Armin Petras wird 2013 Schauspielchef in Stuttgart
Einstimmiges Votum
Stuttgart, 10. Oktober 2011. Armin Petras soll 2013 Nachfolger von Hasko Weber als Schauspielchef des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart werden. Das bestätigte am Nachmittag das Berliner Maxim Gorki Theater, dessen Intendant Petras derzeit ist.
Das einstimmige Votum der Stuttgarter Findungskommission müsse allerdings noch vom Verwaltungsrat des Staatschauspiels bestätigt werden. Stadt, Land und Intendanz in Stuttgart stünden jedoch hinter dem Vorschlag, heißt es. Hasko Weber hatte im Februar dieses Jahres erklärt, seinen Vertrag über das Jahr 2013 nicht mehr verlängern zu wollen. Armin Petras' Vertrag als Intendant des Gorki-Theaters läuft allerdings noch bis 2016.
(sle)
Mehr zu Armin Petras' Abwanderungsabsichten in der Presseschau.
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Klar, und Hasko Weber geht dann nach Leipzig, oder wie ??
"Faust auf's Auge"? Sicher eine gerne gewählte Redewendung. In diesem Falle jedoch (Ich würde diese Wette übrigens auch halten.) ist zu hoffen, daß es keinen der Beteiligten - Sebastian Hartmann, André Schmitts, das Berliner Publikum - schmerzlich treffen werde. Aber bis dahin bleibt nur abwarten und (nun was wohl?) Tee trinken.
Darüber hinaus gratuliere ich Armin Petras zu dieser Entscheidung. Sich nicht festzusetzen, immer voran zu schreiten, ist ja die zu bevorzugende Eigenschaft von Theaterleuten (ebenfalls ein Allgemeinplatz) - etwas, das man allerdings dem Multi-Talent und Arbeitstier Petras nun wirklich nicht mehr ins Stammbuch schreiben (und da noch einer) muß.
Zu faustdick:
Vielleicht geht Hasko Weber dann ja nach Leipzig. Und dann hätten wir die Möglichkeit fur noch 'nen Spruch: Und wieder dreht sich das Intendanten-Karussel ...
wenn schon der beste geht (nach stuttgart? ok, ist seine sache),soll wenigstens der zweitbeste folgen.
mich würde es sehr freuen, wenn er dann noch ein paar seiner großartigen schauspieler aus leipzig mitbringt, kann sich berlin sehr glücklich schätzen. wenn natürlich auch mit einem weinenden auge wegen petras.
Sebastian Hartmann hat das Theater revolutioniert.
Die Leipziger Handschrift
In der Wahrnehmung und Beschreibung von Sebastian Hartmanns Inszenierungen wie »Eines langen Tages Reise in die Nacht« und »Kirschgarten« hat sich überregional der Begriff der »Leipziger Handschrift« etabliert. Diese steht als Synonym für ein Spielprinzip, das jetzt mit »Fanny und Alexander« weiterentwickelt wird. Mit dieser Arbeitsmethode Sebastian Hartmanns verbindet sich der Versuch, auf die theaterüblichen Verabredungen und Absprachen gänzlich zu verzichten. An die Stelle von im Probenprozess getroffenen Vereinbarungen tritt die Kreativität und Spontanität des Schauspielers, und an die Stelle klassischer Regiearbeit tritt die Moderation, die das Geschehen auf der Bühne und seine Wirkung einzig zu be-, nicht aber festzuschreiben sucht. Somit werden die Akteure zu den Autoren eines Abends, dessen Geschichte mit jeder Vorstellung neu geschrieben wird. Einzig die Rollenaufteilung und das Material Bergmans bleiben unverändert. Der Zuschauer ist damit Teil und gleichzeitig Partner des unmittelbaren Schöpfungsprozesses. Das Stück, die »Inszenierung« entsteht live vor seinen Augen. Sie ist immer anders, denn die Chronologie des Abends ist offen und lässt damit Raum für die Phantasie des Betrachters. Jeden Abend aufs Neue begeben sich die Schauspieler auf die Reise in die Kindheit Ingmar Bergmans, in den Kosmos von »Fanny und Alexander«. Bergman beschrieb sich selbst einmal als »Komposition«, zusammengesetzt aus vielen unterschiedlichen Stimmen. Genau in diesem Sinne fügen die 13 Protagonisten auf der Bühne ihre unterschiedlichen Stimmen aneinander, beginnen gemeinsam zu komponieren und lassen darüber die Welt von »Fanny und Alexander« entstehen.
(Programmflyer).
Ich freue mich bereits jetzt auf seinen "NACKTEN WAHNSINN" am 11.Nov.11.
Hingegen gebe ich Ihrem Eintrag #17 recht, dass das DT derzeit den Bach runter zu gehen droht. Regisseure wie Thalheimer, die sonst gut waren, bringen einen Flop nach dem anderen raus. Die alten Inszenierungen von ihm und Goschs Inszenierungen ("Möwe", "Wanja", "Idomeneus") sind die best verkauftesten. Warum wohl?!
Sie unterliegem einem Denkfehler: Thalheimer hat auch schon früher an einem Haus von Khuon (HH Thalia Theater) inszeniert - und das war zu der Zeit als er Ihre erwähnten "Erfolgsinszenierungen" am DT unter der alten Intendanz erarbeitet hat...also hat das eine mit dem anderen nichts zu tun..denn er hat auch in HH "damals" wunderbare Arbeiten abgeliefert...ich denke, seine Müdigkeit hat mit der "Tret"-mühle Theater zu tun und nicht mit der neuen DT-Intendanz...er sollte mal ne Pause machen..und die Berliner sollten mal versuchen, nicht immer nur wehmütig der Vergangenheit nachzutrauern...Flexibilität ist leider keine ost-(?) deutsche Eigenschaft..--?-- obwohl ich hier keineswegs alle Menschen und Theatergänger über einen Kamm scheren möchte.
Aber vielleicht auch zwangsläufig für dieses Berlin: schnell was Neues - oh ja - nicht mehr ganz so neu - oh nein. Und gar nicht mehr wirklich hinsehen.
Ich war immer unheimlich gern im gorki. Und bin jetzt erstmal: TRAURIG!
um es zu präzisieren: herbert fritsch IST schauspieler und regisseur. mit leib und seele. wenn sie meinen, es würde ihn auf einen administrativen stuhl ziehen, so wollte ich lediglich meine wette entgegenstellen. dies war no. 16. bitte in der GÄNZE nachzuvollziehen. es geht um überzeugungen (von hf ALS schauspieler), nicht um bloße rollenzuschreibungen (schauspieler, ...).
Offenbar, folgt man dem Petras-Interview mit Dirk Pilz, findet Petras in Stuttgart Arbeitsbedingungen vor, die ihn reizen, und Stuttgart: ist es nicht ein größeres Theater als das Gorki ?
Jedenfalls ist es noch garnicht lange her, daß Inszenierungen von dort zum TT kamen, Schauspieler zum Spieler des Jahres wurden (und in Berlin blieben, Felix Goeser), ja, das Theater selbst Theater des Jahres geheißen wurde; hinzu kommt die Rolle dieses Theaters (siehe Volker Lösch) bei Stuttgart 21, und Herr Rothschild erwähnte zudem die Vergangenheit des Hauses: warum sollte dies alles nicht reizen, nach Stuttgart zu gehen ?
Käme Hartmann zum Gorki, verließe er nicht auch mit Leipzig ein größeres Haus als das Gorki ? Und wurden als Gründe seines angeblichen Versagens in Leipzig nicht gerade Voraussetzungen genannt, die in Berlin und speziell am Gorki garnicht bestehen ??
Wenn es hieße: "Soll sich Hartmann doch an einem kleineren Haus als Leipzig versuchen unter Bedingungen, die ihm mehr entgegenkommen !"- fiele einem da so schnell ein Haus ein mit besseren Bedingungen dafür als das Gorki ??
Und schließlich zu Hasko Weber: Wechselte der nun wirklich nach Leipzig, einem Haus auf Augenhöhe mit Stuttgart, und schon Stuttgart unter Weber durchaus eine Erfolgsgeschichte, käme mit ihm nicht auch wieder jemand in heimischere Gefilde zurück, noch dazu möglicherweise mit Löschchören, die sonst in Dresden hin und wieder zu hören waren ?. Wurde Leipzig nicht auch gewissermaßen ein wenig Dresden verordnet ??? Insofern wäre jenes "Bäumchenwechseldich", auf das hier gleich mehrere Poster angesprungen sind, garnicht so unmotiviert. Ich jedenfalls wollte mich nicht so verstanden wissen, daß ich das als typisches Intendantenkarussell monieren wollte, eher im Gegenteil: das Augenfällige hat auch im zweiten Blick darauf seinen Reiz..
ich könnte jetzt diverse publikumshits des gorkis aufzählen- genannt seien mal drei: Das Versprechen (regie: petras) läuft jetzt seit fünf (!) jahren, Anna Karenina seit dreieinhalb. Der Zerbrochene Krug ist immer ausverkauft.
Dazu scheinen Sein oder Nichtsein, Jeder stirbt für sich allein und (ja!) Die Wohlgesinnten veritable Hits zu werden.
Ich schließe mich Beitrag 29 an- es ist sehr traurig.
Ich hoffe, dass Petras auch nach 2013 noch ab und zu am gorki inzenieren wird.
www.zeit.de/news/2011-10/12/theater-armin-petras-will-ein-zeichen-setzen-12143009/seite-3
nunja, jedenfalls hat der eine ja sein rentenparadies bereits gefunden, am schönen see...und der andere kann sich ja bei der "fundamentalopposition" von seinem alten chef noch was vormachen lassen: schließlich versteht der sich ja ganz prima mit der konstanzer stadtregierung - die ja landesweit die opposition stellt...
sehr interessant, das zeitinterview. schon ein bißl hilflos herr petras in dem artikel, oder? warum hat er sich nicht vorher mal öffentlich luft gemacht und (zurecht!) über unterfinanzierung geklagt. sein vertrag war doch bis 2016 sicher. nun läßt sich alles leicht begründen: "ich wollte ein zeichen setzen...". naja. der spatz in der hand und die taube... nun ist er bis 2018 vom spendablen land ba wü gut versorgt. gratuliere.
aufgewacht? Die schönen Zeiten für arm aber sexy sind vorbei.
Bei mir in Stuttgart kann man eben etwas bewegen und Herr Petras wird mit offenen Armen empfangen. Hasko Weber hat gezeigt wie man mit den Verantwortlichen umgehen muss.(Ohne sich zu verbiegen)
MFG
Theo
bisschen mehr sachlichkeit tut uns allen gut, und die beinhaltet halt auch: weg von geschichtsklitterung und vergangenheitsverklärung. die zukunft bringt also petras nach stuttgart, das ist ja nun wirklich eine wahnsinnge innovative Wahl - auf beiden seiten, übrigens - da hat berliner (post 44) schon recht, auch wenn der restliche hauptstadtschmonz der übliche (und deshalb zu vernachlässigen) ist. aber es ist halt auch ganz bestimmt viel einfacher, nach außen den großen sozialromantiker zu geben und mit solchem impetus künstler auf eine bühne zu schicken, als selbst solche (theater-?)ideale mit ein wenig konsequenz zu leben und nicht dahin zu gehen, wo [zitat aus dem zeit-interview] "Stadt und Kollegen und Menschen, die sehr deutlich signalisiert haben, dass sie ein großes Interesse an meiner Person haben" oder man es sich unter dem label einer "fundamentalopposition" (ich bitte sie!) mit dem establishment bequem macht/machen kann.
petras for rostock, weber for wuppertal und nix soll ruhig in konstanz bleiben (auch wenn er das anders sieht, wie man ja immer wieder hören und lesen kann).
der Süden der Republik hat Glück. Zwei so erfahrene Theatermacher sind nun endlich in BaWü. Es scheint so als würde der Süden den Norden überholen. Auch überholt hat wohl der Mitarbeiter den ehemaligen Chef. Leistung zahlt sich aus und nicht Masse. Petras wird den Süden gewaltig aufmischen. Vorsicht Konstanz, sonst werdet ihr Nebenspielstätte, mit samt Afrika und Säntis.
da empfiehlt der eine intendant den anderen aus der stadt?
Wir werden sehen, was für Überraschungen auf uns Zuschauer einprasseln.
Doch der Wechsel von Petras nach Stuttgart ist zu wenig und zu einfach gedacht. Zu wenig von dem "echten", was Petras die letzten Jahre nach außen hat vermitteln wollen. Zu einfach gedacht, sich so leicht aus dem Staub zu machen. Die Probleme bleiben. Das Haus braucht einen Rückhalt.
peter stein?