Mehr geht nicht!

7. Juni 2011. Dem Theater für Niedersachsen (TfN) in Hildesheim drohen massive Zuwendungskürzungen, die das Theater in seiner Existenz gefährden. Das geht aus einer gestrigen Pressemitteilung des Theaters hervor. Als Hintergrund der drohenden Krise wurde die enorme Verschuldung der Stadt genannt.

Das Land Niedersachsen, so die Mitteilung, habe dem hochverschuldeten Hildesheim – wie anderen verschuldeten Kommunen – nun einen sogenannten Zukunftsvertrag angeboten: Wenn es der Stadt gelinge, bis 2013 schwarze Zahlen zu schreiben, übernehme das Land einen Großteil ihrer Schulden. Der Preis für diese, vom TfN als "unmoralisches Angebot" bezeichnete Offerte: drastische Kürzungen und Schließungen im Bereich der sogenannten freiwilligen Ausgaben – also im Kultur- und Sozialbereich.

Das Theater für Niedersachsen soll deshalb in Zukunft € 500.000 weniger an Zuschüssen bekommen. So sehe es ein Vorschlag des Lenkungsausschusses vor. Falls der Rat der Stadt diesem Plan bei seiner Sitzung am 27. Juni 2011 zustimmt, so die Befürchtung des Theaters, bedeute dies noch weitere finanzielle Einschnitte für das Theater: aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit den anderen Trägern würden dem TfN damit defacto insgesamt 2,1 Millionen Euro gekürzt. Zudem werde der neue Zuwendungsvertrag mit dem Land gefährdet, der dem Theater den lang ersehnten Ausgleich der Tarifsteigerungen bringen sollte.

"Wir haben mit der Fusion von Landesbühne Hannover und Stadttheater Hildesheim zum TfN und mit den Personalreduzierungen in den vergangenen Jahren unser Soll an Einsparungen bereits mehr als erfüllt – und dadurch die Stadt Hildesheim mit einem massiven Sparbeitrag unterstützt. Mehr geht nicht, ohne die ganze Konstruktion unseres Theaters zu beschädigen," zitiert die Mitteilung des Theaters TfN-Intendant Jörg Gade.

Auf der Internet-Seite des Theaters wird gebeten sich an einer Unterschriftenaktion gegen die geplanten Kürzungen zu beteiligen.

 

(TfN / sle)

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