesthetik" nicht trennen. Das Geniale an Tolstojs Roman liegt nicht im Was und nicht im Wie, sondern in deren Einheit. Fuer Anna Karenina interessiert man sich auf andere - nicht bessere oder schlechtere, sondern andere Weise - als fuer Nora oder Friedrich Wolfs Hete. Und - was immer man gegen Stadelmaier einwenden mag: er stigmatisiert nicht ein Genre, sondern plaediert, im Gegenteil, fuer den Respekt vor dessen eigenstaendigen Moeglichkeiten und Grenzen. Schokolade ist gut und Gulasch ist gut. Beides zusammen ist nicht besser.
Romane auf der Bühne: mit Thema nicht näher befasst
Bläskes Affinität zum Fußball, seine Faszination von Ligen irgendwelcher Provenienz in allen Ehren – mit dieser Form der modernistisch verbrämten Kraft-Sprache verschafft er sich zwar in „Kicker“-Kreisen Gehör, aber nicht unbedingt beim Theaterpublikum. Immerhin liefert er mit dieser feuilletongeprägten Diktion einen Beitrag zum versucht geistreichen Plaudern, ohne sich mit dem Thema überhaupt näher zu befassen. Statistiken – gelegentlich greifen auch Bankangestellte darauf zurück – sagen bei vorgenommenen Bestandsaufnahmen meistens wenig aus, bei Theaterretrospektiven sind sie auch nicht gerade dienlich...Nun, was diese Affinität anbelangt: mit Anne Peter geht Bläske eine geradezu kongeniale Vermischung ein.
In summa: fernab der Fußballbegeisterung des Autors hätte ich gern mehr Anregungen zum Thema gehabt. Welche Stücke hat er gesehen?
Es gibt durchaus interessante Beispiele, zum Beispiel Reeses dramaturgischer Interpretationsversuch von „Mann ohne Eigenschaften“ am Deutschen Theater, mit Constanze Becker als Clarisse und Stempel als Moosbrugger. Frau Becker hat phantastisch gespielt, mit hoher Ausdruckskraft – nur war das eine andere Clarisse als im Buch, die darin wesentlich exaltierter dargestellt ist. Wahrscheinlich musste sie sich an die Regieanweisungen halten, weil sie das Buch gar nicht kannte. Am Ende war das Drama etwas anderes als das Buch. Aber die Inszenierung hatte durchaus ihre Reize.
Romane auf der Bühne: lohnt der Aufwand?
Auch wenn Bläske mit seinen Einschätzung sicher weitgehend Recht hat: Verdient es Herr Stadelmaier tatsächlich, derart ernst genommen zu werden? Wäre Ignorieren nicht die weitaus angemessenere Reaktion gewesen?
Romane auf der Bühne: nur Nebeneffekt
Sehr geehrter Herr Th. R.,

"Das Fernsehen und auch das Theater als Werbeplattform fuer die Lektuere von Buechern?"

Das wäre wohl übertrieben. Ich nehme mal an, Franz Peter Wirth hat den Roman nicht verfilmt, um mich zum Lesen des Buches zu verführen. Aber für mich war es ein angenehmer Nebeneffekt.
Abgesehen davon glaube ich, daß eine elfstündige Fernsehfassung mit all den Möglichkeiten des Films einem so umgangreichen Roman ohnehin besser gerecht wird als zwei oder drei Stunden auf dem Theater.

"Zudem: bei den "Buddenbrooks" mag das funktionieren. Kein Theater, fuerchte ich, wird Sie zu James Joyce oder Arno Schmidt animieren."

Richtig. Bei den "Buddenbrooks" war es ja auch nur ein Nebeneffekt. Ich lese Bücher auch aus anderen Gründen, es muß nicht immer eine Verfilmung etc. sein.

"Dies tippe ich in Odessa, wo Isaak Babel seine "Reiterarmee" schrieb (unbedingt lesen!) sowie "Sonnenuntergang" und "Marija" (unbedingt auffuehren!) - weiterhin ohne Umlaute."

Ich wollte Ihnen die Umlaute nicht aufschwatzen. Weiterhin frohes Tippen ohne Umlaute.

Ciao
Wolfram
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