"Es klingt nach Erpressung"

11. Juli 2013. Wie der NDR meldet, hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering in seiner Halbjahresbilanz mit seinen Aussagen zur Theaterstruktur hinter Kulturminister Matthias Brodkorb (beide SPD) gestellt. Brodkorbs Sparpolitik beinhaltet drastische Kürzungen sowie den Plan einer Fusion der Theater Rostock und Schwerin, der allerdings dieses Frühjahr im ersten Anlauf, noch bevor konkrete Gespräche begannen, vom Ministerium selbst für gescheitert erklärt wurde.

Der designierte Intendant des Volkstheaters Rostock Sewan Latchinian reagierte dem NDR zufolge auf die Äußerungen Sellerings mit klaren Worten. "'Es klingt nach einer Erpressung', erklärte Latchinian." Auch der Geschäftsführer des Volkstheaters, Stefan Rosinski, habe Unverständnis geäußert: "Sollten den Worten Taten folgen, sagt er, würde das Rostocker Theater für die Sparanstrengungen der letzten Jahre bestraft. Schließlich habe das Theater in den letzten fünf Jahren bereits 58 Stellen abgebaut."

Zuletzt hatte Rostock Ende Mai angekündigt, die Spielstätte Theater im Stadthafen zu schließen und elf Stellen abzubauen, um die Tanzsparte zu erhalten.

(NDR / sd)

Mehr zur Situation der Theater in Mecklenburg-Vorpommern:

-Volkstheater Rostock muss weitere 500.000 Euro einsparen – Meldung vom 16. Mai 2013

-Volkstheater Rostock kann nur bis Dezember planen – Meldung vom 9. Mai 2013

-Sewan Latchinian will in Rostock Vier-Sparten-Haus erhalten - Meldung vom 23./24. April 2013

-Gespräche zur Fusion Schwerin-Rostock gescheitert - Meldung vom 13. April 2013

-Theater als GmbH - was aus dem einstigen Heilsversprechen geworden ist: ein Beitrag von Volkstheater Rostock-Geschäftsführer Stefan Rosinski

-Lexikoneintrag zu unserem Nord-Schwerpunkt der Spielzeit 2011/12

 

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