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Theater Vorpommern: ver.di lehnt Verhandlungen für einen neuen Haustarifvertrag ab

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Vor Beginn ins Stocken gekommen

Greifswald, 30. März 2011. Wie die Ostseezeitung berichtet, erweist sich die Ausgangs-Situation am Theater Vorpommern zur Zeit als denkbar schwierig: Die Geschäftsführung will die Verhandlungen zu einem neuen Haustarif beginnen. Doch die Gewerkschaft ver.di lehnt alle Verhandlungen angesichts drohender Kündigungen ab. Der aktuelle Haustarifvertrag, der die Theater-Mitarbeiter vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, läuft in diesem Jahr aus. Gleichzeitig droht der Bühne im nächsten Jahr ein Defizit von rund 725 000 Euro.

Diese Finanzlücke wollen Interimsgeschäftsführer Rainer Steffens (CDU) und Hans-Walter Westpfahl (SPD) mit einem "maßvollen Stellenabbau sowie dem Verzicht auf Gehaltssteigerungen" abwenden, so die "Ostseezeitung". Konkret sprechen sich die beiden dafür aus, 24 der 277 Stellen im kommenden Jahr zu streichen sowie mit den Gewerkschaften einen neuen Haustarifvertrag zu schließen.

ver.di lehnt dies laut "Ostseezeitung" ab. Nach Ansicht der Gewerkschaft sei es Sinn eines Haustarifvertrags, nach Wegen zu suchen, den Haushalt auf eine solide Basis zu stellen. "Wir haben in der Vergangenheit immer wieder den Gehaltsabsenkungen zugestimmt. Irgendwann ist der Riemen runter", wird Verdi-Sprecher Michael Pfeifer zitiert.

Bereits im Januar hatte der Aufsichtsrat der Theater Vorpommern GmbH in einer schriftlichen Erklärung überraschend mitgeteilt, Personalmaßnahmen zu prüfen. Aufsichtsratschef Eckehard Nitschke (CDU) hatte klargestellt, dass er Kündigungen als eine Möglichkeit betrachte, um die Kosten zu senken. Bereits im April sollen die ersten Entlassungen ausgesprochen werden, so hieß es im Januar. Die betroffenen Schauspieler, Musiker und Tänzer würden dann nach der Spielzeit 2012 ohne Job sein.

Im Januar regte der Aufsichtsrat ebenfalls an, die Gespräche über eine Kooperation mit dem Volkstheater Rostock fortzusetzen und zu intensivieren. Mittlerweile herrschen in Rostock allerdings noch andere Sorgen, weil das Große Haus Ende Februar wegen Brandschutzmängel geschlossen wurde.

(OZ/sik)


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