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Das Thalia Theater Halle ist gerettet

Halle, 27. Januar 2011. Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben sich auf einen Haustarifvertrag für die Kultur GmbH geeinigt, das berichtet die online-Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit bis 2016 und sehe im Kern einen Gehaltsverzicht durch die etwa 400 Mitarbeiter und somit spürbare Kosteneinsparungen vor. "Wir gehen davon aus, dass wir ab März mit dem Haustarif arbeiten können", so Rolf Stiska, Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle. Die Vertragsparteien seien sich einig und man richte sich "darauf aus, dass das Thalia weiter bestehen kann".

Im Dezember war es zu Verzögerungen gekommen, weil es, wie es damals hieß, an allen Ecken und Kanten hake, der Aufsichtsrat der GmbH und die Bühnengewerkschaft konnten keine Einigung erzielen (wir berichteten). Ohne einen neuen Haustraifvertrag hätte die Kinder- und Jugendbühne jedoch schließen müssen.

Die drohende Schließung des Thalia hatte eine massive Protestwelle ausgelöst. Sie gipfelte im Oktober darin, dass Freunde der Bühne die Ratssitzung stürmten. Am Mittwoch blieben Demonstrationen aus. Die Verwaltung, so die Mitteldeutsche Zeitung, hatte dennoch vorsorglich Ordnungskräfte ins Stadthaus geschickt.

Noch ist der Tarifvertrag nicht unterzeichnet. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), die auch Chefin des Aufsichtsrats der Kultur GmbH ist, rechnet aber fest damit, dass dies im Februar erfolgt.

Die Fraktion der Grünen als auch die Fraktion Mitbürger/Neues Forum hatten am Mittwoch versucht, eigene Anträge einzubringen. Letztere schlug vor, eine Auslagerung der Bühne aus der Kultur GmbH zu prüfen. Beide Vorstöße verfehlten deutlich eine Mehrheit. Damit signalisierte der Rat, die Entscheidungskompetenz in erster Linie beim Aufsichtsrat der Kultur GmbH zu sehen. Außerdem wurde deutlich, dass die meisten Räte zwar den Erhalt von Theater-Angeboten für Kinder ausdrücklich wünschen. Eine Integration der Sparte etwa in die Kulturinsel und eine Aufgabe des Standorts Thalia fände aber auch Befürworter.

(Mitteldeutsche Zeitung/sik)

 

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Kommentare  
Haustarifvertrag in Halle: weder Stadt- noch Landespolitik
Nicht nur die Stadt-, sondern jetzt auch die Landespolitik erklärt sich, wie man unter nachfolgendem link (http://www.thalia21.de/Weblog/?attachment_id=643)nachlesen kann, NICHT zuständig für die Kultur in der KULTURHAUPTSTADT des Landes Sachsen-Anhalt. Nur mit sehr gutem Willen (den ich nicht aufzubringen vermag) kann man den Brief der Landesministerin Wolf nicht als Verhöhnung lesen.
Haustarifvertrag in Halle: das ist nicht zu bestreiten
lieber kolja,

was hätte frau wolf deiner meinung nach den schreiben sollen? dass sie nun mal wirklich nichts mit der diskussion über das thalia zu tun hat, ist doch leider nicht zu bestreiten. ich frage mich wirklich, was sie anderes hätte schreiben sollen?

viele grüsse
Einigung in Haale: gescheitert!
Jetzt ist es also raus: Der "große Rettungsplan Haustarifvertrag" ist gescheitert. Die Gewerkschaft ver.di weigere sich, den Vertrag zu unterschreiben, heißt es. Alles noch sehr schwammig formuliert. Herr Stiska will dann am Montag die geneigte und nicht geneigte Öffentlichkeit über die (allseits bekannten) Konsequenzen (s. Schließungsbeschluß vom 8. Oktober 2010) unterrichten.
Ich sehe 123 schon hämisch um die Ecke grinsen, Rumpelstilzchen gleich sich auf das übermorgige Kind freuen - aber da ist dann kenes mehr. Mit dem Bade ausgeschüttet!

Ach, und Herr Stiska! Klassenziel erreicht! Eins! Rauf! Mit Mappe!

Wer wirklich noch mehr lesen will, der kann das hier (http://www.halleforum.de/Halle-Nachrichten//30752) und hier (http://www.thalia21.de/) tun.
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