Für die Freiheit der Kunst

Berlin, 5. Dezember 2012. Der Berliner Rat für die Künste wendet sich in einem offenen Brief gegen die besorgniserregende Situation der Künstler in Ungarn: "Seit die Regierung von Viktor Orbán im Amt ist, sind für viele Freidenkenden die Räume enger geworden", heißt es darin. In kulturellen Bereichen verschärften sich die "nationalen Töne". Jüngst sei der "Leiter der Kunsthalle (ein Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst) nach scharfer Kritik zurückgetreten, weil in einer Ausstellung ('Was ist ungarisch?') kritisch mit Fragen der Nationalität umgegangen wurde".

Die Off-Theaterszene "lässt man am langen Arm verhungern", weil bereits zugesagte Förderungen gar nicht oder verspätet ausgezahlt würden (siehe dazu auch die Video-Botschaft der freien Theatermacher Ungarns). Der Intendant des Nemzeti Szinház (Nationaltheater) werde "nicht nur wegen seiner liberalen Denkweise, sondern auch wegen seiner Homosexualität in einer unerträglichen Form ständig gegängelt".

Der Brief schließt mit einem Appell: "Der Rat für die Künste Berlin fordert die Freiheit der Kunst und unterstützt die ungarischen Bürger, die für Demokratie kämpfen, und die Kultur- und Kunstschaffenden in Ungarn in ihren Bemühungen, ihre Kreativität und ihre Vorhaben ohne staatliche oder sonstige Bevormundung ausüben zu können."

Der Berliner Rat für die Künste setzt sich aus Kulturschaffenden der Hauptstadt zusammen. Ihm gehören sowohl Mitarbeiter größerer Kulturinstitutionen wie freischaffende Künstler an.

(Rat für die Künste Berlin / chr)


Mehr zur aktuellen Lage der Künstler in Ungarn finden Sie im Lexikoneintrag.

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