Dessauer Modell

Dessau, 12.06.2014. Die vier Sparten des Anhaltischen Theaters in Dessau-Roßlau scheinen gesichert. Wie das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt mitteilt, stimmte das Kabinett einer Förderung mit 32 Millionen Euro von 2014 bis 2018 zu. Somit sinkt die Subvention des Anhaltischen Theaters Dessau von jetzt 8,13 Millionen nicht mehr wie ursprünglich geplant auf 5,2, sondern auf 5,75 Millionen Euro.

Weitere vier Millionen Euro will das Land für Strukturanpassungen zahlen, dieselbe Summe soll die Stadt Dessau bereitstellen. Im Gegenzug verringert ein Großteil der 335 Mitarbeiter die Arbeitszeit (und damit das Gehalt) um zehn Prozent, außerdem soll ein sozialverträglicher Personalabbau stattfinden. Vor der Unterzeichnung des Vertrages müssen nun noch der Stadtrat und die Landtagsausschüsse für Bildung, Kultur und Finanzen zustimmen, die allerdings als sicher gelten.

Mit den Neuregelungen will das Land jährlich sechs Millionen Euro in der Kulturförderung einsparen, insgesamt soll die Förderung von Orchestern und Theatern künftig nur noch bei 30 Millionen Euro liegen. Für Dessau hatte Kultusminister Stephan Dorgerloh in diesem Zusammenhang die Schließung von zwei der vier Sparten vorgesehen. Die Pläne hatten im vergangenen Jahr zu monatelangen Protesten geführt – auch künstlerischen.

(Pressemitteilung Kultusministerium Sachsen-Anhalt / geka)

 

Mehr zu den Sparplänen des Kultusministeriums: Matthias Schmidt skizzierte die Misere der sachsen-anhaltinischen Kulturpolitik, darauf antwortete der kritisierte Minister Stephan Dorgerloh

 

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