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Führungskrise am Theater Plauen-Zwickau

Kein Vertrauen in Plauen 

Plauen/Zwickau, 24. Januar 2008. Der Intendant des Vogtland Theaters Plauen-Zwickau, Dr. Ingolf Huhn, soll zum 31. Juli diesen Jahres seinen Posten verlieren, berichtet die Chemnitzer Freie Presse in ihrer heutigen Ausgabe. Diese Entscheidung sei bereits letzten Freitag in einer turbulenten Aufsichtsratssitzung in Plauen gefallen. Am gleichen Abend wurde Huhn laut Freie Presse in Zwickau als Regisseur des Musicals "Mozart!" vom Publikum gefeiert. Bis gestern blieb die Personalie geheim.

Öffentlich wurde sie durch einen offenen Brief des Leiters der Besucherabteilung des Zwickauer Theaters Stephan von Randow. Wegen der Absetzung Huhns wolle dieser zum 31. Juli kündigen, weil er darin einen Versuch sehe, das Theater bewusst zu zerschlagen. 

Ob allerdings der Beschluss des Aufsichtsrates, den Vertrag mit Huhn nicht zu verlängern, juristisch Bestand haben wird, prüfen beide Seiten derzeit. Huhn äußerte sich gegenüber der Freien Presse nicht zu den Vorgängen, meinte aber: "Ich kann nur sagen, dass das Theater derzeit seine erfolgreichste Spielzeit erlebt, sowohl was die künstlerische Ausstrahlung als auch was die Finanzen angeht."

Mit der Beendigung der fünfjährigen Ära Huhns will der Aufsichtsrat zugleich die Führung des Theaters neu organisieren. Ab 1. August 2009 soll die Doppelspitze von künstlerischer Leitung und kaufmännischer Geschäftsführung aufgegeben werden. Chef der gemeinnützigen GmbH würde dann ein Geschäftsführer, dem die künstlerische Leitung untergeordnet ist. 

Ausschlaggebend für die Kündigung Huhns soll dessen Bewerbung um den Posten des Generalintendanten am Anhaltinischen Theater Dessau gewesen sein; für diese Stelle wurde André Bücker berufen (hier mehr). Zudem habe Huhn die Beschlüsse des Aufsichtsrates nicht immer adäquat umgesetzt, wie ein Zwickauer Stadtrat, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber der Freien Presse erklärte.

(dip)


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