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Verhandlungen mit Dagmar Schlingmann über Bonner Intendanz gescheitert

Keine will nach Bonn

Bonn, 19. Januar 2011. Auch Dagmar Schlingmann schlägt den Bonner Intendantinnenposten aus. Nachdem bereits Anna Badora, Barbara Mundel und Elisabeth Schweeger, allesamt vom Bonner Generalanzeiger spekulativ als Bewerberinnen für die Intendanz ins Spiel gebracht, eine Bewerbung klar dementiert hatten, sind nun – so steht seit dem gestrigen Mittwoch fest – auch die Verhandlungen der Stadt mit der derzeitigen Saarbrücker Intendantin Schlingmann gescheitert.

Die Wunschkandidatin von Kulturdezernent Martin Schumacher begründete ihre Entscheidung laut Bonner Generalanzeiger erstens damit, dass sie in Saarbrücken in den vergangenen Tagen "ungeheure Wertschätzung" von Politik, Theater und Publikum erfahren habe. Zweitens sei ihr Bemühen, die vom Bonner Rat beschlossene Sparvorgabe von 3,5 Millionen Euro in ihrem Sinne zu reduzieren, erfolglos geblieben. Zwar habe Dezernent Schumacher "gekämpft wie ein Löwe", ihr Konzept für das Bonner Theater sei jedoch nicht mit den Sparvorgaben zu vereinbaren. In Saarbrücken scheint man hingegen einiges für das Bleiben der Intendantin getan zu haben, so sei ihr für 2013 u.a. eine neue Bühnentechnik (Kosten: 12 bis 15 Millionen Euro) versprochen worden.

Martin Schumacher zeigte sich enttäuscht von Schlingmanns Entscheidung: "Sie wäre klasse gewesen für Bonn." Er soll dem Generalanzeiger zufolge bereit gewesen zu sein, die 3,5 Millionen Euro zu stückeln und deren Einsparung nicht gleich in der ersten Spielzeit zu fordern – das sei einem neuen Intendanten nicht zuzumuten, "man braucht Zeit dazu". An der Summe an sich wollte man allerdings nicht rütteln, zumal wohl bereits Schumachers  Entgegenkommen in der CDU-Fraktion kontrovers diskutiert wurde.

Auch für den derzeitigen Bonner Intendanten Klaus Weise waren die Sparmaßnahmen der Grund für seine Nicht-Vertragsverlängerung über 2013 hinaus gewesen.

(Bonner Generalanzeiger / ape)

 

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Kommentare  
Schlingmann nicht nach Bonn: partout kaputt sparen?
Nicht das ich der Meinung wäre es müsse nun UNBEDINGT Schlingmann sein - es gibt sicherlich andere mindestens ebenso gute Kandidaten/innen, aber Bonns Hauptziel scheint ja momentan eher zu sein das Theater partout kaputt zu sparen. Wenn die Stadt im letzten Jahrzehnt nicht so ein horrendes Intendantengehalt gezahlt hätte wäre vielleicht jetzt noch was übrig?!? Ich wünsche den Bonnern jedenfalls, dass sie hinterher keinen billigen Schrott kriegen und das Theater mit all seinen Sparten erhalten bleiben kann. Egal wer die Nachfolge antritt...das wird wohl kein leichtes Unterfangen.
Schlingmann nicht nach Bonn: Thalia-Kopie
Bonn sucht die Superintendantin
Hier mein bescheidener Vorschlag für den Bonner Kulturdezernenten Martin Schumacher:
1. Einberufen einer neuen Findungskommission unter paritätischem Vorsitz der Herren Lux und Hegemann.
2. Festlegung des Zeitplans für das BSDS-online-Voting.
3. Vorschläge können ab sofort per e-mail an bsds@bonn.de geschickt werden.
4. Vier Kandidatinnen kommen in die engere Auswahl: Die ersten drei der Tabelle und ein besonders origineller oder wichtiger Vorschlag.
5. Es gewinnt die Kandidatin mit dem überzeugendsten Sparbuch.
6. Die Gewinnerin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

...nun votet mal schön!
Schlingmann nicht nach Bonn: Freude für Saarland
Bei so einem Voting wäre ich sofort dabei :-)

Und für das Saarland freue ich mich wahnsinnig, dass Frau Schlingmann und ihr Team noch eine (hoffentlich sehr lange) Weile bleiben. Das verspricht nämlich noch viele gute Inszenierungen, nicht nur von Schlingmann selbst, sondern auch von den anderen Regisseuren, die sie an das Haus holt. Und dass mit ihr auch ihr Lebensgefährte Christoph Diem bleibt, ist mindestens genau so viel wert. Denn seine sparte4 bereichert das SST ungemein, und die ist ohne ihn unvorstellbar. Und auch für die anderen Spielstätten kommen von ihm mit die besten Inszenierungen. DANKE also, Frau Schlingmann, dass Sie uns treu bleiben!!!
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