In der geistigen Tradition von Lessing

Dresden, 24. August 2014. Die Publizistin Carolin Emcke ist Preisträgerin des mit 13.000 Euro dotierten Lessing-Preises des Freistaates Sachsen 2015. Die beiden mit je 5.500 Euro dotierten Förderpreise gehen an Julius Fischer und Wolfram Höll. Das teilte der Medienservice Sachsen.de heute mit.

Mit dem Lessing-Preis zeichnet der Freistaat Sachsen Persönlichkeiten aus, deren Werk in der von Lessing geprägten geistigen Tradition steht und die für die deutschsprachige Literatur oder das deutschsprachige Theater Herausragendes geleistet haben.

In ihren Büchern und Berichten finde Carolin Emcke mit "kritischem Geist Worte für das Unsagbare und wendet sich gegen den Topos des Unbeschreiblichen, der aus ihrer Sicht die Gefahr einer Skalierung von Unrecht und Gewalt birgt", begründet das aus Literatur- und Theaterwissenschaftlern sowie Theaterintendanten und Schriftstellern bestehende Kuratorium seine Entscheidung.

Neben dem Hauptpreis werden auch zwei Förderpreise zum Lessing-Preis verliehen, mit denen vielversprechende Anfänge auf diesen Gebieten öffentlich anerkannt werden sollen.

Carolin Emcke, 1967 in Mülheim/Ruhr geboren, studierte Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und Harvard. Als Philosophin promovierte sie über "Kollektive Identitäten" und war viele Jahre als Redakteurin beim Wochenmagazin Spiegel und als Auslandsredakteurin in zahlreichen Kriegs- und Krisengebieten (u.a. Afghanistan, Kosovo, Libanon, Pakistan) unterwegs. Seit 2007 ist sie als freie Publizistin und internationale Reporterin tätig.

Julius Fischer, 1984 in Gera geboren, studiert Geschichte und Germanistik in Leipzig. Seit 2004 stellt er sich erfolgreich den literarischen Vortragswettbewerben Poetry-Slam und hat viele von ihnen gewonnen. Außerdem ist er Mitbegründer der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz und Mitglied der Dresdner Lesebühne Sax Royal. Zuletzt erschienen von ihm die Kurzgeschichtenbände "Ich will wie meine Katze riechen" und "Die schönsten Wanderwege der Wanderhure".

Wolfram Höll, geboren 1986 in Leipzig, ist Autor, Theater- und Hörspielregisseur beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Er studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und schloss einen Master in Theater an der Hochschule der Künste Bern ab. Sein Theaterstück "Und dann" wurde mehrfach ausgezeichnet und im Oktober 2013 am Schauspiel Leipzig in der Regie von Claudia Bauer uraufgeführt.

Der Lessing-Preis des Freistaates Sachsen wird seit 1993 alle zwei Jahre, in der Regel am 21. Januar, dem Vorabend des Gerburstages Gotthold Ephraim Lessings, in Kamenz verliehen. Zu den bisherigen Preisträhgern gehörten unter anderen die Theaterregisseure Volker Lösch und Adolf Dresen, der Schauspieler Rolf Hoppe sowie die SchriftstellerInnen Monika Maron, Ruth Klüger, Hans Joachim Schädlich, Wolfgang Hilbig.

(sachsen.de / jnm)

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