"Das ist der Auftrag, den ich Frau Hahn erteilen werde."

4. Dezember 2010. Das vor der Schließung gerettete Thalia-Theaters Halle wird einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge auch künftig der Halleschen Theater, Oper und Orchester GmbH angehören. "Eine Herauslösung des Kinder- und Jugendtheaters, wie sie sich die Intendantin Annegret Hahn wünscht, kann und wird es nicht geben", zitiert das Blatt den Geschäftsführer der GmbH, Rolf Stiska.

Das Thalia-Theater werde sich zudem künftig auf die Angebote für Kinder und Jugendliche beschränken müssen. "Das ist der Auftrag, den ich Frau Hahn erteilen werde", so Stiska gegenüber der MDZ. Denn das Alternativ-Konzept für ein "junges Schauspiel" mit Angeboten auch für andere Zielgruppen sei schließlich genau das, was wieder zu Überschneidungen im Angebot der GmbH führen würde. Zur GmbH gehören die Oper, die Staatskapelle, das Neue Theater und das Puppenspiel.

Im November hatten Thalia-Intendantin Annegret Hahn und ihr Ensemble beim Kultusministerium einen Konzeptentwurf eingereicht, der vorsah, das Thalia Theater wieder in die Unabhängigkeit von der GmbH zu entlassen und in ein Junges Schauspiel Sachsen Anhalt mit erweitertem Angebot umzuwandeln.

(sle)

 

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Kommentare  
Thalia Theater Halle: woher die Sicherheit?
Woher Herr Stiska die Sicherheit nimmt, daß sich alles so entwickeln wird, wie er es sich vorstellt, ist mir angesichts der immer noch eher "schwebenden Situation" in Halle ein Rätsel.

Bis jetzt ist der Schließungsbeschluß vom 8. Oktober 2010 noch nicht aufgehoben. Das neue Konzeptpapier des Thalia Theaters liegt den Ausschüssen des Halleschen Stadtrates zur Diskussion vor und das Land Sachsen-Anhalt hat keine eindeutige Zusage zur weiterführenden Förderung der Theater in Halle über 2012 hinaus gegeben. Die Oberbürgermeisterin von Halle und Aufsichtsratsvorsitzende der TOO gGmbH hat eine bindende Aussage des Landes aber zur Bedingung gemacht, um den HT-Vertrag zu unterschreiben. Unter unten stehendem link kann man den gegenwärtigen Stand der Dinge weit aus besser verfolgen, als dem Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung zu entnehmen ist.

Darüber hinaus würde mich auch interessiern, ob Herr Stiska den anderen Sparten der GmbH den Auftrag erteilen wird, nicht mehr für Kinder zu inszenieren und zu spielen. Oper und Ballett haben zur Zeit sieben Produktionen für Kinder im Spielplan, das Neue Theater eine und das Puppentheater sogar acht. Das sind sechszehn Inszenierungen, die, folgt man dem Theaterverständnis dieses Herrn, künftig doch alle ans Thalia gehörten, auf das sich jede Sparte auf ihr Kerngeschäft "beschränke", oder?

http://www.halleforum.de/Halle-Nachrichten/Kulturszene-Hallesche-Buehnen-sollen-fuer-Besucher-attraktiver-werden/29425
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