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Was glänzt?

19. Mai 2011. Wie am Abend die Berliner Festspiele bekannt gaben, erhält der Dramatiker Juri Sternburg für der penner ist jetzt schon wieder woanders den Förderpreis für neue Dramatik, der mit 5.000 Euro dotiert und mit einer Uraufführung am Berliner Maxim Gorki Theater verbunden ist. Der 1983 in Berlin geborene Sternburg beschäftigt sich seit 1998 mit Graffiti und Street Art, absolvierte Bühnenbildhospitanzen und -praktika u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin und am Deutschen Theater in Almaty, Kasachstan. Sein erstes Stück "Sechs Quadratmeter Chrom" entstand 2007 als Auftragswerk des Berliner Trockenschwimmer-Festivals. Ebenfalls seit 2007 schreibt Sternburg regelmäßig für den Kulturteil der taz.

Der mit 7.000 dotierte Werkauftrag des tt-Stückemarkts geht an Anne Lepper, die am Dramatikerworkshop mit John von Düffel teilnahm, für ihren Text "Hund wohin gehen wir". Das neu entstehende Stück soll in der Regie von Claudia Bauer am Schauspiel Hannover uraufgeführt werden. Lepper, 1978 in Essen geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Literatur in Wuppertal, Köln und Bonn, von 2007 bis 2010 Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Ihr Debütstück "Sonst alles ist drinnen" wurde mit dem Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik ausgezeichnet und gewann den Publikumspreis der ersten Langen Nacht der neuen Dramatik 2009 an den Münchner Kammerspielen. 2010 nahm Lepper am Forum Junger Autoren Europas der Theaterbiennale Neue Stücke aus Europa in Wiesbaden und Mainz teil.

Der Preisjury gehörten Jens Groß (designierter Chefdramaturg am Maxim Gorki Theater Berlin), Milena Mushak (Leiterin des Festivals "Politik im Freien Theater" der Bundeszentrale für politische Bildung), Lars-Ole Walburg (Intendant des Schauspiel Hannover) und beratend Iris Laufenberg (Leiterin des Theatertreffens) an.

Darüber hinaus wurde Mario Salazar (geboren 1980) für sein Stück "Alles Gold was glänzt" von Stefanie Hoster, Leiterin der Abteilung Hörspiel beim Deutschlandradio Kultur, für die Auszeichnung "Theatertext als Hörspiel" und also die Realisierung des Stückes als Hörspielproduktion ausgewählt.

(Berliner Festspiele / sle / ape)

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Kommentare  
tt-Stückemarkt-Preise: eine Wohltat
Vielleicht ein bisschen kleinkariert von mir: aber was für eine Wohltat, dass Herr Sternburg mit seinem Stück nun doch noch zu einer verdienten Förderung kommt, nachdem die Jury vom letztjährigen Heidelberger Stückemarkt mit ihrem arroganten, gleichmachenden Urteil ja zu dem Schluss kam, dass alle teilnehmenden Stücke, somit also auch Sternburgs "...Penner...", nicht gut genug seien, um ihnen einen einzelnen Förder-Preis zu verleihen.
tt-Stückemarkt-Preise: Schatten oder kein Licht
Doch welche Jury Jury wirft hier einen Schatten? Die Heidelberger auf die Berliner? Oder andersrum? Oder vielleicht gar kein Licht? Weshalb auch kein Schatten?
tt-Stückemarkt-Preise: Gemaule uninteressant
Juroren haben verschiedene Ansichten, wie Kritiker, wie Zuschauer... Na und. Es wäre ja schlimm, wenn das anders wäre. Mit Sternburgs Text wurde ein gutes Stück ausgezeichnet. Und mit ihm, Anne Lepper und Mario Salazar zeichnete das 'Entdeckerfestival für noch unbekannte Autoren' ebensolche aus. Wie alle drei Lesungen zeigten, nicht zu Unrecht. Das Gemaule über den Heidelberger Stückemarkt 2010 aber war so uninteressant wie giftig und ist es immer noch.
tt-Stückemarkt-Preise: das wollen wir ja auch nicht
Ist ja auch blöd, kann man gar nichts gegen machen, irgendwie, da wird ja dann auch automatisch sympatisiert mit einem, wenn man da so wie in heidelberg, und dann ist ja auch egal, obs gut ist das stück oder eher, dann hat man ja die leute auf seiner seite, wenn man erst so total ungerecht, dann muss man doch auf jeden fall auch gewinnen, weil so gar nichts dazu sagen, das man das doof findet was da ablief letztes jahr, das wollen wir ja
tt-Stückemarkt-Preise
3.
Naja, naja, da lassen Sie vielleicht ein paar Dinge unter den Tisch fallen, nicht wahr? Die Eitelkeit einer zur Unabhängigkeit verpflichteten Jury zum Beispiel. (...) Heidelberg gibt es ja jetzt nicht umsonst Veränderungen.

4.
Das ist nichts als eine Unterstellung. Und versteckt sich deshalb auch in Auslassungen.
tt-Stückemarkt-Preise: wäre schon zu entdecken gewesen
die tt-Jury ist, und das ist vielleicht auch ein vorteil, eben nicht "unabhängig", sondern prämiert die stücke für einen bestimmten zweck: den der UA am eigenen haus. das stück von sternburg (wie auch die übrigen "nicht-preisträger" in heidelberg) wäre allerdings auch letztes jahr schon von theatern zu entdecken gewesen, es war auf nachtkritik veröffentlicht...
Preise tt-Stückemarkt: Henne und Ei
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Oder: was ist wichtiger, der Autor oder eine Jury? Ist das Stück gut, dann ist es presiwürdig - hat aber kein Problem auch one Preis ein Aufführungstheater zu finden. Ist es .... prämiert, dann freut sich das Theater, eine preiswertes Stück ins Repertoir zu bekommen
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