Der Teufel steckt im Detail

Stuttgart, 23. Dezember 2011. Wie die Süddeutsche Zeitung in der heutigen Ausgabe und die Stuttgarter Zeitung bereits Anfang der Woche berichtete, ist es im Moment unsicher, ob das Stuttgarter Schauspielhaus wie geplant am 17. Februar 2012 eröffnet werden kann. Wobei bereits dieser Termin einem Plan B entspricht. Ursprünglich wollte man zum Saisonbeginn im Herbst 2011 ­den Spielbetrieb im sanierten Haus beginnen, der Termin war allerdings nicht zu halten.

Der Zeitplan der 25 Millionen teuren Sanierung sei erneut durcheinander, weil es auf mehreren Plätzen Sichtbehinderungen durch die Verschalung von Scheinwerfern gebe; ein Planungsfehler, der frühestens in der Sommerpause behoben wird. Da die komplette Steuerungstechnik und viele Anlagen neu sind, müssen sich die Mitarbeiter erst einmal qualifizieren und mit der Bedienung vertraut machen, wofür es aber an Zeit fehle.

Mitte Januar wollen der künstlerische Leiter Hasko Weber und geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks erneut mit dem Verwaltungsrat zusammenkommen und abschließend entscheiden, ob der Termin gehalten werden kann. Falls nicht, würde die Eröffnung wohl erst nach der Sommerpause stattfinden. Schon jetzt gibt es durch die verlängerte Bauzeit deutliche Umsatzeinbußen. Klar ist auch, dass die zusätzlichen Kosten auch zu Lasten der Oper gehen, die im Anschluss saniert werden soll.

(sueddeutsche.de / stuttgarter-nachrichten.de / sik)

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Kommentare  
Sanierung des Schauspiel Stuttgart: Bitte auf Kosten der Verantwortlichen
Es war bekannt, dass es in einem Theater Scheinwerfer gibt. Und da können Profis nicht berechnen, ob man von allen neu eingerichteten Sitzen aus an deren Verschalung vorbei auf die Bühne sieht oder nicht? Schwer zu begreifen. Entweder der Auftrag wurde an eine Baufirma vergeben, die keine einschlägigen Erfahrungen hatte (dann wüsste man gerne, warum), oder diese Firma arbeitet stümperhaft (dann wüsste man gerne, warum Theater und Oper den Schaden bezahlen und das Publikum auf Vorstellungen verzichten müssen). Wie dem auch sei, mit Brecht: "So etwas muss Folgen haben." Und zwar bei den Verantwortlichen. Sollen die sich wieder einmal auf Kosten anderer ins Fäustchen lachen? Kein Konditor, der statt Zucker Salz auf den Kuchen streut, käme so davon. Aber der Verfall der Moral - in der Wirtschaft wie in der Politik - scheint mittlerweile widerspruchslos hingenommen zu werden.
Sanierung in Stuttgart: kein Kinderspiel
Theater zu sanieren ist kein Kinderspiel! Komplizierte Technik, neueste Stand der Technik, ständige Neuwünsche des Theaters usw.
Sanierung in Stuttgart: Schlamperei oder Betrug
Werter Bauarbeiter, bitte benennen Sie den Stand der Technik, der seit der mehrfach überschrittenen Terminierung der Bauarbeiten erneuert wurde. Nennen Sie die "Neuwünsche des Theaters", die seither hinzugekommen sind. Wenn Sie das nicht können, ist Ihr Schreiben eine pure Unterstellung. Dass nichts ein Kinderspiel ist, wusste man bei der Planung. Wer in einem Theater Sitzreihen einbaut, die zu eng stehen, müsste die Berufslizenz verlieren. Dass man sich irren kann, ließe sich als Argument akzeptieren, wenn man ebenso oft früher wie später fertig würde. So aber handelt es sich um Schlamperei oder Betrug. Beides kann nicht widerspruchslos hingenommen werden.
Sanierung in Stuttgart: Kindern ist das Betreten verboten
Deswegen ist Kindern auch das Betreten der Baustelle verboten.
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