Leipzig: Sächsischer Rechnungshof kritisiert Centraltheater-Leitung
37 Euro mehr – pro Besucher
18. Januar 2014. Einem jetzt erst öffentlich gewordenen Bericht des Sächsischen Rechnungshofs zufolge übten die Landes-Finanzkontrolleure im Rahmen einer Überprüfung des Leipziger Kulturraums bereits im Herbst 2012 Kritik an der Intendanz und Geschäftsführung des Leipziger Centraltheaters unter Sebastian Hartmann. Das schreibt Matthias Puppe in der Leipziger Volkszeitung (online am 16.1.2014).
Bemängelt wird, dass die Besucherzahl unter Hartmann trotz einem Mehr an Veranstaltungen nicht erhöht worden sei. Die Zahl der kostenlosen Veranstaltungen sei exponentiell von jährlich sieben auf 122 angestiegen. Dafür seien die Gesamtkosten und somit auch die notwendigen städtischen Zuschüsse um 37 Euro pro Besucher gestiegen. "Die von Hartmann eingeführte Konzertsparte am Schauspiel verursachte jährliche Defizite in Höhe von 130.000 Euro", zitiert die Zeitung den Bericht. Fremdveranstaltungen beruhten auch nicht auf tatsächlichen Kalkulationen.
Volker Ballweg, beurlaubter Verwaltungsdirektor, habe in seiner Stellungnahme, die der Bericht auch enthält, erklärt, dass das Haus bei Umlegung der tatsächlichen Kosten bei Vermietungen angesichts des Überangebots in Leipzig nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen wäre.
Ein wesentlicher Kritikpunkt sind der LVZ zufolge außerdem "Sonderleistungen und Höhergruppierungen im Schauspielhaus, die laut Landesrechnungshof tarifwidrig waren". Die Kommune wolle Schadensansprüche geltend machen und mit der neuen Intendanz Stellenprofile überprüfen.
Centraltheater-Geschäftsführer Volker Ballweg gestehe in seiner Stellungnahme ein, dass während seiner Zeit auf dem Verwaltungsstuhl "in sehr begrenztem Umfang außer- und übertarifliche Zahlungen an Mitarbeiter geleistet" worden seien, "weil diese Aufgaben übernahmen, die über ihre eigentlichen hinausgingen und unter Umständen sogar eine Einstufung in höhere Tarifgruppen gerechtfertigt hätten."
(LVZ / sd)
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