Abweichende Sichten zum künstlerischen Budget

Leipzig, 5. Dezember 2013. Die Stadt Leipzig schreibt Ex-Intendant Sebastian Hartmann das aufgelaufene Defizit von 400.000 Euro am Theater zu. Anfang November sprach der neue Theaterleiter Enrico Lübbe erstmals von einem finanziellen Defizit seines Vorgängers. Hartmann und sein Verwaltungsdirektor Volker Ballweg verwahrten sich gegen die Vorwürfe, woraufhin die Stadt eine Prüfung durch ihre eigene Tochtergesellschaft bbvl anordnete, deren Ergebnis sie soeben mitteilte.

In der Pressemitteilung heißt es, das Defizit sei durch die Prüfung "grundsätzlich bestätigt" worden. "Die Prüfung habe ferner ergeben, dass die 'Weiße Nacht' auf Schloss Beesenstedt nicht Bestandteil der Wirtschaftsplanung des Schauspiels gewesen war". "Die verantwortliche Betriebsleitung" habe in einer Anhörung ihre "abweichende Sicht, insbesondere zum künstlerischen Budget, vorgetragen".

Sebastian Hartmann sowie sein Verwaltungsdirektor Volker Ballweg wollten sich zur Stunde mit Verweis auf mögliche juristische Folgen noch nicht zu den Aussagen äußern.

(mw)

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Kommentare  
Stadt beschuldigt Hartmann: Schwer zu glauben
Nach alle dem, was in Leipzig in den letzten Jahren passiert ist, fällt es sehr schwer diese Aussage der Stadt Leipzig zu glauben, (Wie kann man eigentlich zu einem künstlerischen Budget eine abweichende Meinung haben? Das Budget steht doch wohl fest, streiten kann man darüber, was Kunst ist). Das von Regress-Forderungen keine Rede mehr ist, zeigt sehr schön, dass es hier offenbar nur noch um Meinungen und versuchte Rufschädigung eines Künstlers geht, den man in dieser Stadt nicht haben wollte - und der jetzt eben am Deutschen Theater in Berlin inszeniert.
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