Kein Vertrauen

Coburg, 3. Januar 2008. Das Landestheater Coburg trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Intendanten Dieter Gackstetter (meldet der theaterkanal). "Der Verwaltungsausschuss hatte keinerlei Vertrauen mehr in die Leitung des Theaters", sagte der Coburger Oberbürgermeister Norbert Kastner von der SPD.

Die vorübergehende Leitung übernimmt Oberspielleiter Detlev Altenbeck, der am 15. März mit Goethes "Faust" Premiere haben wird. Gackstetters Vertrag wäre noch dreieinhalb Jahre gelaufen. Zu Beginn der laufenden Spielzeit ist die Auslastung auf 50 Prozent gesunken. Trotz einiger von der Presse positiv aufgenommener Inszenierungen in dieser Saison, etwa "Der eingebildete Kranke" (Regie: Michael Wedekind) oder "Der Gott des Gemetzels" (Regie: Gunter Möllmann), wurde die länger schon vermutete Absetzung nun vollzogen.

Bereits am 17. Dezember 2007 hatte sich der Verwaltungsausschuss des Landestheaters unter Vorsitz von Oberbürgermeister Kastner zu einer Sondersitzung getroffen, um die vorzeitige Verabschiedung von Intendant Gackstetter zu beraten. Danach herrschte "allseits entschlossenes Schweigen", wie das Coburger Tageblatt am 21.12. berichtete. "Immer nachdrücklicher drängt sich die Frage auf: Wer trägt im Moment die künstlerische Verantwortung im kriselnden Haus am Schlossplatz? Ist Dieter Gackstetter überhaupt noch im Amt?" hieß es in dem Bericht des Lokalblattes, das kurz zuvor bereits die Arbeit des Intendanten resümiert hatte. Offenbar wurden seitdem lediglich die (finanziellen) Modalitäten der Trennung ausgehandelt.

(dip)

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