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Eine Sprache für die, die keine Sprache mehr haben

Hamburg, 31. März 2011. Dorka Batizi von der Presseabteilung des Hamburger Thalia Theaters schickt die Mitteilung, dass die Inszenierung Dreileben – Ein Projekt übers Sterben von Cornelia Dörr, Marie Seiser und José Barros in der Regie von Gernot Grünewald den Preis des "Körber Studio Junge Regie" 2011 gewonnen hat. Die Diplominszenierung entstand 2011 im Rahmen des Studiengangs Schauspielregie der Theaterakademie Hamburg.

Das Thalia Theater schreibt weiter: "Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Frank Behnke (Leitender Dramaturg Hamburger Schauspielhaus), Benjamin von Blomberg (freier Dramaturg), Cilli Drexel (freie Regisseurin), Harald Müller (Verlagsleiter Theater der Zeit) und Almut Wagner (Leitende Dramaturgin Düsseldorfer Schauspielhaus ab 2011/12), diskutierte ihre Entscheidung erstmals öffentlich im Anschluss an die letzte Aufführung des Festivals und begründete ihre Wahl mit den Worten: "Die Inszenierung behandelt das Thema 'Tod' sehr sensibel, spannend und interessant. Es entsteht kein 'Betroffenheitstheater', was in erster Linie der Textentstehung zu verdanken ist. Bemerkenswert sind das Rechercheverfahren und die unterschiedlichen auktorialen Erzählebenen sowie der gekonnte Umgang mit medialen Mitteln. Ein Abend, der mutig entschieden in den Dienst eines Themas gestellt wird: Einen Ort und eine Sprache für diejenigen zu finden, die keine Stimme mehr haben."

Dem Gewinner wird eine Regiearbeit an einem "renommierten Stadt- oder Staatstheater oder alternativ eine Projektentwicklung in der freien Szene vermittelt, ein Produktionskostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro wird von der Körber-Stiftung übernommen".

Gernot Grünewald, geboren 1978 war nach dem Schauspielstudium an der "Ernst Busch"-Schule in Berlin als Schauspieler am Schauspiel Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Seit 2007 studiert er an der Theaterakademie Hamburg. Neben der Erarbeitung freier Projekte inszeniert er regelmäßig am Jungen Theater Göttingen. "Dreileben – Ein Projekt übers Sterben" ist Gernot Grünewalds Diplominszenierung.

Den Kritikerpreis der Kulturjournalistik-Studenten der Bayerischen Theaterakademie August Everding, die das Festival mit einer täglich erscheinenden Theaterzeitung begleiteten, erhielt die Performance Record of Time von Alexander-Maximilian Giesche und Lea Letzel vom Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen der Justus-Liebig-Universität.

Das Körber Studio Junge Regie, 2003 ins Leben gerufen, ist eine Kooperation der Universität Hamburg, der Körber-Stiftung und des Thalia Theaters und ist fester Bestandteil des Förderprogramms der Körber-Stiftung.

(Thalia Theater/ jnm)

 

Für nachtkritik.de schrieb Elske Brault über das Körber Studio: hier und hier.

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