Von Schwaben nach Thüringen

Stuttgart, 22. Januar 2012. Wie die Stuttgarter Zeitung am Abend auf ihrer Webseite meldete, wird der Intendant des Stuttgarter Staatsschauspiels Hasko Weber ab Sommer 2013 Intendant des Deutschen Nationaltheaters in Weimar. Das gab am Sonntag der thüringische Kuturminister Christoph Matschie (SPD) bekannt.

Hasko Weber ist seit 2005 Schauspielchef in der baden-württemberischen Landeshauptstadt. Im letzten Jahr hatte er angekündigt, seinen zum Ende der Spielzeit 2012/2013 auslaufenden Vertrag, trotz eines entsprechenden Angebotes, nicht zu verlängern. Nachfolger Webers in Stuttgart wird dann der derzeitige Intendant des Berliner Maxim Gorki Theaters Armin Petras.

In Weimar wird Weber (48) Vormann eines Dreisparten-Hauses mit Oper, Schauspiel und der Staatskapelle Weimar, dessen finanzielle Ausstattung in den letzten Jahren immer wieder umstritten war.

Der Sachse Hasko Weber wird in der thüringischen Klassikerstadt dem Schweizer Stephan Märki nachfolgen, der bereits seit dem letzten Sommer gemeinsam mit Geschäftsführer Marcel Brülhart das Konzert Theater Bern leitet.

(Stuttgarter Zeitung/ jnm)


Zu den Gründen für Hasko Webers Wechsel nach Weimar: die Presseschau vom 25. Januar 2012.

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Kommentare  
Weber nach Weimar: Verwunderung
wie?!? was? na, das rückt den "freiwilligen" rücktritt in stuttgart ja in ein merkwürdiges licht?! warum geht jemand vom supersubventionierten stuttgart in die finanzkrise thüringen? naja, dann komm halt zu uns. aber bitte ohne hartz4-chöre von lösch. die gibts hier in der region nämlich im gegensatz zu stuttgart wirklich.
Weber nach Weimar: Ein bisschen Freude!
lieber olle goethe! seien Sie nicht so eitel und resignativ! freuen Sie sich mal bisschen auf hasko weber in weimar! nach der enorm dürftigen zeit unter dem (...) (zumal nach dem weggang von tilmann köhler) kaum wahrgenommenen stefan märki, kommt mit hasko weber hoffentlich jemand in die kleine selbstverliebte stadt, wo irgendiwe alle kleine (und olle) goethes zu sein scheinen, der was vom politischen theater versteht und nicht nur vom ärzte-anwälte-martinkränzchenmäßigen sekt-empfang. Ihren neid auf stuttgarter verhältnisse lassen Sie dann, lieber olle goethe, hoffentlich mal zuhause. Seien Sie mal nicht so strukturverletzt! arbeitslos zu sein ist nämlich kein schicksal, das Sie Volker Lösch anlasten können. und schöner als bei Lösch singen die berühmten thüringer chöre ja nun wahrlich nicht davon. ehe die von was relevantem singen, trällern die doch lieber von den thüringer höhn (wo Sie natürlich, olle goethe, wie ich annehmen kann, schon oft mit horden singender arbeitsloser entlang gewandert sind!)
Weber nach Weimar: In Stuttgart nicht anders
Freude? Märki hätte das Theater, vor allem Schauspiel, bedeutungslos gemacht? Das Schauspiel Stuttgart ist ja nun seit 2005, Webers erstem - und nahezu einzigem - erfolgreichen Jahr auch seit längerem unspannend und belanglos und bedeutungslos. Aber Harald Schmidt zieht sicher in Weimar als Faust und Mephisto und Gretchen.
Hasko Weber nach Weimar: Sehnsucht
Hasko Weber hat einfach Sehnsucht nach seiner Heimat - nach Menschen, die die gleichen Erfahrungen und Wurzeln haben wie er, die das, was ihn umtreibt, verstehen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Im reichen Schwabenland, das von den gesellschaftlichen Veränderungen im Osten so gar nichts mitbekommen hat und sich dafür auch nicht interessiert, das abgesehen von Stuttgart 21 seit 60 Jahren unerschüttert ist (auch mit einem grünen Ministerpräsidenten ändert sich nicht wirklich etwas), kann man sich manchmal ziemlich heimatlos fühlen. Insofern bin ich gespannt, welche Themen Armin Petras in Stuttgart auf den Spielplan setzt und beglückwünsche Hasko Weber, dass er seinem Herzen folgt - das unterstelle ich ihm mal. Arbeiten in finanzieller Sicherheit ist schön, aber es ist nicht alles.
Weber nach Weimar: romantisierend
Also entschuldigung, wie töricht ist dieser romantisierender Kommentar? Weber folge seinem Herzen und geht aus freien Stücken aus dem reichen Stuttgart weg, um dann mit zigmal weniger Geld ein Theater leiten soll, indem er unter Seinesgleichen mehr Erfolg haben wird/könnte. Vielleicht ist er ja auch lediglich sehr sehr erfolglos gewesen in den letzten Jahren und hatte einfach keine bessere Alternative...Vielleicht auch nicht, aber wer weiß das schon...
Weber nach Weimar: zu lange
In einem Interview stand, das Hasko Weber sich für Weimar entschieden hat, weil sie zu lange für eine Entscheidung in Leipzig gebraucht haben.
Weiß jemand, wer in Leipzig noch im rennen ist?
Weber nach Weimar: Kräppelchen
Laut heutiger Morgenpost fallen Leipzig und Berlin wegen Entscheidungsschwäche wohl vom Intendantenkarussel. Heißt also, da ist wohl bald keiner mehr übrig, jedenfalls nicht von den interessanten Leuten. Aber Schmitz wird fürs Gorki sicher noch jemanden aus dem Hut zaubern und Leipzig bäckt derweil Kräppelchen, sprich, blickt in die Röhre.
Weber nach Weimar: Thalheimer
@mathias

Michael Thalheimer soll im Gespräch sein....
Weber nach Weimar: Nur 90 Minuten
Michael Thalheimer als Intendant in Leipzig. Das klingt ja nach einer spannenden Lösung.
Zumindest würden die Theaterabende dann nicht mehr als 90 Minuten dauern und vielleicht lockt dass ja die Leipziger in ihr Theater. Auch wenn ich es nicht so richtig verstehe, dass es Hartmann nicht geschafft hat, in seiner Heimatstadt anzukommen. Schade.
Weber nach Weimar: kleine Häuser
Thalheimer gibt sich mit diesen "kleinen" Häusern nicht ab. Dafür rücken noch "kleinere" Häuser auf diese Position:
Sewan Latchinian (Senftenberg) - Gorki
Enrico Lübbe (Chemnitz) - Leipzig
Weber nach Weimar: Wegen Thalheimer ins Theater stürmen
Das ist ja eine tolle Nachricht, wenn es Herr Thalheimer schaffen würde.
Die Stücke würden nicht länger als 90 Minuten dauern. Vielleicht stürmen die Leipziger ja dann ihr Theater...
Weber nach Weimar: beste Wahl
Latchinian am Gorki? Naja, mal sehen.
Aber Lübbe in Leipzig ist tatsächlich die beste Wahl.
Weber nach Weimar: andere Kollegen
Was ist eigentlich mit den Kollegen Sebastian Nuebling und Jens Hillje?
Weber nach Weimar: special interest, special ostdeutsch
Für das Gorki wären beide sicher interessant. Aber Leipzig ist so sachsenostdeutschspecial... Was soll ein Schweizer dort? Und Hilje ist auch zu special interest, vielleicht okay fürs Gorki.
Ich hätte mir Lübbe ja in Stuttgart gewünscht. Neben Wieler wäre das ein sehr kluges, sensibles Schauspiel-/ Operführungsteam gewesen und in der inhaltlichen-ästhetischen Ähnlichkeit ein guter Doppelschlag. 2018 dann vielleicht.
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