Unbescheiden ohne Worte

von Matthias Schmidt

Leipzig, 15. November 2012. Sebastian Hartmanns "Mein Faust" ist ein Abend ohne Worte. Um es noch mal deutlich zu sagen, das ist ja nicht ganz üblich im Schauspiel: Es ist ein Abend, an dem kein einziges Wort gesprochen wird. Das ist und macht sprachlos, in jeder Hinsicht. Goethe als Altlast, Respekt!

Dass Sebastian Hartmann seine letzte große Inszenierung unter eigener Intendanz nicht bescheiden angehen würde, war zu vermuten. Einerseits, weil "Krieg und Frieden" zuletzt einfach umwerfend war, bildgewaltig und von einem für Hartmann gänzlich ungewohnten Hang zum Erzählerischen. Andererseits, weil "Mein Faust" wie eine Abschiedsanmaßung klingt, aber gut. Die Idee ist so simpel wie großartig: weg mit dem Gefasel vom Erkenntnissucher und sich im ewig Weiblichen Verfangenden, weg mit dem Pathos, weg mit der Last sprechen zu müssen, was fast jeder als Schüler gesprochen hat. Oma konnte es sogar noch auswendig. Recht so, weg damit, es ist eh alles gesagt, und vieles davon zu oft.

Feuerwerk in der Glasbox

Was aber bleibt vom "Faust" ohne Gretchenfrage und Osterspaziergang, ohne "Habe nun, ach" und "Da steh' ich nun"? Was ohne Studierzimmer und Blocksberg? Kulissen gibt es ja auch keine. Das pure Schau-Spiel, Bilder, Geräusche, Musik. Stimmungen statt Interpretationen – schauen wir mal. Vor dem Centraltheater jedenfalls, zweieinhalb Stunden später, wechseln all die nicht gesagten Worte so zahlreich die Besitzer, dass man das Projekt als gelungen bezeichnen könnte. Allein, mir fehlt der Glaube.

Am Anfang war ein Feuerwerk, gezähmt in einer Glasbox, wirklich sehr hübsch. Dann ward es Licht, und wer gute Augen hat, konnte erkennen, dass auf der Hinterbühne ein nackter Mann an einem Klavier saß. Im Programmheft, das dieses Mal ein Plakat ist und natürlich, wie wir es vom Leipziger Schauspiel nicht anders kennen, ohne Sätze auskommt, steht, dass der Mann auch "Nackt" heißt. Ganz ehrlich, mir schwante da nichts Gutes.

meinfaust 560 rarnold centraltheater uSpiel mit der Goethe-Maske © R. Arnold / Centraltheater

Los geht's: Damen mit irre hochgesteckten Perücken und Herren in ebenfalls historischen Kostümen machen Geräusche: sie atmen, keuchen, stöhnen und schreien. Noch weiß ja keiner, dass das so bleiben wird, man lässt es also erstaunt geschehen. Der am lautesten und längsten (gefühlt eine Viertelstunde) Schreiende wird sicher Faust sein, Mephisto wirds kaum nötig haben. Der Nackte brüllt gelegentlich mit, und sein Klavier macht jetzt sehr laute technoide Geräusche. Dann wird kopuliert, erst paarungsüblich, später in der Gruppe. Ähm, Walpurgisnacht?

Klassiker-Activity

Die stärkeren Szenen folgen später, weshalb es bis hier ein bisschen wie bei diesen Gesellschaftsspielen läuft, Scharade und Activity: Man sitzt da und versucht anhand des Gespielten herauszubekommen, was gemeint ist. Hier: Wer gerade in welcher Szene ist. Feuerwerk? – Prolog Im Himmel! Des Pudels Kern war echt zu leicht. Klassiker-Activity. Wer es weiß, lächelt wissend. Und wer nicht, lacht einfach mit. Spielverderber sind uncool, gerade im Theater. 

meinfaust4 280 rarnold centraltheater u Manuel Harder und Cordelia Wege
© R. Arnold / Centraltheater

Schöne Idee, am Ende aber zu wenig, um als Regiekonzept durchzugehen. Selbst wenn man die Bewertungsreserven einbezieht, diesen Bonus, den die Jünger diesem wirklich bewundernswert kompromisslosen Regisseur einräumen – man könnte auch sagen, die Differenz zwischen seinem Scheitern als Intendant und dem grandiosen Gelingen seiner besten Inszenierungen – muss man diesen Abend letztlich als ziemlich verzweifelt wirkenden Jungenstreich verstehen. Goethes Sprache zu eliminieren ist die eine Sache, ein Stück zu erzählen die andere. Über weite Strecken wirkt der Abend angestrengt bis bockig, eine Mischung aus Improvisationstheater und Provokativ-Performance mit Klamaukanteil, eine Dechiffrierübung für Insider und Hipster. So ist das ja auch oft auf diesen Partys, auf denen Activity gespielt wird. Man macht es mal mit, aber bisschen quatschen wäre schon auch ganz schön gewesen.

Stückwerk

Wieder einmal beschädigt Hartmann seine Idee durch die "Leipziger Handschrift" genannte Arbeitsweise. Statt durchzuchoreografieren, das wäre ja möglich, stückelt er und lässt er stückeln. Jeder steuert etwas bei, und niemand fügt es richtig zusammen. Das ist so ärgerlich, weil viele einzelne Bilder und Szenen einfach wunderbar sind – originell, komisch, böse, traurig, tiefsinnig. Leicht und ironisch wird ein riesiger Pappmaché-Goethe begraben. Anschließend versucht jemand, in seinen (hohlen!) Kopf zu kriechen. Jepp! Teletubbie-lustig karikieren Riesenpuppen mit Schaumgummihämmern die Faust-Klischees. Yes!

Masturbatorische Fehlversuche führen das Scheitern der Utopien vor. Von wegen, verweile doch! Mehr davon! Doch kaum glaubt man wieder, etwas Großartigem beizuwohnen, folgt irgendein Rotzen oder Kotzen oder Trampeln oder Strampeln und man hofft, dass gleich Hape Kerkeling erscheint und das aufopferungs- und sogar lustvoll spielende Ensemble mit einem letzten "Hurz" erlöst.

Am Ende treten drei offenbar Behinderte in Engelskostümen auf und singen Lautmalereien, die den zuvor ausführlich gehörten fatal ähneln. Was ist das jetzt - sind wir alle verrückt geworden? Ist, wonach wir streben, Wahnsinn? Lieber nicht darüber nachdenken, ob das nur plump oder schon geschmacklos ist! Nix wie weg, ab in die Küche, da sind auf jeder Party die besten Gespräche.

Mein Faust
Regie und Bühne: Sebastian Hartmann, Musik: Nackt, Kostüme: Adriana Braga Peretzki, Licht: Franz David, Video: Kai Schadeberg, Dramaturgie: Michael Billenkamp, Uwe Bautz.
Mit: Manolo Bertling, Artemis Chalkidou, Manuel Harder, Matthias Hummitzsch, Janine Kreß, Benjamin Lillie, Peter René Lüdicke, Heike Makatsch, Sina Martens, Ingolf-Müller-Beck, Nackt, Cordelia Wege, Susan Haubner, Nicole Merkel, Egon Voigtsberger. 
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, keine Pause
www.centraltheater-leipzig.de


Kritikenrundschau

Von "der letzten großen - und vielleicht radikalsten - Premiere der Ära Hartmann in Leipzig" spricht Stefan Petraschewsky auf MDR Figaro (16.11.2012). "Es ist ein 'Faust' wie ein verspätetes Gastspiel der 'euro-scene': ohne Text, mit viel Musik, Klängen und Geräuschen." Es sei in Sprache und Kostüm ganz klar eine Übertreibung in beide Richtungen: Zivilisation und Wildnis. Die Pole des Lebens. "Das ungebändigte Tier, das sich in Schale wirft – diesen Raum spannt Hartmann hier auf – und in diesem Extrem – 
passt es dann aber auch auf alles und wird beliebig – und das ist das Problem." Ist das noch Theater? Oder ist das nur noch peinlich, plump - eine Geschmacklosigkeit? 
Ist hier eine Grenze überschritten? Oder ist die Provokation noch ok?
 Das seien die Fragen, die das Publikum sich stellen müsste angesichts dieses "Selbsterfahrungs-Trip, der in den Proben vielleicht echt empfunden – zur Premiere dann aber definitiv inszeniert ist."

Das Konzept mache neugierig, schreibt Dimo Riess in der Leipziger Volkszeitung (17.11.2012). Hartmann identifiziere "Goethes Verse als unnötigen Ballast auf der Expedition zum Kern seines Großthemas: Der Mensch in seinen existenziellen Empfindungen zwischen Liebe und Hass, Angst, Verzweiflung, Hoffnung, Strebsamkeit. Eine Reduktion, die dem Ensemble alles abverlangt – und es letztlich auf der Bühne allein lässt." Beliebigkeit nämlich füge "die Momentaufnahmen aneinander, eine Verfugung zum großen Ganzen fehlt. Und: Die Bilder werden wiedergekäut. Die Ideen erschöpfen sich." Das Konzept der Wortlosigkeit bleibe "trotz Stöhnen und Schreien und Fantasiesprache schlaff wie eine Fahne bei Flaute."

In der Freien Presse (20.11.2012) aus Chemnitz schreibt Ralph Gambihler: Hartmann versuche, "den modernen Menschen zu Ende zu denken". Wir sähen "die Pathologie von Menschen, die allen Halt verloren haben, die in Angst und Gier gefangen sind", die nur noch "schreien, hecheln, hyperventilieren, würgen, dann gierig und unbefriedigt kopulieren oder masturbieren". Das tue zwar weh, wirke aber bald fad. Auch der "Haupteinfall der Regie", auf Text zu verzichten und "den Stoff rückwärts zu spielen", erweise sich nicht "durchweg als tragfähig", die "assoziative Annäherung an den Stoff" werde oft bloß eine "performative Abschweifung" mit "viel Gehampel und Geschrei". Mit seiner "Umstülperei und Essenz-Versessenheit" gehe der Abend ein "zu hohes Wagnis" ein, wenn sich das Scheitern auch "auf sehr hohem Niveau" vollziehe.

"Ganz armselig kann dieser Abend sein, auch mal langweilig", wenn Hartmann "sein an sich ausgefuchster Sinn für das Timing und die aushaltbare Länge von Szenen" verlasse, findet Michael Laages im Deutschlandradio Kultur (16.11.2012) "Aber grandios ist 'Mein Faust' eben auch: in der Groteske, im Ursprünglichen, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Mit diesem Abenteuer wird Hartmanns kurze Leipziger Zeit in Erinnerung bleiben – als Experiment, das gescheitert ist." Allerdings sei Hartmanns Fan-Gemeinde bis zum Schluss gewachsen – "und sehr viel Besseres ist halt auch noch lange nicht in Sicht".

Mit diesem Abend ist Sebastian Hartmann aus Sicht von Ulrich Seidler von der Berliner Zeitung (17.11.2012) "noch einmal voll auf Konfrontation gegangen". 'Häh?', mache Peter René Lüdicke, "als er in Gottes Auge (eine Kamera im Schnürboden) blickt und mal wieder nichts kapiert. 'Häh?', macht er später noch einmal und sieht zu den Zuschauern, die mal wieder nichts kapieren. Und dann lachen die Spieler die Leipziger aus." "Mein Faust" sei "eine großkunstbunte Nummernrevue der Leidens- und Entäußerungsverrichtungen," so Seidler, und zwar "dargeboten von elf schönen, starken, heftigen Spielmenschen." Nur mithilfe des Titels, der Ankündigung und eines mit Dreck beworfenen Geheimratspappkopfes sei "der Zweieinhalb-Stunden-Rummel mit Kasper- und Feuerwerkseinlage als eine Goethe-Adaption erkennbar".

Von fortschreitender Entgrenzung will Hartmann erzählen, von Sigmund Freud und und C.C. Jung und deren Analyse der faustischen Weltdurchdringungswut, schreibt Wolfgang Höbel im Spiegel (19.11.2012). Hartmann sei nicht der Typ, der auf halbem Weg kehrtmacht, selbst wenn er merkt, dass er sich in einer Sackgasse verrannt hat. "Lieber beschleunigt er und spurtet mit dem Kopf durch die Wand." Ganz am Anfang sehe man zwei Minuten lang ein Feuerwerk im Glaskasten. "Möglicherweise ist das ein Sinnbild für das, was Hartmann in Leipzig gelungen ist. Man sieht die Arbeit eines großen Pyromanen, der sich leider im viel zu engen Schaukasten austoben durfte. Und man sieht, was seine Arbeit am meisten bedroht: der Qualm des Vergessens."

"Wiener Aktionismus im Helge-Schneider-Format" hat Till Briegleb erlebt, wie er in der Süddeutschen Zeitung zu Protokoll gibt (27.11.2012). Das Vermächtnis "eines selbsternannten Bürgerschrecks" sei "eine letzte Variation über das Gebrüll, wie er und seine Regiekollegen es derart weidlich ausinszeniert haben, dass die Bach-stolzen Leipziger sie nur für Stümper halten konnten". Der "exzessive Hang zu Albernheiten, Übertreibung und Entblößung" habe aber nicht nur "den Makel dürftiger intellektueller Reize und Provokationen zu Discountpreisen", sondern auch Stärken: "Man könnte es eine Musikalität des Ekels nennen, die sich in der Komposition der Szenen ergibt, die jede für sich kaum mehr als Rüpeleien gegen den guten Geschmack sind." Jenseits von "Goethe und guten Gründen" verdichte sich Hartmanns Inszenierungsstil "zu einer Art Trieb-Operette".

Kommentare  
Mein Faust, Leipzig: sein Faust
Irgendwann, als Hartmann mal die "Glasmenagerie" ohne die Glasmenagerie inszeniert hat, schrieb der Kritiker Stadelmaier empört, das wäre, als würde man dem "Faust" den Mephisto nehmen. Hartmann geht jetzt noch einen Schritt weiter und nimmt ihm gleich den ganzen Goethe. Ich find's klasse, denn so wird das tatsächlich SEIN FAUST.
Mein Faust, Leipzig: Szenen raten
Tja das war also der Faust aus der Sicht Sebastian Hartmanns. Und leider, leider muss ich sagen, dass er nicht funktioniert hat. Man mag vom Theater ohne Worte halten was man will. Allerdings bedarf diese Theaterform einer ausgesprochen eindeutigen Darstellung. Und genau das ist nicht gelungen. So saß man also im Publikum und wunderte sich von einer Szene zur nächsten. Gerade weil Hartmann den Anspruch gestellt hat, seinen Faust und damit die Geschichte hinter der Geschichte zu zeigen, sollte dieses Stück nicht in heiteres Berühmte-Szene-Raten ausarten...
Schade, dass das letzte Leipziger Stück Hartmanns (den ich wirklich mag) so aussieht.
Mein Faust, Leipzig: Wahnsinns Assoziation
Ob es plumper und geschmackloser ist, Behinderte auf die Bühne zu bringen oder bei deren Erscheinen das Wort Wahnsinn zu assoziieren, darüber könnte man streiten.
Mein Faust, Leipzig: irritierende Zerstückelung
Die Besprechung gefällt mir sehr gut, denn auch ich hatte das Gefühl, dass die Energie von extrem guten Schauspielern und zum Teil wirklich gelungenen, witzigen Bildern, Gesten einfach verpufft. Die Zerstückelung hat mich sehr irritiert und gelangweilt, mal kam der Eine nach vorne, mal der Andere, mal lief die gesamte Mannschaft nach hinten, mal setzten sich alle auf die Seite. Wirkte auf mich konzeptlos und ermüdend. Und: ich möchte mir die exaltierten, hysterischen, vom endlos penetrierenden Mann entzückten Frauen auf der Bühne nicht mehr anschauen. Der Mensch als Triebwesen, ungehalten, sich selbst kastrierend, nackt und aggressiv. Ist das nicht total abgedroschen?
Mein Faust, Leipzig: Skandal!
Skandal! Der erste Pimmel kam erst nach einer Stunde und wurde SOFORT rausgeschnitten...
Mein Faust, Leipzig: es ist komplexer
Hartmann scheint's offenbar mit dem männlichen Sexualorgan zu haben. Oder was haben Riesenpuppen mit Schaumgummihämmern mit "FAUST" bzw. mit "den Faustklischees" zu tun. Ach so, ist klar. Es geht in Goethes Stoff nicht allein um den Körper, sondern vor allem auch um die Seele. Und deswegen: I would prefer nicht Gott, sondern das Göttliche in der Musik, das Klavier bzw. die nackte Musik als Sublimierung der nackten Triebenergie, welche NICHT nur eine männliche ist.

Zudem kann ICH "FAUST" von heute aus betrachtet nicht mehr als den vereinfachenden Widerstreit vom erotisch verführbaren Rational-Männlichen (Faust) und verführten Emotional-Weiblichen (Gretchen) lesen. Es ist komplexer. Es geht dabei weniger um das vergebliche Streben nach Vereinigung von Körper und Geist/Seele, sondern es geht vielmehr darum, an das abwesende Göttliche zu glauben. Das ist Glück. Auch wenn das Theater das Medium ist, welches man nur erfährt, wenn es schon geschwunden ist, als Nachtrag: Schicksal, Darstellbarkeit ist nicht, sondern wird gewesen sein, Herr Hart-Mann.
Mein Faust, Leipzig: simple Frage
theater. warum?
Mein Faust, Leipzig: die Frage der Seelenliebe
@ juergen.b.: Genau. Die Frage gebe ich an Sie zurück. Die Frage der Seelenliebe. Und warum manche Menschen mehr verdienen als andere. Und ob es gerecht ist, dass der Kampf um Geld und/oder Job auf Kosten der Menschlichkeit, im Sinne der Seelenliebe zwischen Menschen, geht.
Mein Faust, Leipzig: ballaballa
Es war einfach nur ballaballa. Peinlich.
Mein Faust, Leipzig: Hurz
Aber "Hurz" in der Kritik ist schon richtig. (Das hätten im übrigen viele Abende der Intendanz Hartmann verdient gehabt...)
Mein Faust, Leipzig: Warum nicht?
Zu Nr. 7: Es ist ein paar Jahre her, da las, wer das Schöneberger Ufer in Richtung Kreuzberg fuhr, auf der Mauer einer Schiffshaltestelle am Landwehrkanal unterhalb der Neuen Nationalgalerie (die Galerie war im Blickfeld) die bohrende Frage eines Sprühdosenkommunikators WARUM KUNST? Wochenlang blieb die Frage unbeantwortet. Dann hatte sich ein medialer Gesinnungsgenosse gefunden und eine unschlagbare Gegenfrage gestellt. Sie lautete WARUM NICHT?
Mein Faust, Leipzig: Hurz oder Schnurz
Sorry. Ob es tatsächlich ballaballa ist, entscheide ich erst für mich wenn ich da war. also vermutlich Anfang Dezember. Vorerst bleibe ich dabei, ob Hurz oder Schnurz, die Faust Hartmanns ist Dada nicht BallaBalla.
Mein Faust, Leipzig: seine Kritiker
Richtig Herr Petraschewsky (MDR Figaro), Ihre Anspielung auf die Euro-Scene passt irgendwie. Wäre diese Inszenierung als Gastspiel dort gelaufen, hätten sicher viele gejubelt. Aber da es von Sebastian Hartmann kommt, müssen es seine Kritiker natürlich sofort runtermachen. Nach dem Prinzip, was ich nicht verstehe und von Hartmann kommt, muss „Müll“ sein.
Mein Faust, Leipzig: wegen Erkrankung
Die zweite Vorstellung wurde gerade vom Theater abgesetzt. "...wegen Erkrankung", wie es heißt. am Abend vorher wurde die Darstellerin in KRIEG UND FRIEDEN spontan ersetzt. schade, dass das jetzt nicht möglich war.
Mein Faust, Leipzig: Arzt rufen für Kritiker
Kann mal bitte jemand einen Arzt rufen für den BILD-Kritiker? Nach dem, was er zu "mein faust" schreibt, muss man das wohl...
Mein Faust, Leipzig: Kulturbürger heulten
Stimmt. Und schon sehr früh passiert: 2008, nach dem Gastspiel von Platels "Lothar-Matthäus-Passion"... http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1677 heulten (jubeln wäre zu schwach beschrieben) gefühlt 4.000 Leipziger Kulturbürger im gerade "verlorenen" Schauspielhaus demonstrativ gegen Hartmanns Auftakt an. Schönes Leipziger Gipfeltreffen von Affenliebe (Platel) und Liebesentzug (Hartmann).
Mein Faust, Leipzig: Namenklau
Kommentar 10. stammt nicht von mir. Wer schreibt in meinem Namen?
Mein Faust, Leipzig: mehr als eine Inga
@17 Soll ja mehr als eine Inga auf der Welt geben
Mein Faust, Leipzig: Titelklau
Nicht nur Namen- sondern auch noch Titelklau. "Mein Faust" heißt ein Stück von Paul Valèry. Vielleicht verlangt ja der Drei Masken Verlag noch Schadensersatz von Hartmann.
Mein Faust, Leipzig: noch ein Namensklau
Kommentar 17. stammt nicht von mir. Wer schreibt in meinem Namen?
Mein Faust, Leipzig: recht geschieht es Leipzig
Leipziger "Kulturbürger" entpuppen sich als kleingeistige, das nur klassische Theater-versehen mit ein paar modernen Häppchen- preferierende.Sie haben es nicht anders verdient, dass Hartmann geht."Was man nicht weiß oder kennt, versteht man nicht". Mir tut es leid, um den Geist dieser Stadt.Und die vierte Macht im Staate ist, um Auflagen zu erzielen, so angepasst,dass von dort auch nichts anderes zu erwarten ist!
Mein Faust, Leipzig: Name ist Schall und Rauch
@ 18.: Ist schon klar. Aber es ist ja auch nichts Neues, dass es auf nachtkritik.de schon oftmals Personen gab, welche das Prinzip des "Namenklaus" mit Absicht verfolgten, indem sie denselben Internet-Nickname wie andere gebrauchten. Warum, das bleibt ein Rätsel. Not in my name, darum ging's mir. Ich habe meine eigene (kritische) Haltung. Und ausserdem: Jeder "normale" Internetnutzer würde sich doch wohl sowieso in einem Forum namentlich abheben wollen, um sich als eine/n Andere/n zu kennzeichnen.

Aber vielleicht hat die andere Inga ja auch einfach nur Agambens "Profanierungen" gelesen. Und darin den Aufsatz über "Zauberei und Glück". Ob das allerdings etwas mit Hartmann zu tun hat, steht auf einer anderen Blume. Jedenfalls heisst es bei Agamben:
"In seliger Namenlosigkeit klopft das Geschöpf an das Tor zum Land der Zauberer, die nur mit Gesten sprechen."
Und bei Goethes Faust:
"Erfüll davon dein Herz, so groß es ist,
Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,
Nenn es dann wie du willst,
Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott!
Ich habe keinen Namen
Dafür! Gefühl ist alles;
Name ist Schall und Rauch,
Umnebelnd Himmelsglut."

Und wer darunter nur Stumpfsex bzw. Porno versteht, der hat's einfach mal überhaupt nicht verstanden.
Mein Faust, Leipzig: Mein Castorf
@ Valéry: Und "Meine Schneekönigin" heisst eine Inszenierung von Castorf, basierend auf u.a. Hans Christian Andersens Märchen "Die Schneekönigin".
Mein Faust, Leipzig: irgendwie belegen?
@ 10-Inga: Wie viele Aufführungen hast du denn gesehen, um dich so äußern zu können? Kannst du deine Aussage irgendwie belegen?
Mein Faust, Leipzig: Analytiker selbsternannt
Zeige mir deine Inszenierung, und ich sage Dir, welche Droge du konsumierst: Hier handelt es sich anscheinend um Kokser-Theater. Die Pose ist alles!
Mein Faust, Leipzig: Glückwunsch
Glückwunsch zu Platz 1 in den Theater-Charts!
Hartmanns Produktionen haben fast alle Platz 1 in meinem Herzen, hier werden Emotionen noch gelebt. Weiter so! Mindestens bis Juni!
Mein Faust, Leipzig: wieso greift Administrator nicht ein?
Warum ist 25 online???

(Liebe Ingrid,
die Diskussion über diesen Beitrag ging etwa so: Kokser-Theater? Das geht gar nicht. - Moment mal. Hier sagt einer: es sieht aus wie Kokser-Theater (was immer das sei). - Außerdem, wenn einer so etwas sagt: "Zeig mir Deine Inszenierung und ich sag Dir ...", hat er einen derartigen Fimmel, Größenwahn, dass wir es nicht als ernst gemeint betrachten können. - Also gut: veröffentlichen wir das als ein Zeugnis für die übliche, unsachliche, die Verletzungsgefahr im Internet ignorant unterschätzende Haltung vieler Kommentator_innen. - Und Sebastian Hartmann ist also jetzt nachtkritik-amtlich ein Kokser? - Quatsch. Hier äußert sich einer darüber wie eine bestimmte Inszenierung ausschaut. Das muss er dürfen. - Etwa so ging die Diskussion.
Würden Sie das akzeptieren?
jnm)
Mein Faust, Leipzig: nicht überzeugt
Wenn ihr meint - für mich klingt das herabwürdigend - hier fehlt ein Vergleich und was bedeutet "Zeugnis für..." ?
("Zeugnis für" heißt: ein (weiterer) Beleg für ...
jnm)
Mein Faust, Leipzig: fantastische Bilder
Ich habe das Stück noch nicht gesehen, aber bin sehr neugierig. Schon die Bilder hier und auf der Theaterseite sehen fantastisch aus. Ich bin ein großer Anhänger des Kostüm-Theaters und bin gespannt.

Überrascht bin ich über die vielen kritischen Kommentare. Was stand denn in dem Bild-Kommentar? Den konnte ich in der Kritikenrundschau nicht finden. (Kommentar 15)
Mein Faust, Leipzig: Zeitung voll igitt
@Isa Darin nutzte ein gewisser Herr Kröning Cordelia Weges Nackt-Auftritt zu peinlichen, ihre Rolle und ihr Privatleben aufs Unanständigste vermischende verbalmasturbatorische Entgleisungen. Wenn ich das Theater wäre, ich schickte ihm eine Dauer-Freikarte, damit er seine offenbar voyeuristischen Neigungen weiterhin im Theater ausleben kann. Ist schlimm, aber immer noch besser als im Park. Voll igitt, der Typ.
Mein Faust, Leipzig: Link
wen das geschreibsel partout interessiert:
http://www.bild.de/regional/leipzig/theaterstuecke/mein-faust-ist-ein-brueller-27232054.bild.html
Mein Faust, Leipzig: Sudelkritik
Was haben Sie von Bild erwartet? Die Krönung der Theaterkritik? Der kleine Bürger Kröning spielt sich auf zum KritiKöni(n)g. Zum "Brüll- und Sudeltheater" gibts die beduselte Sudelkritik. Auf die "Frontal-Onanie" folgt rektaler Schreiberguss. Was für ein Brüller. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Sportbeilage oder fragen Sie Ihren regionalen Bildreporter. Sachdienliche Hinweise bezüglich nackter Verfehlungen auf deutschen Bühnen nehmen alle Redaktionsdienststellen entgegen. Wo kämen wir denn da hin, wenn das Schule macht. Seit Bild das Girl von Seite 1 verbannt hat, sind durchtrainierte Nackte in der Öffentlichkeit sofort der örtlichen Klappse zu melden. Da sehnt man sich zumindest gedanklich wieder nach Sonne, Meer und Wagner.
http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/seite-1-girl-23056538.bild.html
Mein Faust, Leipzig: Witz des Reporters?
Die Bild-Kritik ist wirklich fürchterlich. Ist das ernst gemeint? Oder soll es satirisch sein?
Interessant finde ich aber, dass der Regisseur seine Ehefrau mitspielen lässt? Oder ist das ein Witz des Reporters?

(Die anerkannte deutsche Schauspielerin Cordelia Wege ist im Privatleben mit Sebastian Hartmann verheiratet. Freundliche Grüsse aus der Redaktion, Esther Slevogt)
Mein Faust, Leipzig: nicht krampfhaft zuordnen
Ich komme aus der Aufführung heute Abend und bin immer noch sehr ergriffen. Habe dann jetzt die Kritik und die Kommentare nochmals gelesen. Lieber Herr Schmidt, die Pudel-Szene habe ich gar nicht erkannt, obwohl sie lt. Ihnen so leicht war?! Welche war das denn?!

Abgesehen davon glaube ich, dass es der verkehrte Weg ist, krampfhaft jede Szene verstehen oder zuordnen zu wollen, wie im Zwang. Ich stand der Inszenierung wegen ihres Verzichts auf Worte, ehrlich gesagt, anfangs skeptisch gegenüber - bis ich gemerkt habe, dass es gar nicht darum geht, alles erklären und durchdringen zu können. Ich habe dieses extrem außergewöhnliche Stück genossen und mich keine Minute gelangweilt. Ich kann jedem nur empfehlen: hingehen und wirken lassen!
Mein Faust, Leipzig: der letzte Vorhang
Ich war am Wochenende in beiden Hartmann-Inszenierungen, am Sonntag im Faust.

Was mir in den Besprechungen zu "mein faust" fehlt (und was meines Erachtens nach das "große Ganze" ist, das die Kritiker so schmerzvoll vermisst haben), ist der Faust-Kopf / das Faust-Gesicht auf dem Plakat, das sich in der letzten Minute des Stücks riesengroß auf der LED-Wall im Hintergrund aus den Gesichtern und Köpfen der Schauspieler formt. Dass jeder Schauspieler "sein[en] faust" hineinwirft und einen "mein faust" entstehen lässt, der uns Zuschauer dann anguckt und mit "unserem faust" erneut verschmelzen könnte usw.

Am nachhaltigsten und erschütterndsten war die Kindsmord-Szene, in der Heike Makatsch als Handpuppengretchen mit starrer Maske die Neugeborenen erstickt. Diese Szene ist unheimlich und wirkt noch sehr lange nach!

Besonders symbolisch die Inszenierung vom Schlussapplaus: Der ungewöhnliche Einsatz des (letzten) Vorhangs, der sich am Ende - für immer - schließt.

Fazit: Ein beeindruckendes, ungewöhnliches Stück, vielleicht sogar das ungewöhnlichste, das ich je gesehen habe.
Mein Faust, Leipzig: auf die Schippe genommen
Für mich hat Sebastian Hartmann einfach vor dem Text und Goethe kapituliert. Ich glaube ihm ist diese Mischung aus Tiefsinn, Plattitüde und Theatersockel von Faust/Goethe auf den Keks gegangen. Also ist er zu einem assoziativen, fast schon im methodischen Sinne surrealen Bezug übergewechselt und hat dabei das Ganze kräftig auf die Schippe genommen. Auf dieser Schippe landet die sichtlich um Fassung ringende Theaterkritik gleich mit, da sie sich, wie vorhersehbar, die Farce antut, kräftig auf die bekannten Theatergoethefaust Sehgewohnheiten zu reflektieren.
In einem kurzweiligen Abend sind die "Häh?"-Nummer von Lüdicke und die Kaspertheaterszene tolle Kabinettsstückchen, wie ich sie lustiger nicht denken könnte. Und sollte mal aus dem Fundus die Dreimastsegelschiffperücke a la Leningrad Cowboys versteigert werden: bitte melden, ich steigere mit.
Mein Faust, Leipzig: es geht nicht um Goethe
einspruch: ich glaube nicht, dass hartmann vor irgendetwas kapituliert oder es ihm darum geht, goethe vom bildungsbürgersockel zu stoßen oder die versammelte kritikerschar auf die schippe zu nehmen und vorzuführen. das ist zu billig und wer andere abende von hartmann gesehen hat, weiß, dass das unsinn ist. der abend heißt ja nicht umsonst mein faust und nirgendwo taucht meines wissens nach der name goethe auf. dass es hartmann also offensichtlich nicht um faust1 oder 2 oder den urfaust, sondern um den kern des faust-stoffs geht und darum, für was dieser faust eigentlich steht, sollte einem spätestens dann einleuchten.
dass der abend mitunter kurzweilig ist, kann ich bestätigen, dass bei ihnen aber ausser zweier "kabinettstückchen" und einer "dreimastsegelschiffperücke" nicht viel mehr hängen geblieben ist, ist traurig.
Mein Faust, Leipzig. nichts Neues
Es war nichts neues -in keiner Sinn (die 70's kennen schon solche Inszenierungen, in den USA und Frankreich vor allem. Sklave der (deiner) Bilder wolltest du werden, abhängig bist du jetzt. Sein Faust kann man relativ schnell entzifern, Goethe und Hartmann gleichermasse noch schneller vergessen und einfach nur die Momenten geniessen ... Oder auch nicht! Kein Grund zu Aufregung (...en).
Mein Faust, Leipzig: mit weniger Seherfahrung
Schön für Sie, Major Trong. Ich konnte in den 70ern leider in den USA und F noch kein Theater sehen. Für mich war diese Ästhetik, diese Bilderkraft neu. Und schnell entziffern konnte ich die Bilder im Gegensatz zu Ihnen auch nicht, im Gegenteil, jeder mit den ich letzten Samstag nach der Vorstellung gesprochen habe, hatte zu den Bildern andere Assoziationen. Für mich war das spannend, für Sie eher langweilig. Liegt vielleicht auch daran, dass ich anders als Sie kein theaterästhetischer Globetrotter bin und auf 40 Jahren Seherfahrung zurückblicken kann.
Mein Faust, Leipzig: niveauvoll auf die Schippe nehmen
@37: "Mein Faust" war die fünfte Inszenierung innerhalb von 6 Jahren, die ich von Hartmann geehen habe. Das Highlight ist für mich "Krieg und Frieden". Außerdem: Niveauvoll auf die Schippe zu nehmen ist nicht billig, sondern höchst schwierig.
Mein Faust, Leipzig: phänomenale Arbeit
@37: da bin ich ganz bei ihnen.
@40: ja, "krieg & frieden" ist eine phänomenale arbeit, vor allem wenn man im vergleich dazu die schlafwagen-inszenierung seines namensvetters aus wien gesehen hat. "mein faust" ist für mich aber eine ganz andere baustelle. wesentlich emotionaler und direkter im zugriff als "krieg & frieden". habe mir beide abende an einem wochenende angesehen und ich wüsste nicht, wo es zur zeit etwas vergleichbares und gleichzeitig so gegensätzliches auf einer deutschsprachigen bühne zu sehen gibt.
Mein Faust, Leipzig: großartig, aber blöder Humor
...ich dachte nie, dass sagen zu müssen/können, aber ich bin mittlerweile richtig traurig/wütend, dass uns die Leipziger Bühnenschule abhanden kommt. Habe Lübbes Urfaust in Wien gesehen gesehen: derart langweilig, ideenlos, uninspiriert und inkompetentes Theater habe ich schon lange nicht mehr gesehen - bald mehr davon im großen Centralkino...
Hatmanns Inszenierung dagegen großartig, mit dem kleinen Fehler, der sich in alle seine Stücke einschleicht: Humor aus dem Leiziger Brettl. Wen immer er damit zu erreichen gedenkt, er hat schon viele Stücke damit zerstört. Der Faust immer noch großartig, nur hat der blöde Humor in großen Stiefeln die zarten Bildspuren, denen noch die harten Worte zur klaren Erinnerung fehlten lump überfahren. Doch gegen den Urfaust: göttlich. Hatmann - bitte bleib!
Mein Faust, Leipzig: Aufruf
Hartmann, bitte bleib!
ich unterschreibe das :-)
Mein Faust, Le: Theater, das Leipzig brauchte
ein großer letzter abend!
ab nächster spielzeit wird leipzig das theater sehen, das leipzig will. hartmann zeigte das theater, das leipzig brauchte.
Mein Faust, Leipzig: stinklangweilig
"Mein Faust".... so stinklangweilig!
Mein Faust, Leipzig: kurzweilig
mein faust ist nicht langweilig, im Gegenteil, es ist eines der kurzweiligsten Stücke, die ich kenne. Dass nicht gesprochen wird, steht dem nicht gegenüber. Das war große Unterhaltung!
Mein Faust, Leipzig: geklaut?
Was ist eigentlich dran an dem Vorwurf, den ein Zuschauer beim Publikumsgespräch geäußert hat, dass Hartmann die Grundidee, Faust stumm zu spielen, von Robert Borgmann geklaut hat?
Mein Faust, Leipzig: Kifferpantomime
mein faust ist echt langweilig, ein bisschen Performance-Kindergarten der die Leipziger Bürger-Eltern piesacken will. Wie durchschaubar, wie unintellektuell. für gute Unterhaltung brauchts schon mehr als Phantasie-Sprech und Kiffer-Pantomime. gähn
Mein Faust, Leipzig: die interessanteste Zeit
Ein wunderbarer Faust... Und egal ob gesprochen wird oder nicht. Wie man sich daran hochziehen kann, bleibt mir ein Rätsel, da es egal ist... Es ist eine fantasievolle Sichtweise, eben "mein faust" bzw. seiner... Wirklich schade, dass bald alle gehen... Es wäre aufgegangen, da bin ich sicher. Schade auch, dass Leipzig nicht in der Lage war, diese Künstler zu halten. Danke für die für mich interessanteste Zeit am Schauspiel Leipzig...
Mein Faust, Leipzig: Was ist
Nichts ist dran!
Mein Faust, Leipzig: Triumph der Schauspielkunst
Triumph und Erschrecken
Was für einen Triumph der Schauspielkunst, der Intelligenz, der Phantasie und der Gestaltungskraft des Theater bot der letzte Abend dieser Inszenierung! Doch auch welch erschreckenden Abstand zu der Schauspielerei auf den meisten Bühnen der Republik! Wird die Kluft nicht immer größer?
Paul Tostorf
Mein Faust, Leipzig: Wehrsporttruppe Hartmann
36. Hartmann hat kapituliert. 37. Hartmann hat nicht kapituliert. 45. Hartmann ist stinklangweilig. 46. Hartmann ist kurzweilig. 47. Was ist dran an dem Vorwurf? 50. Nichts ist dran. 48. mein faust ist langweilig. 49. ein wunderbarer faust.... so geht das jetzt schon eine ganze Weile. es kommt mir vor, als wäre ein Flakgeschütz am Leipziger centraltheater in Stellung gebracht, oder eine Wehrsporttruppe Hartmann, die jede mögliche Kritik sofort kontert, oder die mit sich selbst Tischtennis spielt.
Mein Faust, Leipzig: unvergesslich, unvergleichlich
ein unvergesslicher unvergleichlicher letzter abend.
ein kleiner verweis auf heike makatsch: ihr zurückhaltendes, gänzlich uneitles spiel (jede schauspielschülerin hätte ihre rolle übernehmen können), ihr zurücktreten hinter den anderen schauspielern, die im gegensatz zu ihr alle mindestens einen großen auftritt haben, zeigt für mich einfach nur, dass sie offensichtlich unbedingt bei der letzten inszenierung von hartmann dabei sein wollte, egal in welcher rolle. ich interpretiere daraus, dass es einfach toll sein musste, mit hartmann und dem ensemble zu arbeiten, und sich am ende ein ob - der ganzen angriffe - großer zusammenhalt entwickelt hat. am ende standing ovations von jung und alt.
Mein Faust, Leipzig: eindringliche Szenen
In meinen Augen war die Makatsch-Szene schon sehr groß und auch herausstechend: die lange Strecke unter der Maske (mit Kamera), dann die eindringliche Geburts- und Tötungsszene.
Ich glaube aber auch, dass Heike M. gerne mit Hartmann und seinem Team gearbeitet hat / arbeitet. Vielleicht sehen wir diese Kombination ja bald mal wieder...!
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