von Dorothea Marcus
Köln, 25. März 2015. In der zersplitterten freien Theaterszene von Köln kämpfen rund 60 Theaterhäuser und freie Gruppen um wenige Fördergelder (rund 1,8 Millionen Euro) – gemessen an der Stadtfläche ist die Theaterdichte in Deutschland wohl selten so hoch. Seit einigen Wochen ist der Kampf besonders hart: Da vier Theaterhäuser aus der immerhin etwas Planungssicherheit verleihenden vierjährigen Konzeptionsförderung herauszufallen drohten, wurde von der Politik verlangt, eine Lösung zu finden. Der Kölner Kulturverwaltung fiel aber leider aus lauter Geldmangel nur ein, etwa die Gastspielförderung fast ganz zu streichen und den Projekttopf der freien Gruppen empfindlich zu beschneiden. Eine dramatische Umschichtung fand also statt: von freien, ganz im luftleeren Raum agierenden Gruppen zugunsten der sich nahezu als kleine Stadttheater gebärdenden Kölner Mini-Keller-Theater – nicht gerade zum Wohl der Szene, die in Köln an performativen Impulsen ohnehin schon nicht eben reich ist.