Keine utopische Antwort bis heute

23. Oktober 2013. In einer öffentlichen Protestnote an Dr. Georg Springer (Geschäftsführer der Bundestheater Holding), Mag. Othmar Stoss (Prokurist der Bundestheater Holding) und Matthias Hartmann (Intendant des Wiener Burgtheaters) hat sich der Verein für gerechtere Arbeitsbedingungen in der Kunstbranche art but fair mit dem Protest des gekündigten Burgtheater-Billeteurs Christian Diaz solidarisiert.

"Bis heute erfolgte keine utopische Antwort auf den Appell, die Bundestheater Holding – allen voran das Burgtheater – müsse sich den ungerechten, hierarchischen und unsolidarischen Arbeitsbedingungen in ihren Outsourcing-Praktiken stellen", heißt es in dem Schreiben. "Vielmehr ergehen Sie sich alle im ganz alltäglichen Schweigen und peinlich berührtem Wegsehen, in der Hoffnung auf noch alltäglicherem schnellen Vergessen."

"art but fair" fordert die Adressaten auf, "sich sowohl inhaltlich dem Appell von Herrn Diaz zu widmen, als sich auch persönlich solidarisch zu zeigen und ihm einen nicht outgesourcten Arbeitsplatz bei der Bundestheater Holding anzubieten."

Bereits zuvor hatten sich die österreichische IG Bildende Kunst, die IG Freie Theaterarbeit und die IG Autorinnen Autoren, die auch von der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem österreichischen P.E.N.-Club unterstützt wurde, mit Christian Diaz solidarisiert (siehe Meldung vom 18. Oktober 2013).

(artbutfair.org / chr)

 

 

Hier kann man die am 14. Oktober 2013 abgegebene Erklärung des Burgtheaters zur Rede des Billeteurs auf dem Jubiläumskongress des Hauses nachlesen. Und hier gibt es einige ausgewählte Hinweise zur Pressestimmen dazu.


Mehr zum Jubiläumskongress des Burgtheaters "Von welchem Theater träumen wir?":

Eva Maria Klinger gibt einen Überblick über die dreitägige Veranstaltung.

Reinhard Urbach wirft einen Blick auf die Geschichte des Hauses.

Andrea Breth über das Nationaltheater als (H)ort kultureller Identitätsbewahrung.

Johann Simons entwirft sein Theater der Nationen.

Björn Bicker plädiert für ein offenes Theater der Teilhabe.

 

 

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Kommentare  
Solidaritätswelle Billeteur: Theater als Konzern
Zwei interessante Links zum Thema:

KONZERNSTRUKTUR DER BUNDESTHEATER Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

http://www.bundestheater-holding.at/Content.Node2/holding/konzernstruktur_2012_weiss_ballett.pdf

ORGANIGRAMM DER BUNDESTHEATER HOLDING GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG

http://www.bundestheater-holding.at/Content.Node2/holding/Organigramm_20130919_weiss.jpg


So sehen Theater- und Opernhäuser aus, wenn sie nicht mehr als Kunst und Kultur-Instutionen sondern als Konzernen "performen" müssen.

Welche Manager und welche Abteilung ist für Outsourcing verantwortlich?
Solidaritätswelle Billeteur: Anspruch und Wirklichkeit
ich finde es beschämend für mein theater hier, dass mit allgemeinplätzen und floskeln herr hartmann und alle verantwortlichen sich aus der affäre ziehen, bis gras über die sache gewachsen ist.
Haltung, meine damen und herren,zeigen sie endlich haltung und rückgrat!
das ist doch auch immer das, was sie mit und in ihrer kunst zu verwirklichen glauben und verwirklichen wollen.
eben leider nur in der kunst. zwischen kunst und realität, zwischen bühne und leben, zwischen anspruch und antrieb klafft ein beschämend tiefer abgrund, herr hartmann
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