Romeo und Julia - Sebastian Hartmann entlarvt im Wiener Burgtheater die klassische Liebestragödie
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Empfehlung: nicht hingehen, umgehend absetzen! Ansonsten Vergeudung von Zeit und (Steuer-)geld!!
Ich halte diese Inszenierung für sehr intelligent und gelungen und wüßte gern, welche Sommernachtstraum-Inszenierungen Sie denn bevorzugen??! Die von Max Reinhardt...hahaha...typisches borniertes Spießergelaber
Wenn Sie Hartmanns Inszenierung jedoch für modern befinden, haben Sie wohl die letzten 20 Jahre im Theater verschlafen. Dieses ironische "Ha, wir machen uns mal lustig" ist doch das reaktionäre, besserwisserische Theater von Vorgestern.
Aber na ja: Wahrscheinlich haben Sie auch vor Jahren mal "gelernt", was fortschrittliches Theater ist und sich seitdem nicht weiterentwickelt...
Die Inszenierung gehört zum schlechtesten, was ich seit Jahren im Theater gesehen habe !!! Der bornierte Spießer sind sie, Herr Hartmann, weil sie nur reproduzieren, was Castorf schon vor ewigen Zeiten vorgekaut hat, aber ohne dessen intellektuelle Brillanz! Wie langweilig!
PS Gängeln lassen sollten Sie sich tatsächlich nicht, das ist schon richtig. Aber dass Sie mit Ihrem Kunstwollen in die öffentliche Diskussion geraten, das müssen Sie schon aushalten, ohne zu kotzen. Sonst machen Sie doch lieber Privatkunst für Gleichgesinnte.
ich sprach nur davon, dass Theater Räume und Bilder brauche. Ich habe das Ihren Inszenierungen keineswegs abgesprochen, zumal ich ja bekenne, den "Romeo" gar nicht gesehen zu haben.
Die Geschichte mit der Affirmativität ist allerdings interessant, denn die Kritik liest ja Ihre Aufführungen eher doch "dekonstruktiv". Auf was genau bezieht sich denn die Affirmation?
Brüder, wir wollen Menschen werden.
es geht natürlich auch nietzschehaft um die abschaffung von gott. die psychoanalytiker übernehmen als polizisten der gesellschaft die macht. deshalb trägt hartmann eine polizeiuniform. auf einer nebenbühne wird hitler von freud befragt, hitler suchte freud auf wegen seiner impotenz. immer, wenn hitler in die nähe einer möse kommt, versagt er. so gesehen reden wir von onanie. das ist stringent. ein polis des menschen ist der sexus. ein weiterer faden in der seele des menschen führt in das destruktive, wobei der destruktive gegen das postive kämpft. natürlich reden wir jetzt über antitheater.
und die lesart von romeo und julia und wir reden über regiekonzepte.
wir distanzieren uns bewusst von hartmann nicht, obwohl!: er scheint sehr narzistisch und humorlos zu sein. nach beuys ist jeder mensch ein künstler.
die andreas baader kämpft gegen ästhetische kategorien und undemokratisches verhalten. wir sind eine freie theatergruppe ohne jedwede subvention.
wir sind nicht beleidigt, wenn man uns als hobbykünstler bezeichnet, denn jede kunst beginnt als hobby.
wir lesen den text romeo und julia anders als hartmann, das ist unser menschliches und demokratisches recht. in unserer bewusstseinwerdung träumen wir von der eroberung der medien. im demokratischen bewusstsein darf jeder mensch denken was er will. unser theater findet überall statt, auch in der volkshochschule, einkaufsstrassen, spontan in kaufhäusern, wir beziehen penner mit ein, auch, wenn sie ihr gedächtnis verloren haben. den junkie sehen wir als ein rebell, der sich gegen die schöpfung auflehnt. um all dies geht es auch u.a. in shakespeare-texten. natürlich hat hartmann auf seine eigene subjektive lesart ein anrecht. er darf seine kunst verteidigen. in unserer ethik würdigen wir niemand herab wie es sebastian hartmann im kommentar 19 tun. wir respektieren hartmanns kunst, haben aber andere vorstellung und ästhetische sichtweisen. wir stellen uns dem amnesiekranken wortschwall des penners genauso wie der rede von angelika merkel.
wir sehen unser theater eher in der tradition der wooster gruppe, oder la mama in n.y. bewusst halten wir uns selbst für amateure. wir lieben unseren dilettantismus.
wir spielen, sind kindisch, unsicher wie es jeder schauspieler sein sollte. auch wie hartmann misstrauen wir der sprache. wir unterscheiden auch nicht zwischen profi- oder amateurtheater. für uns ist alles theater.
nach unserer erfahrung steckt in jedem bauer ein philosoph.
ein weiteres beispiel soll genannt werden, die melchinger theatergruppe um bernhard hurm hat sich als schülertheater formiert und hat ihre theaterarbeit teilweise als kollektiv auf der schwäbischen alb fortgesetzt. das melchinger theater ist in der kunstszene allenthalben respektiert. gewisse inszenierungen wie strittmatters polenweiher sind in einigen aspekten auch amateurhaft. die andreas baader gruppe möchte sich bewusst von der deutschen staatstheatermentalität verabschieden. ohnehin junge künstler anderer generationen werden so und so nach neuen theaterformen und ausdrucksmittel suchen. wie gesagt, wir bezeichnen hartmann nicht als reaktionär, aber vielleicht ist seine ästhetik bereits veraltet. die zeit ist unendlich, in diese zeit werden wir erst aufgehen, nachdem wir gestorben sind. dieser tod wird wie ein ewiger traum sein, wo wir von allen gesetzen befreit sind.
die menschliche sprachfähigkeiten sind oft autistisch. unser darsteller des romeos wird behindert und ein stotterer sein. es wird bewusst ein junkie eingeladen, der einen monolg halten wird, Möchtegernphilosophie hin oder her.
hartmann will womöglich sagen und anerkennen, dass der mensch über das eigentliche denken nicht hinauskommt. wir sind nur bedingt fähig unsere träume(wo blitzende visionen auf ihre geburt warten)
abzubilden, deswegen müssen auch hartmann und wir vielleicht ästhetische grenzen anerkennen, weil menschliche fähigkeiten begrenzt sind. aufgrund dieser begrenztheit sind wir - auch die andreas baader gruppe - zum scheitern verurteilt.
wir bestreiten nicht, dass hartmann ein genie ist. wir sind nicht neidisch auf seine erfolge und produktionsbedingungen. uns erfüllt es eher mit neid, dass wir keine so großen künstler sind wie er es ist. auch wir suchen nach weiten unendlichen tableaus.
ich finde das billig: Der Regisseur beschimpft das Publikum, das Publikum den Regisseur. Die einen brüllen "DUMM!", die anderen "SELBER DUMM!". Keiner hört dem anderen zu, jeder kreist nur um sich selbst. Mein Gott, ist das erbärmlich. Man wird hier gebeten, themenbezogene Kommentare zu schreiben - und was gibt's zu lesen? Lauter kleine Beleidigte, die herumbellen.
Deshalb mal einen Vorschlag zur Diskussion: Ich denke, dass Theatermacher genauso wenig dem Publikum an den Lippen kleben sollten wie die Zuschauer nicht zu erwarten brauchen, sich bestätigt zu fühlen. Ich als Zuschauer will verführt werden, zum Nachdenken, zum Irritiert sein, zum Mitfühlen. Ich als Zuschauer weiß gar nicht, was ich eigentlich will, außer dass ich verführt werden will. Dafür müssen Macher das Publikum lieben und Zuschauer das Theater. In diesen Beiträgen lese ich keine Liebe, sondern nur Rechthaberei. Und also reden alle aneinander vorbei.
Lieber Herr Hartmann, nicht alle im Parkett sind bescheuert (sie sitzen da ja auch manchmal); und hallo Baader-Gruppe und die anderen, kein Regisseur will einfach bloß die Zuschauer ärgern, er braucht sie ja. Vielleicht können hier jetzt also mal ein paar sachbezogene Beiträge kommen bitte?
R. Gräfe
hartmann ist mit seinem publikum nicht zufrieden, also will er erziehen, die andreas baader group will niemand erziehen. wir stellen unsere kunst nur zur diskussion. durchaus haben wir einen anarchischen ansatz, da wir auch auf der strasse spielen wollen. wir heften menschen auch keine etiketten (postpubertär) an. wir wissen, dass andreas baader ein terrorist war. bei uns geht es nur um den spielerischen rebellischen ansatz. sicher begann baaders weg rebellisch und spielerisch. er trat schon früh provozierend auf, ensslin war literarisch bewandert, meinhof konnte druckreif reden. wir als andreas baader group warnen vor dem weg in den untergrund und gewalt, letztlich stellen wir als gruppe uns gesellschaftlichen fragen, warum menschen zum junkie werden, oder in den untergrund gehen. wir verweisen auf die konvertiten (zum islam), die sprengstoffanschläge geplant hatten. unter den kovertiten, die in den untergrund gehen, sind durchaus gebildete menschen, deren eltern wohlhabend sind. hier geht es uns um die erforschung der ohnmacht und machtlosigkeit, die viele menschen spüren, trotz demokratischer verhältnisse. für uns stellt sich die frage, gibt es korrisionsansätze in der demokratie? wir fragen uns, warum der islam für viele im westen geborene interessant ist. all diese fragen werden indirekt von shakespeare gestellt, warum versuchen romeo und julia aus dem gefüge der familie auszubrechen? über die ohmacht wollen wir in unseren inszenierungen sprechen, um den begriff demokratie zu erweitern oder zu erhellen. wir fordern, dass in jedem staatstheater ein dramaturg im foyer sitzt, der sich um junge dramatiker kümmert als ansprechpartner. dies wäre für uns ein demokratisierungsprozeß. geschähe dies würden mehr menschen an subventionen teilhaben.
in der geschichte gab es immer tragische figuren wie andreas baader und christian klar.
spannend zu erforschen ist, warum menschen zur gewalt greifen. diese frage stellt sich auch im romeo und julia-text, da nach meiner kenntnis romeo jemand umbringt. in welchem zusammenhang steht diese tat? ich denke schon, dass wir uns humanen fragen stellen und es um liebe in unser gesellschaftlichen auseinandersetzung geht. für uns stellt sich die frage, wurde andreas baader jeh geliebt? in unserer aufführung setzen sich romeo und julia den goldenen schuß, kleist tritt als totengräber auf. er kommt mit einer marionette auf die bühne. sicherlich ist die spielerische schauspielkunst immer ein art sandkastenspiel. als andreas baader gruppe bewahren und konservieren wir unsere naivität und unbekümmertheit. ohne diese gibt es keine schauspielkunst. wir sind gegen das masochistische regietheater konzept angetreten. wir stecken unsere schauspieler in kein korsett. die entwicklung des stückes ergibt sich aus dem spiel.
Die Sprache führt zur Sprachlosigkeit, weil die Sprache einen nicht mehr berührt. Sprache fehlt das seelenhafte wie der Musik. Am Ende jeden künstlerischen Ansatzes steht die Stummheit. Peter Stein verteidigt die Literatur, Castorf steckt im marxistischen Ansatz eines Aufklärungstheaters fest, Ostermeier sucht die Realität in der Realität, Peymann wurde beim Lesen der Besucherstatistik ertappt. Alle wollen ein paar Spuren hinterlassen, Chiffren angefertigt für die Grabsteine.
Allen gemeinsam ist, sie lieben das Theater,
aber Artaud liebte das Theater auch. Gestern wurden auf dem Berg Tarahumaras ein alter speckiger Mantel und vegilbter Zettel von Artaud entdeckt, es hieß, er habe sich über die Abwesenheit Gottes beklagt bei seiner Wanderung durch Mexiko.
Immer schon gab es Trend, oder Moden wie
Rimini Protokoll oder Pollesch. Vielleicht verändert sich das Theater zu einem Art Turnverein des Popgeschmacks. Alles wird abgehandelt: Geldmaschinen, Einsamkeit, Leere. Luna Park Ästhetik. Remix über remix. Sicherlich hat Stein recht, er glaubt daran, dass Kleist Pollesch überleben wird, außer es
käme zum Atomschlag und dem anschließend Exil auf dem Mars, wo wieder einer das Geld erfinden wird, dabei werden die Claims für eine neue Zivilisation abgesteckt. Marion Victor, Karl Heinz Braun oder Stadelmaier sind eher auf der konservativen Verteidigungslinie. Sie sind auf der Suche nach dem Genie, dem modernen Dramatiker, den es nicht mehr geben wird. Es ist klar, dass heute selbst ein Legastheniker ein Stück schreiben kann, weil es Korrekturprogramme gibt. Das wurmt Peymann und Stein, Kheinz Braun etc.
Sicher denkt jeder nur, was er denken kann.
Und weiter als nur denken, kann einer nicht
kommen. Alle unsere Vorstellungen sind längst überholt,
das unerkannte Genie steht längst in der
Bahnhofsunterführung, voll gepumpt mit
Heroin. Ein Kafka würde heute in der Psychatrie landen und man würde ihn mit Chemiekeulen anpassen.
Früher war es klar, dass ein Arbeiter ein
Arbeiter war. Es ging um Kommunismus oder
Nationalsozialismus. Marxisten und Trotzkisten. Niemand weiß genau, um was heute geht.
Keinem wird bewusst, warum das Geld erfunden wurde und was die Alternative dazu wäre. Alles ist am Ende stumm und ein Traum.
Uli Wahl Ajiic Mexiko
Anmerkung zu Stein
Ist es nicht erlaubt, dass manche Menschen anders denken als andere denken? Und niemand erwartet von Ihnen, dass Sie den gleichen Anzug tragen wie ich.
Uli Wahl Ajiic Mexiko
dies ist kein moderiertes Forum, sondern ein offener Kommentarbereich. Wir filtern lediglich Sittenwidriges aus und korrigieren (meistens) Tippfehler. Sinnhaftigkeit und Prägnanz wünschen wir uns auch. Aber veröffentlicht wird alles.
Freundliche Grüße von Petra Kohse
Hölderlin war voller Rein- und Zartheit.
Entschuldigen Sie meinen Zynismus!
Uli Wahl Ajiic Mexiko
Ich möchte mich beim Forum nochmal entschuldigen für meine Wortgewalt, Gedankenfreiheit, terrorristischen Ergüsse. Sicherlich war ich zu narzistisch, durch meine Wortschwall-Rheotrik habe ich mich vielleicht an der demokratische Debatte versündigt, weil ich zu viel auf einmal dachte und nicht prägnant genug war. Oft
war ich zu geschwätzig, wo ich minimalistischer sein hätte können, um dem Gegenüber das Freiheit zum Wort zu belassen.
Ohne den existentiellen Bezug wäre die Philosophie eine schale Affaire, sagte Sloterdijk.
Vielleicht trifft das auch auf die Kunst und Theater zu. Nun, Satre und Camus sind tot, die Zeit der
godardschen Schwarweiß-Filme ist auch vorbei. Jim Morrisson liegt auf Pere Lachaise, alle seine
Ideen sind mit ihm gestorben. Neue Zeiten ergeben neue Schriften. Die alten Redakteure
sterben, es kommen neue hinzu. Die Wiederholungen sind Programm. Die alte Montmarte
oder Montpanass Romantik ist passe, um Cafe Flor gibt es nur noch Touristen. Sartres
Kaffeetasse steht noch da.
Wegen meinen Entschuldigungen? Mir ist bewusst geworden, dass ein Forum zu fragmentarisch
ist. Ich war zu destruktiv und negativ. Es gibt im Spiel der Meinungsmacher welche die
wahrgenommen werden, andere nicht. Die konservative Stadelmaier Fraktion beklagt den
Zerfall.Wahrung der dramatischen Form , die Fragmentarisierung. Die jungen zeitgenössischen Dramatiker wirken überholt mit ihrer Kunst, weil sie im Stich gelassen werden.
Ich rede dann immer gerne von "Kulturmafia" , mit elitären Ansprüchen, mit der sie ihre Kunstansicht verteidigen.
Die jungen Dramatiker werden nur als Aussenseiterkultur wahrgenommen,
sie verschwinden auf der Studiobühne, wenig an Tantiemen. Kein Tabubruch,
kein Aufschäumen der Yellow Press.
Jeder muss Angst haben vor Alzheimer, dass alles im Nichts verschwindet.
Ich fürchte mich, vor meiner eigenen Mittelmäßigkeit. Die Zeit der Anklagen ist vorbei. Man wäre besser Schreiner geworden. Holz
und Natur. Konstruktiv Häuser bauen. Nur Uwe-Johnson-Tagesnotizen anfertigen.
Kürzlich Sloterdijk gehört, hat sich in die eigene Wortgewalt verliebt und in
seiner eigenen Intellektualität verrannt. Er hat nur unverständlich gestammelt.
Allen ist gemeinsam die Suche nach Liebe, aber was ist Liebe? Alle befinden sich
im Labyrinth. Nur der Bauer mäht die Wiese. Ohne Worte, vielleicht hilft HJ Klein (Opec
Attentäter) eine bauerliche Philosophie zu erfinden, wenn er nachts auf seinem französischen
Bauernhof nicht schlafen kann, umgeben von Gülle und Kuhfladen. Wahrheit? Raucht er
Gitanes oder Gauloise? Seine Haut ist grau geworden.
Es werden in kommenden Kulturen neue Ideen enstehen, Formen des Zusammenleben, der
Einzelne wird mehr Eigentum besitzen, auch, selbst dann, wenn die Konservativen dagegen
stimmen werden, niemand wird die jetzige Welt bewahren können. Alle die angeblich so klar
sehen, sind Blinde.
Wenn Fisch ein Buch herausbringt und der Spiegel dazu ein Titelblatt macht, könnte man auch
von Kulturmafia und Personenkult reden. Doch wer das kritisiert gilt schnell als Verschwörungstheoretiker und
Querulant. Sorry bin selbst überrascht über meinen Output.
uli wahl
ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihre Selbstgespräche anderswo fortsetzen könnten. Wäre das möglich?
nikolaus merck
bin nur ein "alter" etwas aufmüpfiger Mann. Beschäftige mich vielleicht mit Bullshit, anstelle zum Kern zu kommen. Das sind Spiegelungen des eigenen narzistischen Ichs.
Sorry Nicholas Merck gebe Ihnen recht.
uli wahl
uli wahl
die gefahr ist, dass man immer zu sehr in die eigene gedanken verliebt ist.
ich suche nach einer bäuerlichen philosophie, aber ich stecke immer fest, weil als mensch bist du oft eitel und in dich selbstverliebt.
Ich säge mir immer den Ast ab, auf dem ich sitze.
helfe morgen beim deutschen Bäcker aus, ist ursprünglicher. Ein Freund hat mir im Hinblick auf meine Kommentare geschrieben: Schuster bleib bei deinen Leisten. Er sagte, ich solle mich vor mir selbst schützen. Greife immer das Kunstestablishment an, aber was ist das Kunstestablishment? Fand ihre Erwiderung lehrreich und verdichtet,geschlossener als mein System, prägnanter.Bin dann erstmal wandern, nächste Woche, ist auch ursprünglicher. Ich versuche meinem narzistischen Gedankenterror zu entkommen. Sorry für meine stürmerischen, naiven Kommentarbomben, Wulst, der amteurhaft und dilettantisch und verletzend und anmassend war, ich versuche dazu zu lernen. Hab mich auch entschuldigt, die Entschuldigung gilt für alle.
Ich begehe oft Hochverrat an den schönen Künsten,
weil ich nicht schleife, sondern nur absondere. Ehrlich gesagt, komme ich mir dann oft wie ein Ratte vor, wie im Drehrad, oder der Tiger im Käfig, mit Illusionen kommt man auch nicht weiter, wir könnten auch Positionen und Romeo und Julia gedanklich weiter entwickeln aber wie ? Wo soll ich mich orientieren? Bei Jan Kott (Shakespeare heute)? Sicher bin ich nicht kompetent. Auch nicht schöngeistig und belesen genug. Hab' immer eine Janis gesucht, dachte Ulrike Meinhof würde sich in mich verlieben. Vielleicht geht es bei Romeo und Julia zeitbezogen um die perfekte Liebe, Traummann oder Intenetsex. Shakespeare stand über den Dingen, ist schwierig zu verstehen. Alle versuchen sich daran, niemand findet Antworten, wenn dann nur fragmentarisch, Shakespeares System ist komplex und geschlossen.Vielleicht ist das mein Problem, dass es nie zur Komplizenschaft in meinem Leben gekommen ist.Möglich, ich bin neidisch auf Hartmann, Stein etc.
War oft alleine, vielleicht fühlen sich Romeo und Julia auch einsam. Morgen erstmal Sauerteig ansetzen, Brezeln wickeln, mit Lauge bestreichen, eine Art praktische Philosophie, den Gedanken entkommen, dem Schmutz. Ich suche nur die Schlicheit, wie gesagt, eine bäuerliche Philosophie, ich bin noch lange nicht soweit. Diese Schlichheit vermisse ich bei Hartmann, warum kein Theater ohne Bühnenbild? Hartmann ist weder aktuell, ideal, realistisch, überholt, sondern fest steht, er versucht nichts zu beweisen. Wenn ich von Kategorien rede, versuche ich immer zu beweisen. nämlich meine eigene Wahrheit. Es sollte nicht darum gehen, dass sich jeder zum Wisser aufschwingt. Das gelobe ich zu verbessern. Deswegen hat mir Ihr Kommentar gefallen, Sie stellen Fragen. Uns Deutschen hängt an, dass wir immer den Psychoanalytiker spielen wollen. Das geht mir auch so, davon sollten wir uns befreien. Ich bin auch so ein Romeo, hab' immer über Liebe und Familie nachtgedacht. Vermutlich suche ich eine Janis Joplin, die Meinhof hätte mich bestimmt beeinflusst, wenn sie mich angesprochen hätte.
das hängt mit meiner Devotheit zusammen. Sorry, ich versuche, genauer zu werden, dichter, poetischer, schlichter. Ich denke, das Hartmann keine zu kategorische feste Position zur Kunst hat. Seine Inszenierung war sicher fliessend, lyrisch.Hartmann oder Pollesch sind weiter als ich. Ich bin etwas ratlos, ich kenne den " Willen zum neuen, besseren Theater" nicht. Ist aber ein Aspekt. Am Theater und schauspielerischen Spiel geht es auch ums Ich und Gruppendynamik. Mir ist klar, dass die RAF sich an ihren eigenen Gedanken berauschte. Vielleicht mache ich das auch, möglich. Das könnte man auch auf Romeo beziehen. Vielleicht ist das "neue bessere " Theater eine Illusion. Lass uns eine Kerze anzünden und spielen. Please Lord let me drive a mercedes benz.
Vielleicht hat Joschka Fischer recht, wenn er sich von der Illusion verabschiedete und der Realität zugewendet hat.
Ich bin so unsicher, Gefühlen ausgesetzt, ohne Vernunft, vielleicht war auch Romeo so.
uli wahl aj...
herr hartmann, wären sie zu einem gespräch mit den schüler/innen und mir bereit?
Julia vermutet. Keiner will gewöhnlich sein, es ist aber nicht leicht, ungewöhnlich zu sein.
Der Stasioffizier, der zu Beerdigung von Exkameraden geht, will nicht, dass sein Weltbild
zusammenbricht. Der Nazi nach dem Krieg in der Adenauerzeit wollte das auch. Christian Klar auch. Niemand verabschiedet sich gerne von seinen Ideen. Um das alles geht es auch bei Shakespeare.
Ich bin nur ein moderner Don Quichote, der Windmühlenkampf ist mein Leidens- und Lebensweg, es geht darum aus dem Elfenbeinturm auszubrechen, die Türen zu öffnen, sodass du Abenteuer erlebst.
Ich werde nur noch Landschaften beschreiben, skizzenhaft, und gar nichts mehr sagen, weil
immer der Versuch da ist, dass du dich zu wichtig nimmst, deswegen der Tobak, deswegen
weg von der intellektuellen Scheiße, ich mach gern ein Witz, alles Abgesonderte von mir ist ein Versuch, nicht alles zu ernst zu nehmen. Vielleicht habe ich das falsch angefangen, gut, mein Humor ist ´merkwürdig.
Jeder Mensch will aus dem Betonsilo raus, aus der Anonymität, es ist klar, dass sich im Kulturbetrieb manche gerne feiern, Peter von Becker feiert Peter Stein, Peter Stein Peter von Becker, nach Schiller,
sollen alle Menschen Brüder sein. In der Welt ist nicht nur Herrn Stadelmaiers Meinung wichtig,
da hat Sebastian Hartmann Recht. Es ist klar, einer wie Herr Stadelmaier oder auch Kheinz Braun haben weniger Zweifel als ich. Sie sind Kulturgrößen, anerkannt. Hartmann kämpft dagegen an, er kämpft gegen das Gewöhnliche, es geht heute um ein Stimmengewirr, das niemand filtern kann, dem Stimmengewirr schliesse ich mich an.
Als Don Quichote ist mir klar, dass ich auf Ablehnung stossen kann. Ich wehre mich allerdings gegen das Sündenbocksystem: Wahl unter den Tisch. Stell dich in die Ecke, das war schon in der
Schule so. Deswegen bin ich auf den Esel gestiegen. Ich reite halt weiter auf meinem Esel wie Don Quichote. Wind kommt mir entgegen. Stürme. Schnee. Ein Freund wollte mich kürzlich wieder ins Lot bringen, er sagte: Uli, du kiffst und trinkst
zu viel. Auch eine Stimme. Viel werden nun sagen, schon wieder Wahl. Alles Stimmen. Für Hartmann, noch ein Romeospruch:Man greift immer das Establishment an, bis man zum Establishment gehört. In meiner Philosophie (die Rede ist von einem neuen besseren Theater) müssten wir über die Neighborhood reden, weg von der Staatstheatermaschinerie, Hartmann sollte in der Neighborhood inszenieren. Vielleicht könnte er dann alten Leuten beim Einkaufen helfen, nebenbei. Wahrscheinlich bin ich nun wieder zu messianisch und romantisch. Ich wehre mich nur gegen den absoluten unbedingten Anspruch der Hochkultur, hier treten oft Mensch an, die glauben alles zu wissen. Unser mangelnder Humor entlarvt uns selbst.
Uli Wahl
Dada Production
Der neue Guru: uliwahl@gmx.net
Sie haben seit bald zwei Wochen keinen Kommentar mehr abgegeben.
Was ist denn nur mit Ihnen los?
Es ist nämlich so: Ich hätte es selbst auch nicht für möglich gehalten, aber das Wahlsche Kommentarwesen fehlt mir!!
Es war doch sogar eigens eine Überschrift für SIe eingerichtet worden: Wahls Welt.
Uli Wahl melden Sie sich!
Grüße von
nikolaus merck
Von Guadalajara, Sierra Madre, zur Grenze Richtung Texas. Lots of tequilla lilfe like under the vulcano. Corona Beer, Popcorn, refried beans, tortilla.
Hartmann ist selbst nur Mainstreamblase und ob dieser Hartmann im Forum Hartmann ist?
Jeder richtet sich momentan in der Paranoia ein, hier versucht Paranoia Paranoia zu überbieten. (Paranoia Ansatz von Sloterdijk). Keiner traut dem anderen. Meinungskrieg. Meinung gegen Meinung. Wer überlebt den Meinungsterror? Niemand nimmt die Hure wahr am Straßenrand mit den verfaulten Zähnen, die unbedingt eine Prothese braucht, um im Geschäft zu bleiben. Nun habe ich ihr tausend Pesos gegeben, aber ich weiß, ich bin kein guter Mensch.
Und was ist Hartmann?
Ich denke, dass Hartmann nur ein Theater Bourgeois
ist, der noch einen langen Weg zu gehen hat.
Hartmann ist leider nicht Messias. Hoffnung - sagt Heiner Müller in seiner Krebsbaracke - ist ein Mangel an Information.
Hartmann scheint in seinen Kommentare ohne Hoffnung und Versöhnungstendenzen zu sein. Kunst ohne Hoffnung habe ich gelernt in den letzten Tagen ist Bullshit.
What ever, have a nice day. sorry have no spellchecker on hand.
uli wahl
Über Mexikaner:
Bin über die Sierra Madre hinweg. Ich weiß nicht, wie ich Mexikaner einordnen soll? Kenne Mexikaner nur aus Filmen. Darunter auch B-Pictures. Kenne ich Hartmann? Seinen Kunstwillen? Mein Film Bewusstsein oder Hollywood Schleim:In zahllosen Varianten kennt jeder das Stereotyp des "Mexikaners", wie er zum Beispiel im Western erscheint: arm, verschlagen, böse. Mal ist es ein zahnloser Bettler, zerlumpt gekleidet und möglichst hässlich inszeniert, der immerhin noch so etwas wie Mitleid heischt. Viel häufiger aber sind es korrupte, betrügerische Charaktere, kleine Händler vor denen man sich in Acht nehmen muss, weil sie zuviel Geld verlangen, manchmal Gelegenheitsgangster, zumindest Menschen, denen man nicht trauen kann, die immer etwas zu verbergen scheinen, geheimnisvoll und verschlossen. Oder richtig böse, brutale, größenwahnsinnige Schurken, die zumeist noch unberechenbarer erscheinen, als ihre US-"Kollegen".
Bin gerade in einer mexikanischer Grenzstadt. Es gibt hier viele Romeos und Julia. In Bad City werden einfach junge Frauen umgebracht, alles Julias, Ritualmorde der Drogenmafia. Alle suchen die Befreiung. Der Gangster, Julia. Aber von was befreien? War das nicht die Absicht von Romeo und Julia in der Version von Shakespeare?
Weg von der Ichwelt, vom Monolog, hin zum Wir?
Ehrlich gesagt, Pusteblume, spiele lieber den Gaffer als die Hauptrolle. I'm a back-of-the house-guy. Ich suche nur die Wahrheit, was ist die Wahrheit? Gibt es Wahrheit? Ich frage mich nach all der Debatte, was ist Affirmation wirklich? Verstehe ich das? Vermutlich ist Hartmann auch kein Theater Bourgeois. Ich verstehe Hartmann vermutlich nicht. Aber geht es im Theater nicht um das Verstehen?
Wir sollten uns lösen von den Vorbildern, den Einflüstererern, den Besserwissermenschen. Sind hier nicht viele Besserwisser am Werk? Vielleicht geht es Hartmann darum, dass er sich von seinem Wissen verabschieden will, oder?
Adieu B. Brecht, adiau Frau Duras, adieu Robbes-Grillet, adieu Herr Büchner. Adieu Uli Wahl. Es lebe Hartmann! Alles ist eine Art Suche. Im Park gräbt ein Einsiedler. Ein paar Jugendliche kommen hinzu: Was tust du hier?
Einsiedler: Ich grabe. Jugendlicher: Aber was ist der Grund? Einsiedler: Ich kenne den Grund nicht.
Uli Wahl, Mexico.
PS Vielleicht ist ja auch Uli Wahl eine multiple Persönlichkeit: Schlingensief, Hartmann, Carl Hegemann und Nikolaus Merck im Mono-Dia-log.
mfg
und lass dir nicht von kleinen postfaschsiten (baader group --- hui we are sooo radical) zur seite springen. bau deine bilder, mach theater, iss fleisch und hör auf zu schimpfen.
Gegenentwurf zur Mainstramblase besitze.
Man folgt oft den Lehrern, bis man merkt, dass sich die Lehrer im Irrtum verstricken. Das Scramble Egg bei Holiday Inn ist lousy. Grüne Flecken. Fest wie Hundekot. Ich lass mich Amerikanisieren. Esse Bacon und benützte Ketchup. Die verfluchte Bibel auf dem Nachtisch, aber kein Playboy Magazin an der
Rezeption. Ich werd jetzt zum newborn christian wie Mark Chapman, der Lenonattentäter, ich, Psychopath.
The death is the mother of beautiful, sagte Denis Johnson in seinem neuen Roman. Ich warte auf die Katastrophe, sodass ich eingreifen kann als Rotkreuzhelfer. Ich möchte Geschichte sein, mitmischen. Wer gibt mir das Streicholz? Ich, Biedermann und Brandstifter! Ich, der Physiker,
mit der Weltformel.
Ich lese gerade ein Buch (Zombie) von Carol Oates über Jeffry Dahmer. Man hat heutzutag nur eine Chance aufzufallen als Massenmörder und Kinderschänder. Oder du bleibst die Variable, die Zahl im Spiel, eine Art Nummer in der Statistik.
Nein, sagt Romeo, ich will nicht, dass mich jemand liebt, würde mich jemand lieben,hätte ich nichts zu sagen. Ich wünschte, sie führten mich in den Injektionsraum. Ich sähe visionhaft die zweite Existenz: Engel,blauer Himmel, Stille, der weite Ritt auf dem Rücken eines Zugvogels, ein Flug durchs All.
Sorry, ich wollte die Gebärmutter meiner Mutter nicht verlassen, sagt Romeo. Julia schweigt erstmal. Steige in meinen Chevi, auf dem Nebensitz Mohamed Ali. Lets be surreal. Lets be real.
Ich würde Hartmann the Foo Fighters für die nächste Inszenierung empfehlen. Vertiefe mich in die Village Voice, warte auf Dylan, der
vielleicht meinen Output (Gedankenviren) versteht.
Du wir werden erlöst, Romeo, sagt Julia. Alles gehört zur Erlösung, auch der Weg durchs Labyrinth, sagt Julia.
Hunter S. Thompson Gonzojouralist , auferstanden, mit Uli Wahl Maske. Oder Uli Wahl selbst?
Und die persönlichen Attacken erdulde ich wie der Hl. Sebastian (diesmal nicht Hartmann): Ihr könnt auf mich schießen, bis ich blute. Ich bekenne mich, nicht zum Christentum, aber zu meiner Kunst und Theatersicht! Habe mich schon mal für meinen ungequirlten Brei bei allen hier entschuldigt und würde raten, zum Sachlichen zurück zu finden!
Uli Wahl: Ich kann auch kurz
Kurier: Warum ist es passiert?
Bachler: Weil “Romeo und Julia” einzigartig ist. Die Liebesgeschichte der abendländischen Kultur. Jeder, der das sieht, fühlt sich persönlich gemeint. Jeder will seine kleine Liebe im kleinen Leben groß sehen. Und was haben die Menschen im Kopf? Meist nicht Shakespeare, sondern alles von Zeffirelli bis zum Lehrer am Theresianum. Ich finde die Aufführung theatralisch-ästhetisch sehr offen und angreifbar - inhaltlich finde ich sie überhaupt nicht angreifbar. Aber um das zu bemerken, müsste man sich sich wirklich mit dem Stück auseinandersetzen. Wenn ich jetzt lese, diese Aufführung sei ein “Tiefpunkt”, dann muss ich schon sagen: Der Tiefpunkt im Theater ist der Schlafsaal, niemals die Aufregung.
Kurier: Aber es gibt doch konkrete handwerkliche Einwände gegen diese Aufführung, die Qualität des Schauspiels …
Bachler: Ich finde die Auseinandersetzung damit äußerst oberflächlich. Wenn das Einzige, was man bei Figuren wie Mercutio anzumerken hat, die Nacktheit ist, das Einzige bei Lorenzo, dass der Schauspieler einen deutschen Kritiker attackiert hat, dann ist das einfach flach. Ich lasse jetzt einmal den Kritikern ihre Meinung, die Aufführung sei nicht gut. Ich behaupte aber: Sie ist wichtig!
Kurier: Aber reden wir doch nicht nur von den Kritikern - das Premierempublikum hat sogar schon zur Pause gebuht!
Bachler: Das ist doch in Ordnung! Das ist Reaktion! Wir sind doch kein Dienstleistungsbetrieb! Ich mach’ doch nicht “Romeo und Julia” als Eisrevue oder als Musical! Regisseure und Schauspieler sind Künstler. Sie haben eine Eigenverantwortung und ein Recht auf künstlerische Freiheit, auch gegenüber dem Intendanten. Ich war bei den Proben viel dabei, habe viel gesagt. Bestimmte Dinge haben sich verändert, andere nicht. Man kann mich dafür kritisieren, dass ich Herrn Hartmann engagiere. Aber man kann nicht erwarten, dass ich ihn engagiere, um ihm dann das Stück aus der Hand zu nehmen. Es ist eine Interpretation von “Romeo und Julia”: Dass die jetzt so einen Schmerzensschrei auslöst - so what?
Kurier: Wie läuft “Romeo und Julia” jetzt?
Bachler: Ausverkauft! Eine Vorstellung war die Premiere, mit Pausen-Buhs. Die Schauspieler aber reagieren, entwickeln, eine extreme Vorstellung lebt. Es gab auch eine Aufführung mit jungem Publikum, die haben gejohlt wie im Popkonzert!
P.S. Anmerkung der Redaktion: Das Interview erschien bereits am 7. Oktober im "Kurier".
Dark side auf den Moon. Ziehe ich mir rein. Thanks für den Tipp. Der Flug zum Mond soll in Hollywood inszeniert worden sein, der Flug fand nie statt. Alles Inszenierung. In meinem Hotel war Wasser in die Lobby eingedrungen, es quoll aus allen Kanälen. Auf der Bourbon Steet ist weniger Wasser. Die Leute laufen so confused herum, wie angestochene Zombies. Jeder will sich amüsieren. Ich kann mich amüsieren, bei Jazz und einem Bourbon, wenn ich zu mir finde.
Ich werde Yamabalaya essen. Im Commander Palace. Ich suche meine kreolische Wurzeln, das zigeunerhafte, den Ursprung. Von Warhol stammt, dass man als Künstler an Marketing denken muss. Es geht um Dior und nicht um Woolworth. Ich bin Luxus. Ich will auffallen, ich brauche den Porsche, ich will prominent sein. Ich versuche aus meiner eigenen Hölle rauszukommen.
Es geht um Spiel, selbst in der Burg in Wien. Jeder spielt, der eine mehr oder weniger. Sorry, ich war vom Trash beeinflusst, auch von Hartmanns Trash. Hab mir deswegen ein T-Shirt zugelegt, Aufschrift: Trash. Ich war in Wien. Kam mir verloren vor, hatte Angst ins Theater zu gehen. Kam mir so furchtbar alt und dekadent vor, alles. wie aus einer untergehenden Epoche. Ich hatte Arthur Schnitzler in der Pferdedroschke erkannt. Ich schweife ab, wie immer. Ich hab mir nach der Vorstellung ein Beuscherl genehmigt. Plötzlich saß Horvath beim Heurigen wie eine traurige Gestalt neben mir. Er fragte mich: "Fahren wir in den Wiener Wald?" Ich war unentschlossen, zögerlich.
Alle in diesem Forum haben mich durchschaut. Es geht um die Auslöschung des Uli Wahl. Bin eine funny Person, sorry für meine Stililstik und Eigenart.
Hartmann will wie Jagger sein, extrem anders, bizarr. Pop the pop. Jeder würde mit Jagger tauschen, sagt Romeo. Ich bin zurück im Hotelzimmer, Nacht. Ich kann nicht schlafen.
Uli Wahl
Der Echte. On the road New Orleans, Okt. 2007
PS: Bitte überarbeiten, ich brauch nen guten Lektor.
Bei zukünftigen Kommentaren, die unter diesem Namen abgegeben werden, setzen wir "Sebastian Hartmann" in Anführung.
Petra Kohse im Namen der Redaktion