Kommentare zu Romeo und Julia

Aus technischen Gründen mussten wir die Kommentare 1-70 hier auslagern.

Hier geht es zur Kritik.

Kommentare zu Romeo und Julia

Aus technischen Gründen mussten wir die Kommentare 1-70 hier auslagern.

Hier geht es zur Kritik.

Kommentare  
zu Romeo und Julia in Wien
Hartmann ist mit "Romeo und Julia" wirklich die einfältigste, dümmste und langweiligste Theaterproduktion seit Langem gelungen. Wenn er - wie in der Kritik erwähnt - die Liebesbilder entlarven wollte, ist ihm das gründlich misslungen. Entweder er landet im Sommertheater-Kitsch (Sternschnuppe!), im Schreckenskitsch (Romeo und Julia haben kitschig beleuchteten Sex in den Leichenbergen) oder in der puren Stadttheaterlangeweile (die Schauspieler als Chargen). Dass das alles kritisch gemeint ist will man an diesem Abend gerne meinen, sehen und fühlen kann man es nicht. Erschreckend auch, wie schlecht die sonst so tollen Burgschauspieler sein können. Und dass Julia Hartmann - man möchte rufen: Zurück auf die Schauspielschule! - besetzt wurde, weil sie des Regisseurs Schwester ist und dann drei Stunden nichts anderes tut, als nervtötend zu kreischen, ist schon tragisch für ein Theater, das viele Schauspielerinnen hätte, die diese Rolle spannend gestalten könnten.
zu Romeo und Julia in Wien 2
Die Aufführung ist tatsächlich ein einziges Ärgernis. Hektisch über die Bühne rasende Schauspieler, exaltiertes Gekreische als versuchsweise Darstellung von Entsetzen, die unvermeidliche Verwendung von Blut- und Kadaverattrappen - ödes und ausgebranntes Regietheater, hier nur in besonders armseliger Aufmachung.
Empfehlung: nicht hingehen, umgehend absetzen! Ansonsten Vergeudung von Zeit und (Steuer-)geld!!
Romeo und Julia, Sebastian Hartmann antwortet
Wenn ich Ihre Kommentare lese, kann ich auch nur kotzen. Nur weil die Aufführung nicht Ihrem reaktionären Mainstream Geschmack entspricht, muß sie noch lange nicht "einfältig" oder "dumm" sein.
Ich halte diese Inszenierung für sehr intelligent und gelungen und wüßte gern, welche Sommernachtstraum-Inszenierungen Sie denn bevorzugen??! Die von Max Reinhardt...hahaha...typisches borniertes Spießergelaber
Romeo und Julia, Antwort auf Sebastian Hartmann
Sommernachtstraum? Na ja, es sagt ja schon viel über die Regie aus, wenn Sie Romeo und Julia für den Sommernachtstraum gehalten haben! Und zum Vorwurf "reaktionär": Wie gern hätt ich eine moderne, radikale Version von "Romeo und Julia" gesehen! Kriegenburg in Hamburg hatte - ob man die Inszenierung nun voll gelungen findet oder nicht - zumindest einen spannenden Ansatz.
Wenn Sie Hartmanns Inszenierung jedoch für modern befinden, haben Sie wohl die letzten 20 Jahre im Theater verschlafen. Dieses ironische "Ha, wir machen uns mal lustig" ist doch das reaktionäre, besserwisserische Theater von Vorgestern.
Aber na ja: Wahrscheinlich haben Sie auch vor Jahren mal "gelernt", was fortschrittliches Theater ist und sich seitdem nicht weiterentwickelt...
Romeo und Julia, zweite Antwort auf Hartmann
Das ist ja wirklich zum heulen!!! Der Regisseur einer grauenhaft mißlungenen Inszenierung beschimpft in einem Internetforum seine Kritiker als reaktionär und geschmacklos, und lobt seine eigene Inszenierung als intelligent und gelungen! Eine solche Offenbarung ist wirklich selten!! Herr Hartmann, haben Sie denn überhaupt keine Selbsteinschätzung und Selbstachtung? Schämen Sie sich nicht dafür, ihre schlichten Gedanken auch noch in dieser Form zu veröffentlichen?
Die Inszenierung gehört zum schlechtesten, was ich seit Jahren im Theater gesehen habe !!! Der bornierte Spießer sind sie, Herr Hartmann, weil sie nur reproduzieren, was Castorf schon vor ewigen Zeiten vorgekaut hat, aber ohne dessen intellektuelle Brillanz! Wie langweilig!
Romeo und Julia - zu Hartmann 3
Jetzt wird's langsam lustig. Diese E-Mail von Sebastian Hartmann kann ja nur ein Fake gewesen sein. Ich kenne "Romeo und Julia" nicht, habe aber früher interessante Inszenierungen von ihm gesehen. So eine blöde Antwort würde der nicht geben. Oder?
Romeo und Julia - zu Hartmann 4
Natürlich ist "Sebastian Hartmann antwortet" ein Fake - und zwar einer, der um seine Enttarnung geradezu bettelt. Es ist schon eine wirklich lustige Idee, einem "Romeo und Julia"-Regisseur in den Mund zu schieben, er habe geglaubt, "Sommernachtstraum" zu inszenieren. Dass jemand wie Samsa (No. 5) darauf voll einsteigt, zeigt auf ebenso lustige Weise, wie hoch das Erregungspotential von Theater noch ist. Das ist ja auch irgendwie tröstlich!
Romeo und Julia - Hartmann antwortet
Meinte natürlich "Romeo", sorry(bereite gerade einen Sommernachtstraum vor). Aber es ist schon bezeichnend, wenn einem so ein Fehler gleich als "fake"-Vorwurf angekreidet wird. Das hetzerische und kleinmütige Umfeld eines anonymen Forums läßt solche Ausfälle natürlich jederzeit zu. Ich sage es nocheinmal: in Deutschland gibt es ein bestimmtes "vorbelastetes" Publikum, das offenbar nicht in der Lage ist progressives und neuartiges Theater zu akzeptieren. Es paßt ihm nicht in den Kram. Ich werde mich, gottseidank, auch in Zukunft nicht dadurch gängeln lassen.
zu Hartmanns Antwort wg. Romeo
Lieber Herr Hartmann (ob Fake oder nicht), energischer Widerspruch! Von dem hetzerischen Umfeld eines anonymen Forums zu sprechen, ist schlicht falsch. Natürlich wird in einem solchen Forum die ein oder andere Meinung mal sehr polemisch vorgetragen, und Sie machen da keine Ausnahme! Aber das Erstaunliche ist doch, dass polemische Ausfälle meist Regulative hervorrufen, Maßregelung und Widerspruch von anderen Nutzern. Das ist ein Prozess, der nichts Kleinmütiges und nichts Hetzterisches an sich hat, sondern oft - zumindest im kleinen Maßstab - sogar Aufklärerisches. Und dass darüber gestritten werden kann, was "progressiv" und "neuartig" ist - das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit. Ich zum Beispiel glaube, dass es gar kein interessantes progressives Theater mehr gibt (Rimini Protokoll etc. sind doch alles Fernsehformate), aber ich habe Ihren/Hartmanns "Romeo" auch nicht gesehen. Aber: Pure Dekonstruktion hat seinen Neuigkeitsreiz längst verloren. Und die Intelligenz, die Sie Ihrer/Hartmanns Inszenierung zusprechen, ist meiner Ansicht nach kaum ein Kriterium. Intelligenz gehört in die Mathematik. Das Theater braucht Räume, Bilder und starke Sprache (wie immer das dann aussieht), keine intelligenten Konzepte.

PS Gängeln lassen sollten Sie sich tatsächlich nicht, das ist schon richtig. Aber dass Sie mit Ihrem Kunstwollen in die öffentliche Diskussion geraten, das müssen Sie schon aushalten, ohne zu kotzen. Sonst machen Sie doch lieber Privatkunst für Gleichgesinnte.
Romeo und Julia - Hartmann antwortet nochmals
Muß hier nochmal was loswerden. Zu behaupten meine Inszenierungen hätten keine Räume und Bilder, ist schon sehr arg. Es geht doch nicht um Dekonstruktion. Von was denn? Das herkömmliche Theater hat sich längst selber dekonstruiert. Da braucht es solche wie mich gar nicht. Ich verstehe meine Arbeit vielmehr als affirmativ im besten Sinne. Ich versuche NEUE Räume und Bilder zu finden.Thats it.
Zu Sebastian Hartmann
hartmann ist cool.
Zu Sebastian Hartmann 2 (von ihm selbst verfasst)
Sehr komisch.
Antwort auf Sebastian Hartmann
Lieber Herr Hartmann (der Sie ja offenbar doch sind),
ich sprach nur davon, dass Theater Räume und Bilder brauche. Ich habe das Ihren Inszenierungen keineswegs abgesprochen, zumal ich ja bekenne, den "Romeo" gar nicht gesehen zu haben.
Die Geschichte mit der Affirmativität ist allerdings interessant, denn die Kritik liest ja Ihre Aufführungen eher doch "dekonstruktiv". Auf was genau bezieht sich denn die Affirmation?
Sebastian Hartmann über Affirmation
Affirmation ist der Wille zum neuen, besseren Theater.Das alte Theater ist tot. Stein, Zadek, Peymann haben abgewirtschaftet. Mir geht es um unmittelbare Berührung und Verstörung des Zuschauers, des Publikums, das ich nicht als unmündiges Kollektiv sehen will. Die alten Theaterformen (Einfühlung/Illusion) haben in unserer globalisierten Gegenwart keinen Platz mehr. Und da können sich Stadelmaier und Konsorten von mir aus die Finger blutig schreiben. Das bürgerliche Selbstbeweihräucherungstheater ist doch ein aberwitziger Anachronismus.
zu Sebastian Hartmann 4
dann gehn Sie doch ins kino an ihrem elften hochzeitstag! die freuen sich über ihr bezahltes ticket. und die sagen Ihnen das auch, wenn die dann den oscar gewinnen. danke, steuerzahler! neee... stimmt ja gar nicht. die sagen danke und nehmen ihr geld. aber wer mag schon leute, denen man dank schuldet.
Romeo und Revolution
Es geht um Revolution. Die Revolution der Seele. Der Mensch muss definieren, was einen Menschen ausmacht. Soll er ein abhängiger Sklave bleiben? Und für 5 Euro jobben? Oder soll er Vernissagen der KSK stören, mit faulen Eiern Vorstände bewerfen und auf die Bühne steigen und rufen:
Brüder, wir wollen Menschen werden.
Widerrede zu Hartmanns Affirmation
wenn wir vorstände bei der vernissage der ksk mit faulen eiern bewerfen, ist das streettheater in der tradition von langhans/teufel (kommune 1). wir suchen natürlich nach unserer eigenen künstlerischen sprache und wir versuchen die historischen fehler der kommune 1 zu vermeiden. wir werden uns an das tor zum bundeskanzleramt anketten lassen. vielleicht sollte sich hartmann anschliessen, aber er bevorzugt die großartigen künstlerischen produktionsbedingungen des wiener burgtheaters. er mag gerne den kamillieetee vom hospitant lauwarm serviert. der dramaturg verweist auf foucault "überwachen und strafen". bei romeo und julie überwachen die familien sich gegenseitig. unsere räume für romeo und julia werden gefängnisartig sein. natürlich werden wir uns auch auf grosse bühnen wagen, falls uns hartmann unterstützt. romeo und julia ist auch als revolutionsstück zu lesen. der krieg der familie montague und capulet hat u.a. mit kapitalistischem mobbing und konnkurrenzdenken zu tun. beide familien besitzen pizzerias und haben eine liason mit dem drogenhandel. es geht um steuerhinterziehung und lobbyistentum. romeo weiht julia ein ins kiffen, sie nehmen ecstasy, er vögelt sie unter einflüssen der drogen und viagra. viagra hält fünf stunden an. alles handelt auch u.a. vom lifestylekapitalismus. alles spielt in einer anstalt, oder wie gesagt in einem art gefängnis. uns reicht der nackte bühnenboden. etwas licht. alle sind verrrückt, neurotisch. alle sitzen in einer art therapiesitzung zusammen. die erste szene. die schauspieler sind nackt und suchen ihre kostüme aus. hartmann selbst gibt den therapeuten, gottähnlich, ein gewissenserforscher, der auf einem erhöhten tennissschiedsrichterstuhl sitzt. ein schauspieler wird wie der papst aussehen, ein anderer wie edmund stoiber, der nächste wie anne will. sie tragen masken aus pappmache. es geht um ein komplott der politischen klasse. der erste schauspieler ruft: "ich bin der erfinder des geldes!"
es geht natürlich auch nietzschehaft um die abschaffung von gott. die psychoanalytiker übernehmen als polizisten der gesellschaft die macht. deshalb trägt hartmann eine polizeiuniform. auf einer nebenbühne wird hitler von freud befragt, hitler suchte freud auf wegen seiner impotenz. immer, wenn hitler in die nähe einer möse kommt, versagt er. so gesehen reden wir von onanie. das ist stringent. ein polis des menschen ist der sexus. ein weiterer faden in der seele des menschen führt in das destruktive, wobei der destruktive gegen das postive kämpft. natürlich reden wir jetzt über antitheater.
und die lesart von romeo und julia und wir reden über regiekonzepte.
Sebastian Hartmann distanziert sich
Ich sage es ganz klar: ich distanziere mich in aller Form von irgendwelchen Trittbrettfahrern und Möchtegernphilosophen. Dieses Forum scheint eine Plattform für Hobbyautoren und Verschwörungstheoretiker zu sein (siehe Peter Stein-Kommentare). Miese Unterstellungen (Kamillentee vom Hospitanten?) weise ich in aller Form zurück. Eine Frechheit!
Abschied von Hartmann
Ja, schade, es hätte eine ernsthafte Diskussion über ästhetische Kategorien werden können. Doch gegen einen solchen Schreibschwall ist kaum ein Kraut, geschweige denn ein Argument gewachsen. Es war schön, Sie hier getroffen zu haben, Herr Hartmann. Auf Wiedersehen!
andreas baader group erklärt sich (eine Art Manifest)
romeo als stotterer.
wir distanzieren uns bewusst von hartmann nicht, obwohl!: er scheint sehr narzistisch und humorlos zu sein. nach beuys ist jeder mensch ein künstler.
die andreas baader kämpft gegen ästhetische kategorien und undemokratisches verhalten. wir sind eine freie theatergruppe ohne jedwede subvention.
wir sind nicht beleidigt, wenn man uns als hobbykünstler bezeichnet, denn jede kunst beginnt als hobby.
wir lesen den text romeo und julia anders als hartmann, das ist unser menschliches und demokratisches recht. in unserer bewusstseinwerdung träumen wir von der eroberung der medien. im demokratischen bewusstsein darf jeder mensch denken was er will. unser theater findet überall statt, auch in der volkshochschule, einkaufsstrassen, spontan in kaufhäusern, wir beziehen penner mit ein, auch, wenn sie ihr gedächtnis verloren haben. den junkie sehen wir als ein rebell, der sich gegen die schöpfung auflehnt. um all dies geht es auch u.a. in shakespeare-texten. natürlich hat hartmann auf seine eigene subjektive lesart ein anrecht. er darf seine kunst verteidigen. in unserer ethik würdigen wir niemand herab wie es sebastian hartmann im kommentar 19 tun. wir respektieren hartmanns kunst, haben aber andere vorstellung und ästhetische sichtweisen. wir stellen uns dem amnesiekranken wortschwall des penners genauso wie der rede von angelika merkel.
wir sehen unser theater eher in der tradition der wooster gruppe, oder la mama in n.y. bewusst halten wir uns selbst für amateure. wir lieben unseren dilettantismus.
wir spielen, sind kindisch, unsicher wie es jeder schauspieler sein sollte. auch wie hartmann misstrauen wir der sprache. wir unterscheiden auch nicht zwischen profi- oder amateurtheater. für uns ist alles theater.
nach unserer erfahrung steckt in jedem bauer ein philosoph.
ein weiteres beispiel soll genannt werden, die melchinger theatergruppe um bernhard hurm hat sich als schülertheater formiert und hat ihre theaterarbeit teilweise als kollektiv auf der schwäbischen alb fortgesetzt. das melchinger theater ist in der kunstszene allenthalben respektiert. gewisse inszenierungen wie strittmatters polenweiher sind in einigen aspekten auch amateurhaft. die andreas baader gruppe möchte sich bewusst von der deutschen staatstheatermentalität verabschieden. ohnehin junge künstler anderer generationen werden so und so nach neuen theaterformen und ausdrucksmittel suchen. wie gesagt, wir bezeichnen hartmann nicht als reaktionär, aber vielleicht ist seine ästhetik bereits veraltet. die zeit ist unendlich, in diese zeit werden wir erst aufgehen, nachdem wir gestorben sind. dieser tod wird wie ein ewiger traum sein, wo wir von allen gesetzen befreit sind.
die menschliche sprachfähigkeiten sind oft autistisch. unser darsteller des romeos wird behindert und ein stotterer sein. es wird bewusst ein junkie eingeladen, der einen monolg halten wird, Möchtegernphilosophie hin oder her.
hartmann will womöglich sagen und anerkennen, dass der mensch über das eigentliche denken nicht hinauskommt. wir sind nur bedingt fähig unsere träume(wo blitzende visionen auf ihre geburt warten)
abzubilden, deswegen müssen auch hartmann und wir vielleicht ästhetische grenzen anerkennen, weil menschliche fähigkeiten begrenzt sind. aufgrund dieser begrenztheit sind wir - auch die andreas baader gruppe - zum scheitern verurteilt.
wir bestreiten nicht, dass hartmann ein genie ist. wir sind nicht neidisch auf seine erfolge und produktionsbedingungen. uns erfüllt es eher mit neid, dass wir keine so großen künstler sind wie er es ist. auch wir suchen nach weiten unendlichen tableaus.
Sebastian Hartmann noch einmal
Was bitteschön hat das Ganze mit Andreas Baader zu tun? Einem Mehrfachmörder. Ich halte nichts von solchen postpubertären Kindereien. Widerlich. Auch das ist für mich Ausdruck einer dekadenten, reaktionären Selbstbezüglichkeit. Theater hat auch einen politischen Auftrag, der nicht durch wichtigtuerische Sandkastenspiele erfüllt wird. Das hat etwas mit menschlicher Reife zu tun. Einer Reife, die ich im Übrigen beim Publikum meist vermisse.Letztlich ein gesellschaftliches Armutszeugnis.
Bitte an Hartmann und alle Kommentatoren
Lieber Herr Hartmann, hallo Baader-Gruppe und hallo Gastomat und ihr anderen alle,
ich finde das billig: Der Regisseur beschimpft das Publikum, das Publikum den Regisseur. Die einen brüllen "DUMM!", die anderen "SELBER DUMM!". Keiner hört dem anderen zu, jeder kreist nur um sich selbst. Mein Gott, ist das erbärmlich. Man wird hier gebeten, themenbezogene Kommentare zu schreiben - und was gibt's zu lesen? Lauter kleine Beleidigte, die herumbellen.
Deshalb mal einen Vorschlag zur Diskussion: Ich denke, dass Theatermacher genauso wenig dem Publikum an den Lippen kleben sollten wie die Zuschauer nicht zu erwarten brauchen, sich bestätigt zu fühlen. Ich als Zuschauer will verführt werden, zum Nachdenken, zum Irritiert sein, zum Mitfühlen. Ich als Zuschauer weiß gar nicht, was ich eigentlich will, außer dass ich verführt werden will. Dafür müssen Macher das Publikum lieben und Zuschauer das Theater. In diesen Beiträgen lese ich keine Liebe, sondern nur Rechthaberei. Und also reden alle aneinander vorbei.
Lieber Herr Hartmann, nicht alle im Parkett sind bescheuert (sie sitzen da ja auch manchmal); und hallo Baader-Gruppe und die anderen, kein Regisseur will einfach bloß die Zuschauer ärgern, er braucht sie ja. Vielleicht können hier jetzt also mal ein paar sachbezogene Beiträge kommen bitte?
R. Gräfe
andreas baader group legt nach
romeo als mörder, oder ist das politische theater tot?
hartmann ist mit seinem publikum nicht zufrieden, also will er erziehen, die andreas baader group will niemand erziehen. wir stellen unsere kunst nur zur diskussion. durchaus haben wir einen anarchischen ansatz, da wir auch auf der strasse spielen wollen. wir heften menschen auch keine etiketten (postpubertär) an. wir wissen, dass andreas baader ein terrorist war. bei uns geht es nur um den spielerischen rebellischen ansatz. sicher begann baaders weg rebellisch und spielerisch. er trat schon früh provozierend auf, ensslin war literarisch bewandert, meinhof konnte druckreif reden. wir als andreas baader group warnen vor dem weg in den untergrund und gewalt, letztlich stellen wir als gruppe uns gesellschaftlichen fragen, warum menschen zum junkie werden, oder in den untergrund gehen. wir verweisen auf die konvertiten (zum islam), die sprengstoffanschläge geplant hatten. unter den kovertiten, die in den untergrund gehen, sind durchaus gebildete menschen, deren eltern wohlhabend sind. hier geht es uns um die erforschung der ohnmacht und machtlosigkeit, die viele menschen spüren, trotz demokratischer verhältnisse. für uns stellt sich die frage, gibt es korrisionsansätze in der demokratie? wir fragen uns, warum der islam für viele im westen geborene interessant ist. all diese fragen werden indirekt von shakespeare gestellt, warum versuchen romeo und julia aus dem gefüge der familie auszubrechen? über die ohmacht wollen wir in unseren inszenierungen sprechen, um den begriff demokratie zu erweitern oder zu erhellen. wir fordern, dass in jedem staatstheater ein dramaturg im foyer sitzt, der sich um junge dramatiker kümmert als ansprechpartner. dies wäre für uns ein demokratisierungsprozeß. geschähe dies würden mehr menschen an subventionen teilhaben.
in der geschichte gab es immer tragische figuren wie andreas baader und christian klar.
spannend zu erforschen ist, warum menschen zur gewalt greifen. diese frage stellt sich auch im romeo und julia-text, da nach meiner kenntnis romeo jemand umbringt. in welchem zusammenhang steht diese tat? ich denke schon, dass wir uns humanen fragen stellen und es um liebe in unser gesellschaftlichen auseinandersetzung geht. für uns stellt sich die frage, wurde andreas baader jeh geliebt? in unserer aufführung setzen sich romeo und julia den goldenen schuß, kleist tritt als totengräber auf. er kommt mit einer marionette auf die bühne. sicherlich ist die spielerische schauspielkunst immer ein art sandkastenspiel. als andreas baader gruppe bewahren und konservieren wir unsere naivität und unbekümmertheit. ohne diese gibt es keine schauspielkunst. wir sind gegen das masochistische regietheater konzept angetreten. wir stecken unsere schauspieler in kein korsett. die entwicklung des stückes ergibt sich aus dem spiel.
Theater, Turnverein des Popgeschmacks: zu Hartmann
Differenz. Ästhetik. Kunst. Literatur.
Die Sprache führt zur Sprachlosigkeit, weil die Sprache einen nicht mehr berührt. Sprache fehlt das seelenhafte wie der Musik. Am Ende jeden künstlerischen Ansatzes steht die Stummheit. Peter Stein verteidigt die Literatur, Castorf steckt im marxistischen Ansatz eines Aufklärungstheaters fest, Ostermeier sucht die Realität in der Realität, Peymann wurde beim Lesen der Besucherstatistik ertappt. Alle wollen ein paar Spuren hinterlassen, Chiffren angefertigt für die Grabsteine.
Allen gemeinsam ist, sie lieben das Theater,
aber Artaud liebte das Theater auch. Gestern wurden auf dem Berg Tarahumaras ein alter speckiger Mantel und vegilbter Zettel von Artaud entdeckt, es hieß, er habe sich über die Abwesenheit Gottes beklagt bei seiner Wanderung durch Mexiko.
Immer schon gab es Trend, oder Moden wie
Rimini Protokoll oder Pollesch. Vielleicht verändert sich das Theater zu einem Art Turnverein des Popgeschmacks. Alles wird abgehandelt: Geldmaschinen, Einsamkeit, Leere. Luna Park Ästhetik. Remix über remix. Sicherlich hat Stein recht, er glaubt daran, dass Kleist Pollesch überleben wird, außer es
käme zum Atomschlag und dem anschließend Exil auf dem Mars, wo wieder einer das Geld erfinden wird, dabei werden die Claims für eine neue Zivilisation abgesteckt. Marion Victor, Karl Heinz Braun oder Stadelmaier sind eher auf der konservativen Verteidigungslinie. Sie sind auf der Suche nach dem Genie, dem modernen Dramatiker, den es nicht mehr geben wird. Es ist klar, dass heute selbst ein Legastheniker ein Stück schreiben kann, weil es Korrekturprogramme gibt. Das wurmt Peymann und Stein, Kheinz Braun etc.
Sicher denkt jeder nur, was er denken kann.
Und weiter als nur denken, kann einer nicht
kommen. Alle unsere Vorstellungen sind längst überholt,
das unerkannte Genie steht längst in der
Bahnhofsunterführung, voll gepumpt mit
Heroin. Ein Kafka würde heute in der Psychatrie landen und man würde ihn mit Chemiekeulen anpassen.
Früher war es klar, dass ein Arbeiter ein
Arbeiter war. Es ging um Kommunismus oder
Nationalsozialismus. Marxisten und Trotzkisten. Niemand weiß genau, um was heute geht.
Keinem wird bewusst, warum das Geld erfunden wurde und was die Alternative dazu wäre. Alles ist am Ende stumm und ein Traum.
Uli Wahl Ajiic Mexiko
Anmerkung zu Stein
Manche nennen es Spam
So etwas nennt man Spam. Liebe Moderatoren, eigentlich mag ich die Diskussionen hier ganz gern, aber leider nehmen die überflüssigen Beiträge à la baader/uli wahl zu. Schade.
Manche denken anders
Liebe(r) D. Angerer!
Ist es nicht erlaubt, dass manche Menschen anders denken als andere denken? Und niemand erwartet von Ihnen, dass Sie den gleichen Anzug tragen wie ich.
Uli Wahl Ajiic Mexiko
Kein moderiertes Forum
Liebe(r) D. Angerer,
dies ist kein moderiertes Forum, sondern ein offener Kommentarbereich. Wir filtern lediglich Sittenwidriges aus und korrigieren (meistens) Tippfehler. Sinnhaftigkeit und Prägnanz wünschen wir uns auch. Aber veröffentlicht wird alles.
Freundliche Grüße von Petra Kohse
Die Angst vor Uli Wahls Gedanken
Manche Leuten scheinen Angst vor meinen Gedanken zu haben. Jeder ist Opfer und Täter, es geht nur darum der entsetzlichen Langweile des Lebens zu entkommen.Hartmann sucht nach neuen künstlerischen Ausdrucksmitteln, auch René Pollesch, das respektiere ich. Die Jugend ist halt unbekümmert. Deswegen sage ich, dass Leute wie Peter Stein oder ich überholt sind. Uns zerstört die Zeit. Verstehen Sie, ich respektiere auch Peter Stein, er bezeichnet sich selbst als mittelmäßig, das glaube ich nicht. Peter Stein steckt voller Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, das ist menschlich. Das macht ihn sympathisch. Im Grunde wollte er immer ein gutes Buch schreiben, das ist ihm bisher nicht gelungen. Vielleicht weil er zu "klassisch" erzogen ist. Er ist kein Tabubrecher wie Lenz, oder Kleist es waren. Er liegt mehr auf der Linie von Goethe. Kleist hatte eine Auseinandersetzung mit Goethe. Es wurde immer gestritten und gerungen um Ästhetik, Kunst oder das Dasein oder das Leben an sich. Ehrlich gesagt, vielleicht verstehen wir das Leben gar nicht. Viele Menschen arbeiten daran etwas für die Ewigkeit zurückzulassen, das hat mit dem endlichen Leben zu tun. Nun, es ist in der Kunst oder Literatur schwer an jemand wie Hölderlin heranzukommen, ästhetisch.

Hölderlin war voller Rein- und Zartheit.
Entschuldigen Sie meinen Zynismus!

Uli Wahl Ajiic Mexiko
Uli Wahl entschuldigt sich
Uli Wahl
Ich möchte mich beim Forum nochmal entschuldigen für meine Wortgewalt, Gedankenfreiheit, terrorristischen Ergüsse. Sicherlich war ich zu narzistisch, durch meine Wortschwall-Rheotrik habe ich mich vielleicht an der demokratische Debatte versündigt, weil ich zu viel auf einmal dachte und nicht prägnant genug war. Oft
war ich zu geschwätzig, wo ich minimalistischer sein hätte können, um dem Gegenüber das Freiheit zum Wort zu belassen.
Uli Wahl trauert
Blinde. Die jungen Dramatiker als Querulanten. Kunstmafia.Kultur in der Kampfzone. Chiffre 22.
Ohne den existentiellen Bezug wäre die Philosophie eine schale Affaire, sagte Sloterdijk.
Vielleicht trifft das auch auf die Kunst und Theater zu. Nun, Satre und Camus sind tot, die Zeit der
godardschen Schwarweiß-Filme ist auch vorbei. Jim Morrisson liegt auf Pere Lachaise, alle seine
Ideen sind mit ihm gestorben. Neue Zeiten ergeben neue Schriften. Die alten Redakteure
sterben, es kommen neue hinzu. Die Wiederholungen sind Programm. Die alte Montmarte
oder Montpanass Romantik ist passe, um Cafe Flor gibt es nur noch Touristen. Sartres
Kaffeetasse steht noch da.
Wegen meinen Entschuldigungen? Mir ist bewusst geworden, dass ein Forum zu fragmentarisch
ist. Ich war zu destruktiv und negativ. Es gibt im Spiel der Meinungsmacher welche die
wahrgenommen werden, andere nicht. Die konservative Stadelmaier Fraktion beklagt den
Zerfall.Wahrung der dramatischen Form , die Fragmentarisierung. Die jungen zeitgenössischen Dramatiker wirken überholt mit ihrer Kunst, weil sie im Stich gelassen werden.
Ich rede dann immer gerne von "Kulturmafia" , mit elitären Ansprüchen, mit der sie ihre Kunstansicht verteidigen.
Die jungen Dramatiker werden nur als Aussenseiterkultur wahrgenommen,
sie verschwinden auf der Studiobühne, wenig an Tantiemen. Kein Tabubruch,
kein Aufschäumen der Yellow Press.
Jeder muss Angst haben vor Alzheimer, dass alles im Nichts verschwindet.
Ich fürchte mich, vor meiner eigenen Mittelmäßigkeit. Die Zeit der Anklagen ist vorbei. Man wäre besser Schreiner geworden. Holz
und Natur. Konstruktiv Häuser bauen. Nur Uwe-Johnson-Tagesnotizen anfertigen.
Kürzlich Sloterdijk gehört, hat sich in die eigene Wortgewalt verliebt und in
seiner eigenen Intellektualität verrannt. Er hat nur unverständlich gestammelt.
Allen ist gemeinsam die Suche nach Liebe, aber was ist Liebe? Alle befinden sich
im Labyrinth. Nur der Bauer mäht die Wiese. Ohne Worte, vielleicht hilft HJ Klein (Opec
Attentäter) eine bauerliche Philosophie zu erfinden, wenn er nachts auf seinem französischen
Bauernhof nicht schlafen kann, umgeben von Gülle und Kuhfladen. Wahrheit? Raucht er
Gitanes oder Gauloise? Seine Haut ist grau geworden.
Es werden in kommenden Kulturen neue Ideen enstehen, Formen des Zusammenleben, der
Einzelne wird mehr Eigentum besitzen, auch, selbst dann, wenn die Konservativen dagegen
stimmen werden, niemand wird die jetzige Welt bewahren können. Alle die angeblich so klar
sehen, sind Blinde.
Wenn Fisch ein Buch herausbringt und der Spiegel dazu ein Titelblatt macht, könnte man auch
von Kulturmafia und Personenkult reden. Doch wer das kritisiert gilt schnell als Verschwörungstheoretiker und
Querulant. Sorry bin selbst überrascht über meinen Output.
uli wahl
Bitte an Herrn Wahl
Sehr geehrter Herr Wahl,
ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihre Selbstgespräche anderswo fortsetzen könnten. Wäre das möglich?
nikolaus merck
Uli Wahl entschuldigt sich abermals
sorry nikolaus merck
Und nochmal
Psychatrieexte. Sorry 2.
bin nur ein "alter" etwas aufmüpfiger Mann. Beschäftige mich vielleicht mit Bullshit, anstelle zum Kern zu kommen. Das sind Spiegelungen des eigenen narzistischen Ichs.
Sorry Nicholas Merck gebe Ihnen recht.
uli wahl
sorry, forum!
mein output war unkontrolliert, gelehrig, wissensanbiederung,denke immer, avantgarde zu sein, was immer das ist, aber merke dann, dass ich weiter zurück bin als ich denke.
uli wahl
zur Hartmann-Debatte und myself
zur hartmann debatte und myself
die gefahr ist, dass man immer zu sehr in die eigene gedanken verliebt ist.
ich suche nach einer bäuerlichen philosophie, aber ich stecke immer fest, weil als mensch bist du oft eitel und in dich selbstverliebt.
Wahl unter den Tisch
Da Herr Wahl offensichtlich auf allen Augen taub ist: Könnte die Redaktion die - ja: selbstverliebten, schon klar - Ergüsse von Herrn Wahl bitte unter den Tisch fallen lassen? Vielleicht könnte man zur Abwechslung mal zur sogenannten "hartmann debatte" zurückkehren bzw. diese mal (wieder) in etwas produktivere, an der Sache interessierte Bahnen lenken? Die Sache 'Theater' kommt hier gerade leider nur noch im Sinne von 'Selbstdarstellung' vor. Wie Herr Gräfe sagte: hier könnte durchaus THEMEN- und nicht ständig ICHbezogen diskutiert werden. Leider habe ich die Aufführung nicht gesehen und kann in dieser Hinsicht nichts beitragen; aber vielleicht gibt's ja noch ein paar kompetente Zuschauer? Wie sieht es mit Hartmanns Begriff der Affirmation ("der Wille zum neuen, besseren Theater") aus? Was fangen wir heute mit dem Liebesmodell 'Romeo+Julia' an? Wie aktuell/überholt/ideal/realistisch ist dieses? Wie genau positioniert sich Hartmann dazu? Wie geht die Inszenierung denn nun mit Klischees und Kitsch um? (Re)Produziert sie diese oder dekonstruiert sie sie? Was bleibt bei der Dekonstruktion für ein Rest?
Wahl will nicht unter den Tisch
Wissenwollen- Antwort, Romeo als Narzis, oder auf Artauds Spuren, fried eggs overeasy under the table.
Ich säge mir immer den Ast ab, auf dem ich sitze.
helfe morgen beim deutschen Bäcker aus, ist ursprünglicher. Ein Freund hat mir im Hinblick auf meine Kommentare geschrieben: Schuster bleib bei deinen Leisten. Er sagte, ich solle mich vor mir selbst schützen. Greife immer das Kunstestablishment an, aber was ist das Kunstestablishment? Fand ihre Erwiderung lehrreich und verdichtet,geschlossener als mein System, prägnanter.Bin dann erstmal wandern, nächste Woche, ist auch ursprünglicher. Ich versuche meinem narzistischen Gedankenterror zu entkommen. Sorry für meine stürmerischen, naiven Kommentarbomben, Wulst, der amteurhaft und dilettantisch und verletzend und anmassend war, ich versuche dazu zu lernen. Hab mich auch entschuldigt, die Entschuldigung gilt für alle.
Ich begehe oft Hochverrat an den schönen Künsten,
weil ich nicht schleife, sondern nur absondere. Ehrlich gesagt, komme ich mir dann oft wie ein Ratte vor, wie im Drehrad, oder der Tiger im Käfig, mit Illusionen kommt man auch nicht weiter, wir könnten auch Positionen und Romeo und Julia gedanklich weiter entwickeln aber wie ? Wo soll ich mich orientieren? Bei Jan Kott (Shakespeare heute)? Sicher bin ich nicht kompetent. Auch nicht schöngeistig und belesen genug. Hab' immer eine Janis gesucht, dachte Ulrike Meinhof würde sich in mich verlieben. Vielleicht geht es bei Romeo und Julia zeitbezogen um die perfekte Liebe, Traummann oder Intenetsex. Shakespeare stand über den Dingen, ist schwierig zu verstehen. Alle versuchen sich daran, niemand findet Antworten, wenn dann nur fragmentarisch, Shakespeares System ist komplex und geschlossen.Vielleicht ist das mein Problem, dass es nie zur Komplizenschaft in meinem Leben gekommen ist.Möglich, ich bin neidisch auf Hartmann, Stein etc.
War oft alleine, vielleicht fühlen sich Romeo und Julia auch einsam. Morgen erstmal Sauerteig ansetzen, Brezeln wickeln, mit Lauge bestreichen, eine Art praktische Philosophie, den Gedanken entkommen, dem Schmutz. Ich suche nur die Schlicheit, wie gesagt, eine bäuerliche Philosophie, ich bin noch lange nicht soweit. Diese Schlichheit vermisse ich bei Hartmann, warum kein Theater ohne Bühnenbild? Hartmann ist weder aktuell, ideal, realistisch, überholt, sondern fest steht, er versucht nichts zu beweisen. Wenn ich von Kategorien rede, versuche ich immer zu beweisen. nämlich meine eigene Wahrheit. Es sollte nicht darum gehen, dass sich jeder zum Wisser aufschwingt. Das gelobe ich zu verbessern. Deswegen hat mir Ihr Kommentar gefallen, Sie stellen Fragen. Uns Deutschen hängt an, dass wir immer den Psychoanalytiker spielen wollen. Das geht mir auch so, davon sollten wir uns befreien. Ich bin auch so ein Romeo, hab' immer über Liebe und Familie nachtgedacht. Vermutlich suche ich eine Janis Joplin, die Meinhof hätte mich bestimmt beeinflusst, wenn sie mich angesprochen hätte.
das hängt mit meiner Devotheit zusammen. Sorry, ich versuche, genauer zu werden, dichter, poetischer, schlichter. Ich denke, das Hartmann keine zu kategorische feste Position zur Kunst hat. Seine Inszenierung war sicher fliessend, lyrisch.Hartmann oder Pollesch sind weiter als ich. Ich bin etwas ratlos, ich kenne den " Willen zum neuen, besseren Theater" nicht. Ist aber ein Aspekt. Am Theater und schauspielerischen Spiel geht es auch ums Ich und Gruppendynamik. Mir ist klar, dass die RAF sich an ihren eigenen Gedanken berauschte. Vielleicht mache ich das auch, möglich. Das könnte man auch auf Romeo beziehen. Vielleicht ist das "neue bessere " Theater eine Illusion. Lass uns eine Kerze anzünden und spielen. Please Lord let me drive a mercedes benz.
Vielleicht hat Joschka Fischer recht, wenn er sich von der Illusion verabschiedete und der Realität zugewendet hat.
Ich bin so unsicher, Gefühlen ausgesetzt, ohne Vernunft, vielleicht war auch Romeo so.
uli wahl aj...
Herr Hartmann wären Sie bereit ...?
meine klasse und ich werden demnächst hartmanns romeo und julia anschauen. nach all diesen kommentaren hat sich meine erwartungshaltung grundsätzlich verändert. was würden SIE den jungen menschen konstruktives sagen?
herr hartmann, wären sie zu einem gespräch mit den schüler/innen und mir bereit?
Wahls Welt
Ich hasse die Masse. All dies ruft Romeo in die Sprechanlage an der Tür zum Hochhaus, wo er
Julia vermutet. Keiner will gewöhnlich sein, es ist aber nicht leicht, ungewöhnlich zu sein.
Der Stasioffizier, der zu Beerdigung von Exkameraden geht, will nicht, dass sein Weltbild
zusammenbricht. Der Nazi nach dem Krieg in der Adenauerzeit wollte das auch. Christian Klar auch. Niemand verabschiedet sich gerne von seinen Ideen. Um das alles geht es auch bei Shakespeare.
Ich bin nur ein moderner Don Quichote, der Windmühlenkampf ist mein Leidens- und Lebensweg, es geht darum aus dem Elfenbeinturm auszubrechen, die Türen zu öffnen, sodass du Abenteuer erlebst.
Ich werde nur noch Landschaften beschreiben, skizzenhaft, und gar nichts mehr sagen, weil
immer der Versuch da ist, dass du dich zu wichtig nimmst, deswegen der Tobak, deswegen
weg von der intellektuellen Scheiße, ich mach gern ein Witz, alles Abgesonderte von mir ist ein Versuch, nicht alles zu ernst zu nehmen. Vielleicht habe ich das falsch angefangen, gut, mein Humor ist ´merkwürdig.
Jeder Mensch will aus dem Betonsilo raus, aus der Anonymität, es ist klar, dass sich im Kulturbetrieb manche gerne feiern, Peter von Becker feiert Peter Stein, Peter Stein Peter von Becker, nach Schiller,
sollen alle Menschen Brüder sein. In der Welt ist nicht nur Herrn Stadelmaiers Meinung wichtig,
da hat Sebastian Hartmann Recht. Es ist klar, einer wie Herr Stadelmaier oder auch Kheinz Braun haben weniger Zweifel als ich. Sie sind Kulturgrößen, anerkannt. Hartmann kämpft dagegen an, er kämpft gegen das Gewöhnliche, es geht heute um ein Stimmengewirr, das niemand filtern kann, dem Stimmengewirr schliesse ich mich an.
Als Don Quichote ist mir klar, dass ich auf Ablehnung stossen kann. Ich wehre mich allerdings gegen das Sündenbocksystem: Wahl unter den Tisch. Stell dich in die Ecke, das war schon in der
Schule so. Deswegen bin ich auf den Esel gestiegen. Ich reite halt weiter auf meinem Esel wie Don Quichote. Wind kommt mir entgegen. Stürme. Schnee. Ein Freund wollte mich kürzlich wieder ins Lot bringen, er sagte: Uli, du kiffst und trinkst
zu viel. Auch eine Stimme. Viel werden nun sagen, schon wieder Wahl. Alles Stimmen. Für Hartmann, noch ein Romeospruch:Man greift immer das Establishment an, bis man zum Establishment gehört. In meiner Philosophie (die Rede ist von einem neuen besseren Theater) müssten wir über die Neighborhood reden, weg von der Staatstheatermaschinerie, Hartmann sollte in der Neighborhood inszenieren. Vielleicht könnte er dann alten Leuten beim Einkaufen helfen, nebenbei. Wahrscheinlich bin ich nun wieder zu messianisch und romantisch. Ich wehre mich nur gegen den absoluten unbedingten Anspruch der Hochkultur, hier treten oft Mensch an, die glauben alles zu wissen. Unser mangelnder Humor entlarvt uns selbst.
Uli Wahl
Dada Production
Der neue Guru: uliwahl@gmx.net
zu Hartmanns Romeo und Julia
erbaermlich
Was ist erbärmlich?
Was denn? Die Inszenierung oder diese Diskussion hier?
zu Hartmanns Romeo und Julia
Hartmann ist halt kein Gosch. Und die Tatsache, dass er Liebe nur als Sex, Trieb und Lüge verkitscht darstellen kann - übrigens mit Theatermitteln, die etwa vor 10 Jahren "in" waren - beweist mir, dass er außerdem ein feiger und dummer Regisseur ist, der meint, seine Figuren besser zu kennen als sie sich. Groß wäre es gewesen, hätte man die Figuren ernst genommen. Aber so ist es nichts, was man ernst nehmen müsste.
Hartmann gibt eins vor die Vorderzähne, im Burgtheaternotfall
Kein Gosch. Ja und?! Mit welchen "Theatermitteln" arbeitet der denn? Den "heutigen"? Da kann ich nur lachen! Was meine Feigheit und Dummheit angeht, bin ich zumindest nicht zu feige, solchen ignoranten Spießern wie Ihnen eins vor die Vorderzähne zu geben, wie ich es weiland im Burgtheater in einem ähnlichen Fall tat.
zu Hartmanns Manieren
S.g. Herr Hartmann, Sie sind ein ziemlich grauenhafter Regisseur, das ist hinlänglich bekannt. Ihr Theater und das von Jürgen Gosch trennen Welten! Wie es um ihre Manieren steht, haben sie mit Ihrem letzten Posting bewiesen!
Hartmann: lieber grauenhaft als gefällig
Hinläglich bekannt ist allenfalls, daß Sie Teil einer instrumentalisierten Mainstreamblase sind, die in ihrer Selbstbezüglichkeit und Borniertheit bei mir nur Ekel und Desinteresse auslöst. Bourgeoises Gefasel über "Manieren" bringt rein gar nichts. Ich sage es in aller Deutlichkeit: lieber ein "grauenhafter" Regisseur, als ein gefälliger.
zu Hartmann und der Konvention
Aber lieber Herr Hartmann, wenn Sie der bürgerlichen Konventionalität so abgeneigt sind, warum wollen sie dann von Menschen, die in einem wenig subversiven Forum auf das Reaktionärste Buchstaben aneinander reihen, um in einen halbwegs gesitteten Dialog über etabliertes Theater zu treten, warum wollen sie von so feigen und fremdbestimmten Spießern wie uns das Placet für Ihre grauenhaften Inszenierungen? Sie haben so recht, Gefälligkeit ist langweilig, und Selbstgefälligkeit ist erst richtig grauenhaft,insofern sind Sie doch auf einem hervorragenden Weg. Weiterhin viel Erfolg wünscht Ihnen eine Nicht-Zuschauerin
Hartmann ist gefällig!
Aber ihre Inszenierungen sind gefällig! Sie sind doch nur ein Castorf-Imitator, der sich in der Ablehnung des Publikums sonnt, um es dann als borniert und selbstbezüglich zu beschimpfen. Ihre Postings hier zeigen ganz klar auf, warum ihre Arbeit so langweilig und dumm ist: weil sie nicht auf der Suche sind, diskussionsunfähig, eitel, schlicht! Sie sind alles andere als radikal, sie sind einfach nur gewöhnlich! Und wenn es "bourgeois" ist, die Lösung von ästhetischen Differenzen mit der Faust anzuzweifeln, dann bin ich gerne ein Bourgeois.
Uli Wahl, melden Sie sich!
Lieber Uli Wahl,
Sie haben seit bald zwei Wochen keinen Kommentar mehr abgegeben.
Was ist denn nur mit Ihnen los?
Es ist nämlich so: Ich hätte es selbst auch nicht für möglich gehalten, aber das Wahlsche Kommentarwesen fehlt mir!!
Es war doch sogar eigens eine Überschrift für SIe eingerichtet worden: Wahls Welt.
Uli Wahl melden Sie sich!
Grüße von
nikolaus merck
Zu Mercks Wahl-Ruf: Verstand verloren?
Sehr geehrter Herr Merck, bei allem Respekt, aber haben Sie den Verstand verloren...?! Ich habe mit Freude die "wahllose" Zeit hier genossen. Und nun rufen Sie ihn zurück. Oder sind Sie etwa gar nicht Herr Merck..? Sondern selber Wahl?! Hilfe!
Trash gibts auch im Theater...
Wenn Sie es ohne Trash nicht aushalten - gehen Sie einfach mal wieder ins Theater.
Wahls Welt: On the road
sorry I'm travel'n, on the road with a Jack Kerouac book.
Von Guadalajara, Sierra Madre, zur Grenze Richtung Texas. Lots of tequilla lilfe like under the vulcano. Corona Beer, Popcorn, refried beans, tortilla.
Hartmann ist selbst nur Mainstreamblase und ob dieser Hartmann im Forum Hartmann ist?
Jeder richtet sich momentan in der Paranoia ein, hier versucht Paranoia Paranoia zu überbieten. (Paranoia Ansatz von Sloterdijk). Keiner traut dem anderen. Meinungskrieg. Meinung gegen Meinung. Wer überlebt den Meinungsterror? Niemand nimmt die Hure wahr am Straßenrand mit den verfaulten Zähnen, die unbedingt eine Prothese braucht, um im Geschäft zu bleiben. Nun habe ich ihr tausend Pesos gegeben, aber ich weiß, ich bin kein guter Mensch.
Und was ist Hartmann?
Ich denke, dass Hartmann nur ein Theater Bourgeois
ist, der noch einen langen Weg zu gehen hat.
Hartmann ist leider nicht Messias. Hoffnung - sagt Heiner Müller in seiner Krebsbaracke - ist ein Mangel an Information.
Hartmann scheint in seinen Kommentare ohne Hoffnung und Versöhnungstendenzen zu sein. Kunst ohne Hoffnung habe ich gelernt in den letzten Tagen ist Bullshit.
What ever, have a nice day. sorry have no spellchecker on hand.
uli wahl
nochmalige Bitte an Sebastian Hartmann
Herr Hartmann, am 2.10. hatte ich Sie gefragt, ob Sie bereit wären, mit SchülerInnen über Ihre Inszenierung zu diskutieren. Offensichtlich lesen Sie die Kommentare: Warum antworten Sie nicht? Antworten Sie nur auf Reaktionen, die Ihnen missfallen, die Ihre Stücke angreifen? Was ist mit Ihnen los? Die Jugend ist der Theaterbesucher von morgen: vielleicht - oder nun vielleicht doch nicht mehr - von Ihren Stücken!
Hartmann ist bereit
Sehr geehrte Gabriela, selbstverständlich bin ich bereit, im Anschluß an eine Vorstellung mit Ihnen und Ihren Schülern zu diskutieren. Es wäre jedoch sinnvoll dieses direkt über das Burgtheater zu koordinieren und nicht in diesem Forum. Bitte hier:http://www.burgtheater.at MfG, Hartmann
Ist Hartmann wirklich Hartmann?
Offenbar glauben manchen noch immer, dass der Poster wirklich Hartmann ist. So blöd ist nicht mal der!
Hartmann sagt: sehr witzig!
Sehr witzig Herr Melville...das ich nicht lache! wie war das denn damals mit Moby Dick...?! Diesen Kommentar hätten Sie sich echt sparen können.
zur Hartmann-Diskussion: beeindruckend
Eine beeindruckende Diskussion, die einiges über das Theater verrät! Wenn man sie als Stück aufführen wollte, würde wahrscheinlich jeder Schauspieler nach Überfliegen des Textes den Part von "Uli Wahl" haben wollen. Weil der am meisten redet. Aber spielt er wirklich die Hauptrolle? Interessant...
Wahls Welt: Aus Mexiko - weg von der Ich-Welt
Über das Klischees oder meine eigenen Klischees. Life with Hartmann. Corona Tequila Dunst.
Über Mexikaner:
Bin über die Sierra Madre hinweg. Ich weiß nicht, wie ich Mexikaner einordnen soll? Kenne Mexikaner nur aus Filmen. Darunter auch B-Pictures. Kenne ich Hartmann? Seinen Kunstwillen? Mein Film Bewusstsein oder Hollywood Schleim:In zahllosen Varianten kennt jeder das Stereotyp des "Mexikaners", wie er zum Beispiel im Western erscheint: arm, verschlagen, böse. Mal ist es ein zahnloser Bettler, zerlumpt gekleidet und möglichst hässlich inszeniert, der immerhin noch so etwas wie Mitleid heischt. Viel häufiger aber sind es korrupte, betrügerische Charaktere, kleine Händler vor denen man sich in Acht nehmen muss, weil sie zuviel Geld verlangen, manchmal Gelegenheitsgangster, zumindest Menschen, denen man nicht trauen kann, die immer etwas zu verbergen scheinen, geheimnisvoll und verschlossen. Oder richtig böse, brutale, größenwahnsinnige Schurken, die zumeist noch unberechenbarer erscheinen, als ihre US-"Kollegen".
Bin gerade in einer mexikanischer Grenzstadt. Es gibt hier viele Romeos und Julia. In Bad City werden einfach junge Frauen umgebracht, alles Julias, Ritualmorde der Drogenmafia. Alle suchen die Befreiung. Der Gangster, Julia. Aber von was befreien? War das nicht die Absicht von Romeo und Julia in der Version von Shakespeare?
Weg von der Ichwelt, vom Monolog, hin zum Wir?
Ehrlich gesagt, Pusteblume, spiele lieber den Gaffer als die Hauptrolle. I'm a back-of-the house-guy. Ich suche nur die Wahrheit, was ist die Wahrheit? Gibt es Wahrheit? Ich frage mich nach all der Debatte, was ist Affirmation wirklich? Verstehe ich das? Vermutlich ist Hartmann auch kein Theater Bourgeois. Ich verstehe Hartmann vermutlich nicht. Aber geht es im Theater nicht um das Verstehen?
Wir sollten uns lösen von den Vorbildern, den Einflüstererern, den Besserwissermenschen. Sind hier nicht viele Besserwisser am Werk? Vielleicht geht es Hartmann darum, dass er sich von seinem Wissen verabschieden will, oder?
Adieu B. Brecht, adiau Frau Duras, adieu Robbes-Grillet, adieu Herr Büchner. Adieu Uli Wahl. Es lebe Hartmann! Alles ist eine Art Suche. Im Park gräbt ein Einsiedler. Ein paar Jugendliche kommen hinzu: Was tust du hier?
Einsiedler: Ich grabe. Jugendlicher: Aber was ist der Grund? Einsiedler: Ich kenne den Grund nicht.
Uli Wahl, Mexico.
ICH ist Hartmann
Ab sofort bin auch ICH Sebastian Hartmann und ich klage mich selber an, schlechte Theaterarbeit zu leisten!
Über Pollesch - und Mitleid für Hartmann
Eigentlich ist doch dieses Forum hier ein gefundenes Fressen für Herrn Pollesch. Werden bei Pollesch die repräsentierenden Anteile in der Darstellung des Schauspielers unterlaufen, wird hier in der Hartmann-Diskussion gar die repräsentative Kraft des Namens ausgehöhlt. Sebastian Hartmann wird zur Hülle, die sich jeder in einem virtuell-perfomativen Akt überstreifen kann. Jetzt endlich - erstmals - tut mir der reale Hartmann leid.

PS Vielleicht ist ja auch Uli Wahl eine multiple Persönlichkeit: Schlingensief, Hartmann, Carl Hegemann und Nikolaus Merck im Mono-Dia-log.
Noch eine Frage an Sebastian Hartmann
hallo, ich habe letzte woche das stück romeo und julia im burgtheater gesehen. leider will ich hier nichts konstruktives zu der diskussion beitragen, vielmehr habe ich eine frage an herrn hartmann bezüglich der zwischendurch eingespielten musik. könnten sie mir bitte beantworten, ob sie ein stück von der band radiohead bzw. thom yorke verwendeten? vielleicht analyse? ich konnte dies im theater nicht sofort erkennen und als ich zuhause war, war ich mir nicht mehr sicher wie das ganze geklungen hatte. ich wäre ihnen, Herr Hartmann, oder auch allen anderen hier im forum sehr dankbar für eine antwort, da mir diese frage nun nicht mehr aus dem kopf geht.
mfg
Rat an Sebastian Hartmann: Fleisch essen
reaktionär ... mainstream.....kleinbürgerlich... junge, halt dich doch nicht mit solchen worten auf.
und lass dir nicht von kleinen postfaschsiten (baader group --- hui we are sooo radical) zur seite springen. bau deine bilder, mach theater, iss fleisch und hör auf zu schimpfen.
Sebastian Hartmann: Ich bin kein Vegetarier
Ich habe mit dieser Trittbrettmafia hier nichts am Hut. Wenn sich hier einige unter meinem Namen einen Jokus machen wollen. Bitte. Ich sage es deutlich: von Nichts kommt Nichts! Thats it. Und übrigens Heiner Müller: ich bin kein Vegetarier.
Wahls Welt: ich, der Physiker mit Weltformel
Hartmann Debatte 3.01, oder befinde ich mich im Labyrinth? Holiday Inn Blues, oder ich setze meine Boby Dylan Maske auf. Entweder Bob Dylan Maske, oder die Nashorn Maske? Eine davon setze ich auf. Feuerwehrleute (von Ioneso) in franzöischen Uniformen stehen bereit. Die Masse wird hinter mir herjagen und mich lynchen, weil ich den
Gegenentwurf zur Mainstramblase besitze.

Man folgt oft den Lehrern, bis man merkt, dass sich die Lehrer im Irrtum verstricken. Das Scramble Egg bei Holiday Inn ist lousy. Grüne Flecken. Fest wie Hundekot. Ich lass mich Amerikanisieren. Esse Bacon und benützte Ketchup. Die verfluchte Bibel auf dem Nachtisch, aber kein Playboy Magazin an der
Rezeption. Ich werd jetzt zum newborn christian wie Mark Chapman, der Lenonattentäter, ich, Psychopath.
The death is the mother of beautiful, sagte Denis Johnson in seinem neuen Roman. Ich warte auf die Katastrophe, sodass ich eingreifen kann als Rotkreuzhelfer. Ich möchte Geschichte sein, mitmischen. Wer gibt mir das Streicholz? Ich, Biedermann und Brandstifter! Ich, der Physiker,
mit der Weltformel.

Ich lese gerade ein Buch (Zombie) von Carol Oates über Jeffry Dahmer. Man hat heutzutag nur eine Chance aufzufallen als Massenmörder und Kinderschänder. Oder du bleibst die Variable, die Zahl im Spiel, eine Art Nummer in der Statistik.

Nein, sagt Romeo, ich will nicht, dass mich jemand liebt, würde mich jemand lieben,hätte ich nichts zu sagen. Ich wünschte, sie führten mich in den Injektionsraum. Ich sähe visionhaft die zweite Existenz: Engel,blauer Himmel, Stille, der weite Ritt auf dem Rücken eines Zugvogels, ein Flug durchs All.

Sorry, ich wollte die Gebärmutter meiner Mutter nicht verlassen, sagt Romeo. Julia schweigt erstmal. Steige in meinen Chevi, auf dem Nebensitz Mohamed Ali. Lets be surreal. Lets be real.

Ich würde Hartmann the Foo Fighters für die nächste Inszenierung empfehlen. Vertiefe mich in die Village Voice, warte auf Dylan, der
vielleicht meinen Output (Gedankenviren) versteht.
Du wir werden erlöst, Romeo, sagt Julia. Alles gehört zur Erlösung, auch der Weg durchs Labyrinth, sagt Julia.

Hunter S. Thompson Gonzojouralist , auferstanden, mit Uli Wahl Maske. Oder Uli Wahl selbst?
Sorgen um die Plattenkiste
Warum muss "Schülerin" dieses Theaterforum dafür benutzen, ihre CD-Sammlung zu vervollständigen? Zwar immer noch kreativer als die Ergüsse vom Wahl-Debakel, aber warum schreibt man sich im Forum über Hartmann, Pollesch & Co. die Finger blutig, wenn andere hier nur um ihre Plattenkiste besorgt sind?
Wahls Welt : Pink Floyd, schon mal GEHÖRT?
Wer meine "Ergüsse" (ha, ha, Gastomat) in diesem Forum aufmerksam durchliest, weiß, daß ich Bob-Dylan-Fan bin. An das Schulmädchen geht deshalb folgender Report: Was man bei Romeo Hartmann zu hören bekam, war nicht Radiohead, sondern Pink Floyd, falls deine Generation davon schon mal GEHÖRT hat.

Und die persönlichen Attacken erdulde ich wie der Hl. Sebastian (diesmal nicht Hartmann): Ihr könnt auf mich schießen, bis ich blute. Ich bekenne mich, nicht zum Christentum, aber zu meiner Kunst und Theatersicht! Habe mich schon mal für meinen ungequirlten Brei bei allen hier entschuldigt und würde raten, zum Sachlichen zurück zu finden!

Uli Wahl: Ich kann auch kurz
Mehr Sorgen um die Plattenkiste
Die von manchen gepflegte Verachtung von Musik als Inszenierungselement ist degoutant. Gastomat steht hier in bedenklicher Nähe zu Andrea Breth, die einmal meinte, die Vertreter des Regietheaters (Pucher und Co.) würden nur inszenieren, um ihre Plattensammlung präsentieren zu können. Die Frage der Schülerin ist mindestens ebenso relevant wie eine Frage nach Inszenierungsweisen, Bühnenbildeinfällen oder ähnlichem!
Hat Uli Wahl Hartmanns
Herr Wahl: Kann es sein, dass Sie die Inszenierung von S. Hartmann in Wien, von der Sie hier ausgehen und dauernd totalen Schwachsinn absondern, überhaupt nicht gesehen haben? Frage ich mich sowieso bei vielen Einträgen hier, komischerweise auch bei Einträgen, die von einem (oder mehreren) Herrn Hartmann(s) gebloggt worden sein sollen. Ich habe die letzte Aufführung gesehen und fand das Stück besser, als jeder Volksschullehrer mit Reclamheftchen es mir verständlich machen könnte. Ich mußte SELBST verstehen, für MICH! Vielleicht versteht man was ich meine auch nur, wenn man nicht in jede Premiere rennt und nachher seinen Senf absondern muß. Na ja, mir hats absolut gut gefallen.
Das sagt vieles: Klaus Bachler über
Das hier wollte ich noch schnell nachschieben, ansonsten aber nicht so rumlabern wie Wahl oder Gastomat, die sich hier breitmachen: Ein Interview mit Klaus Bachler, dem Burgtheaterleiter. Das sagt vieles, finde ich. Das wars dann von mir aus:

Kurier: Warum ist es passiert?
Bachler: Weil “Romeo und Julia” einzigartig ist. Die Liebesgeschichte der abendländischen Kultur. Jeder, der das sieht, fühlt sich persönlich gemeint. Jeder will seine kleine Liebe im kleinen Leben groß sehen. Und was haben die Menschen im Kopf? Meist nicht Shakespeare, sondern alles von Zeffirelli bis zum Lehrer am Theresianum. Ich finde die Aufführung theatralisch-ästhetisch sehr offen und angreifbar - inhaltlich finde ich sie überhaupt nicht angreifbar. Aber um das zu bemerken, müsste man sich sich wirklich mit dem Stück auseinandersetzen. Wenn ich jetzt lese, diese Aufführung sei ein “Tiefpunkt”, dann muss ich schon sagen: Der Tiefpunkt im Theater ist der Schlafsaal, niemals die Aufregung.

Kurier: Aber es gibt doch konkrete handwerkliche Einwände gegen diese Aufführung, die Qualität des Schauspiels …
Bachler: Ich finde die Auseinandersetzung damit äußerst oberflächlich. Wenn das Einzige, was man bei Figuren wie Mercutio anzumerken hat, die Nacktheit ist, das Einzige bei Lorenzo, dass der Schauspieler einen deutschen Kritiker attackiert hat, dann ist das einfach flach. Ich lasse jetzt einmal den Kritikern ihre Meinung, die Aufführung sei nicht gut. Ich behaupte aber: Sie ist wichtig!

Kurier: Aber reden wir doch nicht nur von den Kritikern - das Premierempublikum hat sogar schon zur Pause gebuht!
Bachler: Das ist doch in Ordnung! Das ist Reaktion! Wir sind doch kein Dienstleistungsbetrieb! Ich mach’ doch nicht “Romeo und Julia” als Eisrevue oder als Musical! Regisseure und Schauspieler sind Künstler. Sie haben eine Eigenverantwortung und ein Recht auf künstlerische Freiheit, auch gegenüber dem Intendanten. Ich war bei den Proben viel dabei, habe viel gesagt. Bestimmte Dinge haben sich verändert, andere nicht. Man kann mich dafür kritisieren, dass ich Herrn Hartmann engagiere. Aber man kann nicht erwarten, dass ich ihn engagiere, um ihm dann das Stück aus der Hand zu nehmen. Es ist eine Interpretation von “Romeo und Julia”: Dass die jetzt so einen Schmerzensschrei auslöst - so what?

Kurier: Wie läuft “Romeo und Julia” jetzt?
Bachler: Ausverkauft! Eine Vorstellung war die Premiere, mit Pausen-Buhs. Die Schauspieler aber reagieren, entwickeln, eine extreme Vorstellung lebt. Es gab auch eine Aufführung mit jungem Publikum, die haben gejohlt wie im Popkonzert!

P.S. Anmerkung der Redaktion: Das Interview erschien bereits am 7. Oktober im "Kurier".
Wahls Welt: Ich war in Wien
Wahl off the wall. Leider bin ich nicht berühmt, bin in New Orleans angekommen, wo ich ein Schiff besteigen möchte. Die Entchanted Isle. Ich führe nur eine absurde Existenz, ich bin Seemann, ich komme mir auf Schiffen immer wie in einem Raumschiff vor. Runter den Mississipi. Dann Gulf of Mexiko. Cozumel Yucatan, erste Station. Dann Montego Bay. Mein Labtop auf den Knie, sitze ich dann in meiner engen Kajüte. Ich weiß, ich bin infiziert. Ich rage nicht aus der Masse heraus, ich kleiner Romeo. Das Buch mit den Dylan Texten warf ich in den Lake Ponchatrain. Das ist also die Stadt, die bei der Katharina-Katastrophe schier unterging? Pink Floyd? Okay
Dark side auf den Moon. Ziehe ich mir rein. Thanks für den Tipp. Der Flug zum Mond soll in Hollywood inszeniert worden sein, der Flug fand nie statt. Alles Inszenierung. In meinem Hotel war Wasser in die Lobby eingedrungen, es quoll aus allen Kanälen. Auf der Bourbon Steet ist weniger Wasser. Die Leute laufen so confused herum, wie angestochene Zombies. Jeder will sich amüsieren. Ich kann mich amüsieren, bei Jazz und einem Bourbon, wenn ich zu mir finde.
Ich werde Yamabalaya essen. Im Commander Palace. Ich suche meine kreolische Wurzeln, das zigeunerhafte, den Ursprung. Von Warhol stammt, dass man als Künstler an Marketing denken muss. Es geht um Dior und nicht um Woolworth. Ich bin Luxus. Ich will auffallen, ich brauche den Porsche, ich will prominent sein. Ich versuche aus meiner eigenen Hölle rauszukommen.
Es geht um Spiel, selbst in der Burg in Wien. Jeder spielt, der eine mehr oder weniger. Sorry, ich war vom Trash beeinflusst, auch von Hartmanns Trash. Hab mir deswegen ein T-Shirt zugelegt, Aufschrift: Trash. Ich war in Wien. Kam mir verloren vor, hatte Angst ins Theater zu gehen. Kam mir so furchtbar alt und dekadent vor, alles. wie aus einer untergehenden Epoche. Ich hatte Arthur Schnitzler in der Pferdedroschke erkannt. Ich schweife ab, wie immer. Ich hab mir nach der Vorstellung ein Beuscherl genehmigt. Plötzlich saß Horvath beim Heurigen wie eine traurige Gestalt neben mir. Er fragte mich: "Fahren wir in den Wiener Wald?" Ich war unentschlossen, zögerlich.
Alle in diesem Forum haben mich durchschaut. Es geht um die Auslöschung des Uli Wahl. Bin eine funny Person, sorry für meine Stililstik und Eigenart.
Hartmann will wie Jagger sein, extrem anders, bizarr. Pop the pop. Jeder würde mit Jagger tauschen, sagt Romeo. Ich bin zurück im Hotelzimmer, Nacht. Ich kann nicht schlafen.
Uli Wahl
Der Echte. On the road New Orleans, Okt. 2007
PS: Bitte überarbeiten, ich brauch nen guten Lektor.
Hinweis der Redaktion zur Debatte um Hartmann
Ein Hinweis zur Debatte um Sebastian Hartmanns "Romeo und Julia"-Inszenierung in Wien: Keiner der Sebastian Hartmanns, die sich bisher als Kommentatoren zu Wort meldeten, ist identisch mit dem gleichnamigen Regisseur der Inszenierung. Dieser hat, wie er sagt, andere Foren, um sich zu äußern, lässt aber schön grüßen.
Bei zukünftigen Kommentaren, die unter diesem Namen abgegeben werden, setzen wir "Sebastian Hartmann" in Anführung.
Petra Kohse im Namen der Redaktion
Romeo und Julia: Im Burgtheater grölen die Kids
Zum Kurier Interview mit Klaus Bachler: Bachler sagt das Burgtheater mache keine Eisrevue oder Musicals und freut sich dann wenn die Kids bei der Schülervorstellung grölen, ist doch richtig süß von ihm, oder?
Kommentar schreiben