Schließung hinfällig

20. November 2010. Bei den Tarifverhandlungen für die Haustarifverträge für die Bühnen der Stadt Halle ist gestern eine Einigung erzielt worden. Wie die Träger GmbH der Bühnen mitteilte, habe die Solidarität aller Mitarbeiter damit das Thalia Theater zunächst vor der drohenden Schließung bewahrt. Denn bei einer geplanten Laufzeit der Tarifverträge von Januar 2011 bis zum 31. Juli 2016 seien alle Beschäftigten bereit gewesen, auf Gehalt und künftige Lohnsteigerungen zu verzichten. In den kommenden fünf Jahren seien betriebsbedingte Kündigungen somit ausgeschlossen.

Mit dem Unterschreiben der Haustarifverträge werde die Schließung des Thalia Theaters hinfällig sein, zitiert das Online-Magazin HalleForum.de Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD). Nun müssen der Einigung noch Aufsichtsrat der GmbH und Bühnengewerkschaft zustimmen.

(HalleForum.de /sle)

 

 

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Rettung für Thalia Halle?: die Oberbürgermeisterin widerspricht sich
Nein,leider ist die Schließung (noch) nicht hinfällig. Auf der Stadtratssitzung vom 24. Nov. stellte OB Szabados die Rücknahme des Schließungsbeschlusses wieder in Frage. Beteiligt sich das Land (Sachsen-Anhalt) nicht über das Jahr 2012 hinaus intensiv an der Kulturförderung in Halle und gibt dazu nicht schon jetzt eine Zusage, dann gäbe es keine Grundlage für den Abschluß eines HT-Vertrages. Ausgehandelt mit Belegschaft der TOO GmbH und den Gewerkschaften ist aber ein HT-Vertrag bis 2016, der eigentlich kommenden Freitag unterschrieben werden soll(te).

Damit widerspricht sich die OB innerhalb von nur fünf Tagen komplett, denn am 19. Nov sagte sie noch öffentlich, daß mit dem Unterschreiben der Haustarifverträge die Schließung des Thalia Theaters hinfällig sein werde.

Da in Sachsen-Anhalt im März kommenden Jahres Landtagswahlen sind, wird dort sicher niemand in Vorfeld konkrete Zusagen machen.

Mit einem Brief an Intendantin Hahn hatte GF Stiska übrigens gefordert, die Intendantin solle weitere Proteste gegen die Schließung unterlassen und darüber hinaus dafür Sorge tragen, daß auch Seitens der Ensemblemitglieder jegliche Aktivitäten unterbleiben.

Alles in allem sieht es so aus, daß die Fähigekeit zu vernünftiger Kommunikation von OB, GF und Aufsichtsrat so mangelhaft bleibt wie bisher, obwohl alle Mitarbeiter der GmbH ihre klare Bereitschaft zum Erhalt der Theater in Halle mehr als nur signalisiert haben.
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