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Flucht aus Weimar, Aufbruch in die Schweiz

25. Mai 2011. Wie die Berner Tageszeitung Der Bund (25.5.2011) meldet, wird Stephan Märki, Generalintendant in Weimar, ab 1. Juli 2011 Direktor von Konzert Theater Bern, dem Zusammenschluss des Berner Stadttheaters und des Symphonieorchesters, der zu diesem Termin vollzogen werden soll. Die Leitung des KTB übernimmt Märki im Rahmen einer Übergangsregelung bis Juli 2012 zunächst in einem Teilpensum, so Der Bund. Danach werde er dem Nationaltheater Weimar noch "punktuell für abschließende Arbeiten" zur Verfügung stehen. Die Einzelheiten dieser Regelung sollen zwischen dem KTBStiftungsrat und dem Aufsichtsrat des Nationaltheaters in Weimar festgelegt werden.

Gleichzeitig wird Marc Adam, Intendant des Stadttheaters Bern, bereits zum Juli 2011, und nicht wie geplant 2012, sein Amt abgeben. Bereits vor Jahresfrist sei klar gewesen, dass Adam für die neue Funktion des Künstlerischen Leiters von "Konzert Theater Bern" nicht zur Verfügung stehen werde. Um einen reibungslosen Übergang zu sichern, hatte sich Adam entschieden, bereits zum Juli 2011 aufzuhören. 

Adam wechselte 2007 von Theater Lübeck nach Bern. In der Zeit hatte es immer wieder Unruhe gegeben. Nach der Vertragsunterzeichnung wurde er nicht in die Planung des Projekts "Neues Theater Bern" einbezogen, und er fand ein konfliktreiches Verhältnis zwischen Stadttheater und Berner Symphonieorchester vor sowie einen desolaten Zustand des großen Hauses am Kornhausplatz. Zum Eklat kam es 2010 durch eine offenbar ungerechte Verteilung von Sparlast zulasten des Schauspiels. Schauspiel-Leiter Erich Sidler hatte daraufhin seinen Rücktritt erklärt.

Märki wurde 1955 in Bern geboren und wuchs in Basel auf. Seit 2000 ist er Generalintendant des Deutsches Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar, wo sein Vertrag ursprünglich bis 2014 laufen sollte. Bei seiner Vertragsverlängerung 2009 hatte es aus den Reihen der Politik Anfeindungen gegeben, der CDU-Vorsitzende Peter Krause hatte mehrmals versucht, die Vertragsverlängerung zu verhindern.

Ein ausführliches Interview mit Stephan Märki und einen aufschlussreichen Kommentar zu seiner Ernennung veröffentlichte die Berner Zeitung Der Bund am 26. Mai 2011.

(persoenlich.com / www.derbund.ch/ sik)

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